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Erwachet! 1982
g82 22. 11. S. 17-20

Schluß mit der Kirche, Schluß mit dem Rauchen, Schluß mit dem Geschäft

Edward George erzählt, warum er sich so entschied

DEN größten Teil meines Lebens war ich Presbyterianer. Mit dem Kirchenbesuch begann ich, als ich vier Jahre alt war. Ich wurde Diakon. Fünfzehn Jahre lang unterrichtete ich in der Sonntagsschule. Außerdem sang ich im Chor. Ich war sehr engagiert. Dann machte ich Schluß.

Im Jahre 1943, als der Zweite Weltkrieg tobte, ging ich zur amerikanischen Luftwaffe und begann mit dem Rauchen. Ich rauchte 30 Jahre lang und brauchte schließlich dreieinhalb bis vier Päckchen am Tag. Dann machte ich Schluß.

Mein Vater stieg vor mehr als 50 Jahren ins Tabakgeschäft ein. Dreißig Jahre später wurde ich sein Partner. Es war ein sehr gewinnträchtiges Geschäft, das drei bis vier Millionen Dollar im Jahr einbrachte. Als er starb, wurde ich der alleinige Firmeninhaber. Ich leitete das Geschäft mehrere Jahre. Dann machte ich Schluß.

Mit der Kirche, mit dem Rauchen und mit dem Geschäft machte ich nicht etwa deshalb Schluß, weil ich jemand bin, der gern aufgibt, sondern weil ich etwas anderes begann, nämlich ein Studium der Bibel.

Doch bevor ich mit alldem Schluß machte, hat es eine lange Entwicklung gegeben. Mit dem Rauchen fing ich an, als ich zur Luftwaffe kam. Ich war sehr patriotisch. Dreieinhalb Jahre lang war ich Pfadfinderführer gewesen. Auch die Kirche war sehr patriotisch. Sie erwies den Soldaten besondere Aufmerksamkeit. Zum Beispiel wurden die Namen der Soldaten in einen Stern auf einer großen Tafel eingetragen, so daß es alle sehen konnten.

Ich war drei Jahre Soldat und kam 1944 nach Übersee. Wir sollten 50 Einsätze fliegen. Auf meinem 46. Einsatz wurde ich über Deutschland abgeschossen. Ich flog einen viermotorigen Bomber, eine B 24. Wir waren 10 Besatzungsmitglieder, und ich war der Pilot.

Sehr oft konnten wir nur knapp entkommen. Bei einem Bombeneinsatz fielen zwei Motoren aus, und ich mußte auf Korsika notlanden. Dort blieben wir, bis das Flugzeug repariert war. Die größte Gefahr für uns war die Flak. Von Kampfflugzeugen wurden wir nur selten angegriffen. Die Deutschen hatten zwar viele davon, aber sie verfügten nicht über genügend Öl, um sie zu fliegen — die US-Bomber hatten ihre Ölfelder stark bombardiert. Aber etwas versetzte uns in Schrecken: Die Deutschen hatten als erste Düsenkampfflugzeuge entwickelt. Diese Flugzeuge flitzten nur so an uns vorüber. Glücklicherweise hatten sie nur eine Flugdauer von etwa 15 Minuten — gerade ausreichend, um einmal zu schießen und zu versuchen, uns zu treffen, und dann wieder zu landen.

Unser größtes Problem war, wie ich sagte, die Flak. Wir flogen zwischen 6 000 und 7 500 Meter Höhe, und die Deutschen konnten durch Radar genau feststellen, wo wir uns befanden — sehr beunruhigend! Die Flak schoß mit Zeitzündergranaten — 88 oder 105 Millimeter. Sobald eine Granate eine bestimmte Höhe erreicht hatte und explodiert war, flogen die Granatsplitter in alle Richtungen. Wenn eine in der Nähe eines Flugzeugs explodierte, entstand großer Schaden, oder es stürzte ab.

Genau das geschah bei unserem 46. Einsatz. Eine Granate durchschoß unseren Flügel und bohrte sich durch den Treibstofftank, aber explodierte erst über uns. Wäre sie beim Aufschlag explodiert, könnte ich diese Geschichte nicht erzählen.

