Mehrung der Theokratie
1. Warum hatte der junge Mann eine Messschnur? Was wurde der Engel geheissen, ihm zu sagen?
DER Prophet Sacharja, ein Mann, den Jehova gebrauchte, hatte eine Vision von einem Mann mit einer Messschnur. Der Bericht im zweiten Kapitel Sacharjas zeigt uns, dass dieser junge Mann mit einer Messschnur in der Hand ausging, um Jerusalem zu messen und festzustellen, wie breit und wie lang es sei. Gerade als der Engel, der mit dem jungen Manne sprach, sich wegzugehen anschickte, ging ein anderer Engel aus, ihm entgegen, und sagte: „Laufe, rede zu diesem Jüngling und sprich: Als offene Stadt [wie nicht ummauerte Dörfer, AT] wird Jerusalem bewohnt werden wegen der Menge Menschen und Vieh in seiner Mitte. Und ich, spricht Jehova, werde ihm eine feurige Mauer sein ringsum und werde zur Herrlichkeit sein in seiner Mitte.“ (Sach. 2:4, 5) Bestimmt war dieser junge Mann an Jerusalem interessiert, sonst hätte er sich nicht die Zeit genommen, seine Breite und Länge zu ermitteln.
2. Wen stellt der junge Mann dar? Weshalb ist die Stadt nicht ummauert?
2 Heute sehen wir auf Erden eine Gruppe christlicher Männer und Frauen, die gleich diesem jungen Mann aufrichtig interessiert sind an dem Jerusalem droben, das die Mutter von uns allen ist. (Gal. 4:26, NW) Sie sind wirklich an Gottes Organisation und deren Ausdehnung interessiert. Diese ist nicht durch Mauern begrenzt. Nein, es ist eine Stadt, welche sich ausbreitet wie ein nicht ummauertes Dorf. Da sie wegen der hereinströmenden Scharen beständig wächst, wäre es schwierig, genaue Masse zu nehmen. Die Klasse treuer Christen, die durch diesen jungen Mann vorgeschattet wird, bildete während der Jahre 1914 bis 1918 eine ganz kleine Organisation, denn damals war es nur ein Überrest von Gottes treuem Volk, der aufrichtig die Prophezeiungen erforschte und deren Bedeutung zu ermitteln suchte, um zu erfahren, welches seine Arbeit in dieser grossen Organisation Jerusalems sei. Er wünschte, deren Ausmass zu kennen und wollte mehr über Gottes Werk wissen.
3. Wie unterschied sich das Interesse weltlicher Religionisten von dem der Klasse des „jungen Mannes“?
3 Die Welt stand im Krieg. Nation hatte sich wider Nation und Königreich wider Königreich erhoben. Krankheit, Kummer und Schmerz herrschten von einem Ende der Erde bis zum andern Ende, wie es in Matthäus, Kapitel 24, vorausgesagt worden war. Die Nationen und Völker der Erde waren äusserst selbstsüchtig und nur daran interessiert, das zu bekommen, was sie begehrten. Sie hatten weder Zeit für Gott, noch bemühten sie sich, den göttlichen Grundsätzen der Wahrheit und Gerechtigkeit nachzukommen. Sogar die Religionisten der grossen protestantischen und katholischen Organisationen sowie diejenigen der jüdischen und heidnischen religiösen Orden verwickelten sich in die Angelegenheiten der Welt, indem sie danach ihre Aufmerksamkeit dem Völkerbund und den Problemen dieses alten, vergehenden Systems der Dinge zuwandten. Vergessen war der Ausspruch aus dem Worte Gottes: „Wer irgend daher ein Freund der Welt sein will, macht sich selbst zu einem Feinde Gottes.“ (Jak. 4:4, NW) Nein, die Nationen der Erde hatten keine Zeit, nach dem Königreich Gottes, der einzigen Hoffnung der Menschheit, zu trachten. Dieses Trachten blieb einem Überrest des Volkes Gottes überlassen, einigen wenigen treuen Nachfolgern, die durch diesen jungen Mann in der Vision Sacharjas dargestellt wurden. Diese waren bereit, die Messschnur in Gottes Organisation zu gebrauchen.
