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  • g75 8. 12. S. 12-16
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  • Die Planeten — geschaffen zur Freude des Menschen
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Erwachet! 1975
g75 8. 12. S. 12-16

Die Planeten — geschaffen zur Freude des Menschen

„GUTEN TAG! Ich freue mich, daß Sie mich für heute abend eingeladen haben. Ich bin schon gespannt, die Planeten durch Ihr Fernrohr zu sehen.“a

„Schön, daß Sie kommen konnten! Wir haben eine herrlich sternklare Nacht.“

„Ist das Ihr Fernrohr? Es sieht so klein aus. Ich hatte gedacht, ein langes Rohr auf einem großen Stativ zu sehen.“

„Man nennt dies ein katadioptrisches Fernrohr. In dieser Art Fernrohr werden Linsen und Spiegel zugleich verwendet. Es ist zwar nur 22,5 Zentimeter lang, doch im Innern verläuft der Lichtweg im Zickzack, so daß es in Wirklichkeit eine Brennweite von etwa 1,25 Metern hat.“

„Aha! So funktioniert das also. ... Ist es schon dunkel genug, daß wir anfangen können?“

Die Phasen der Venus

„Ja, jetzt, wo es noch nicht völlig dunkel ist, sieht man die Venus am besten. Sehen Sie den hellen Stern dort im Westen?“

„Ja, der ist aber wirklich hell!“

„Die Venus ist nach der Sonne und dem Mond der hellste Himmelskörper. Man kann sie sogar am hellichten Tag sehen, wenn man weiß, wohin man blicken muß. Hier, jetzt habe ich sie im Fernrohr. Möchten Sie sich hinsetzen und durchschauen?“

„Das ist also die Venus. Sie sieht eigentlich fast wie ein Halbmond aus. Warum eigentlich?“

„Die Kreisbahn der Venus um die Sonne ist kleiner als die der Erde. So kommt es, daß sich die Venus oft zwischen uns und der Sonne befindet. Natürlich wird nur die eine Seite der Venus von der Sonne angestrahlt, und jetzt können wir gerade etwas weniger als die Hälfte der Tagseite sehen. Was wir beobachten, sieht also wie eine Halbmondsichel aus.“

„Verändert sich die Erscheinung der Venus, während sie auf ihrer Umlaufbahn fortschreitet, so, wie der Mond verschiedene Phasen durchläuft?“

„Ja, so ist es. In ihrer jetzigen Stellung am Himmel bewegt sich die Venus dichter an die Verbindungslinie Erde — Sonne heran. Wenn wir sie, sagen wir, in einem Monat beobachten, wird die Sichel schmaler sein. Doch zugleich ist die Venus dann dichter an der Erde, so daß sie im Fernrohr größer aussieht. Kurz bevor sie vor der Sonne vorbeizieht, sieht sie vielleicht zweimal so groß aus wie jetzt, doch man erkennt nur eine ganz schmale Sichel.“

„Das ist ja wirklich sehr interessant. Wie sieht es eigentlich auf der Venus aus?“

„Die Venus ist beinahe genauso groß wie die Erde. Bisher hat aber noch niemand ihre Oberfläche gesehen, weil sie stets in dichte Wolken gehüllt ist. Doch man hat Sonden mit Meßinstrumenten zur Venus geschickt, die bei der Fallschirmlandung Signale gesendet haben. Die Atmosphäre ist sehr heiß; ihre Temperatur beträgt über 400 ° Celsius. Es kann also auf der Venus keine Flüsse, Seen oder Meere geben. Die Atmosphäre ist fast hundertmal so dicht wie unsere und besteht zum größten Teil aus Kohlendioxid.“

„Das hört sich nicht so an, als ob man sich dort wohl fühlen würde.“

„Nein, dort würde man bestimmt keinen Urlaub verbringen wollen. Vor Jahren dachten einige Wissenschaftler, es könnte Leben auf der Venus geben, doch jetzt wissen wir, daß dies unmöglich ist.“

Merkur: schwer zu beobachten

„Es wird jetzt recht dunkel. Was schauen wir uns als nächstes an? Kann man den Merkur sehen?“

„Heute nacht nicht. Der Merkur ist der Sonne sogar noch näher als die Venus. Deshalb befindet er sich am Himmel fast nie weit genug weg von der Sonne, so daß man ihn nach Sonnenuntergang über dem Horizont beobachten könnte. Meistens kann man ihn nur ein- oder zweimal im Jahr kurz sehen. Es gibt aber zwei Gelegenheiten, bei denen man den Merkur deutlich erkennen kann. Einmal, wenn eine totale Sonnenfinsternis die Sonne für wenige Minuten verdunkelt, und das andere Mal, wenn der Merkur vor der Sonnenscheibe vorbeizieht. Dieses Ereignis tritt aber erst wieder im Jahre 2003 ein.“

