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  • Starb Christus an einem Kreuz?
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 1. 6. S. 325-328

Starb Christus an einem Kreuz?

Das Kreuz in seiner traditionellen Form ist von vielen Menschen seit langer Zeit als das Symbol der christlichen Religion angesehen worden. Wird dies durch die Bibel und durch geschichtliche Tatsachen gestützt?

IN NEW YORK sprangen zwei Jugendliche im Alter von 17 Jahren mitten im Winter in den East River. Waren es Körperkultur-Enthusiasten? Nein. Geistesgestörte? Nein. Die Jugendlichen bezeugten dadurch ihre Verehrung des Kreuzes. Ein orthodoxer Priester hatte ein Kruzifix mehr als 30 Meter weit in den Fluß geworfen, und diese Jugendlichen suchten es als Teil eines religiösen Ritus wieder zurückzuholen. — New York Times, 23. Januar 1956.

Im Jahre 1956 wurde nach 15 Jahren harter Arbeit ein Mausoleum fertiggestellt, das mehr als 200 m lang ist und als gewaltiges Grabmal für Franco und andere Führer der spanischen Falange-Partei dienen soll. Es wird durch ein Granitkreuz geschmückt, das 150 m hoch ist und in Madrid in einer Entfernung von etwa 50 km gesehen werden kann.

Vor zwei Jahren begannen Frauenvereine der Vereinigten Staaten Millionen von Dollar zu sammeln, um auf der Spitze des Bald Knob Mountain in Süd-Illinois das größte Kreuz der Welt zu bauen.

Solche Nachrichten zeigen, in welch hohem Ansehen das Kreuz in der Christenheit steht.

Gemäß dem Wörterbuch von Webster (engl.) ist ein Kreuz „ein Gefüge — besonders ein Pfosten, der einen horizontalen Balken unterstützt; in alter Zeit wurde es zur Hinrichtung von Übeltätern gebraucht“. In der Bibel lautet das griechische Wort, das gewöhnlich mit Kreuz wiedergegeben ist, stauros. Im Lateinischen heißt es crux. War der stauros oder die crux, an der Christus starb, ein Kreuz von der traditionellen Form?

Ja, sagen Wortführer der Christenheit, wie zum Beispiel die Zeitschrift Signs of the Times [Zeichen der Zeit] vom 23. Oktober 1956. Sie erklärt in dogmatischer Weise, daß der stauros, an dem Christus starb, ein solches Kreuz gewesen sei. Zur Unterstützung dieser Behauptung werden verschiedene Autoritäten angeführt, sowohl weltliche als auch religiöse. Was aber sind die Tatsachen?

So wie die Dinge wirklich liegen, stimmen die Autoritäten nicht darin überein, daß „kein Zweifel über die Art des stauros besteht, an dem Christus starb“, und auch darin nicht, „daß es das Kreuz in seiner traditionellen Form war“. The Encyclopædia Britannica stellt in ihren Ausgaben vom Jahre 1907 und 1942 unter dem Wort „Kreuz“ fest, daß „allgemein geglaubt wird“, daß Christus an einem solchen Kreuz gestorben sei, und daß dies im besten Fall nur „auf Grund der allgemeinen Überlieferung“ bestätigt wird.

Was religiöse Autoritäten betrifft, erklärt eine solche: „Die Berichte über die Art der Kreuzigung sind so mager, daß irgendein Grad der Gewißheit unmöglich ist.“1 Eine andere sagt: „Im Neuen Testament sind keine bestimmten Angaben über die Art des Kreuzes zu finden, an dem Jesus starb. Nur die Kirchenschreiber nach Justinus dem Märtyrer weisen auf ein zusammengesetztes, vierarmiges Kreuz als Gerät der Marterung Christi hin.“2

Und über die Ausdrücke stauros und crux wird berichtet, daß ‚stauros richtigerweise nur ein Stamm bedeutet‘. „Selbst in den Schriften des Livius [römischer Geschichtsschreiber, der kurz vor der Zeit lebte, in der Christus seinen Dienst antrat] bedeutet crux nur ein Stamm (oder Pfahl).“ „Die Hebräer haben für ‚Kreuz‘ kein Wort, das bestimmter ist als ‚Holz‘.“3