Während des Krieges besuchte ich Nachtgottesdienste, die von Militärgeistlichen abgehalten wurden. Sie glichen eher Psychiatern als Geistlichen. Doch ich suchte religiösen Trost; ich wußte nie, ob ich von meinem nächsten Einsatz zurückkehren würde.

Nach dem 46. Einsatz kehrte ich auch nicht mehr zum Stützpunkt zurück. Die Granate hatte unseren Treibstofftank getroffen und einen unserer Motoren zum Stillstand gebracht. Das passierte an der Grenze zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei, nicht weit entfernt von der russischen Grenze. Kurz darauf gab ich den Befehl: „Macht die Bombenschächte auf, geht auf die Laufplanke, und springt ab!“ Sieben von uns sprangen. Ich blieb mit zwei anderen im Flugzeug zurück.

Jetzt waren wir über der russisch-deutschen Front. Unter uns spielten sich heftige Kämpfe ab, und wir waren schwer getroffen worden. Nichts funktionierte mehr. Wir trudelten nach unten. Weder die Steuerung noch das Fahrwerk funktionierte, und nachdem das Flugzeug flach auf dem Boden aufgesetzt hatte, kam es nach kurzem Schleudern zum Stehen. Als es in Flammen aufging, sprangen wir aus der oberen Luke heraus.

Ich wurde von den Deutschen gefangengenommen. Für mich war der Krieg vorbei. Sechs Monate verbrachte ich als Kriegsgefangener, und dann wurde ich von den Russen befreit. Nach meiner Dienstzeit in der Luftwaffe kehrte ich nach Jacksonville (Florida, USA) zurück. Das war im Jahre 1946.

In Jacksonville lebte meine Familie und die Familie Belloit. Die beiden Familien waren während des Krieges miteinander bekannt geworden. Nach dem Krieg lernte ich Yvonne Belloit kennen, und wir heirateten. Einige ihrer Angehörigen waren Zeugen Jehovas, aber sie war keine getaufte Zeugin. Ich pflegte Gemeinschaft mit ihren Verwandten, sagte ihr aber, sie solle sie davon abhalten, mir etwas über ihre Religion zu erzählen.

Ich war weiterhin in der presbyterianischen Kirche aktiv; Yvonne erhielt ihre Verbindung zu den Zeugen aufrecht. Es gab keine religiösen Streitereien zwischen uns, aber im Laufe der Zeit schliefen Yvonnes Kontakte zu den Zeugen ein. Sie hörte auf, mit ihnen zu studieren, wurde sehr weltlich und fing an, Weihnachten, Thanksgiving, Neujahr und andere Feiertage zu feiern, und beteiligte sich sogar an Politik.

In jenen Jahren hörte ich über die Zeugen sehr wenig. Später arbeitete einer von ihnen für mich und auch für meinen Freund Dr. Ivy. Dieser Arbeiter erzählte Dr. Ivy etwas über die bevorstehende Schlacht von Harmagedon. Da mein Freund Yvonne von Kindheit an kannte, rief er sie an und stellte sie zur Rede: „Yvonne, du wurdest als Zeugin erzogen. Warum hast du mir nichts über Harmagedon erzählt?“ „Ich werde meinen Bruder Don anrufen“, sagte sie, „und ihn bitten, es dir zu erklären.“ Das Ergebnis war, daß Dr. Ivy und seine Frau und Yvonne und ich ein Bibelstudium mit Jehovas Zeugen begannen, das von Don Belloit geleitet wurde.

So fing es also an, und ich hatte inzwischen die Bereitschaft dazu. Ich war mit einigen Vorgängen in meiner Kirche nicht zufrieden. Als Diakon gehörte es zu meiner Aufgabe, zu Geldspenden aufzurufen. Das behagte mir nicht. Ich sah Leute, die nicht wußten, woher sie ihre nächste Mahlzeit nehmen sollten, und dann wurden sie von mir noch um Geld gebeten.

