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  • Ist der Krebs zu besiegen?
  • Erwachet! 1986
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  • Spielt die Ernährung eine Rolle?
  • Was über Tabak gesagt wird, stimmt
  • Tödliche Chemikalien
  • Früherkennung — der erste Schritt zur Heilung
  • Persönliche Einstellung und ärztlicher Rat
  • Die Krebsbehandlung mutig durchstehen
  • Mit den Nebenwirkungen fertig werden
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Erwachet! 1986
g86 8. 10. S. 8-14

Ist der Krebs zu besiegen?

„Krebs scheint daher beim Menschen meistens zu verhüten zu sein“ (The Causes of Cancer).

„Lebensweise eines Patienten und seine Bereitschaft, beim Heilungsprozeß mitzuwirken, kann die Genesung entscheidend beeinflussen“ (Medicine).

WIE kann der Krebs besiegt werden? Untersuchen wir, was getan werden kann, um die Krankheit zu heilen oder um zu verhindern, daß sie Verheerungen anrichtet. Wie ein Sprichwort sagt, ist vorbeugen besser als heilen. Betrachten wir deshalb zunächst, ob man über die Ernährung dem Krebs vorbeugen kann.

Spielt die Ernährung eine Rolle?

Ist es möglich, daß ein Teil unserer Nahrung Krebs auslöst? In dem Buch Malignant Neglect (Bösartige Unterlassung) heißt es: „Die hohe Rate an Kolon- und Brustkrebs in den Vereinigten Staaten hält man im wesentlichen für ernährungsbedingt.“ Was man also im Laufe der Jahre ißt, kann die Krebsentstehung beeinflussen. Wer an seiner Gesundheit interessiert ist, sollte demnach in bezug auf das, was er ißt oder trinkt, wählerisch sein.

Zur Kost zählt auch die Flüssigkeitsaufnahme. Da Alkoholmißbrauch zu verschiedenen Krebsformen führen kann, ist es ratsam, Alkohol nur in Maßen zu trinken. Aber was verstehen Ärzte unter „in Maßen“? Viele, die von sich sagen würden, daß sie mäßig trinken, könnte die Antwort verblüffen: „Zwei Glas oder weniger am Tag, vor allem, wenn jemand raucht“ (Diet, Nutrition & Cancer Prevention [Kost, Ernährung & Krebsverhütung]). Aus der Sicht der Krebsvorsorge würde jemand nach dieser Definition nicht mehr in Maßen trinken, wenn er am Tag mehr als zwei Glas eines alkoholischen Getränkes zu sich nähme.

Das Wichtige ist, daß man gegen den Krebs etwas tun kann, wenn der einzelne vorbeugend etwas unternimmt. Was ist aber erforderlich, damit Vorsorgemaßnahmen auf breiter Ebene ergriffen werden? Der Krebschirurg Blake Cady sagte freiheraus: „Ein öffentliches Erziehungsprogramm, das die Leute dazu bringt, fettes Fleisch zugunsten mageren Fleisches aufzugeben, also zugunsten cholesterinärmerer Kost, würde die Krebshäufigkeit stärker senken als irgendein vorbeugend eingenommenes Medikament“ (Target: Cancer). Was für eine Kost könnte dazu beitragen, den Krebs abzuwenden?

Eine amerikanische Gesundheitsbehörde empfiehlt, daß die tägliche Kost mindestens 25-35 Gramm natürliche Faserstoffe enthalten soll. Das würde den Verdauungskanal auf natürliche Weise sauberhalten. Wie kann man aber sicherstellen, daß eine Kost faserreich ist? Indem man viel Obst und Gemüse, zum Beispiel Erbsen und Bohnen, oder auch Vollkornbrot ißt. Kartoffeln, Äpfel, Birnen oder Pfirsiche sollten ungeschält gegessen werden. Auch verschiedene Kohlarten können dazu beitragen, das Risiko von Dickdarmkrebs zu senken.

