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Erwachet! 1978
g78 22. 9. S. 17-20

Werden sie den Kampf gegen den Brustkrebs gewinnen?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Brasilien

VIELLEICHT bist du eine der vielen Frauen, die sich diese beunruhigende Frage stellen. Wird man sie bald bejahen können? Welche Schlußfolgerungen zog man bei dem vierten Kongreß für Brustkrebs in Campinas (Brasilien)?

Im Februar 1977 kamen aus allen Ländern ungefähr 500 Spezialisten hierher, um Forschungsergebnisse über verschiedene Brustkrankheiten zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Programms stand der Brustkrebs, seine Diagnose, Verhütung und Behandlung. Wir laden dich ein, einige Hauptpunkte zu überdenken.

Häufigkeit und Ursache

Der Brustkrebs ist eine Geißel unseres Zeitalters geworden. Allein in den Vereinigten Staaten hat er mit 90 000 Krankheitsfällen pro Jahr epidemische Ausmaße erreicht. Unglücklicherweise ist jede dreizehnte Amerikanerin von dieser Krankheit betroffen. Obwohl bei frühzeitiger Erkennung Heilungsaussichten bestehen, ist Brustkrebs bei Amerikanerinnen jetzt die häufigste Ursache für Krebstod, denn von 100 000 sterben 26. In anderen Ländern wie England und Frankreich sieht es nicht viel besser aus. In Wirklichkeit sind in den Ländern des Westens ungefähr 4 Prozent aller erwachsenen Frauen betroffen. Nur bei den Frauen Lateinamerikas tritt Gebärmutter- und Hautkrebs häufiger auf, während der Brustkrebs unter 100 000 Frauen 10 Todesopfer fordert und damit an dritter Stelle steht. Aus noch unbekannten Gründen sind Orientalinnen weniger anfällig für Brustkrebs.

Obwohl vollständige internationale Daten fehlten, machte man bei dem Kongreß die Feststellung, daß die Sterblichkeit bei Brustkrebs in den vergangenen 40 Jahren gleichgeblieben ist. Frauen mittleren Alters sind anfälliger, und zwischen 40 und 65 Jahren ist das Risiko besonders hoch und nimmt mit dem Alter noch zu. Außerdem erkranken in den sogenannten Wohlstandsländern mehr Frauen an Brustkrebs als in weniger entwickelten Ländern. Daher sind einige Ärzte geneigt, zwischen Brustkrebs und dem Entwicklungsstand der Gesellschaft eine Verbindung zu sehen. Andere betrachten eine geringere Kinderzahl, unnatürliche Ernährung und größeren Verzehr an fetthaltigen Nahrungsmitteln — alles Merkmale des Lebensstils in Wohlstandsländern — als mögliche Ursachen.

Ganz gleich, was die Ursache ist, beginnt der Brustkrebs mit einem kleinen, schmerzlosen Knötchen. Der Krebs nimmt an Größe zu, kann sich auf die Lymphknoten in der Achselhöhle ausdehnen und manchmal auf die Lymphknoten an der Stelle, wo die Rippen mit dem Brustbein verbunden sind. Solange er auf diese Knötchen beschränkt bleibt, kann man operieren und heilen.

Frühzeitige Erkennung — sicherste Möglichkeit, den Brustkrebs zu bekämpfen

Auf dem Kongreß hoben die Ärzte einstimmig hervor, daß bei Brustkrebs die frühzeitige Erkennung der Schlüssel zur Heilung ist. Man kann dann nach einer vorbereitenden Gewebsuntersuchung den Krebs operativ entfernen. Je kleiner die Knötchen bei der Entdeckung sind, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit der Heilung, die bis zu 95 Prozent betragen kann. Aus diesem Grund unternehmen die Länder, in denen der Brustkrebs eine der häufigsten Todesursachen bildet, vermehrte Anstrengungen, damit die Frauen das Krebsgeschwür entdecken können, wenn es noch klein ist. Durch vermehrte Öffentlichkeitsarbeit macht man sie auf das Problem aufmerksam und rät ihnen, sich selbst abzutasten und regelmäßig untersuchen zu lassen.

In den Vereinigten Staaten finden die Frauen 90 Prozent der Krebsknötchen durch Abtasten der Brust selbst. Außer dieser einfachen Möglichkeit gibt es moderne wissenschaftliche Diagnosemethoden. Was solltest du also unternehmen, wenn du ein Knötchen entdeckst?

Vor allem gilt: Falsches Schamgefühl oder unangebrachte Furcht könnte dein Leben in Gefahr bringen. Vergiß nicht, daß ein Tumor auch bösartig sein kann. Man sagt, daß die meisten Knötchen eigentlich harmlos sind. Dennoch solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Ist es nämlich tatsächlich Krebs, besteht mehr Aussicht auf erfolgreiche Behandlung, wenn die Krankheit in einem frühen Stadium entdeckt und das Knötchen operativ entfernt wird. Man sagt, daß durch die Entfernung von Krebsknötchen in den meisten Fällen die Lebenserwartung der betreffenden Frau steigt. Wenn nach einigen Jahren kein neuer Krebs auftritt, dürfte kein Rückfall mehr kommen. Ein bösartiger Tumor kann alle 55 bis 110 Tage seine Größe verdoppeln, im Extremfall sogar alle 22 Tage. Welche Möglichkeiten einer frühzeitigen Erkennung stehen dir zur Verfügung? Bei diesem Kongreß wurden mehrere Methoden erörtert.

