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  • Vorbereitungen für ein biblisches Drama
  • Erwachet! 1977
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Erwachet! 1977
g77 22. 9. S. 13-15

Vorbereitungen für ein biblisches Drama

NACHDEM die Musik verklungen war, brach im Zuschauerraum stürmischer Beifall los. Hinter der Bühne warfen sich einige „Gesichter“, mit ungewöhnlichem Make-up und Bart versehen, gegenseitig Blicke zu und lächelten. Soeben hatte in Laurel (Maryland, USA) ein Drama geendet, das den interessanten Titel trug „Die geprüfte Echtheit unseres Glaubens — eine Ursache zum Lobpreis und zur Ehre“.

An jenem Abend gingen Tausende nach Hause, deren Wertschätzung für das, was der Apostel Paulus getan hatte, vertieft worden war. Doch ungefähr 150 Zeugen Jehovas aus örtlichen Versammlungen waren um eine einzigartige Erfahrung reicher geworden — sie hatten an einem Drama mitgewirkt, das Ereignisse schilderte, die in der Bibel aufgezeichnet sind.

Eine wirksame Lehrmethode

Seit dem Jahre 1966 bilden bei den jährlichen Bezirkskongressen der Zeugen Jehovas biblische Dramen einen Höhepunkt des Programms. Beispielsweise wurden dieses Jahr während der viertägigen Kongresse „Freudige Arbeiter“ in 20 Städten zwei Dramen in deutscher Sprache aufgeführt. Das eine gründete sich auf die Erfahrungen Hiskias, des Königs von Juda in der Zeit der Belagerung Jerusalems durch die Assyrer, und das andere behandelte die Ereignisse während der Zeit des jüdischen Statthalters Nehemia und des Propheten Maleachi (Jes., Kapitel 36 bis 39; Mal. 1:12-14; 3:10).

Die Dramen vergangener Jahre stützten sich auf Bibelberichte über Jephtha und seine Tochter, Esther und Mardochai, Ruth und Noomi, Joseph und seine Brüder, David und Bathseba, den Fall Jerichos, die Flut in den Tagen Noahs, über Naaman und das nicht mit Namen erwähnte israelitische Mädchen, den jungen Samuel, ferner über Schadrach, Meschach und Abednego, um nur einige zu nennen.

Manchmal wurden die Dramen im Fernsehen übertragen. In Liberia (Westafrika) wurde ein einstündiges Drama, das mit Josua und den Israeliten zu tun hatte, meisterhaft aufgeführt. Der britische Programmdirektor zeigte sich sehr erfreut und lobte die Zeugen für ihr sicheres Auftreten und ihre gute Vorbereitung. Viele beeindruckte Zuschauer fragten, wann wieder solche Dramen dargeboten würden.

Obwohl die Dramen oft unterhaltsam sind, dienen sie nicht dem bloßen Zeitvertreib. Ihr Hauptzweck besteht darin zu unterweisen. Zum einen machen sie die Zuschauer in einer abwechslungsreichen, spannenden Art mit biblischen Ereignissen vertraut, was einen bleibenden Eindruck im Sinn hinterläßt. Zum anderen sind die Manuskripte so verfaßt, daß jeweils ein wichtiger Lehrpunkt klargemacht wird. Zum Beispiel wurde in dem anfangs erwähnten Drama über den Apostel Paulus die Wichtigkeit des Glaubens hervorgehoben. In dem diesjährigen Drama über Hiskia wurde der Wert des Gebets betont.

Erste Vorbereitungen

Die Darsteller des Paulus-Dramas begannen mit ihrer Arbeit Mitte April, zwei Monate vor der Aufführung auf dem Kongreß. Die Tonbänder und Manuskripte wurden vom verantwortlichen Produzenten zugesandt. Auf den Bändern waren Musik, Geräuscheffekte und die gesamte Sprache aufgenommen. Die einzelnen Rollen wurden in einem Königreichssaal geübt, wo später auch die Proben stattfanden.

Das zweistündige Paulus-Drama umfaßte drei Akte, insgesamt 18 Szenen. Das Ensemble hatte 75 Sprech- und 40 Statistenrollen zu spielen. Um den Mangel an Schauspielern auszugleichen, übernahmen viele zwei Rollen. Die Statisten setzte man ein, damit die Massenszenen nicht spärlich wirkten. Gegen Ende April waren die meisten Rollen verteilt.

Bei den ersten Proben kam es hauptsächlich auf den Aufbau der einzelnen Szenen und das Auswendiglernen des Texts an. Ja, es ist wirklich erforderlich, daß die Darsteller den Text mitsprechen, während das Tonband abgespielt wird. Dadurch wird gewährleistet, daß die Gesten mit den Worten zeitlich übereinstimmen und der Darsteller seinen „Charakter“ beibehält.

Bis Ende Mai fanden die Proben getrennt in vier Teilen statt. Dadurch war es für den Leiter des Dramas einfacher, bei den einzelnen Szenen auf die Zeiteinsätze, die Auf- und Abtritte sowie auf Gesten und Bewegungen auf der Bühne zu achten.