Ferner wird vom Genuß tierischer Fette abgeraten. Geflügel und Fisch sind gegenüber Rindfleisch zu bevorzugen. Wer dennoch auf Rindfleisch nicht verzichten möchte, sollte Fleisch auswählen, das wenig Fett enthält — auch am Rand. Auch Molkereiprodukte aus entrahmter Milch oder aus Milch mit niedrigem Fettgehalt sind empfehlenswert. Auf den Speisezettel könnte man auch dunkelgrünblättriges Gemüse setzen, das Vitamin A und C enthält, wie zum Beispiel Brokkoli, Grünkohl, Spinat, Chicorée, Brunnenkresse, Mangold und sogar Löwenzahn. Den Gehalt an Vitamin A und C signalisiert auch eine andere Farbe: Gelborange, zum Beispiel bei Möhren, Süßkartoffeln, Gartenkürbissen und anderen Kürbisgewächsen. Gelborange Früchte sind unter anderem Aprikosen, Beutelmelonen, Papayas, Pfirsiche, Ananas und Melonen.

In der Veröffentlichung Diet, Nutrition & Cancer Prevention heißt es ferner: „Immer mehr spricht dafür, daß eine zu fetthaltige Kost (sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fette) das Risiko erhöht, an Kolon-, Brust-, Prostata- oder Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken.“ Die Schlußfolgerung: Bei einer Reihe von Krebsarten kann die Ernährung eine Rolle spielen.

Wovon ist im Interesse eines niedrigen Krebsrisikos noch abzuraten? Die folgende Empfehlung stößt bei vielen vielleicht auf Ablehnung, dennoch kommt man nicht umhin, die Rolle des Tabaks zu untersuchen.

Was über Tabak gesagt wird, stimmt

Dr. Doll und Dr. Peto von der Universität Oxford schrieben: „Es ist keine Einzelmaßnahme bekannt, die die Zahl der Krebstoten drastischer senken würde als die Einschränkung des Tabakgenusses ... Hauptsächlich würde die Lungenkrebshäufigkeit zurückgehen, die bei gewohnheitsmäßigen Zigarettenrauchern gegen Ende des mittleren Lebensabschnitts zehnmal so hoch ist wie bei Personen, die niemals geraucht haben.“

Die Ausrottung des Rauchens würde außerdem die Häufigkeit anderer Krebsarten senken. „Erheblich beeinflußt würde auch die Häufigkeit von Krebs in der Mundhöhle, Rachenhöhle, im Kehlkopf, in der Speiseröhre, der Harnblase und vermutlich in der Bauchspeicheldrüse und den Nieren“ (The Causes of Cancer).

Tödliche Chemikalien

Atmest du am Arbeitsplatz chemische Substanzen ein, oder kommt deine Haut damit in Berührung? Neuere Forschungen belegen, daß einige Chemikalien Krebs auslösen können. Gemäß David P. Rall, Leiter des Nationalen Toxikologieprogramms in den Vereinigten Staaten, deuten die Beweise darauf hin, daß „18 Chemikalien beim Menschen Krebs auszulösen vermögen, und bei 18 weiteren besteht der Verdacht“. In der Publikation des amerikanischen Gesundheitsministeriums mit dem Titel Decade of Discovery (Jahrzehnt der Entdeckung) wird gesagt: „Eine einzelne Chemikalie kann sowohl die Bildung als auch das Wachstum eines Tumors anregen, aber zwei oder drei Chemikalien können auch gemeinsam einen Tumor entstehen lassen.“ Wenn dies der Fall ist, erhebt sich die Frage nach den risikoreichen Chemikalien und Berufen.

In dem Buch The Causes of Cancer werden Stoffe aufgeführt wie Alkylierungsmittel, aromatische Amine, Asbest, Benzol, Vinylchlorid und gewisse Verbindungen oder Oxidationszustände von Arsen, Kadmium, Chrom und Nickel. Außerdem wird die Herstellung von Hartholzmöbeln und Lederwaren sowie die Produktion von Isopropylalkohol als risikoreich bezeichnet. Was kann man tun, wenn man beruflich mit diesen Risikofaktoren zu tun hat?

