Fragen von Lesern
● Warum lehnen es Jehovas Zeugen ab, Silvester zu feiern? (USA).
Die Silvesterfeiern, die mit dem Jahresende und dem Anfang des neuen Jahres verbunden sind, hängen mit der falschen Religion zusammen. Der erste Tag des Januar war dem doppelköpfigen römischen Gott Janus geweiht und war daher ein heidnischer Feiertag. Aber es gibt noch einen anderen bedeutenden Grund, weshalb Christen an diesen Feiern nicht teilnehmen.
Christen werden ermahnt: „Laßt uns anständig wandeln, nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in unerlaubtem Geschlechtsverkehr und zügellosem Wandel“ (Röm. 13:13). Silvesterfeiern zeichnen sich jedoch sehr häufig durch solche Gewohnheiten und Ausschweifungen aus. In dem Werk Standard Dictionary of Folklore, Mythology, and Legend heißt es: „In vielen Ländern des Abendlandes wird das Ende des alten Jahres und die Ankunft des neuen mit großen Bällen, mit Trinkgelagen und mit allgemeinen Ausschweifungen gefeiert.“ Das gleiche Werk erklärt, daß auch nichtwestliche Kulturen „das Ende eines Jahres und den Anfang des nächsten als einen Augenblick des Vergnügens betrachten“.
Wenn jemand an einer Silvesterfeier teilnimmt, könnte es bedeuten, daß er — auch wenn er seine Selbstbeherrschung bewahrt — das hemmungslose Verhalten anderer entschuldigt und einen Brauch gutheißt, der in der falschen Religion wurzelt. Die Tatsache, daß Jehovas Zeugen es ablehnen, an solchen Feiern teilzunehmen, bedeutet nicht, daß sie sich nicht über Entspannung und Erholung freuen. Aber sie bemühen sich, ein gutes Gewissen vor Gott und Menschen zu bewahren, meiden Ausschweifungen und hüten sich auch davor, den Anschein zu erwecken, sie feierten heidnische Feste.
● Ist irgend etwas dagegen einzuwenden, daß ein Zeuge Jehovas eine feste Bekanntschaft mit einer Person vom anderen Geschlecht hat, die zwar kein Zeuge Jehovas ist, aber die christlichen Glaubensansichten respektiert? (USA).
Da es sich dabei um einen neuzeitlichen Brauch handelt, sagt die Bibel nichts darüber aus. Sie enthält jedoch Leitgrundsätze.
Ergebene Christen betrachten den vertrauten Umgang mit jemandem vom anderen Geschlecht nicht einfach als Entspannung, sondern als einen Teil des Liebeswerbens, als einen ernsthaften Schritt, der zur Ehe führt. Und hinsichtlich der Ehe ermuntert die Bibel dazu, einen Partner zu wählen, der „im Herrn“, also gläubig ist, und nicht eine Person, die nur jemandes Glaubensansichten respektiert (1. Kor. 7:39). Wer also eine feste Bekanntschaft mit einem Ungläubigen in der Absicht pflegt, auf diese Weise einen Ehepartner zu finden, würde dem biblischen Rat zuwiderhandeln.
Überdies befolgen einige Ungläubige, wiewohl sie die Glaubensansichten des anderen respektieren mögen, selbst nicht den Rat des Wortes Gottes. Aus diesem Grund mögen sie dazu neigen, sich bei einer Person vom anderen Geschlecht gewisse Freiheiten herauszunehmen. Ein Christ, der den Wünschen des Fleisches nicht widersteht, könnte, wenn er mit einem Ungläubigen zusammen ist, der Versuchung nachgeben. Die Bibel ermahnt daher zur Vorsicht, wenn sie sagt: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33).
Selbst dann, wenn man sich vor einem unsittlichen Wandel in acht nimmt, ist ein Ungläubiger keine gute Gesellschaft. Eine Person, die kein ergebener Anbeter Jehovas ist, könnte für einen Diener Gottes kein Quell echter Ermunterung sein. Obgleich ein Ungläubiger „ein guter Mensch“ zu sein scheint und den Glauben eines Christen respektieren mag, hat er doch keine Wertschätzung für biblische Dinge. Da er keinen biblischen Standpunkt vertritt, könnte er den Gläubigen in seinem Entschluß, Gott die Treue zu bewahren, nicht bestärken. Im Gegenteil, der Ungläubige würde in dem Gedanken an eine Heirat den Christen sogar dazu ermuntern, den Rat Gottes, ‘nur im Herrn zu heiraten’, zu mißachten.
Es ist somit weise, wenn sich ein Gott hingegebener Christ nur unter denjenigen nach einem möglichen Ehegefährten umsieht, die seinen Glauben teilen und geistig gesinnt sind. (Vergleiche 5. Mose 7:3, 4; Nehemia 13:26, 27; Maleachi 2:10-12.)