Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Glücklich durch „altmodische“ Erziehung
● Sind die neumodischen Erziehungsmethoden ebenso gut wie die altmodischen? Diese Frage war Gegenstand einer Studie, über die Englands angesehene Zeitschrift „New Scientist“ kürzlich berichtete. Zwei Gruppen von Kindern im Vorschulalter wurden beim Spielen sorgfältig beobachtet. Die Kinder in der „neuen“ oder „fortschrittlichen“ Gruppe erhielten kreatives Spielzeug und einen Spielplatz im Freien, wurden aber nur minimal beaufsichtigt. Die Kinder in der „altmodischen“ Gruppe durften sich nur im Hause bewegen und hatten weniger Spielzeug, wurden jedoch strenger beaufsichtigt. Wer die strikten Regeln guten Benehmens verletzte, mußte sich in eine „Flegelecke“ stellen.
Was ergab diese Studie? Sie zeigte, daß die Kinder, die gemäß den „neuen“ Methoden spielten, viel aggressiver waren als die anderen und daß ihr Verhalten von Drohungen bis zu tatsächlicher Gewalttätigkeit reichte. Unter den Jungen kam es in 89 Fällen zu Aggressivität (in 56 Fällen davon zu Prügelei) im Vergleich zu nur fünf Fällen in der „altmodischen“ Gruppe, bei denen es sich lediglich um Beschimpfungen handelte. Unter den Mädchen der „neumodischen“ Gruppe traten 42 Fälle von Aggressivität auf, wohingegen in der „altmodischen“ kein einziger zu verzeichnen war.
Was bedeutet dieses Ergebnis? In der Zeitschrift „New Scientist“ hieß es: „Die Kinder in der altmodischen Gruppe waren einfach glücklicher als die in der fortschrittlichen Gruppe. ... Unsere Beobachtungen stimmen völlig mit der altmodischen Ansicht überein, daß Kinder, die bestimmten Verhaltensregeln unterworfen sind und wissen, welche Strafe eine Übertretung nach sich zieht, glücklicher sind und sich sicherer fühlen als Kinder, die freizügig erzogen werden, ohne klare Vorstellung, welches Benehmen man von ihnen erwartet.“
Es ist klar, daß neue Methoden der Kindererziehung, die der Weisheit Gottes widersprechen, wenig Erfolg haben werden. In Sprüche 13:24 ist zu lesen: „Wer ihn [seinen Sohn] lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung“ („Elberfelder Bibel“).
Kirchen begünstigen Geistesgestörtheit
● Am 1. Januar 1980 hat die amerikanische Psychiatervereinigung „krankhaftes Spielen“ in ihrem diagnostischen Handbuch unter die Geistesstörungen eingereiht. Eine repräsentative Umfrage ergab indes, daß die meisten der 127 Priester in der 10 Kreise umfassenden katholischen Erzdiözese Milwaukee (Wisconsin, USA) kirchlich gefördertes Glücksspiel in Form von Bingo billigen. Sie betrachten Bingo nicht „als eine Frage der Moral“. Doch in einer neueren Ausgabe der Zeitschrift „U.S. Catholic“ schreibt Nathan Kollar unter dem Titel „Kirchliches Glücksspiel ist unmoralisch“: „Der Spieler möchte, daß andere verlieren, weil es die einzige Möglichkeit ist zu gewinnen. Was kann eine solche Haltung anderes hervorbringen als Christen, die egozentrisch sind, denen das Glück anderer verhaßt ist und die sich nur über das eigene Glück freuen? Ist das christlich?“ Werden überdies nicht manche, die sich sozusagen auf dem Weg zum „krankhaften Spielen“ befinden, durch das kirchliche Glücksspiel ermutigt?
Die Kirche verliert an Macht
● Vor nicht allzu langer Zeit hatte die katholische Kirche noch unumschränkten Einfluß auf die Belange der kanadischen Provinz Quebec. Doch im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte ist eine drastische Änderung eingetreten. Auf der Titelseite des in Montreal erscheinenden Blattes „The Gazette“ war kürzlich die Schlagzeile zu lesen: „Wie die Kirche ihre Macht über das Volk eingebüßt hat“. Darunter stand: „Die katholischen Priester bilden nicht mehr das Gewissen des französischen Kanada. Man hat ihnen die Macht entrissen. Ihre Kirche wurde in die Knie gezwungen.“ Die Macht liege heute völlig in den Händen der weltlichen Obrigkeit und von der Macht der Kirche sei so gut wie nichts mehr übriggeblieben.
Als hauptsächlichen Grund für diese Änderung nannte das Blatt folgendes: „Es gab zu viele Kirchengesetze, zu viele Priester, zu viele Mönche und Nonnen, zuviel Macht, zuviel Geld, doch nicht genug Barmherzigkeit.“
Erzbischof Gilles Quellet von Rimouski gestand diese Entwicklung mit den Worten ein: „Quebec ist kein katholisches Gemeinwesen mehr. Ich bezweifle sogar, daß man heute noch von einem christlichen Gemeinwesen sprechen kann.“
Bischof Jean-Marie Lafontaine sagte, in Montreal, der größten Diözese Kanadas, gingen nur 35 Prozent der 1 695 000 Katholiken mit einiger Regelmäßigkeit zur Kirche. In Longueuil erklärte Bischof Bernard Hubert, von der halben Million Katholiken seiner Diözese besuchten nur noch 20 bis 25 Prozent sonntags die Messe.
Wie die „Gazette“ schrieb, gleicht Le Grand Seminaire (ein Priesterseminar) in Montreal „einem antiken Möbelstück, das abgeschmirgelt, aufpoliert und einem neuen und nützlicheren Zweck zugeführt werden sollte. Die Zahl der angehenden Priester ging in den vergangenen zwei Jahrzehnten ... [um mehr als] 75 Prozent zurück — von 135 im Jahre 1960 auf ungefähr 20 heute.“
Vor einer solchen Situation steht nicht nur die katholische Kirche, sondern mehr oder weniger auch die meisten der orthodoxen Kirchen in allen Teilen der Erde. Die Macht dieser Kirchen ist weiter im Schwinden begriffen, während die Macht antireligiöser Kräfte zunimmt (Offenbarung, Kap. 17).