4. Wie begann 1918 die Ausdehnung bei der Organisation, so wie bei einer nicht ummauerten Stadt?
4 Diese Stadt Jerusalem sollte nicht wie eine befestigte Stadt mit begrenzenden Mauern sein, in die niemand ein- und ausgehen könnte, wenn die Tore geschlossen wären, sondern würde wie ein nicht ummauertes Dorf ohne Grenzen sein. Sie sollte eine wachsende Stadt sein wegen der Menge Menschen und Tiere, die da kommen und sie bewohnen werden. Sie sollte sich weiter ausdehnen und hinausreichen in neue Gebiete. Genau das trifft heute auf die Organisation Gottes zu. Seit 1918 hat der kleine Überrest des Volkes Gottes das gekommene Königreich Gottes beharrlich weiter verkündigt. Die Nationen waren an diesem Königreich nicht interessiert. Sie bekämpften es. Anderseits aber schenkten Tausende von Menschen guten Willens aus all diesen Nationen der Botschaft der Gesalbten Jehovas Gehör, und sie kamen zur Organisation Gottes, nach Jerusalem, der sich ausdehnenden Stadt, um darin Rat und Unterweisung zu suchen. Laut den Berichten der Gesellschaft selbst waren es im Jahre 1918 nur 3868 Personen, die die Königreichsbotschaft den Völkern der Welt verkündigten, indem sie sie einluden, Zuflucht, Ermutigung und Trost in Jerusalem zu suchen. Während sie unaufhörlich predigten, ruhte der Geist des Herrn auf diesem kleinen Trupp treuer Diener, und sie drangen mit dieser guten Botschaft bis an die Enden der Erde. Es dauerte auch nicht lange, bis viele Menschen, die auf Jehovas Zeugen horchten und mit ihnen studierten, um Jehova kennenzulernen, auf seiner Seite Stellung bezogen. Die Stadt wuchs weiter.
5, 6. Wie erfüllte sich Jesaja 54:2, 3 trotz dem Zweiten Weltkrieg? Wie wurde „e i n e Herde, e i n Hirte“?
5 Als die Nationen der Welt ihren Zweiten Weltkrieg begannen und eine noch grössere Gleichschaltung und Totalherrschaft unter den Menschen herbeiführten, fuhr dieser Überrest mit den Menschen guten Willens zusammen dennoch fort, das Wort zu predigen. Heute sehen wir in dieser nicht ummauerten Stadt eine noch grössere Zahl derer, die Jehova als die Seinen kennt. Ist es jetzt nicht so, wie der Prophet Jesaja es vor Jahrhunderten im 54. Kapitel, Verse 2 und 3, darlegte: „Mache weit den Raum deines Zeltes, und man spanne aus die Behänge deiner Wohnstätte; spare nicht [begrenze nicht]! Mache deine Seile lang, und deine Pflöcke stecke fest! Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken; und dein Same wird die Nationen [deine Nachkommen werden das Erbe der Nationen, AT] in Besitz nehmen und wird die verödeten Städte bevölkern“? (Fussn.) Jehovas Zeugen sehen, wie dieses zunehmende Werk Fortschritte macht. Sie wohnen in der wachsenden Stadt.
6 Bei dieser grossen „Menge Menschen“ befindet sich auch eine Menge Vieh, und dies mag passenderweise den Wohlstand der Organisation Gottes darstellen. Christus Jesus sagte: ‚Ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muss ich sammeln, damit e i n e Herde, e i n Hirte sei.‘ Christus Jesus ist der Gute Hirte dieser grossen Organisation, die er noch vor der Schlacht des grossen Tages Gottes, des Allmächtigen, welche Harmagedon ist, vollständig zusammenbringt.
