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  • Afrika — ein Kampf um den menschlichen Geist
  • Erwachet! 1979
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Erwachet! 1979
g79 8. 9. S. 20-23

Afrika — ein Kampf um den menschlichen Geist

„Die Neger haben einige bewundernswerte Eigenschaften. Sie sind selten ungerecht ... In ihrem Land herrscht völlige Sicherheit. Dort müssen sich weder Reisende noch Einheimische vor Räubern fürchten.“

Das sind die Worte des Weltreisenden Ibn Battutah, der vor 600 Jahren Westafrika besuchte. Seine Bemerkung bezieht sich auf die schwarzen Afrikaner, die in einem Teil des großen Malireiches lebten, das von König Mansa Musa regiert wurde.

Wie erfreulich wäre es, wenn die oben erwähnten Verhältnisse, Gerechtigkeit und Sicherheit, heute existieren könnten, und zwar nicht nur in Afrika, sondern in der ganzen Welt! Wenn dieser Bericht im wesentlichen zutreffend ist, müssen damals unter den dort lebenden Afrikanern starke Einflüsse gewirkt haben.

Wußtest du, daß diese Epoche der afrikanischen Geschichte, das sogenannte Goldene Zeitalter, durch viele intellektuelle Entwicklungen der schwarzen Afrikaner gekennzeichnet war? Eine der Städte in diesem großen Malireich, nämlich Timbuktu, war weltweit als ein Zentrum für Gelehrsamkeit und geistige Errungenschaften bekannt. Leo Africanus, ein Reisender und Geschichtsschreiber des 16. Jahrhunderts, beschrieb die damalige Stadt wie folgt:

„In Timbuktu gibt es zahlreiche Richter, Ärzte und Geistliche, die sämtlich vom König ein gutes Gehalt beziehen. Er hat hohe Achtung vor Gelehrten. Es besteht ein großer Bedarf an handgeschriebenen Büchern, die aus Nordafrika importiert werden. Der Handel mit Büchern bringt mehr Gewinn ein als irgendein anderes Gebiet des Handels.“

Viele sind der Auffassung, daß eine solche Gelehrsamkeit und solche intellektuellen Errungenschaften für den nachweislich hohen Stand der Zivilisation und Moral verantwortlich waren. Folglich ist es heute einer Anzahl von Personen an Bildung gelegen und daran, den Geist der Afrikaner intellektuell zu erreichen, um einige schwerwiegende Probleme, von denen Afrika heimgesucht wird, zu lösen. Auf dem sogenannten „Schwarzen Kontinent“ ist also ein Kampf um den menschlichen Geist im Gange.

Kontinent von schwerwiegenden Problemen heimgesucht

Gutunterrichtete Afrikaner werden zugeben, daß in einem großen Teil des Kontinents beträchtliche Probleme herrschen. Der manchenorts erzielte aufsehenerregende Fortschritt steht im Gegensatz zu der Armut, in der die große Mehrheit lebt.

In einer afrikanischen Stadt nach der anderen nimmt die Kriminalität überhand. In der Stadt Soweto, einem Vorort von Johannesburg, ist gemäß einem Bericht die „Kriminalität unerhört. Tatsächlich haben in der ganzen Welt wenige Städte, wenn überhaupt welche, eine höhere Verbrechensrate als Soweto.“ In einem Monat wurden dort 145 Morde registriert.

Wie in anderen Teilen der Welt wird der Fortschritt durch Inflation, Unerfahrenheit, Habsucht und Korruption gehemmt. Die Zeitschrift Ebony bemerkte in einer Sonderausgabe über Afrika, daß „400 Millionen Menschen ... einen totalen Krieg gegen Armut, Unwissenheit, Krankheit und Neokolonialismus führen“.

Afrikanische Probleme — Weltprobleme

Die Probleme eines zehnten Teils der Menschheitsfamilie, der auf einer Landmasse lebt, die größenmäßig nur von Asien übertroffen wird, werden sich gewiß auf die Weltbevölkerung auswirken. Dem ist vor allem deshalb so, weil es auf dieser „Landmasse“ von wichtigen Bodenschätzen wimmelt, liegen dort doch fast alle bekannten Fundorte für Gold, Diamanten und Chromeisenerz.