Wir zahlten unserem Prediger 12 000 Dollar im Jahr, was damals mehr war, als die meisten anderen in der Gemeinde verdienten. Einer der Diakone sagte entrüstet: „Warum werden diese Prediger immer zu einer größeren Kirche berufen? Nie werden sie zu einer kleineren berufen. Immer ist es eine größere Kirche mit einem größeren Gehalt!“

Auch die Lehren der Kirche beunruhigten mich. Wir bekamen immer die Zeitschrift Presbyterian Survey, und einmal erschien darin ein langer Artikel über das Höllenfeuer, der besagte, daß es ein Ort ewiger Qual für die Bösen sei. Ich wußte, daß das nicht stimmt und daß die Seele nicht etwas Unsterbliches ist, sondern daß die Menschen nach dem Tode überhaupt nicht mehr existieren. Sollten sie jemals wieder zum Leben kommen, dann wäre das nur durch eine Auferstehung möglich (Hesekiel 18:4, 20; Prediger 9:5, 10; Römer 6:23; Johannes 5:28, 29).

Jedenfalls hatte unser Bibelstudium begonnen, und so kam es dazu, daß ich später mit verschiedenen Dingen Schluß machte. Zuerst gab ich meine Verbindung zur presbyterianischen Kirche auf.

Don Belloit kam treu vier bis fünf Jahre lang jede Woche zu uns und studierte jedesmal drei Stunden mit uns. Wir studierten mehrere Bücher in Verbindung mit der Bibel — er unterstützte immer alles mit der Bibel. Außerdem hatten Yvonne und ich begonnen, zum Königreichssaal zu gehen, um die Zusammenkünfte der Zeugen zu besuchen. Ich war beeindruckt von ihrer Aufrichtigkeit und Freundlichkeit. Eines Abends wurde ein Zeuge ausgeschlossen, der eine große Sünde begangen hatte, und ich sagte mir: „Die presbyterianische Kirche, zu der ich gehört hatte, würde das niemals tun.“ Die Zeugen bemühen sich sehr, ihre Versammlungen moralisch rein zu erhalten.

Damals war ich bereit, mich Jehova hinzugeben und getauft zu werden. Ich rauchte immer noch, aber mir gelang es, während des Studiums nur zwei bis drei Zigaretten zu rauchen. Ich wußte, daß diese Gewohnheit von den Zeugen mißbilligt wurde, doch sie war nicht verboten. Allerdings kam gerade zu der Zeit, als ich mich taufen lassen wollte, eine Änderung, durch die das Rauchen völlig verboten wurde.

Stell dir vor, wie ich mich fühlte! Sicher, das Rauchen schadete meiner Gesundheit. Das wußte ich. Ich war jahrzehntelang ein starker Raucher gewesen, und wenn ich morgens aufstand, mußte ich immer eineinhalb Stunden lang husten. Aber all die Jahre hatte ich sehr angestrengt versucht, damit aufzuhören — mindestens acht bis zehnmal, und jedesmal war es mir mißlungen.

Auf jeden Fall war ich entschlossen, es noch einmal zu versuchen. Dieses Mal hatte ich stärkere Motive. Inzwischen hatte ich Jehova kennengelernt. Ich hatte über Jesu Worte nachgedacht: „Du sollst Jehova ... lieben mit deinem ganzen Herzen.“ Seine weiteren Worte lassen sich insbesondere auf das Rauchen anwenden: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:37-39). In meiner bisherigen Religion war ich in all den 45 Jahren nie gelehrt worden, auch in dieser Beziehung meinen Nächsten wie mich selbst zu lieben.

Dieses Mal kam mir also in dem Kampf gegen meine Sucht noch eine geistige Kraft zugute. Ich betete zu Jehova um Hilfe. Auch meine Familie bat Gott darum, mir den Kampf gewinnen zu helfen. Ich war tief bewegt, als ich eines Abends hörte, wie meine vierjährige Tochter Kelly zu Jehova betete: „Bitte, hilf Papa, mit dem Rauchen aufzuhören.“

Ich setzte mir einen Zeitpunkt zum Aufhören. Im Jahre 1975 sollte ein großer Kongreß der Zeugen Jehovas stattfinden. Am Abend vor dem Kongreß würde ich meine letzte Zigarette rauchen! In den zwei Monaten davor rauchte ich mehr als je zuvor — viereinhalb Päckchen am Tag. Es war nicht weise, aber ich glaube, es war ein Abschied, eine Art psychologischer Schlußkampf. Am Abend vor jenem Kongreß von 1975 drückte ich meine letzte Zigarette aus. Seither habe ich keine mehr angezündet.

