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  • g84 22. 6. S. 12-14
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  • Warum sollte ich mir um die Noten Sorgen machen?
  • Erwachet! 1984
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Erwachet! 1984
g84 22. 6. S. 12-14

Junge Leute fragen sich:

Warum sollte ich mir um die Noten Sorgen machen?

„NOTEN zu geben ist moralisch verkehrt, in der Praxis wirkungslos und dem Lernprozeß äußerst abträglich.“ So argumentierte der Lehrer James Bellanca, nachdem er bei seinen eigenen Kindern die „negativen Auswirkungen“ von Noten bemerkt hatte. Unsere vorangegangene Ausgabe befaßte sich mit ein paar Problemen solcher Art. Aber sollten Noten als unwichtig abgetan werden? Ganz und gar nicht. Es gilt jedoch, einige Schwierigkeiten zu überwinden.

„Am besten war es, einfach zu raten“

Ein 17jähriger beschrieb die Prüfungen, die ein Lehrer abhielt, als „bloße Gedächtnistests. Von Denken war nicht die Rede.“ Ähnliche Klagen hört man häufig über die Hausaufgaben. „Manchmal geben sie einem wirklich sinnlose Hausaufgaben auf, wie z. B. Bilder zu malen“, sagte die 14jährige Les. „In unserer Schule“, fügte die 17jährige Heather hinzu, „kommt man in Schwierigkeiten, wenn man nicht künstlerisch veranlagt ist.“ In diesem Zusammenhang klagen selbst hervorragende Erzieher wie Dr. William Glasser, die Schulen würden häufig versäumen, die Jugendlichen denken, analysieren und schlußfolgern zu lehren. Es ist, offen gestanden, leichter, die Merkfähigkeit der Schüler zu testen als ihre Fähigkeit, Schlußfolgerungen zu ziehen. Ein Jugendlicher erinnerte sich: „Bei den Prüfungen [eines bestimmten Lehrers] ging es nur um unbedeutende Details, und man konnte ohne Vorbereitung die gleiche Note erreichen wie mit Vorbereitung. Am besten war es, einfach zu raten.“

Zu raten und in letzter Minute zu pauken kann für die Prüfung Punkte bringen. Doch wieviel behält man letztlich davon? Was nützen gute Noten, wenn man ein Fach wie Mathematik in Wirklichkeit nicht beherrscht und eines Tages etwas Mathematik braucht, um seine Geldangelegenheiten in Ordnung zu bringen? Welchen Wert haben die hervorragendsten Noten im Zeugnis, wenn man zum Mogeln — bei einer Umfrage bekannte sich ein erschreckend hoher Anteil von 55 Prozent der befragten Jugendlichen dazu — Zuflucht nimmt?

„Denkvermögen“ entwickeln

Natürlich sind sich viele Lehrer dieser Probleme bewußt und gestalten Prüfungsaufgaben und Hausaufgaben so, daß sie als Herausforderung und Anreiz dienen. Aber was kannst du machen, wenn du in eine Klasse geraten bist, in der anscheinend Raten und Pauken der Weg zum Erfolg ist und Noten wichtiger als das Lernen sind? Sei dir im klaren darüber, daß es nicht ausreicht, gute Noten zu erhalten. Setze es dir zum Ziel, das zu entwickeln, was Salomo als „Denkvermögen“ bezeichnete (Sprüche 1:4). Es ist die Kunst, Informationen aufzunehmen und vernünftige, praktische Schlüsse daraus zu ziehen.