„Dann müßten wir ja wirklich lange warten. Kann man heute abend noch etwas anderes beobachten?“

Jupiter und seine Monde

„Wir wollen das Fernrohr jetzt auf Planeten richten, die von der Sonne weiter entfernt sind als die Erde. Zuerst nehmen wir Jupiter. Jupiter ist der größte Planet des Sonnensystems; obwohl seine Umlaufbahn über 600 Millionen Kilometer von der der Erde entfernt ist, nimmt er am Himmel eine sehr auffallende Stellung ein.“

„Wie groß ist Jupiter?“

„Sein Durchmesser beträgt etwa 144 000 Kilometer — also über elfmal der Durchmesser der Erde und gerade etwa ein Zehntel des Durchmessers der Sonne. Hier, jetzt habe ich ihn im Blickfeld. Schauen Sie bitte durch, und sagen Sie mir, was Sie sehen.“

„Eine große, helle Scheibe — wie ein Vollmond. Und dicht daneben sind mehrere helle Sterne zu sehen.“

„Das sind ein paar der Monde des Jupiters. Vier seiner Monde sind hell genug, daß man sie mit einem kleinen Fernrohr sehen kann. Jupiter verfügt noch über eine große Familie viel kleinerer Monde. Erst im letzten Jahr entdeckte man den dreizehnten. Doch die vier Monde, die Sie gesehen haben, sind schon bekannt, seit Galilei zum erstenmal sein Fernrohr auf den Jupiter richtete. Sie alle haben eine beachtliche Größe; einer ist sogar größer als der Merkur.“

„Mir fällt auf, daß sie sich fast auf einer Geraden befinden. Einer ist links vom Jupiter und die anderen drei rechts von ihm.“

„Wenn Sie morgen abend wieder hinschauen, werden Sie sie in einer anderen Stellung wiederfinden. Sie sind vom Jupiter verschieden weit entfernt und umkreisen den Planeten daher mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Da die Erde sich ungefähr auf der Ebene ihrer Kreisbahnen befindet, liegen sie immer ungefähr auf einer Geraden. Damit wir Jupiter selbst besser beobachten können, stelle ich jetzt die Vergrößerung von 80fach auf 160fach um. Sie sagten, er sehe wie der Vollmond aus. Fällt Ihnen jetzt ein Unterschied auf?“

„Ja, er sieht nicht so fleckig aus wie der Mond. Doch ich kann ein paar dünne, quer verlaufende Linien sehen, oder vielleicht sollte ich besser sagen, dunkle Streifen, die auf der Verbindungsgeraden der Monde oder parallel dazu liegen. Wodurch entstehen sie?“

„Es sind wahrscheinlich Wolken, die, von gleichmäßig wehenden Winden getrieben, über den Jupiter hinwegziehen. Die Winde müssen den Passatwinden auf der Erde ähneln. Jupiter hat anscheinend eine sehr dichte und schwere Atmosphäre. Die Astronomen haben darin die Gase Methan und Ammoniak sowie Wasserstoff feststellen können. Die Wolken bestehen vielleicht aus Ammoniakkristallen. Da die durchschnittliche Dichte des Jupiters nur etwa ein Viertel der Dichte der Erde beträgt, muß der Planet zum größten Teil aus Gasen bestehen. ... Fällt Ihnen noch etwas anderes auf der Oberfläche auf?“

„Meinen Sie den Fleck in der unteren Halbkugel?“

„Richtig. Das ist der berühmte ,große rote Fleck‘ des Jupiters.“

„Und woraus besteht dieser Fleck? Aus Rauch oder so etwas?“

„Darüber gibt es viele Theorien. Eine besagt, daß sich unter den Wolken ein Vulkan befinden soll. Doch das ist nicht sehr wahrscheinlich, da der Fleck von Zeit zu Zeit beträchtlich nach Osten oder Westen driftet. Er scheint nicht mit irgendeinem festen Gegenstand unter ihm in Verbindung zu stehen. Wahrscheinlich ist der ,große rote Fleck‘ ein riesiger Sturm in der Jupiteratmosphäre. Man entdeckte ihn vor fast hundert Jahren. Seine Größe, Form und Farbe schwankt ganz beträchtlich, doch er verschwindet nie. Wenn es sich bei dem Fleck wirklich um eine Wirbelerscheinung handelt, hat sie riesige Ausmaße. Es müßte ein Sturm sein, der eine Ausdehnung von der Größe der Erdoberfläche hat.“