WARUM NICHT EIN TRADITIONELLES KREUZ

Gewiß kann angesichts des Vorausgegangenen nicht ehrlich behauptet werden, daß Christus ohne Zweifel an das Kreuz von traditioneller Form genagelt wurde. Und es ist von besonderem Interesse, festzustellen, daß gerade Autoritäten, die zu der Ansicht neigen, daß Christus an ein solches Kreuz genagelt wurde, dem Zweifel Raum geben. Jene aber, die der Ansicht sind, daß Christus an einem einfachen Stamm oder Pfahl starb, sind nicht im Zweifel. So sagte jemand: „Jesus starb an einem einfachen Todespfahl: Dafür sprechen a) die damaligen im Morgenland üblichen Gebräuche dieser Hinrichtung, b) indirekt die Leidensgeschichte Jesu selbst und c) viele Äußerungen der früheren Kirchenväter.“ — Das Kreuz und die Kreuzigung, Hermann Fulda.

Daß Christus nicht an dem Kreuz von traditioneller Form starb, wird auch durch das Zeugnis der Katakomben angedeutet. So schrieb Dean Burgon in seinen Letters from Rome [Briefe aus Rom]: „Ich bezweifle, daß das Kreuz auf irgendeinem christlichen Monument der ersten vier Jahrhunderte erscheint.“ Mons Perret, der vierzehn Jahre lang Nachforschungen in den Katakomben Roms anstellte, zählte insgesamt 11 000 Inschriften bei den Millionen von Gräbern. Nach seinen Angaben ‚erscheint das Zeichen des Kreuzes nicht vor den letzten Jahren des vierten Jahrhunderts‘. Unter den Zeichen, die man findet, ist die Taube ein Symbol des heiligen Geistes; die Leier ein Symbol der Freude; der Anker ein Symbol der Hoffnung und der Fisch — warum der Fisch? Weil die Buchstaben des Wortes „Fisch“ im Griechischen die gleichen sind wie die ersten Buchstaben von „Jesus Christus, des Sohnes Gottes, des Heilandes“.4

Es wird auch durch die Bibel selbst angedeutet, daß Christus nicht an einem Kreuz von traditioneller Form starb. Wiederholt berichtet sie, daß er an einem Stamm starb; das griechische Wort hierfür ist xylon. (Siehe Luk. 23:31; Apg. 5:30; 10:39.) Xylon bedeutet einfach „Holz“ und, „abgeleitet davon: ein Stock, eine Keule, ein Stamm oder ein anderer hölzerner Artikel oder Gegenstand“.5 Deshalb gebrauchen die Schreiber der Evangelien alle das Wort xylon, um sich auf die Stöcke oder Keulen zu beziehen, die die Leute des Pöbels trugen, als sie kamen, um Jesus gefangenzunehmen. (Siehe Matth. 26:47, 55; Mark. 14:43, 48; Luk. 22:52.) Dadurch, daß sie sagten, Christus sei an einem xylon gestorben, zeigten sie an, daß Christus an einem Stamm, an einem Stück Holz, starb.

So erklärt der Apostel Paulus, daß Christus ein Fluch für solche unter dem Gesetz wurde, indem er an einen xylon gehängt wurde, denn: „Verflucht ist jeder, der an einem Stamme [xylon] hängt.“ Paulus zitierte hier aus dem Gesetz Moses, das verlangte, daß die Leichen hingerichteter Verbrecher zur Warnung an einen Baum oder Stamm gehängt wurden, was bedeutete, daß sie von Gott verflucht waren. — Gal. 3:13; 5. Mose 21:22, 23, NW.

Ein ähnliches Beispiel findet man in Verbindung mit einem Erlaß des Kores, in dem gewarnt wird, daß jedem, der sich weigere zu gehorchen, ‚ein Balken aus seinem Hause gerissen und er aufgehängt daran geschlagen werden soll‘. In der griechischen Septuaginta erscheint hier als Bezeichnung für „Balken“ das Wort xylon, also wiederum nicht ein Kreuz, sondern ein einfacher, gerader Balken. — Esra 6:11.