7. Wer wird noch gefunden und ‚an der Stirn gezeichnet‘ werden, und warum?
7 Heute, im Jahre 1951, finden wir den Überrest des Volkes Gottes Seite an Seite mit den Menschen der grossen Volksmenge wirkend, die durch die Klasse der Gesalbten an ihren Stirnen gezeichnet worden sind. Der Prophet Hesekiel (9:1-11) hat uns ein Bild des Mannes mit dem Schreibzeug gegeben, der durch die Stadt ging und die Stirnen derer zeichnete, die da seufzten und jammerten über die Greuel, die in ihrer Stadt oder Organisation geschahen. Bestimmt sind es deren Tausende, und sie mögen sich noch in die Millionen belaufen, Menschen, die da seufzen und jammern wegen der schrecklichen Zustände, wie sie in der Christenheit und überall auf Erden herrschen, und die Trost, Wahrheit und Ermunterung suchen. Diese werden ohne Zweifel gefunden werden; denn, wie Paulus gesagt hat, ‚kennt Jehova, die ihm gehören‘.
8. Weshalb fürchten sich die in die Organisation Kommenden nicht, obwohl sie keine buchstäblichen Mauern hat?
8 Jehovas Guter Hirte, Christus Jesus, führte das Einsammlungswerk heute durch, und er hat seinem Volk auf Erden das Werk des Predigens der guten Botschaft von der anbrechenden neuen Welt zugewiesen. Diese gute Botschaft zieht die Sanftmütigen zum Worte Gottes und damit näher zu Jehova hin. Da sie zu dem nicht ummauerten Dorfe gekommen sind und auf Gott und sein Wort vertrauen, fürchten sie sich nicht vor dem, was ihnen widerfahren könnte. Sie sind des Schutzes gewiss. Konnte Gott denn nicht die Gemeinde Israels davor bewahren, in den sich auftuenden Schlund der Erde zu sinken, in dem die untreuen Gegner verschwanden? War Gott nicht fähig, Noah und seine Familie durch die Sintflut hindurch zu bewahren? Ist denn Jehova Gott nicht fähig, jene zu bewahren, die in dieses nicht ummauerte Dorf gekommen sind? Bestimmt ist er es! Denn gemäss der Vision Sacharjas werde ich ihm „eine feurige Mauer sein ringsum und werde zur Herrlichkeit sein in seiner Mitte“. Somit anerkennen jene, die nach Jerusalem, der Organisation des Herrn, gekommen sind, Jehova als ihren Gott und Jerusalem als seine Organisation und sie fühlen sich in Sicherheit, weil Gott ihr Beschützer ist. Sie bedürfen nicht der Mauern und Bollwerke, die die Nationen zu ihrem Schutz errichten, denn „Jehova kennt, die ihm gehören“.
9. Wer ist die Herrlichkeit inmitten der Organisation, und warum?
9 Die Herrlichkeit dieser gesamten Organisation, des Jerusalems droben, seines Weibes, ist Jehova selbst; denn er sagte: „Ich . . . werde zur Herrlichkeit sein in seiner Mitte.“ In diesen letzten Tagen der alten Welt hat Jehova Gott diese Organisation aufgebaut und die Mehrung der Theokratie herbeigeführt. Ihr Wachstum und ihre Herrlichkeit sind nicht irgendeinem Menschen oder einer irdischen Organisation zuzuschreiben. Er ist es, der durch seinen Sohn die „andern Schafe“ zu Hunderttausenden zusammenbringt, um eine grosse Stadt zu bilden. Jehova gibt dazu seinen Schutz und Segen. Die Menschen in dieser grossen Stadt sind nicht müssig, sondern sie fahren fort, die Botschaft von Gottes Königreich zu verbreiten und sie bis an die Enden der Erde zu predigen, damit alle erfahren, dass Jehova der Höchste ist im Universum, und dass die Rechtfertigung seines Namens und Wortes nahe herbeigekommen ist.
FLUCHT AUS DEM GROSSEN BABYLON
10, 11. Welcher Aufruf an sein Volk in Babylon ist ausgegangen? Wie ist dieser beherzigt worden, und von wem?