„Jetzt ist mir klar, warum Sie Jupiter so interessant finden. ... Was ist denn das für ein rötlicher Stern dort drüben im Südosten? Ist das vielleicht der Mars?“

Der unwirtliche Mars

„Sie haben recht. Der Mars ist unser bekanntester Nachbar im Weltall. Zwar ist die Venus dichter an der Erde, doch die Forschung und die Öffentlichkeit beschäftigen sich viel mehr mit dem Mars. Das liegt daran, daß man ihn leicht beobachten und erforschen kann, weil er voll von der Sonne angestrahlt wird, wenn er sich in Erdnähe befindet. Ich muß Sie aber darauf aufmerksam machen, daß Sie enttäuscht sein könnten, wenn Sie sich den Mars anschauen, denn in einem kleinen Fernrohr fällt er nicht so auf wie die größeren Planeten. Es gibt aber eine Besonderheit, die zur Zeit gerade sichtbar ist. Blicken Sie einmal durch.“

„Er sieht wirklich klein aus. Aber seine rote Farbe ist auffallend. Und dann sieht man noch deutlich einen weißen Fleck auf einer Seite. Ist das die Eiskappe?“

„Ja, das stimmt. In der gegenwärtigen Stellung des Mars ist uns sein Südpol zugeneigt, und dort sieht man die Polarkappe aus Eis. Obwohl der Mars viel kleiner als die Erde ist — sein Durchmesser beträgt nur etwa 6 500 Kilometer —, ähnelt er ihr doch in mancher Hinsicht. So ist zum Beispiel seine Rotationsachse um etwa 24 ° gegen die Ebene seiner Umlaufbahn geneigt, fast genauso wie die der Erde. Daher kommt es, daß der Mars während seiner Reise um die Sonne verschiedene Jahreszeiten durchläuft, geradeso wie die Erde. Eine weitere Ähnlichkeit besteht darin, daß sich der Mars in etwas mehr als 24 Stunden einmal um seine Achse dreht.“

„Ist das der Grund, weshalb manche Leute meinen, auf dem Mars könnte es Leben geben?“

„Das ist möglich, aber in anderen Punkten unterscheiden sich Mars und Erde sehr. Die Atmosphäre auf dem Mars besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid. Ihr Druck beträgt nur ein Hundertstel des Drucks der Erdatmosphäre. Der Mars verfügt über wenig oder gar kein Wasser, so daß die Eiskappe, die Sie gesehen haben, nicht aus normalem Eis besteht, sondern aus festem Kohlendioxid, also Trockeneis. Auf der Südhalbkugel des Mars herrscht jetzt Sommer, und die Eiskappe schrumpft. Bei 24 Stunden Sonnenschein am Tag wird sie in einigen Wochen ganz verschwunden sein.“

„Es muß dort wirklich kalt sein, damit sich Trockeneis bildet. Ist es aber in den gemäßigten Zonen auf dem Mars nicht wärmer?“

„Das schon. Die höchste Temperatur, die die Raumsonden für die Äquatorgegend des Mars gemeldet haben, ist etwa 15 ° Celsius. Während der Nacht sinkt die Temperatur aber schnell auf minus 75 ° ab, sogar im Hochsommer.“

„Das ist ja ein unwirtliches Klima! Die Planeten haben wirklich etwas Faszinierendes an sich. Was schauen wir uns als nächstes an?“

Eros — eine kleine Insel im Weltraum

„In unserem Sonnensystem gibt es eine ganze Menge faszinierender Dinge. Sehen Sie die beiden hellen Sterne übereinander dort drüben? Das sind die Zwillinge, Kastor und Pollux. Schräg unterhalb des unteren der beiden befindet sich ein anderer Stern, der nicht so hell ist. Die Astronomen nennen ihn Kappa Geminorum. Als ich ihn gestern abend im Fernrohr betrachtete, bildete er mit zwei anderen, schwach sichtbaren Sternen links und rechts darunter ein rechtwinkliges Dreieck, bei dem Kappa sich im rechten Winkel befand. Schauen Sie jetzt einmal hin, und sagen Sie mir, was Sie sehen.“