In der Regel werden verantwortungsbewußte Arbeitgeber Schritte unternehmen, um die Gefahr, die ein Kontakt mit solchen Stoffen darstellt, zu beseitigen. In manchen Fällen werden durch eine verbesserte Lüftung Dämpfe schnell abgesaugt. In anderen Fällen hält man sich nur kurzzeitig in der Gefahrenzone auf. Schutzkleidung und Atemschutzgeräte werden getragen. Dennoch ist hier ein Wort der Vorsicht geboten.

„Meist ist den Firmen nicht einmal bekannt, daß gewisse Chemikalien vorhanden sind, oder wenn es bekannt ist, hat man keine Vorstellung davon, daß es sich um ein Karzinogen handelt“ (Decade of Discovery). Was ist in einem solchen Fall geboten? Falls ein Arbeitgeber Schutzmaßnahmen ablehnt, könnte man einen Wechsel der Arbeitsstelle in Erwägung ziehen. Letzten Endes ist die Gesundheit eines der höchsten Güter.

Kann man also persönlich etwas gegen den Krebs tun? Dazu kann man sich zunächst folgende Fragen stellen: Liebe ich das Leben, eine gute Gesundheit und Vitalität? Beeindruckt mich das Wunder eines gesunden Körpers? Möchte ich dem Krebs die Stirn bieten? Wer diese Fragen mit Ja beantworten kann, kann sich auch ausreichend dazu motivieren, in seiner Lebensweise Änderungen vorzunehmen, die dazu dienen, die Wahrscheinlichkeit, daß in seinem Körper Krebs entsteht, herabzusetzen. (Siehe Grafik auf Seite 6.)

Früherkennung — der erste Schritt zur Heilung

Was bleibt zu tun, wenn die Vorsorge zu spät kommt? Der Wissenschaftsautor Edward J. Sylvester stellt fest, daß es „immer noch eine gute Nachricht für Personen gibt, die sich vor Krebs fürchten ..., aber ... die meisten Fortschritte in der Behandlung von Krebs stehen mit einer Früherkennung in Verbindung“. Deshalb raten alle Experten auf diesem Gebiet zur Wachsamkeit im Hinblick auf mögliche Warnzeichen für Krebs. Auf welche frühen Warnzeichen sollte man achten? Einige davon sind folgende:

1. Veränderungen an Darm oder Harnblase oder deren Funktion,

2. eine nicht heilende Wunde,

3. ungewöhnliche Blutung oder ungewöhnlicher Ausfluß,

4. eine Schwellung oder ein Knoten in der Brust oder anderswo,

5. anhaltende Verdauungsstörungen oder Schluckbeschwerden,

6. auffällige Veränderung an einer Warze oder an einem Muttermal,

7. Dauerhusten oder Dauerheiserkeit,

8. unerklärlicher Gewichtsverlust in jüngster Zeit.

Bei den ersten Anzeichen eines dieser Symptome sollte ein Arzt konsultiert werden. Natürlich muß das Symptom nicht unbedingt ein Anzeichen für Krebs sein. Aber je früher man es entdeckt, desto besser.

Fortschritte in der Früherkennung von Tumoren sind mit Hilfe von Mammographie, Thermographie, Sonographie (Ultraschallbild), computerisierter axialer Tomographie (CAT), Papanicolaou-Abstrich und der Untersuchung von Exkreten gemacht worden. Neuerdings ist eine noch genauere Diagnosetechnik entwickelt worden, die NMR- oder Kernspintomographie. Wie der Autor John Boal erklärt, handelt es sich bei der Untersuchung mit dem NMR-Tomographen um ein „nichtinvasives, strahlungs- und schmerzfreies Diagnoseverfahren“. Es ist so empfindlich, daß „gemäß einer Studie der medizinischen Fakultät der Universität Huntington in 93 Fällen, bei denen mit Hilfe des CAT-Scan keine Hirnanomalien entdeckt wurden, Hirntumoren gefunden wurden“ (American Way). Obwohl die Anlage sehr kostspielig ist, erwartet man, daß bis zum Jahresende 1986 in den amerikanischen Krankenhäusern 300 Geräte installiert sein werden.