Wie entwickelst du diese Fähigkeit? Salomo sagte: „Ein Weiser wird zuhören und mehr Unterweisung in sich aufnehmen“ (Sprüche 1:5). Du mußt also deinem Lehrer zuhören, selbst wenn er kein mitreißender Redner ist. Am besten, du sitzt im vorderen Bereich des Klassenzimmers. Stelle Fragen. Nimm „mehr Unterweisung“ in dich auf, indem du dich in den Stoff vertiefst, vor allem wenn er langweilig zu sein scheint. Begnüge dich nicht mit dem, was einmal in einer Prüfung abgefragt werden wird.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, den praktischen Wert des Gelernten zu ergründen. Hier sind gottesfürchtige Jugendliche im Vorteil, denn die Bibel sagt: „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis“ (Sprüche 1:7). Nimm einmal an, es wird gerade ein naturwissenschaftliches Fach unterrichtet. Die Gesetze der Physik zu erlernen mag dir als langweilige Mühsal erscheinen. Doch der gottesfürchtige Jugendliche möchte soviel wie möglich über seinen Schöpfer lernen. Er weiß, daß durch Gottes Schöpfung „seine unsichtbaren Eigenschaften ... deutlich gesehen“ werden (Römer 1:20). Der naturwissenschaftliche Unterricht kann daher eine gute Gelegenheit bieten, noch mehr Wissen über Jehovas schöpferische Weisheit zu erwerben.

Wie steht es mit Geschichte? Der Christ ist an Geschichte interessiert, weil sie so häufig mit der Verwirklichung der Vorsätze Jehovas in Verbindung steht. Die sieben wesentlichen Weltmächte (einschließlich der gegenwärtigen anglo-amerikanischen Weltmacht) werden direkt in der Bibel erörtert (Offenbarung 17:10; Daniel, Kapitel 7). Es ist glaubensstärkend, zu sehen, wie genau sich die Prophezeiungen erfüllt haben.

Wenn du Interesse an der Schule bekundest, kannst du wirklich zur Entwicklung deines „Denkvermögens“ beitragen.

Wenn man in der Prüfung durchfällt

In der Prüfung durchzufallen kann einen Jugendlichen die Selbstachtung kosten, vor allem wenn er sein Bestes getan hat, sie zu bestehen. Daher haben manche, wie zum Beispiel der eingangs erwähnte Lehrer, geschlußfolgert, daß man die Noten abschaffen sollte. Der Lehrer Max Rafferty argumentierte jedoch: „Unser ganzes Leben lang werden wir danach benotet, was wir wissen und wie gut es uns gelingt, zu Ergebnissen zu kommen ... Eine Schule, die die Schüler glauben macht, sie wären im Leben auf Rosen gebettet, ist keine Schule, sondern eine Traumfabrik.“ Paul Copperman klagt in seinem Buch The Literacy Hoax: „Lehrer von heute, die mit Rücksicht auf die Selbstachtung eines Kindes die Maßstäbe senken oder abschaffen, riskieren eine weitaus schlimmere Schädigung des Kindes, weil sie es in die Welt entlassen, ohne es richtig auszurüsten, darin zu überleben und zurechtzukommen.“

Neulich wurde in einem Bericht über das amerikanische Schulwesen, betitelt „A Nation at Risk“ (Eine Nation in Gefahr), gezeigt, wie schlecht allein in den Vereinigten Staaten die Leute für das Leben ausgerüstet sind. „Etwa 23 Millionen erwachsene Amerikaner sind, wie die einfachsten Tests in puncto Lesen, Schreiben und Auffassungsgabe erwiesen haben, im Grunde Analphabeten“, hieß es in dem Bericht. Selbst wenn du gelegentlich die Demütigung erleidest, in einer Prüfung durchzufallen oder ein schlechtes Zeugnis nach Hause bringen zu müssen, darfst du nicht vergessen, daß es viel schmerzhafter sein kann, die Schule ohne die richtige Bildung oder Vorbereitung fürs Leben zu verlassen. Statt Selbstmitleid zu haben, wenn du bei einer Prüfung schlecht abschneidest, solltest du aus deinen Fehlern lernen. Du kannst sogar deinen Lehrer bitten, dir dabei zu helfen, die verkehrten Lösungen zu korrigieren.