10 Im sechsten Vers dieser Prophezeiung Sacharjas ergeht der Aufruf: „Hui! hui! fliehet aus dem Lande des Nordens!“ Dies ist ein Ausspruch des Herrn oder ein direkter Befehl von ihm: „Denn nach den vier Winden des Himmels breite ich euch aus . . . Hui! entrinne, Zion, die du wohnst bei der Tochter Babels! . . . Nach der Herrlichkeit [zu seiner eigenen Ehre, Ro] hat er mich zu den Nationen gesandt, die euch geplündert haben; denn wer euch antastet, tastet seinen Augapfel [die Pupille meines Auges, Ro] an.“ — Sach. 2:6-8.
11 Es ist Gottes Barmherzigkeit und liebender Güte zuzuschreiben, dass er den Überrest aus der Nation des Nordens, aus Babylon, zusammengebracht hat. An anderer Stelle sagt er: ‚Kommet aus ihr heraus, mein Volk, und werdet nicht Teilhaber ihrer Plagen, und werdet nicht von ihren Sünden befleckt.‘ (Off. 18:4) Er hat dafür gesorgt, dass die Überrestglieder seines Volkes, Zions, der gesetzlosen, vom Teufel beherrschten Welt entfliehen und zusammen mit seinen „andern Schafen“, die nun herauskommen, an einen Ort der Sicherheit in seiner Stadt gelangen. Die Herrscher der Welt haben alle Völker der Nationen gleichzuschalten gesucht und zwingen sie, sich ihren selbstsüchtigen Befehlen zu unterziehen. Gott gebietet ihnen jedoch, aus Babylon zu fliehen und ein freies Volk zu werden — wenn nicht körperlich, so doch hinsichtlich ihres Gewissens; und dementsprechend handeln sie! Sie kommen heraus aus Babylons Bedrückung und Knechtschaft und aus dem sündhaften Lebenswandel. Sie sind nicht mehr Sklaven dieser gesetzlosen Organisation. Sie werden dem Cäsar die Dinge geben, die sein sind, doch nicht das, was Gott gehört! Ihre Augen sind für eine neue Welt und für eine Neue-Welt-Gesellschaft geöffnet. „Für diese Freiheit machte Christus uns frei. Darum stehet fest und lasset euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen.“ — Gal. 5:1, NW.
12. Wieso geben sie sich nicht nur mit Freiheit für sich selbst zufrieden?
12 Die von der Bedrückung Babylons bereits Befreiten begnügen sich nicht damit, diese Freiheit nur für sich zu behalten, auch wenn sie sich, wie dies in gewissen Fällen zutrifft, noch in Gefängnissen, Arbeits- oder Konzentrationslagern befinden. Bei jeder Gelegenheit werden sie mit Fremden darüber sprechen, selbst wenn sie körperlich noch in der Gefangenschaft Babylons sind. Sie werden Fremdlingen helfen, den Weg des Lebens klar zu erkennen, indem sie sie von diesem alten System weg- und einem neuen entgegenführen, das ihnen ewiges Leben bringt. Paulus sagte in Hebräer 13:1: „Eure brüderliche Liebe daure an. Vergesset nicht der Güte gegen Fremdlinge.“ — NW.
13. Wie berührt es Jehova, wenn Verfolger sein Volk antasten? Doch weshalb lässt er es zu?
13 Jehova wird sich derer, die von Ungerechtigkeit ablassen und rückhaltlos Stellung auf Jehovas Seite beziehen, als der Seinen annehmen; denn „Jehova kennt, die ihm gehören“. Wenn irgend jemand jene antastet, die er erwählt und gesegnet hat, ist dies, wie wenn er seinen Augenstern antastete. Jehovas Organisation, das freie Jerusalem, ist unsere Mutter und ist am engsten mit dem Herrn verbunden. Er hat sie geschaffen und sie zu seinem Lobe gemacht. Es kann für Einzelpersonen oder Nationen nur zum Nachteil sein, gegen Gott oder seine Zeugen zu kämpfen. Diese gehören ihm, und zur bestimmten Zeit wird er an ihren Gegnern Gericht üben. Dies bedeutet nicht, dass Jehova nicht zuliesse, dass Einzelpersonen oder ein Teil seiner Organisation Schaden leiden. Er wird es zulassen, damit die davon Betroffenen ihre Lauterkeit und Treue beweisen können. Er wird sich jedoch die Angreifer merken, und uns gibt er gleichzeitig den Rat: „Wenn möglich, seid, soweit es von euch abhängt, gegen alle Menschen friedsam. Rächet euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebet Raum dem Zorn; denn es steht geschrieben: ‚Mein ist die Rache, ich will vergelten, spricht Jehova‘.“ — Röm. 12:18, 19, NW.