Persönliche Einstellung und ärztlicher Rat

Wenn jemand erfährt, daß er Krebs hat, ist die erste Reaktion oft ein Verleugnen der Realität, die Weigerung, es zu glauben. In dem Buch The Facts About Cancer bezeichnet Dr. McKhann das Verleugnen als „eine überaus wichtige normale und gesunde Abwehrreaktion auf lebensbedrohliche Situationen oder Informationen. Man hat die Reaktion als das ‚Morphium der Seele‘ beschrieben, als eine Reaktion, durch die wir Gedanken zurückweisen, die zu schmerzvoll sind, um sie zu verkraften. Wir gewinnen tatsächlich Zeit, um emotionale Kräfte zu sammeln und der Wirklichkeit gegenübertreten zu können. Oft geschieht dies dadurch, daß uns die Wirklichkeit nur allmählich bewußt wird und uns nicht übermannen kann.“

Dennoch gibt er folgende Warnung: „Ein hartnäckiges und langanhaltendes Verleugnen der Realität kann bewirken, daß man sich zu spät in ärztliche Behandlung begibt oder den Rat des Arztes und eine Therapie ablehnt, weil man die Diagnose nicht akzeptiert.“

Als weitere Reaktionen können sich Angst oder Zorn einstellen. Es ist von allgemeinem Interesse, zu wissen, daß „der Zorn gegen die Familie, gegen Gott, das Schicksal, gegen Ärzte, Krankenschwestern, das Krankenhaus oder gegen die Krankheit selbst gerichtet sein kann“.

Oft überkommt den Krebspatienten ein Schuldgefühl. Als erkrankter Ehemann fühlt er sich schuldig, weil er nicht mehr richtig für den Unterhalt der Familie aufkommen kann. Bei der Frau kommen Schuldgefühle auf, weil sie sich nicht mehr wie sonst um den Haushalt kümmern kann. Dr. McKhann rät: „Es ist weitaus angenehmer, zu bedauern, daß man eine Sache nicht tun kann, als sich deswegen schuldig zu fühlen.“

Eine andere bei Krebspatienten übliche Reaktion sind Depressionen, die zu Gefühlen der Hoffnungslosigkeit und Schwermut führen können. Wie betrachtet Dr. McKhann solche Reaktionen? „Diese heftigen Reaktionen sind zwar unangenehm, aber völlig normal. ... Sie sind die Antwort auf die Krankheit und kein Teil der Krankheit an sich.“

Er schlägt folgendes vor: „Die Begegnung mit dem Krebs macht viele Kämpfe erforderlich. Einige wird man gewinnen, aber man wird auch ein paar verlieren. ... Um zu verstehen, was erforderlich ist, ist es nötig, den Feind zu studieren. Das heißt, man muß lernen, wie der Krebs den Körper angreift und, was noch wichtiger ist, wie er einen selbst angreift, die eigentliche Person.“

Die Krebsbehandlung mutig durchstehen

In gewisser Hinsicht zahlt sich der Kreuzzug gegen den Krebs allmählich aus, denn die Ergebnisse der vergangenen Jahrzehnte wurden ermutigender. Ärzte, Wissenschaftler und Forscher meinen am Ende des Tunnels ein schwaches Licht zu erkennen. Damit hat ein wichtiger Faktor in den Krieg gegen den Krebs Einzug gehalten — Hoffnung. Dr. McKhann sagt: „Vielleicht ist das wichtigste Einzelerfordernis, um mit dem Krebs leben zu können, die Hoffnung ..., einer der geheimnisvollsten und stärkendsten Werte im Leben.“ Die Genesung lebt von der Hoffnung, wohingegen der Krebs auf Verzweiflung gedeiht. Woher kann ein Krebspatient denn Hoffnung erhalten?