„Ich sehe den hellen Stern und die beiden anderen an der Stelle, wie Sie gesagt haben. Aber da ist noch ein vierter Stern, und zwar auf der Verbindungslinie zwischen den beiden schwächeren.“

„Genau. Gestern befand er sich dort nicht, es muß also ein Planet sein. Sie wissen ja, einer der hauptsächlichen Unterschiede bei den Sternen ist, daß die einen jahrein, jahraus an ihrem festen Ort bleiben, während sich die anderen bewegen. Deshalb nennt man die einen auch Fixsterne und die anderen Wandelsterne.“

„Und welcher Planet ist dies hier?“

„Es handelt sich um einen der kleineren Planeten, auch Planetoiden genannt. Er heißt Eros. Das Besondere an ihm ist, daß er der Erde sehr nahe kommt und sich am Sternenhimmel schnell fortbewegt. Wie Sie sehen, erscheint er jetzt auf der Verbindungslinie der beiden Sterne. Er bewegt sich aber so schnell, daß er in einer Stunde längst nicht mehr auf dieser Linie sein wird.“

„Er sieht gar nicht aus wie eine Scheibe, so, wie man es von den anderen Planeten kennt. Würde er sich nicht bewegen, könnte man ihn gar nicht von einem Fixstern unterscheiden.“

„Er ist sehr klein und zudem noch nicht einmal rund. Man schätzt, daß Eros 35 Kilometer lang und 16 Kilometer breit ist. Während er sich um seine Achse dreht — was einmal in fünf Stunden geschieht —, durchläuft er deshalb alle zweieinhalb Stunden regelmäßig eine helle und eine dunkle Phase. Eros ist wirklich nur eine Insel im Weltraum. Er ist etwa so groß wie eine der Inseln im Karibischen Meer.“

„Nähert sich Eros der Erde sehr oft?“

„Nein, es kommt sogar selten vor, daß man solch einen winzigen Planeten zu sehen bekommt. Würde Eros immer im Gebiet zwischen Mars und Jupiter bleiben, wo sich die meisten der Planetoiden befinden, würden wir ihn nie sehen. Er befindet sich aber auf einer Umlaufbahn, die ihn im Perihel, dem sonnennächsten Punkt, ziemlich dicht an der Erdbahn vorbeiführt. In diesem Monat ist er nur 23 Millionen Kilometer entfernt, und zufällig sehen wir ihn jetzt. Erst in 81 Jahren wird er wieder so dicht an der Erde vorbeiziehen.“

„Ich begreife, daß ein Astronom sehr viel Geduld haben muß. Doch wie schnell die Zeit heute abend vergangen ist! Können wir uns noch etwas anderes anschauen?“

Die Ringe des Saturns

„Ich habe mir noch etwas bis zum Schluß aufgehoben. Meines Erachtens ist es das Schönste, was man am Himmel sehen kann. Es ist der Saturn. Ich stelle das Fernrohr mit 80facher Vergrößerung auf ihn ein. Da ist er. Sie können seine weit ausgebreiteten Ringe einmal selbst bewundern.“

„Ah! Was für ein wunderbarer Anblick! Das ist wirklich beeindruckend. Ich sehe aber nur einen Ring. Sagten Sie nicht etwas von mehreren?“

„So ist es. Verdoppeln wir nun die Vergrößerung. Schauen Sie jetzt noch einmal hinein und stellen Sie fest, ob Sie einen inneren und einen äußeren Ring unterscheiden können sowie einen dünnen schwarzen Streifen zwischen beiden.“

„Ja, jetzt sehe ich die beiden Ringe. Der innere Ring ist heller. Sie müssen riesige Ausmaße haben.“

„Das haben sie auch. Sie sind größer als irgend etwas sonst in der Familie der Planeten unserer Sonne. Obwohl Saturn selbst etwas kleiner ist als Jupiter, haben seine Ringe einen äußeren Durchmesser von 278 000 Kilometern. In einem großen Fernrohr sieht man ganz schwach einen dritten Ring innerhalb der beiden, die für uns sichtbar sind.“

„Das ist wirklich ein prächtiges Schauspiel!“

„Die Ringe des Saturns sind im ganzen sichtbaren Universum einzigartig. Während eines Umlaufs um die Sonne, der bei Saturn 30 Jahre dauert, blicken wir unter verschiedenen Winkeln auf das Ringsystem des Planeten. Fünfzehn Jahre lang blicken wir von Süden aus darauf, so wie jetzt, und dann genausolange von Norden aus. Zweimal während eines Umlaufs schauen wir direkt auf die Kante des Ringsystems. Zu diesen Zeiten würde man das Vorhandensein der Ringe gar nicht vermuten. Sie sind außerordentlich dünn, höchstens 20 Kilometer dick. Sogar in den stärksten Fernrohren erscheinen sie genau kreisförmig und vollkommen flach und regelmäßig.“