14. Wie bekundete er sein Vorauswissen darüber, wie wir behandelt würden? Welches Einsammlungswerk geht trotzdem weiter?
14 Jehova wacht über die Vorgänge innerhalb seiner gesamten Organisation. Er weiss, wie sein Volk behandelt werden wird: „Überdies werdet ihr überliefert werden, sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden, und sie werden etliche von euch zu Tode bringen, und ihr werdet Gegenstand des Hasses sein bei allen um meines Namens willens. Und doch wird nicht ein Haar von eurem Haupte irgendwie verloren gehen.“ (Luk. 21:16-18, NW) Dessenungeachtet wird ein grösseres Zeugnis als je zuvor zur Rechtfertigung des Namens Jehovas gegeben werden. Wir befinden uns in den letzten Tagen dieser alten Welt, und wir müssen diese Dinge erwarten. Jetzt ist die Zeit, eine grosse Volksmenge um seines Namens willen zu versammeln, und diese Menge wird nun in Eile von den Enden der Erde her zusammengebracht. Bis an die Enden der Erde ergeht daher an alle Bewohner Babylons, die da seufzen und jammern, eine dringende, laute Aufforderung, aus Babylon zu fliehen und jetzt seinen bedrückenden Taten und später seiner völligen Vernichtung zu entgehen. Wenn du den Herrn liebst, so suche seinen Schutz und komm in seine Stadt, in das nicht ummauerte Dorf, denn Jehova ist eine feurige Mauer ringsum. Er liebt, die darin sind, und einen seiner treuen Diener anzutasten, kommt dem Antasten seines Augensterns gleich.
15. Was wird er binnen kurzem den Nationen antun? Was zu tun, wird uns also geboten?
15 Die Zeit ist nicht sehr fern, da Jehova Gott die Nationen plündern und vernichten wird. Als Jesus nach dem Zeichen des Endes dieser Welt gefragt wurde, nannte er seinen Aposteln viele Dinge, auf die sie achten könnten, und diese sehen wir heute in Erfüllung gehen. Es wird darum nicht mehr lange dauern bis zur Schlacht von Harmagedon. Jene, die zur Erkenntnis des Herrn gekommen sind, können so handeln, wie geboten worden ist: „Jubele und freue dich, Tochter Zion! denn siehe, ich komme und werde in deiner Mitte wohnen, spricht Jehova. Und an jenem Tage werden viele Nationen sich an Jehova anschliessen, und sie werden mein Volk sein [werden, AT]; und ich werde in deiner Mitte wohnen, und du wirst erkennen, dass Jehova der Heerscharen mich zu dir gesandt hat. Und Jehova wird Juda in Besitz nehmen.“ (Sach. 2:10-12, Fussn.) Glaubst du dies? Willst du andern davon erzählen? Willst du dabei Geduld und Ausdauer bekunden?