Es gibt mehrere Quellen, doch drei ragen heraus: (a) mitfühlende Ärzte und Krankenschwestern, (b) positiv gesinnte Angehörige und der Ehepartner, (c) eine gefestigte religiöse Überzeugung. Im letzten Artikel dieser Artikelserie wird auf den religiösen Aspekt und auf die wahre Hoffnung für die Zukunft eingegangen.a

Aus medizinischer Sicht gründet sich eine feste Hoffnung auf drei wesentliche konventionelle Methoden zur Behandlung des Krebses: Chirurgie, Chemotherapie und Bestrahlung. Worum geht es bei diesen Methoden im einzelnen?

Die Chirurgie umfaßt die operative Beseitigung des Tumors und vielleicht eines Teils des Nachbargewebes.

Die Chemotherapie ist eine Behandlung des Krebses mit Medikamenten (Zytostatika), die sich im gesamten Körper verteilen und Tumorzellen angreifen. „Zur Krebsbehandlung stehen über 50 chemische Substanzen zur Verfügung, und bei einigen Tumorarten ist sogar eine völlige Heilung möglich“ (The Facts About Cancer).

Die Strahlentherapie. Bei dieser Therapie verwendet man energiereiche Strahlung aus Röntgengeräten oder radioaktiven Stoffen wie Kobalt und Radium, um maligne Zellen zu zerstören.

Mit den Nebenwirkungen fertig werden

Es wäre nicht gerecht, die erfolgreiche Seite der Krebsbehandlung aufzuzeigen und deren Risiken oder Nebenwirkungen unerwähnt zu lassen. Am einfachsten ausgedrückt, „handelt es sich bei den „Zytostatika um Toxine [Giftstoffe]“, und „einige dieser Medikamente sind so toxisch, daß der Patient an den Nebenwirkungen sterben kann“ (Target: Cancer). Die Chemotherapie ist somit ein zweischneidiges Schwert, da sie den Körper vergiftet. Man hofft, durch sie mehr maligne Zellen abzutöten als gesunde. Doch die Therapie kann drastische Nebenwirkungen haben wie Übelkeit, Erbrechen und vorübergehenden Haarausfall. Viele Patienten waren jedoch der Ansicht, es sei besser, vorübergehend unerwünschte Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, als vorzeitig zu sterben.

Die Strahlentherapie bewirkt eigentlich einen Verbrennungsprozeß, bei dem alle Zellen, auf die die Strahlung gerichtet wird, zerstört werden. Man kann die Strahlen jedoch genau auf den Tumor richten. Nichtsdestoweniger sagt eine Autorität, daß „die Bestrahlungstherapie sehr eng mit späteren Krebserkrankungen in Beziehung steht“. Hier ist nur ein Kompromiß möglich, und der Patient muß entscheiden, ob er diesen eingehen will.

Einige Ärzte geben zu, daß sie gelegentlich diese Therapie selbst dann anwenden, wenn aus ihrer Sicht für den Patienten keine Hoffnung mehr besteht. Der chilenische Chirurg Dr. Villar räumt ein: „Manchmal ist die Krebsbehandlung eine sehr, sehr teure Art der Psychotherapie.“ Der Wissenschaftsautor E. J. Sylvester weist darauf hin, daß „Dr. Villars Einsicht von vielen Krebsärzten geteilt wird, die darüber besorgt sind, daß sogar hochtoxische Behandlungen angeordnet werden, ohne daß Beweise für deren Wirksamkeit vorliegen“. Warum werden sie dann empfohlen? „Weil ein Arzt meint, um die Worte eines kritischen Onkologen zu gebrauchen, die arme Frau nicht einfach sterben lassen zu können“ (Target: Cancer). Doch viele Menschen ziehen es vor, ihr Leben ohne eine Behandlung und eine Verlängerung ihrer Leiden zu beenden. Im besonderen ist das der Fall, wenn eine Therapie keine Aussicht auf Erfolg hat und durch sie das Leiden nur verschlimmert wird.