Kostüme

Um diese Zeit wurde allen Darstellern Maß genommen, und die Frauen, die sich bereit erklärt hatten, die Näharbeiten zu übernehmen, arbeiteten sehr angestrengt, um mehr als 100 Schauspieler einkleiden zu können. Zwar bewundern die meisten die Schönheit der bei einem Drama verwendeten Kostüme, doch sind sich nur wenige bewußt, wieviel Nachforschungen erforderlich waren, um sie auch wirklichkeitsgetreu herzustellen. Große Mengen bunten Stoffs sowie Streifen, Lederimitationen und Verzierungen wurden entweder gekauft oder gespendet. Schmucksachen, Haarteile und Nadeln für die Togen wurden entweder von Darstellern oder anderen Zeugen geliehen.

Es war interessant zu lernen, wie man die Toga eines griechischen oder römischen Kostüms in Falten legt. Die Togen waren ungefähr 1, 2 Meter breit und 5 Meter lang. Man benötigte jedoch nur drei Sicherheitsnadeln an der Schulter und eine Ziernadel an der Außenseite, und fertig war die Toga. Die Kopfbedeckungen der Priester wurden aus Kunststoffblumentöpfen hergestellt, die man mit weißer oder grauer Seide überzog. Man besorgte sich einige echte Helme (die es für Schauspielzwecke gibt) und verwendete diese dann als Modelle für die Helme römischer Soldaten. Ein fester Hut, goldenes Dekorationspapier, Besenborsten und etwas Findigkeit — alles zusammen ergab annehmbare Nachahmungen.

Letzte Proben und die Vorführungen

Vom 1. Juni an wurde jeweils fast den ganzen Samstag und Sonntag geprobt. Die Gruppe begann, das Drama vollständig zu spielen, und hielt nur an einigen schwierigen Stellen inne, um dann wieder fortzufahren. Während der Mittagspause konnte man beobachten, wie sich viele der Darsteller in Gruppen unter den Bäumen versammelten und dabei musizierten und Lieder sangen.

In jenem Jahr fanden in Laurel (Maryland) zwei Kongresse statt, und beide Male wurde das Drama vom gleichen Ensemble vorgeführt. Eine Woche vor der ersten Vorführung wurde die Kostümprobe abgehalten. Dazu wurden die Angehörigen und Freunde der Mitwirkenden eingeladen, so daß insgesamt ca. 250 Personen anwesend waren.

Ungefähr vier Stunden vor dem Beginn des Dramas wurden die Darsteller geschminkt und mit Bärten versehen. Zuerst wurde der Grundteint aufgetragen. Darauf wurden dann Konturen gezeichnet. Einige erhielten lediglich eine Abschattierung — die Gesichtsmerkmale wurden nicht verändert —, nur damit sie auch in einiger Entfernung auffielen. Andere wurden mit einem besonderen Make-up versehen. Viele mußten, damit sie ihre Rolle spielen konnten, älter gemacht werden, manchmal um vierzig Jahre. Die Angehörigen des Sanhedrins erhielten ein dunkles Augen-Make-up, um einen finsteren Blick zu erzielen. Die griechischen Frauen hatten großzügig aufgetragene Lidschatten und waren stark geschminkt.

Die meisten Männer trugen Bärte. Man stellte sie aus gekräuseltem Haar her, und sie sahen sehr naturgetreu aus. Nachdem man sie angeklebt hatte, besprühte man sie, um sie der Haarfarbe des Schauspielers anzugleichen. Später wurden noch auf der Kongreßbühne kurze Proben abgehalten, damit die einzelnen mit der Bühnenausstattung vertraut wurden.

Der Tag der ersten Vorführung, der 21. Juni, war ein extrem heißer Tag; in der Woche darauf fiel ein Regenschauer. Doch beide Darbietungen waren gut gelungen. Man konnte direkt sehen, wie die Zuschauer von der Spannung erfaßt wurden, während sich jeweils eine Szene entwickelte. Das kam hin und wieder in dem spontanen Beifall zum Ausdruck. Als Stephanus vom Sanhedrin zum Tode verurteilt wurde, waren sie mit gerechtem Zorn erfüllt. Als Paulus gesteinigt wurde, fühlten sie, welche Kraft in ihm war. Sie nahmen die Macht des heiligen Geistes Gottes wahr, als Paulus den Dämon aus dem Mädchen austrieb und den Lahmen heilte. Sie waren gefesselt von der wirklichkeitsnahen Nachahmung des Erdbebens, durch das Paulus und Silas von ihren Fesseln befreit wurden. Sie verspürten, wie traurig Paulus war, als er sich von seinen guten Freunden Lukas, Timotheus und Markus verabschiedete.

Das Ensemble wurde ebenfalls von diesen Gefühlen bewegt. Es hatte viele Stunden eingesetzt und sein Äußerstes gegeben, empfand dann aber große Befriedigung über die gut gelungene Arbeit. Während die einzelnen als eine große Familie zusammenarbeiteten, lernten sie Demut, Geduld und andere christliche Eigenschaften, und das Bewußtsein, daß das Drama für so viele glaubensstärkend und hilfreich war, war für sie ermutigend.

[Bild auf Seite 14]

Wiederholte Proben tragen zu einer dramatischen, realistischen Darbietung bei. In dieser Szene erteilt Jehovas Prophet Nathan dem König David eine Zurechtweisung wegen seiner Sünde mit Bathseba.

[Bild auf Seite 15]

Ein Darsteller wird mit Make-up und Bart versehen, um das Drama etwas wirklichkeitsgetreuer zu gestalten.

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