16. In welcher Richtung sich zu entscheiden, helfen wir den einzelnen? Warum und wie?
16 Es ist für den einzelnen schwer, zu entscheiden, was er tun will: in dieser alten, sterbenden Welt mit ihrem Reichtum, ihren Vergnügungen und ihrer gegenwärtigen Popularität zu bleiben, oder, wie er es ausdrücken mag: es mit der neuen Welt zu „riskieren“. Willst du, der du Gott kennst und mit seinem Worte vertraut bist, deinen Glauben durch gute Werke zeigen? Wenn jemand das Wort Gottes studiert und kennt und diesem Worte glaubt, so ist das nicht eine Sache des „Riskierens“. Er ist dann sicher, welches der Ausgang sein wird. Und wenn du sicher bist, wirst du dich bemühen, auch andere zu überzeugen, die bereit sind, sich von Babylon loszureissen. Was ist die Folge, wenn jemand der alten Welt und den Nationen, die sie plündern, entflieht? In erster Linie bedeutet es, dass der Betreffende Aussicht hat auf ewiges Leben. Er wird die Gelegenheit haben, Gott, den Höchsten, seinen Schöpfer, ewiglich anzubeten. Doch um die Segnungen dieses Lebens zu empfangen, muss er den Sohn Christus Jesus annehmen; denn gemäss dem Schrifttext wird irgend jemand, der an ihn glaubt, ewiges Leben erhalten können. Tust du als Christ etwas, um ihm diese Dinge erkennen zu helfen? Es wird nicht leicht sein; es wird von seiten beider Geduld und Zeit erfordern.
17, 18. Wie verhält sich die Welt, in der wir leben? Weswegen aber müssen wir Stellung nehmen und dabei wen nachahmen?
17 Wir müssen uns alle daran erinnern, dass wir in einer alten Welt leben, der Welt, die sich der Aufrichtung des Königreiches Gottes widersetzt. Sie hat sich dem Königreich seit Jahrhunderten widersetzt. Sogar als der König Christus Jesus auf der Erde war und sein wunderbares Predigtwerk durchführte, sorgten die Nationen der Welt dafür, dass er zu Tode gebracht und vernichtet wurde, indem man ihn an den Pfahl schlug. Er starb wie ein verurteilter Sünder, wie ein Aufrührer, ein Mann, der gegen die römische Herrschaft des Cäsars sei, und als ein Mann, der gerade von jenen religiösen Juden, die nach dem Messias Ausschau hielten, gehasst wurde. Er war es, der grosse Verfolgung durchmachte. Es war für den König Christus Jesus nicht leicht, in dieser alten Welt zu leben. Er wusste, dass man darauf ausging, ihn zu töten, und es schliesslich auch tat, aber dies schreckte ihn nicht zurück. Er musste sein Werk tun, und er tat es, um der grösste Zeuge aller Zeiten zugunsten des Namens und Wortes Gottes, des Allmächtigen, zu werden.
18 Die treuen Nachfolger Christi Jesu müssen einen ähnlichen Lauf einschlagen. Hierbei gibt es nicht zwei Wege. Sie müssen für Jehovas Königreich sein. Sie wollen nicht mehr, dass die Nationen sie plündern, noch wünschen sie ihnen untertan zu sein, und so entfliehen sie dieser alten Welt Babylons mit ihrer teuflischen Herrschaft und stellen sich unter die Herrschaft des Königs des Himmels, Christi Jesu, von dem sie wissen, dass er nun in den Himmeln regiert. Er wurde im Jahre 1914 durch Jehova Gott auf den Thron erhoben und zum Herrscher eingesetzt.
EINE GROSSE MENGE KÜNDIGT DAS KÖNIGREICH AN
19. Was sagt nun eine grosse Volksmenge in Erfüllung von Offenbarung 19:6, und warum?
19 Etwas Wunderbares ist geschehen! Wir sehen heute eine grosse Menge von Menschen, die auf die Königreichsbotschaft gehört haben, und diese sagen: „Lobpreiset Jah, denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu herrschen begonnen.“ (Off. 19:6, NW) Ja, die Zeit für die Rechtfertigung des Namens Jehovas ist gekommen, und alle, die aus der Organisation Babylons geflohen sind, erkennen, dass Jehova König geworden ist, indem er seinen Sohn auf den Thron erhoben hat, damit er inmitten seiner Feinde herrsche. Dies ist ein Tag der Freude.
20, 21. Welche Wirkung hatten die von den Aposteln und ihren Genossen vollbrachten Wunder? Wie wurden jene Männer sogar missverstanden und nicht geduldet?