Einige folgern, daß Christus an einem Kreuze starb, weil die ersten Christen den Buchstaben „X“ als Symbol für Christus gebrauchten. Das „X“ jedoch, das auf diese Weise verwendet wurde, bezieht sich überhaupt nicht auf den Stamm, an dem Christus starb. Es steht vielmehr für den Namen „Christus“, da es der erste (griechische) Buchstabe des Namens „Christus“ ist, der wie ein „X“ geschrieben, aber wie ein „ch“ oder „K“ ausgesprochen wird. Folglich ist „X“ eine Abkürzung, nicht ein Symbol.4

Auch wird durch die Tatsache, daß im Briefe des Barnabas und im Evangelium des Nikodemus erwähnt wird, Jesus sei an einem Kreuze gestorben, nichts bewiesen. Diese beiden Werke werden von allen Autoritäten als Fälschungen angesehen. Offensichtlich wurden beide geschrieben, nachdem das Kreuz als Symbol der Christenheit bereits angenommen worden war.4

VON HEIDNISCHEM URSPRUNG

Zweifellos gibt es keine schriftgemäße Stütze dafür, daß das traditionelle Kreuz ein Symbol des Christentums sei. Wie kommt es denn, daß es von angeblichen Christen als solches angenommen wurde? Es wurde von den Heiden ihrer Umgebung übernommen. Dies ist ein weiteres der vielen heidnischen Dinge, die die ersten abtrünnigen Christen annahmen, um bei den Heiden Anklang zu finden und sich ihnen anzugleichen. Hierin folgten sie dem Beispiel der Israeliten, die einen König haben wollten, um den Nationen ihrer Umgebung gleich zu sein. So schreibt Dr. Killen in seinem Werk Ancient Church:

„Von ältester Zeit an wurde das Kreuz in Ägypten und Syrien verehrt; es wurde von den Buddhisten des Ostens in gleicher Weise in Ehren gehalten; und noch außergewöhnlicher ist folgendes: Als die Spanier das erste Mal nach Amerika kamen, wurde das wohlbekannte Zeichen unter den Gegenständen der Anbetung in den Götzentempeln des Anáhuac gefunden. Es ist auch bemerkenswert, daß mit dem Beginn unseres Zeitalters die Heiden gewohnt waren, das Zeichen des Kreuzes bei den Feiern einiger ihrer heiligen Mysterien auf ihre Stirnen zu machen.“

The Catholic Encyclopedia macht ähnliche Angaben über die weitverbreitete Verwendung des Kreuzes. Dr. Hislop berichtet in seinem Buch The Two Babylons [Die beiden Babylon] ebenfalls über den heidnischen Ursprung des Kreuzes und bezweifelt, daß Christus an einem solchen starb.

Gerade die Tatsache, daß das Kreuz eines der gebräuchlichsten aller religiösen Symbole der Heiden ist, sollte in uns Zweifel erwecken, daß es auch als Symbol der reinen christlichen Anbetung Gottes, Jehovas, gebraucht werden kann. Auch sollte uns die Tatsache, daß es so extrem verehrt wurde, wie es einige in der Vergangenheit taten, aufhorchen lassen. So berichtet der katholische Schriftsteller Didron, daß „dem Kreuz eine Verehrung zuteil wurde, ähnlich, wenn nicht gleich, jener, die Christus selbst darzubringen ist; dieses heilige Holz wird beinahe so angebetet wie Gott selbst“. Als einmal die Verehrung des Kreuzes begonnen hatte, fiel man hierbei in solche Extreme, daß die Heiden die angeblichen Christen beschuldigten, Götzenanbeter zu sein. „Es ist klar, daß die große Masse der Christen“, so berichtet eine religiöse Autorität, „diesem Zeichen einen magischen Wert beimaß. Bei jeder Gelegenheit gebrauchte man es zur Beschwörung sowie als Mittel, um unreine Geister fernzuhalten.“ „Bald sollte das Kreuz selbst Wunder wirken. Die Leute gingen sogar soweit, das Vieh damit zu bekreuzigen, um es vor Krankheiten zu beschützen.“6