Ist der Brustkrebs zu besiegen?

Eine der wohl gefürchtetsten Krebsarten bei Frauen und auch bei manchen Männern ist der Brustkrebs, und das nicht nur wegen der hohen Sterblichkeitsrate, sondern auch aus ästhetischen und psychischen Gründen. Wie kann die Entfernung einer Brust, die Mastektomie, vermieden werden? Ein wichtiger Faktor ist eine frühe Diagnose.

Frauen wird eine Selbstuntersuchung auf Brustknoten geraten, doch darüber hinaus wird Frauen mit größeren Brüsten empfohlen, jährlich eine Mammographie, also eine röntgendiagnostische Untersuchung, durchführen zu lassen. Warum wird diese Empfehlung gegeben? Weil es schwierig ist, einen tief im Gewebe sitzenden Knoten zu ertasten. Dr. Cory SerVaas riet: „Die Chancen für eine Frau, zu denjenigen zu gehören, die noch einmal davonkommen, sind weitaus besser, wenn sie mit Erreichen des 35. oder 40. Lebensjahres das erstemal eine Mammographie vornehmen läßt.“ Warum ist das der Fall? „Bei den meisten Brustkrebsformen, die im Stadium I entdeckt werden, beträgt die Fünf-Jahres-Überlebensrate 85 Prozent.“

Heute gibt es Röntgengeräte, mit denen die Mammographie mit nur sehr geringer Strahlenbelastung durchgeführt werden kann. Dadurch wird das Risiko herabgesetzt, zufolge zu hoher Strahlenbelastung Krebs zu bekommen.

Ein anderes Hilfsmittel zur Früherkennung ist die Thermographie, bei der die Temperaturverteilung in der Brust ermittelt wird. „Tumoren entwickeln ihre eigene Blutversorgung und benötigen für ihr Wachstum viel Sauerstoff. ... Sie bilden Flecken mit erhöhter Temperatur, da von ihnen weit mehr Wärme ausströmt als von normalen Zellen“ (Target: Cancer). Somit ist eine frühe Erkennung des „heißen Flecks“ im Thermogramm möglich.

In der Vergangenheit war eine Brustkrebsoperation oft mit einer radikalen Mastektomie verbunden — eine entstellende Entfernung der Brust und benachbarten Muskelgewebes sowie benachbarter Lymphknoten. Wird das weiterhin als nötig erachtet? Dr. Bernard Fisher, ein Brustkrebsexperte, kam zu dem Schluß, daß nicht nur die radikale Mastektomie gewöhnlich ungerechtfertigt war, sondern daß auch „die einfache Mastektomie, die Ausräumung des gesamten Brustgewebes, anscheinend keine besseren Überlebenschancen mit sich brachte als die Lumpektomie [die Entfernung eines Knotens allein], ob mit oder ohne Bestrahlung“.

Gibt es andere Behandlungsmöglichkeiten?

Bis zu dieser Stelle haben wir nur die schulmedizinischen Krebsbehandlungsmethoden betrachtet. Es ist jedoch angebracht, zu erwähnen, daß einige Patienten — mit unterschiedlichem Erfolg oder Mißerfolg — zu anderen Methoden Zuflucht genommen haben. Beispiele dafür sind die Behandlung mit Laetril (Vitamin B17), die Hoxsey-Therapie, bei der Kräuter und gewisse chemische Substanzen verwendet werden, und eine andere Methode, die von Dr. William D. Kelley, einem Zahnarzt, entwickelt wurde und bei der man davon ausgeht, daß Krebs „einen aktiven Pankreasenzymmangel anzeigt“ (One Answer to Cancer, [Eine Lösung des Krebsproblems]).