20 In der Frühzeit der Kirche gab Jehova Gott den Aposteln durch seinen heiligen Geist oder seine wirksame Kraft die Macht, Wunder zu wirken, wodurch viele Menschen zur Botschaft und zu den Worten der Apostel hingezogen wurden. Mit dem Tode der Apostel hörten jedoch diese besonderen Gaben oder Wundergaben auf, und heute sehen wir sie nicht mehr in Wirksamkeit.
21 Ihr werdet euch des Berichts in Apostelgeschichte 14 erinnern, wo erwähnt wird, wie die Apostel Paulus und Barnabas die gute Botschaft predigten und ein Wunder gewirkt hatten. Als die Leute die Wundertaten dieser Männer sahen, wollten sie diese zu Göttern erheben; denn sie dachten, die Götter des Himmels seien auf die Erde herabgekommen und seien zu Menschen geworden. „Als jedoch die Apostel Barnabas und Paulus davon hörten, zerrissen sie ihre Oberkleider und sprangen hinaus unter die Menge, indem sie ausriefen und sprachen: ‚Männer, warum tut ihr diese Dinge? Auch wir sind Menschen mit denselben Gebrechen wie ihr und verkündigen euch die gute Botschaft, damit ihr von diesen nichtigen Dingen umkehret zu dem lebendigen Gott, der den Himmel gemacht hat und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist.‘ “ (Apg. 14:14, 15, NW) Paulus und Barnabas beanspruchten für jene Wundertat keine Ehre für sich selbst. Sie wussten, dass sie durch die Macht Gottes geschehen war, und so gaben sie alle Ehre ihm. Sie sagten den Umstehenden, dass er, der ihnen zu dieser Wundertat seinen Beistand verliehen hatte, der Schöpfer des Himmels und der Erde sei, und dass sie selbst nur gewöhnliche Menschen seien. Ihre Predigt und ihre Wundertat verfolgten nur den einen und ausschliesslichen Zweck, die Menschen zu dem allein wahren Gott hinzulenken. Sie wollten ihnen zeigen, dass ihre heidnischen Götter in den Tempeln, wo die Heiden Opfer darbrachten, keine lebendigen, anbetungswürdigen Götter seien. Sie stellten die Wahrheit aus Gottes Wort der falschen Religion gegenüber. Aber obwohl sie es aufrichtig und ehrlich meinten und den Menschen Gutes zu tun suchten, verfolgte man sie bitterlich und jagte ihnen auf ihren Reisen an verschiedenen Orten wegen der Wunder, die sie wirkten und besonders wegen der Botschaft, die sie predigten, nach. Dessenungeachtet fasste die Wahrheit in jenen frühen Tagen festen Fuss.
22. Was ist über das heutige Vollbringen solcher Wunder zu sagen? Was widerfährt uns von seiten der Nationen, und in welcher Tätigkeit bekunden wir dennoch Ausharren?
22 Ebenso verhält es sich mit den Dienern des Evangeliums heute. Die gute Botschaft wird immer gepredigt, und wenn diese Diener auch nicht die Macht des Wunderwirkens haben, so besitzen sie doch von Gott die Kraft und den Auftrag, dieses Evangelium bis an die Enden der Erde hin zu predigen. Die Glieder des Volkes des Herrn sind von der Organisation Babylons und den Nationen, die sie plünderten, befreit worden. Weil sie aus diesen Organisationen flohen, werden sie von Babyloniern gequält. O ja, sie sind immer noch in der Welt, sind aber nicht mehr ein Teil davon. Sie sind zu der nicht ummauerten Stadt unter Jehovas Schutz gekommen und wissen: „Jehova kennt, die ihm gehören.“ Ungeachtet der Bedrückung werden die treuen Nachfolger Christi Jesu einem Lauf der Gerechtigkeit und gottgefälligen Hingabe folgen. Sie werden jeglicher Opposition, mit der man ihnen begegnet, die Stirne bieten, denn sie wissen, dass so wie Christus und die Apostel verfolgt wurden und viele Prüfungen und Drangsale durchmachen mussten, auch ihnen heute geschieht; und nur durch Ausharren werden sie imstande sein, den Sieg zu erringen. Jehovas Zeugen verfolgen das Ziel, den Menschen zu helfen; darum können sie nicht ablassen.