Heute feiert die römisch-katholische Kirche immer noch jedes Jahr am 3. Mai die „Erfindung oder Auffindung des heiligen Kreuzes“. The Catholic Encyclopedia gibt den Grund hierfür an (Band 5, S. 523). Nach diesen Angaben entschloß sich die Mutter des Kaisers Konstantin im Alter von etwa achtzig Jahren, nach Jerusalem zu gehen, um „das heilige Grab von dem Erdhügel zu befreien, der auf und um dieses gehäuft war, und das heidnische Gebäude, das diese Stätte entweihte, zu zerstören“. Sie erhielt Offenbarungen, die ihr die Zuversicht gaben, daß sie Christi Grab und sein Kreuz entdecken würde. Juden hatten das Kreuz versteckt, aber ein Jude, „berührt durch göttliche Inspiration, zeigte es den Ausgrabenden“. Es wurden jedoch drei Kreuze gefunden, und da die Inschrift, die Pilatus über Jesus anbringen ließ, getrennt gefunden wurde, konnte nicht gesagt werden, welches das Kreuz Christi sein sollte. So wurden die drei Kreuze „nacheinander an das Bett einer würdigen Frau getragen, die dem Tode nahe war … Als sie dasjenige berührte, an dem Christus gestorben war, wurde die Frau plötzlich wieder gesund.“ Gemäß einer anderen Überlieferung jedoch ließ Helena eine verstorbene Person an die betreffende Stelle tragen, und diese wurde wieder lebendig, nachdem sie mit dem richtigen Kreuz in Berührung gekommen war. „Auf Grund einer weiteren Überlieferung, die vom hl. Ambrosius berichtet wurde, würde es scheinen, daß der titulus oder die Inschrift an dem Kreuz befestigt geblieben war.“

Obwohl diese katholische Autorität für die Echtheit dieses Wunders eintritt und als Stütze ihres Standpunktes die Worte verschiedener „Kirchenväter“ zitiert, bleibt doch die Tatsache bestehen, daß „Eusebius, der mehr gilt als alle zusammengenommen, es überhaupt nicht erwähnt“.1

Einem Geschöpf oder einer Sache abgöttische Verehrung darzubringen ist für Jehova Gott ein Greuel, denn er ist „ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert“. Deshalb tat der König Hiskia „die Höhen hinweg und zerschlug die Bildsäulen und rottete die Aschera aus und zertrümmerte die eherne Schlange, welche Mose gemacht hatte; denn bis zu jenen Tagen hatten die Kinder Israel ihr geräuchert, und man nannte sie Ehernes [kupferner Schlangengötze, NW]“. So wie die abgefallenen Israeliten die kupferne Schlange anbeteten, so ist das Kreuz von abgefallenen Christen angebetet worden. — 2. Mose 20:5, NW; 2. Kön. 18:4, Fußn.

Es wäre in der Tat widersinnig, das Mordwerkzeug, an welchem Christus starb, zu verehren; das wäre ganz ungereimt. Statt es zu verehren, sollte man es eher verabscheuen. Wer würde daran denken, den Revolver zu küssen, der von einem Mörder dazu gebraucht wurde, einen Menschen zu töten, den man sehr liebte? Genauso sinnlos ist es, dem Gerät Liebe zu erweisen, an dem Jesus eines grausamen Todes starb. Folglich sagt uns Maimonides, ein jüdischer Gelehrter des zwölften Jahrhunderts, daß die Juden den Marterpfahl als etwas Verabscheuungswürdiges betrachteten.7

So können wir sehen, wie die Bibel, die geschichtlichen Tatsachen und die Vernunft vereint bezeugen, daß Christus nicht an einem Kreuze starb, sondern an einem aufrechtstehenden Pfahl oder Stamm, dem stauros, xylon oder der crux. Ferner sollte es, ungeachtet seiner Form, eher verabscheut als verehrt werden. In Übereinstimmung mit diesen Tatsachen gibt die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften (engl.) stauros mit „Marterpfahl“ und xylon mit „Pfahl“ oder „Stamm“ wieder, wenn es sich auf das Gerät bezieht, an dem Christus starb.8

QUELLENANGABE

1 Encyclopaedia Biblica, Band 1, S. 957.

2 New Schaff & Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge, Band 3, S. 313.

3 Smith’s Bible Dictionary, Band 1, S. 508.

4 The History of the Cross [Die Geschichte des Kreuzes], Ward.

5 The Exhaustive Concordance of the Bible, Strong.

6 Dictionary of the Bible, Hastings, Band 3, S. 328.

7 Exercitationes contra Baronium, I. Casaubon, 16, An. 34, Nr. 134.

8 New World Translation of the Christian Greek Scriptures, Anhang, S. 768.

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