Alle Trauernden trösten
IHREM Auftrage getreu, müssen die Christen ‚alle Trauernden trösten‘. (Jes. 61:2) In den Vereinigten Staaten ist es Brauch, daß die Leute jedes Jahr am 30. Mai, dem sogenannten „Decoration Day“, die Gräber ihrer lieben Verstorbenen schmücken. So hatten Jehovas Zeugen es sich zur Aufgabe gemacht, an diesem Tage Friedhöfe aufzusuchen und die Menschen zu trösten, indem sie sie auf die Auferstehungshoffnung hinwiesen, die Gott uns gibt, wie sie in den besonderen Ausgaben der Zeitschrift Der Wachtturm und Erwachet! enthalten ist. Daß es ihnen gelang, Trauernde auf diese Weise zu trösten, geht aus folgenden Erfahrungen hervor:
„Ich sah einen Mann, der allein dastand und ins Leere starrte. Als ich ihn ansprach, hellte sich sein Gesicht auf. Er erzählte mir, daß seine Frau vor zwei Jahren gestorben sei. Er führte mich an ihr Grab und sagte dann, er möchte mich gern etwas fragen. ‚Meine Frau war zehn Jahre jünger als ich, und sie war sehr gebildet; ich dagegen bin ein ungebildeter Mensch. Warum hat Gott nun sie hinweggenommen und nicht mich?‘ Ich beantwortete ihm seine Frage anhand der Heiligen Schrift und verwies ihn unter anderem auch auf Hebräer 2:14. Er nahm die Zeitschriften bereitwillig entgegen und freute sich, als ich ihm sagte, daß ich ihn zu Hause besuchen würde, um ihm weiteren Trost zu bringen.“
„Als wir den Friedhofsverwalter fragten, ob wir mit den Besuchern des Friedhofs über Gottes Wort sprechen dürften, sagte er: ‚Gewiß dürfen sie das. Ich wollte, es gäbe mehr Prediger, die das tun, aber es scheint, daß sie einfach keine Zeit haben.‘“
„Nachdem ich mit einer Familie über die biblische Auferstehungshoffnung gesprochen hatte, interessierte sich die Frau dermaßen dafür, daß sie mit Freuden die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften [engl.], das Bibelstudienhilfsmittel ‚Gott bleibt wahrhaftig‘ (die ich beide zufällig bei mir hatte), zwei Zeitschriften und eine Broschüre entgegennahm. Ich konnte mit diesen Leuten einen Besuch bei ihnen zu Hause vereinbaren, um mit ihnen ein Bibelstudium zu beginnen.“
„Eine junge Frau hatte eben einige Blumen auf ein Grab gelegt und wandte sich, mit Tränen in den Augen, um. Ich stellte mich vor und sagte, daß ich als Prediger den Trauernden Trost bringe, und zwar in Form zweier Zeitschriften mit den Artikeln ‚Ein Totengedenktag, der Freude auslösen wird‘ und ‚Wo sind die Toten?‘. Sie war gerne bereit, die Zeitschriften zu lesen, und ein Lächeln schimmerte durch ihre Tränen, als sie sie entgegennahm. Als ich später wieder dort vorbeiging, sah ich, wie sie inmitten zweier junger Männer im Wachtturm las und diese auf verschiedene Punkte in der Zeitschrift hinwies.“
Eine Gruppe von sechs Personen war dabei, ein Grab mit Blumen zu schmücken, als ich sie ansprach und sie für einen Augenblick um ihre Aufmerksamkeit bat. Nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt hatten, machte ich einige Bemerkungen über den schönen Tag und fügte dann hinzu, daß wir dafür dankbar sein sollten, daß wir uns aber, solange noch jedem Menschen der Tod bevorstehe, eigentlich doch nicht so recht freuen könnten. Wir hätten jedoch guten Grund zur Freude, fuhr ich dann fort, da der verheißene ‚Totengedenktag‘, der Freude auslösen werde, nahe bevorstehe. Ich bot ihnen die Zeitschriften an, in denen von dieser Hoffnung die Rede ist, und sie nahmen sie gern entgegen. Als ich mich anschickte, weiterzugehen, sagte ein Mann, mit Tränen in den Augen, er sei für diese Botschaft der Hoffnung sehr dankbar und der Tag, der als Trauertag begonnen habe, sei dadurch zu einem Tag der Hoffnung auf die Erfüllung der göttlichen Verheißungen geworden.“
„Ich begab mich zu einem Friedhofsverwalter und knüpfte mit ihm ein Gespräch an, um von ihm zu erfahren, ob es gestattet sei, auf seinem Friedhof Zeugnis zu geben. Es stellte sich heraus, daß er Unitarier ist, und er erzählte mir, daß er wegen seiner Beschäftigung von seinen Freunden wie ein von der menschlichen Gesellschaft Ausgestoßener behandelt werde, als ob sie befürchteten, durch die Verbindung mit ihm vom Tode befallen zu werden. Ich sagte ihm unter anderem, daß sich Jehovas Zeugen vor dem physischen Tod nicht fürchteten, wohl aber vor dem zweiten Tod. Auch sagte ich ihm, daß sie ihn nicht als Ausgestoßenen behandeln würden. Als wir ihn fragten, ob wir ihn zu Hause besuchen dürften, um ihn durch die Darlegung dieser Botschaft zu helfen, daß er sich nicht mehr wie ein Ausgestoßener vorkomme, machte er vor Freude beinahe einen Luftsprung. Er gestattete mir auch ohne weiteres, mit den Besuchern des Friedhofs zu sprechen.“
Unter anderem hörten die Zeugen, die an diesem besonderen Tage die Friedhöfe aufsuchten, auch folgende Äußerungen:
„Ich finde es wunderbar, daß Sie heute auf den Friedhof kamen. Unsere Leute sollten das ebenfalls tun.“
„Das beweist gerade, daß Sie Christen sind … Ich glaube, die Leute schätzen Jehovas Zeugen gar nicht, wie sie es tun sollten.“
„Wenn mein lieber, verstorbener Gatte Sie gekannt hätte, hätte er bestimmt gewünscht, daß Sie heute hierherkämen, um mir all das zu erzählen, wie Sie es eben taten.“
„Gott muß Sie heute hierhergeschickt haben, denn Sie haben mir wirklich Trost aus der Bibel gebracht“.