„Das ist echter Streß!“

„Bei uns in der Schule ist es allen egal, ob sie eine Prüfung bestehen oder ob sie durchfallen“, antwortete eine Gruppe von Schülern auf die Frage, ob Prüfungen Streß hervorrufen würden. Als man sie jedoch darüber befragte, wie es damit stehe, das Ergebnis dieser scheinbaren Apathie — ein schlechtes Zeugnis — nach Hause zu bringen, sagten einige: „Das ist echter Streß!“

Aus Furcht davor, das enttäuschte Gesicht der Eltern sehen zu müssen, hat schon so mancher zu faulen Tricks Zuflucht genommen. „Ich legte mein Zeugnis immer auf den Küchentisch, ging nach oben in mein Zimmer und versuchte, bis zum nächsten Tag zu schlafen“, erinnerte sich ein Jugendlicher. Ein anderer berichtete: „Ich wartete immer bis zur letzten Sekunde, bevor ich es meiner Mutter zeigte. Ich brachte es ihr am Morgen, kurz bevor sie zur Arbeit ging, und sagte: ‚Hier, das mußt du noch unterschreiben.‘ Sie hatte dann keine Zeit mehr, darauf einzugehen“ — zumindest nicht in diesem Moment.

„Ich änderte einfach die Noten auf meinem Zeugnis“, sagte ein Mädchen, das nicht einmal vor einer Fälschung zurückschreckte. „Aber ich wurde dabei erwischt“, bekannte sie. „Meine Lehrerin rief meine Mutter an und sagte, sie hoffe, ich würde das nächste Mal besser abschneiden. Mutti sagte: ‚Aber sie hat doch 85 Punkte bekommen!‘ Dann wurde ihr klar, daß ich aus der 6 eine 8 gemacht hatte.“

Offensichtlich können Noten darüber entscheiden, ob zwischen dir und deinen Eltern Krieg oder Frieden herrscht. Fälschungen oder faule Tricks sind jedoch das verkehrte Mittel, den Frieden zu wahren. Deine Eltern sind mit Recht um deinen schulischen Fortschritt besorgt. Du mußt verstehen, daß sie dein Bestes wollen und wissen, wie wichtig es ist, daß du in der Schule gut lernst. Zugegeben, manche Eltern gehen mit ihren Forderungen etwas zu weit. In diesem Fall rät die Lehrerin Barbara Mayer: „Wenn du meinst, daß deine Eltern von dir mehr erwarten, als du eigentlich leisten kannst, dann mag es für dich eine große Hilfe sein, mit ihnen darüber zu sprechen.“ Wenn deine Eltern wirklich wissen, wie du empfindest, mögen sie geneigt sein, ihren Standpunkt neu zu überdenken.

Doch gewöhnlich wünschen deine Eltern einfach, daß deine Noten deinen Fähigkeiten entsprechen. Falls deine Noten diesem Maßstab nicht gerecht werden, brauchst du vielleicht etwas Ermunterung — oder Zucht. „Höre, mein Sohn, auf die Zucht deines Vaters, und verlaß nicht das Gesetz deiner Mutter“, sagte Salomo (Sprüche 1:8). Sollte es jedoch für schlechte Noten berechtigte Gründe (Krankheit oder eine schlechte Gemütsverfassung) geben, so laß es deine Eltern wissen. Möglicherweise können sie dir weiterhelfen.

Wie wichtig sind also die Noten? Obwohl die Notengebung nicht mangelfrei und zuweilen nicht allzu genau ist, dient sie doch als nützliches Hilfsmittel. Trotz all ihrer Mängel und Probleme können die Noten für dich, deine Lehrer und deine Eltern eine Möglichkeit sein, über deinen Fortschritt in der Schule auf dem laufenden zu bleiben. Halte die Noten nicht für Feinde. Betrachte sie als Herausforderung — als Hürden, die es zu überwinden gilt. Solange du zur Schule gehst, solltest du vollen Nutzen aus der Möglichkeit ziehen, dort etwas zu lernen. Denke an das, was ein Autor einmal schrieb: „Die wahre Bildung in deinem Leben vollzieht sich in deinem Kopf, nicht auf deinem Zeugnis.“

[Bild auf Seite 13]

Höre zu und stelle Fragen — dann hast du viel mehr vom Unterrichtsgespräch

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