Methoden der Früherkennung

Schon bevor Krebs entsteht, der durch klinische Tests ausfindig gemacht werden kann, durchläuft das Gewebe in der Brust mehrere Stadien. Klinisch erkennbar wird er erst später. Daher ist es wesentlich wünschenswerter, wenn man ihn entdeckt, bevor er fühlbar ist. Das ist dank moderner Geräte möglich.

Mammographie: Herkömmliche Röntgenstrahlung wird in Verbindung mit einem Spezialfilm und einem den Brüsten angepaßten Gerät verwendet. Wie steht es jedoch mit jüngsten Zeitungsmeldungen, die besagen, daß die Strahlung bei der Mammographie selbst krebserzeugend ist?

Dr. Philip Strax aus den Vereinigten Staaten führte bei dem Kongreß aus, daß solche Fälle meist bei Frauen auftraten, die vorher wegen anderer Krankheiten eine Strahlungsbehandlung hatten. Gleichzeitig betonte er die Wirksamkeit der neuen Mammographie mit geringen Dosen, die bei einem Durchschnittsmammogramm weniger als ein Rad betragen. Der ehemalige Präsident der amerikanischen Krebsgesellschaft, Dr. Benjamin F. Byrd jun., bekräftigte diese Ansicht, als er sagte: „Über die Wirkung einer so geringen Dosis liegen noch keine endgültigen Daten vor. ... Anders ausgedrückt, man muß das Risiko dieser Methode in Relation zu den Vorteilen sehen, die sie bietet. Was die Mammographie für die Entdeckung entstehender, noch heilbarer Brusttumoren bedeutet, ist unbestreitbar.“

Wie man annimmt, wird durch eine jährliche Mammographie mit geringer Dosis bei Frauen, die im gefährdeten Alter sind, die Krebssymptome aufweisen oder Verwandte mit Brustkrebs haben, kein Krebs erzeugt. Die amerikanische Krebsgesellschaft befürchtet vielmehr, daß einige Frauen ihr Leben aufs Spiel setzen, wenn sie ein Mammogramm so lange hinauszögern, bis die Vorteile einer Früherkennung dahin sind.

Bei der Thermographie wird mit Hilfe von Infrarotstrahlen nach Tumoren gesucht. Diese Methode beruht auf dem Grundsatz, daß Krebs eine höhere Wärme abstrahlt als das normale Brustgewebe oder gutartige Tumoren. Das Verfahren ist so weit verbessert worden, daß in einer Zeit von nur zwei Minuten eine fotografische Aufzeichnung der Temperaturunterschiede in der Brust entsteht. Anscheinend ist man vor allem wegen der hohen Kosten noch zurückhaltend.

Bei einer neueren Art der Thermographie legt man auf die Brust eine Platte mit Flüssigkristallen. Der Arzt kann aufgrund der Färbung der Kristalle seine Diagnose stellen. Einige Ärzte sagen jedoch, daß die ältere Art der Thermographie genauer ist.

Die Xeroradiographie wird seit ungefähr 25 Jahren eingesetzt. Es handelt sich dabei um einfache Röntgenstrahlung, allerdings wird eine selenbeschichtete Aluminiumplatte verwendet. Bei einer einzigen Aufnahme werden Einzelheiten des Gewebes sichtbar und können untersucht werden.

Behandlung und Mitgefühl

Zur Zeit experimentiert man mit der Verwendung von Isotopen, und einige Frauen ziehen die Strahlenbehandlung der Brustamputation vor. Bei Heilung des Brustkrebses sind aber gegenwärtig solche Methoden nicht so gut wie eine Operation. Da beim Brustkrebs auch seelische und soziale Faktoren eine Rolle spielen, bemühen sich die Chirurgen jetzt mehr, ihren Patientinnen gegenüber Mitgefühl zu zeigen. Man hat es hier nicht nur mit dem Schrecken des Krebses zu tun, sondern auch mit der Furcht der Patientin, weibliche Anziehungskraft einzubüßen. Das könnte sogar ein Grund dafür sein, warum viele Frauen warten — oft zu lange —, statt sich untersuchen zu lassen.