Außerdem „gibt es eine große Zahl von Personen“, heißt es in dem Buch Target: Cancer, „darunter einige Ärzte, die in bezug auf die Ursache, Heilung und Verhütung von Krebs und anderen Krankheiten eine ‚ganzheitliche‘ Vorstellung vertreten, wonach Krebs eine Krankheit ist, bei der der ganze Mensch aus der Ordnung geraten ist und gewissenhafte Bemühungen von seiten des Menschen die Gesundheit wiederherstellen können. Zahlreiche namhafte Personen glauben daran, und viele ehemalige Krebskranke behaupten felsenfest, daß sie durch ein Beachten der Vorschriften, die sich statt auf eine reduktionistische auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise der Gesundheit stützen, geheilt worden sind.“

Eine dieser ehemaligen Krebspatienten ist Alice, eine Frohnatur. Sie ist Mitte Fünfzig und stammt aus Britisch-Kolumbien (Kanada). Vor 36 Jahren wurde sie das erstemal wegen eines kleinen malignen Tumors an der Hand operiert. Sechs Jahre später wurde ihr ein Ovarialkarzinom entfernt. Dann, im Jahre 1960, erfolgte bei ihr eine Hysterektomie (operative Entfernung der Gebärmutter).

Im Jahre 1965 trat erneut Krebs auf, und wiederum wurde eine Operation empfohlen. Alice sagt: „Man wollte eine Kolostomie und eine Mastektomie vornehmen, doch ich war dagegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich von Operationen genug. Daher begab ich mich nach Mexiko und führte die Hoxsey-Behandlung durch. Ich hielt mich 11 Jahre lang an die Methode. Bei mir half es, obwohl ich auch weiß, daß dies bei anderen nicht der Fall war. Seither ist keine Krebsgeschwulst mehr bei mir aufgetreten.“

Eine andere Frau, die in ihrem Kampf gegen den Krebs Erfolg hatte, ist Rose Marie. Ihre Geschichte wird als nächstes erzählt.

[Fußnote]

a In der Erwachet!-Ausgabe vom 22. Oktober 1986 erscheint ein Artikel über die unterstützende Rolle des medizinischen Personals und der Angehörigen.

[Kasten auf Seite 13]

Erwachet! berichtet zwar über verschiedene Methoden, bezieht aber keine Stellung in bezug auf deren Wirksamkeit. Dr. Kelley gab zu: „Es sollte stets im Sinn behalten werden, daß jede Methode [konventionell oder unkonventionell] oder eine Kombination davon, für die man sich entscheidet, große Risiken birgt.“ Daher versuchen wir, über die gegenwärtige Situation zu informieren, und überlassen es dem einzelnen, nach einer Analyse dieser Situation und der Konsultation von Fachärzten eine Entscheidung zu treffen.

[Übersicht auf Seite 10]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

STICHPROBENVERGLEICH DER ANZAHL DER KREBSTOTEN BEI MÄNNLICHEN RAUCHERN GEGENÜBER DER ERWARTETEN ZAHL BEI NICHTRAUCHERNb

Jeder Mann steht für 100 Todesfälle

LUNGENKREBS

NICHTRAUCHER 231 Todesfälle erwartet

RAUCHER 2 609 Todesfälle beobachtet

MUNDHÖHLEN- UND RACHENKREBS

NICHTRAUCHER 65 Todesfälle erwartet

RAUCHER 452 Todesfälle beobachtet

[Fußnoten]

b Gestützt auf die Zahl der Toten in der Mitte der 70er Jahre bei Männern in den USA, die in den 50er Jahren Raucher waren. (Siehe The Causes of Cancer, Seite 1221.)

[Bilder auf Seite 9]

Diese Nahrungsmittel enthalten natürliche Faserstoffe und Vitamine, die als Schutz vor Krebs dienen

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