23. Mit welchen Eigenschaften müssen wir im Predigtwerk ausharren? Weshalb?
23 Als Paulus an Timotheus schrieb, hob er hervor, dass wir Glauben, Liebe und Ausdauer bekunden und unser Predigtwerk milden Geistes fortsetzen müssen. Wir dürfen nicht ärgerlich werden und schimpfen und toben, wie dies die Menschen der Nationen dieser alten Welt tun. Wir sollen nicht handeln, wie deren oberste Vertreter an den Konferenzen der Vereinigten Nationen. Die lauten Schimpfreden anlässlich von Wahlen sind bezeichnend für den Mangel an gegenseitiger Liebe. Christen können sich an solcherlei Reden nicht beteiligen. Solches ist ungeziemend. Vielmehr müssen sie in beständiger treuer Liebe und Hingabe mit mildem Sinn Ausharren bekunden. Diese Einstellung wird ihnen dienlich sein, wenn sie mit den Menschen in der Welt reden, und auf diese Weise werden sie alle Arten von Menschen bewegen können, der Botschaft, die sie bringen, Gehör zu schenken. Sie dürfen nicht stolz oder hochmütig sein, und sie fühlen sich auch nicht besser als irgendein anderer. Um in diesem Glaubenskampf den Sieg zu erringen, müssen sie das Wort in gottgefälliger Weise predigen und auf eine Art, welche die Leute anzieht, die nach Wahrheit und Gerechtigkeit suchen. Ist es nicht Gottes Wunsch, Menschen von allen Arten errettet zu sehen? Und empfinden Jehovas Zeugen nicht ebenso?
24. Wie legen wir weltweit ein rechtes Bekenntnis ab, und mit welchen Ergebnissen seit 1945?
24 Paulus sagte: „Kämpfe um Sieg im rechten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist und das rechte Bekenntnis öffentlich abgelegt hast vor vielen Zeugen.“ (1. Tim. 6:12, NW) Demnach muss ein Christ, um im rechten Kampf des Glaubens um den Sieg zu kämpfen, ein öffentliches Bekenntnis ablegen und allen Arten von Menschen sagen, was er glaubt. Gerade das tun Jehovas Zeugen weltweit, und die Ergebnisse in den vergangenen sechs Jahren offenbaren den grossen Segen Jehovas. Nachstehend folgt eine Aufstellung über die Zahl der Königreichsverkündiger oder Prediger, die während der angeführten Jahre jeden Monat die Botschaft vom Königreich verkündigten. Die letzte Ziffer zeigt die Zunahme der Verkündigerzahl gegenüber dem Vorjahr.
Verkündiger 1945: 127 478; Zunahme gegenüber 1944: 16 973
Verkündiger 1946: 158 034; Zunahme gegenüber 1945: 30 556
Verkündiger 1947: 181 071; Zunahme gegenüber 1946: 23 037
Verkündiger 1948: 230 532; Zunahme gegenüber 1947: 49 461
Verkündiger 1949: 279 421; Zunahme gegenüber 1948: 48 889
Verkündiger 1950: 328 572; Zunahme gegenüber 1949: 49 151
25. Welche Zunahme in der Predigerzahl ist daher jährlich zu verzeichnen gewesen? Wie kämpfen sie um Sieg?
25 Es ist zu beachten, dass in den letzten drei Jahren eine jährliche Zunahme von nahezu 49 000 Evangeliumsdienern, die das Wort predigten, zu verzeichnen war. In andern Worten: 49 000 Menschen sind jedes Jahr aus der alten Welt herausgekommen, indem sie entschieden Stellung für Gottes Königreich bezogen und diese Stellung öffentlich vor vielen Zeugen kundtaten. Auf diese Weise kämpfen sie um den Sieg. Wohl haben sie viele Prüfungen und Schwierigkeiten erfahren, aber „Jehova kennt, die ihm gehören“, und wer einen dieser Zeugen antastet, tastet seinen Augenstern an. Jehova liebt ihre Treue, und er gibt das Wachstum! Hast du einen Anteil daran?