Keine Rückfälle! Ich möchte nie wieder damit anfangen. Aber das Verlangen kommt zurück — selbst sieben Jahre danach. Wenn jemand sagt, das Rauchen sei keine Sucht, dann glaube ihm nicht! Im ersten Jahr träumte ich jede Nacht, ich würde rauchen. Selbst heute träume ich das noch gelegentlich. Für den Fall, daß mich das Verlangen überkommt, habe ich eine Tüte Pfefferminzbonbons im Auto. Wenn es mich überkommt, dann ist es genauso stark wie an dem Tag, an dem ich aufgehört habe, doch glücklicherweise dauert es nur wenige Sekunden. Es ist eine Serie von vielen Kämpfen, aber durch Jehovas unverdiente Güte habe ich den Kampf gewonnen.

Nun stand ich der dritten Herausforderung gegenüber: Wenn es für mich als Christ verkehrt war zu rauchen, war es dann nicht auch verkehrt, daß ich andere mit Tabak belieferte? Sollte ich, ja mußte ich mein einträgliches Tabakunternehmen verkaufen? Ich kannte Zeugen, die Arbeitsplätze aufgegeben hatten, die für einen Christen als unpassend gelten — Arbeiten, die 10 000 bis 15 000 Dollar im Jahr eingebracht hatten. Doch mein Tabakunternehmen brachte jedes Jahr einen Bruttogewinn von mehreren Millionen ein. Meine Umsatzsteuer lag zwischen 100 000 und 110 000 Dollar im Monat.

Ich war Großhändler. Die großen Hersteller holten den Tabak von den Farmern, bearbeiteten ihn, stellten das Endprodukt her und verpackten es. Ich kaufte die Tabakwaren von ihnen und verkaufte sie an die Einzelhändler. Das Ausmaß des Tabakgeschäfts ist überwältigend — nicht nur Zigaretten, sondern auch Zigarren, Pfeifentabak, Kautabak und Schnupftabak. Die meisten Leute wissen es nicht, aber allein Schnupftabak ist ein großes, großes Geschäft. Ich habe ihn tonnenweise verkauft. Im Tabakgeschäft gibt es keine Rezession. Im Gegenteil, wenn schwere Zeiten kommen, werden die Leute nervös und rauchen mehr als je zuvor.

Was sollte ich also mit meinem Tabakunternehmen machen? Ich beschloß, es zu verkaufen, und verkaufte es auch. Nun hatte ich mit der Kirche, mit dem Rauchen und mit dem Geschäft Schluß gemacht.

Und all das kam durch ein Bibelstudium mit den christlichen Zeugen Jehovas ins Rollen! Der Höhepunkt trat im Jahre 1975 ein, als die vier Teilnehmer dieses Studiums, Herr und Frau Ivy und Yvonne und ich, bei einem Kongreß der Zeugen Jehovas getauft wurden.

[Herausgestellter Text auf Seite 18]

Ich gab den Befehl: „Macht die Bombenschächte auf, geht auf die Laufplanke, und springt ab!“

[Herausgestellter Text auf Seite 18]

Ich pflegte Gemeinschaft mit ihren Verwandten, sagte ihr aber, sie solle sie davon abhalten, mir etwas über ihre Religion zu erzählen

[Herausgestellter Text auf Seite 19]

Ich sah Leute, die nicht wußten, woher sie ihre nächste Mahlzeit nehmen sollten, und dann wurden sie von mir noch um Geld gebeten.

[Herausgestellter Text auf Seite 20]

Meine dritte Herausforderung: Wenn es für mich als Christ verkehrt war zu rauchen, war es dann nicht auch verkehrt, daß ich andere mit Tabak belieferte?

[Herausgestellter Text auf Seite 20]

Ich war tief bewegt, als ich eines Abends hörte, wie meine vierjährige Tochter Kelly zu Jehova betete: „Bitte, hilf Papa, mit dem Rauchen aufzuhören.“

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