Nigeria ist nach Saudi-Arabien der wichtigste Erdöllieferant der Vereinigten Staaten. Afrika birgt ein Drittel der Weltreserven an Uran, 15 Prozent an Naturgas und 10 Prozent an Erdöl. In einer energiebewußten Welt können solche reichen Vorkommen nicht unbeachtet bleiben, und eine Verknappung dieser Güter könnte schwerwiegende Rückwirkungen auf die Industrienationen haben. Es könnte sich auf dich persönlich auswirken.

In dem Bemühen, die Probleme zu lösen, erkennen viele schwarze Politiker die Notwendigkeit, den Geist ihrer Landsleute zu erreichen. In zahlreichen afrikanischen Ländern wurden ausgedehnte Bildungsprogramme in Gang gesetzt. Politiker unternehmen eigene Anstrengungen, um ihren Landsleuten die Dringlichkeit vor Augen zu führen, indem sie sich selbst Titel geben wie „Der Lehrer“ oder „Der Führer“. Doch das Bildungswesen ist nicht ohne Probleme. Warum?

Viele Kräfte wetteifern um die Beherrschung des afrikanischen Geistes

„Das Stammesdenken ist die Geißel Afrikas“, bemerkte Präsident Felix Houphouet-Boigny von der Republik Elfenbeinküste. Das Stammesdenken ist eine starke geistige Kraft, die Konflikte nährt. Es ist eine leidenschaftliche Loyalität zu dem Stamm, in dem man geboren wurde. Während eine Person vielleicht einem Angehörigen ihres eigenen Stammes gegenüber freundlich und ehrlich ist, empfindet sie oft gegenüber dem Angehörigen eines anderen Stammes Mißtrauen, vielleicht sogar Feindseligkeit. In einer Nachricht von der Associated Press aus einem afrikanischen Land hieß es, daß „das Stammesdenken in so gut wie jedem afrikanischen Konflikt zum Hauptproblem geworden ist“.

In ähnlicher Weise haben viele eine starke Abneigung gegen Angehörige einer anderen Rasse. Rassische Spannungen nehmen in ganz Afrika zu. Ein weißer Geschäftsmann, der in einer Gegend der Rassengegensätze wohnt, beschrieb die Situation folgendermaßen: „Es ist, als ob du in deinem Garten eine Bombe hättest.“

Ebenfalls nicht geleugnet werden kann der in der afrikanischen Gesellschaft zu beobachtende Hang zum Materialismus. Viele Afrikaner haben alte Bräuche aufgegeben und bauen jetzt eine Kultur um die Vorzüge der modernen Technik. Ihr ganzes Streben ist darauf ausgerichtet, sich mit den Annehmlichkeiten eines neuen Zeitalters zu umgeben. In vielen Teilen Afrikas regiert das Geld wie ein gefühlloser „König“, und um zu Geld zu kommen, ist den Leuten beinahe jedes Mittel recht — stehlen, töten, betrügen usw. Auf diese Weise nimmt auch die Flut des Materialismus den afrikanischen Geist in Beschlag.

Eine andere starke Kraft, die um den afrikanischen Geist wetteifert, ist der Nationalismus. Schwarze Politiker sind bestrebt, ihre Landsleute zu einigen, indem sie ein Gefühl der Loyalität gegenüber der Nation schaffen. Viele afrikanische Länder haben vor einiger Zeit selbständige Regierungen gebildet, und viele Personen sind wegen dieser Errungenschaft von Stolz erfüllt.

Das Stammesdenken, der Materialismus und der Nationalismus sind jedoch Kräfte, die Afrikas Probleme nicht gelöst haben. Warum nicht? Weil, wie viele besorgte Afrikaner feststellen, der menschliche Geist auf anderen Gebieten geschult werden muß, wenn jemals so etwas wie echter Friede und Einheit erreicht werden soll.

Worin tut Unterweisung not?