Einige Ärzte plädieren für ein besseres Verhältnis zwischen Chirurg und Patientin und für eine offenere Besprechung der Behandlungsmöglichkeiten. Während des Kongresses äußerte Dr. Henry Jenny in einem privaten Interview gegenüber einem Reporter der Zeitschrift Brazil Herald die Ansicht, daß die Gewebsuntersuchung der meisten Tumoren unter lokaler Anästhesie möglich ist und daß man innerhalb von 48 Stunden genauere Tests durchführen kann. Die Zeitschrift führte aus: „Dadurch wird nicht nur die Furcht abgebaut, unter Vollnarkose zu kommen, ohne den Ausgang zu kennen, sondern durch genaue Tests wird der Frau Zeit gegeben, mit ihrem Arzt Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen oder andere Spezialisten um ihre Meinung zu fragen. Wünscht sie eine Wiederherstellung der Brust, kann man die Operation zusammen mit einem Chirurgen der plastischen Chirurgie planen, um die Möglichkeit für eine spätere kosmetische Behandlung zu verbessern.“

Zwei britische Ärzte berichteten den versammelten Spezialisten über ihre eigene, auf Mitgefühl ausgerichtete Behandlungsmethode. Dr. Peter Maguire hatte ausgezeichnete Ergebnisse erzielt mit einem Programm, bei dem sich ausgebildete Schwesternhelferinnen der Patientin in allen drei Stadien annehmen: vor der Operation, im Krankenhaus und danach zu Hause. Seit dieser Zeit konnte er beträchtlich weniger Angstreaktionen feststellen als vorher. Der andere Chirurg, Dr. Richard Handley, erntete Beifall für seine besondere Methode der totalen Brustoperation. Anders als es sonst bei der totalen Brustamputation üblich ist, entfernt er nicht große Muskelpartien, sondern nur das Brustgewebe und die Lymphknoten in der Achselhöhle, beläßt jedoch den Brustmuskel zwischen Arm und Schulter, damit nach der Heilung die bestmögliche Muskelfunktion gewährleistet ist. Ein ähnliches Verfahren hat der brasilianische Chirurg Dr. Fernando Gentil von São Paulo entwickelt.

Obwohl die mitfühlende Verfahrensweise sehr lobenswert ist, äußerte ein Experte, daß „bei unserem jetzigen Stand der Kenntnisse der Brustkrebs am erfolgreichsten immer durch eine frühzeitige und vollständige Operation bekämpft werden kann“. Gleichzeitig ist je nach Krankheitsstadium eine lindernde Behandlung durch Bestrahlungen möglich, die die Krebszellen zerstören sollen. Es gibt jetzt noch eine Hormontherapie und eine Chemotherapie. Bei der letztgenannten Methode werden giftige Radikale zusammen mit chemischen Substanzen verwendet. Die Krebszellen nehmen diese Substanzen auf und sterben dann meist ab. Die Polychemotherapie, eine ganz neue Entwicklung, soll eine andere mögliche Waffe für den Kampf gegen den Brustkrebs sein.

Nutzen des Stillens

Man kann jetzt noch nicht kategorisch sagen, ob das Stillen von Säuglingen Brustkrebs hervorruft oder verhindert, doch gibt es Beweise dafür, daß bei den Frauen, die ihre Babys stillen, weniger Fälle von Brustkrebs zu verzeichnen sind. Abgesehen davon hat das Stillen einen direkten Einfluß auf das Wachstum, die Entwicklung und die physische, vielleicht auch seelische Gesundheit des neugeborenen Babys. Es kann auch die Gesundheit der Mutter beeinflussen.

Eine kürzlich in Brasilien durchgeführte Studie ergab, daß 50 Prozent aller neugeborenen Babys nach zweieinhalb Monaten entwöhnt werden und 20 Prozent beim Verlassen des Krankenhauses bereits an Flaschennahrung gewöhnt sind. Die Häufigkeit von Kinderkrankheiten war unter dieser Gruppe zehnmal so groß. Es stimmt, daß einige Mütter nach dem Stillen in der Brust Schmerzen verspüren oder vielleicht sogar rissige Brustwarzen bekommen. Doch das sollte kein Grund sein, mit dem Stillen aufzuhören, ohne zuerst einen Arzt aufzusuchen. Dr. José Aristodemo Pinotti, Präsident dieses Kongresses und Direktor der Medizinischen Fakultät der Universität von Campinas, vertrat den Standpunkt, daß das Flaschenfüttern als modernes Statussymbol durch das Stillen als Statussymbol ersetzt werden muß. Die Auffassung „Meine Milch ist schwach“ kann medizinisch nicht begründet werden. Auch gibt es keinen Beweis dafür, daß das Stillen das Aussehen der Brust verändert.

Hoffnung auf dauernde Heilung

Dieser Kongreß und unser kurzer Rückblick haben gezeigt, wie lobenswert, aber langsam die menschlichen Bemühungen sind. Allerdings besteht eine sichere Hoffnung auf eine dauernde Heilung aller Krankheiten in naher Zukunft. Diese Verheißung findet man in der Bibel.

Unter der bevorstehenden Tausendjahrherrschaft Jesu Christi wird sich Gottes Verheißung auf Heilung erfüllen: „Und er [Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein“ (Offb. 21:4). Dann wird schließlich der Kampf gegen den Brustkrebs gewonnen sein.

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