„Woraus bestehen die Ringe?“

„Es kann sich nicht um einen festen Körper handeln, denn dann müßte der äußere Rand eine schnellere Umlaufgeschwindigkeit haben als der innere. In Wirklichkeit bewegen sich aber die inneren Teilchen der Ringe schneller. Genau das würde man von Satelliten erwarten, die in derselben Entfernung um den Saturn kreisen. Die Ringe des Saturns müssen darum aus Milliarden oder Billionen kleiner Teilchen bestehen, von denen jedes seine eigene Umlaufbahn um den Saturn hat. Berücksichtigt man die Masse und das Reflexionsvermögen der Ringe, dann müssen die Teilchen winzig klein sein, vielleicht so klein wie Staubkörner.“

„Doch wie kam es, daß sich so viele Milliarden Teilchen zu einer solch erstaunlichen Erscheinung zusammenfanden? Wieso bleiben sie auf ihrer festen Umlaufbahn, ohne mit anderen Teilchen zusammenzustoßen? Dadurch würden doch die Ringe zerrissen.“

„Darüber weiß man nicht das mindeste. Mir scheint, dies ist ein weiteres Beispiel für das, was wir so oft in der Pflanzen- und Tierwelt auf der Erde beobachten. Es sieht so aus, als ob der Schöpfer, Jehova, Freude daran fand, nicht nur seine gewaltige Macht und Intelligenz unter Beweis zu stellen, sondern auch seine unendlich vielfältige Phantasie im Entwerfen sowohl belebter wie unbelebter Dinge von solch überwältigender Mannigfaltigkeit. Denken Sie nur daran, wie liebevoll es von Gott war, den Menschen auf die Erde zu setzen, einen Planeten, der eine solch durchsichtige Atmosphäre besitzt, und ihm die Intelligenz und den Wissensdurst zu geben, Fernrohre zu erfinden und sie auf den Sternenhimmel zu richten.“

„Wollen Sie damit sagen, daß die Ringe des Saturns und all die anderen wunderbaren Dinge, die ich mir heute abend angeschaut habe, nur dazu da sind, daß der Mensch sie erforschen und sich daran erfreuen kann?“

„Nur Gott weiß, wozu er all diese Dinge geschaffen hat. Könnte es aber vom menschlichen Standpunkt aus einen besseren Grund gegeben haben? Erfüllt Sie das, was Sie vom physikalischen Universum gesehen haben, nicht mit Ehrfurcht vor dessen großartigem Schöpfer? Sind wir Gott nicht dankbar, daß er uns in seiner Liebe neben anderem auch diese guten Dinge gegeben hat, damit wir uns daran erfreuen?“

„Ganz sicher. Doch was ich heute abend gelernt habe, läßt bei mir noch einige Fragen offen. Ist es nicht so, daß die vielen Generationen von Astronomen erst einen winzigen Teil dessen, was man über das Universum lernen kann, erforscht haben? Hat man nicht das Gefühl, man sei zu kurz gekommen, wenn man bedenkt, daß viele der Erscheinungen, über die Sie mir etwas erzählt haben, nur selten auftreten — vielleicht nur ein- oder zweimal während eines Menschenlebens —, so daß man gar nicht lange genug lebt, um alle Wunder der Schöpfung zu sehen?“

„Dies ist nur ein weiterer Grund dafür, weshalb es nicht sinnvoll erscheint, daß Gott den Menschen erschuf, damit er nur ein paar Dutzend Jahre lebe. Selbst wenn wir tausendmal so lange leben würden wie heute, hätten wir noch nicht alles über die wunderbaren himmlischen Schöpfungswerke Jehovas beobachtet und erforscht. Wie vernünftig ist es daher, daß Gott gemäß der Bibel den Menschen auf die Erde setzte, damit er für immer darauf lebe!“ (Offb. 21:4).

„Sie haben mir wirklich viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Haben Sie vielen Dank für den unvergeßlichen Abend!“

[Fußnote]

a Die Beschreibung der Planeten in diesem Artikel stützt sich auf tatsächliche Beobachtungen mit einem kleinen Fernrohr während der letzten Jahre. Man muß allerdings berücksichtigen, daß die Planeten fast nie alle zur selben Zeit sichtbar sind.

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