„GESUCHT: EIN VERHALTENSKODEX FÜR ALLE NIGERIANER“. Diese Schlagzeile prangte vor kurzem in einer Zeitung, die in Afrikas volkreichstem Land erscheint. In dem dazugehörigen Artikel wurde beklagt, daß man bei vielen Landsleuten eine gute Moral vermißt. Trotz der Fortschritte in Bildung und Technik hieß es: „Alle Nigerianer sollten sich darüber Gedanken machen. Ein Land muß sich an ein Mindestmaß sittlicher Normen halten, wenn es als Nation überleben möchte.“ Wieso?

Ein afrikanischer Journalist klagte:

„Wir haben enorme Summen für den Bau von Straßen und Autobahnen ausgegeben, können aber nicht mehr mit der völligen Gewißheit darauf reisen, daß wir unser Ziel sicher erreichen werden. Noch weniger Schutz bieten uns die Wände unserer Häuser. ... Wir alle leben in der Angst um unser Leben und um das Leben unserer Angehörigen. Das ist das, was es heute bedeutet, Nigerianer zu sein. Und was für ein Leben ist das schon?“

Was wird als Lösung empfohlen? Die oben angeführte Zeitung führte weiter aus: „Folglich müssen die Entwicklungsländer mehr vorsichtige Versuche unternehmen, die Mentalität der Bevölkerung zu ändern“ (Kursivschrift von uns).

Ja, die „Mentalität“ der Bevölkerung muß geändert werden, damit sie einen angemessenen „Verhaltenskodex“ entwickeln kann. Doch eine solche Erziehung ist nicht einfach. Man kann jemand Lesen und Schreiben lehren. Will man aber moralische Grundsätze lehren, muß man nicht nur den Geist des Menschen, sondern vor allem auch sein Herz erreichen. Regierungsbeamte, die in dem Bemühen, solche moralischen Grundsätze gesetzlich zu verankern, um den Geist der Afrikaner kämpfen, haben aber das Projekt als einen Versuch betrachtet, das „Unmögliche“ zu erreichen. Dennoch ist eine solche Unterweisung von größter Bedeutung.

Starke Familien bilden starke Dörfer und Städte, die wiederum eine starke Nation bilden. Aus diesem Grund forderte ein Führer der Black Muslim „die Wiederherstellung der Familie als grundlegende Einheit unserer Gesellschaft“ (Kursivschrift von uns). Somit ist Unterweisung vonnöten, um die fortschreitend zerfallende afrikanische Familie zu stärken. Als vordringlich gilt die Erziehung der Kinder, da 45 Prozent der afrikanischen Bevölkerung weniger als 15 Jahre alt sind.

Unentbehrlich ist eine gute Unterweisung über die richtige Einstellung, die man gegenüber einem Angehörigen eines anderen Stammes oder einer anderen Rasse haben sollte. Wie wir gesehen haben, ist ein Großteil Afrikas durch das Stammesdenken und den Rassismus zersplittert. Ein Bericht über die Zustände in einem afrikanischen Land schloß mit der Hoffnung: „Möge sich die schwarze Hand freundschaftlich mit der weißen vereinigen und Rhodesien den Frieden geben, der der Schönheit des Landes angemessen ist.“

Damit ein Land oder eine Nation wahrhaft schön sein kann, müssen die Einwohner gut miteinander auskommen. Soll aber ein solch friedliches Zusammenleben erreicht werden, muß sich der menschliche Geist tiefgreifend wandeln. Liebe zusammen mit richtigen Moralvorstellungen kann nicht durch eine Gesetzgebung bewirkt werden. Am wichtigsten ist somit eine Unterweisung, die richtige Moralvorstellungen entwickelt, die Familie stärkt und echte Liebe zwischen Angehörigen verschiedener Stämme und Rassen hervorruft.

„Unmöglich!“ meinen viele. Doch eine solche Unterweisung ist nicht nur möglich, sondern wird in mindestens 41 afrikanischen Ländern und auf benachbarten Inseln tatsächlich durchgeführt. Wer hat sich dieser Aufgabe angenommen? Wie erfolgreich sind die angewandten Methoden? Inwiefern waren die letzten Monate des Jahres 1978 für dieses umfangreiche Lehrprogramm von außerordentlicher Wichtigkeit? Lies bitte, wie der folgende Artikel diese Fragen beantwortet.

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