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  • g83 8. 1. S. 20-22
  • Wie kann ich meine Depressionen überwinden?

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  • Wie kann ich meine Depressionen überwinden?
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Erwachet! 1983
g83 8. 1. S. 20-22

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich meine Depressionen überwinden?

ER LITT unter starken Depressionen. Doch wenn er in eine aufregende Situation geriet, ging es ihm — wenigstens eine Zeitlang — besser. Er wußte ein todsicheres Mittel, um eine solche Situation herbeizuführen: mit einem Polizisten Streit zu suchen, indem er ihm einen Fußtritt versetzte. Das erhöhte seinen Adrenalinblutspiegel. Für kurze Zeit verschwand dann seine depressive Stimmung. Dafür aber mußte er sich nun mit einigen anderen Problemen auseinandersetzen.

Solltest du je unter Depressionen gelitten haben, dann kannst du diesen Mann wahrscheinlich verstehen. Da aber seine „Lösung“ nicht zu empfehlen ist, fragst du dich vielleicht, was du tun könntest, um deine depressiven Zustände zu überwinden.

„Manche Leute werden depressiv, wenn sie hungrig sind“, schrieb der New Yorker Psychohygieniker Dr. Nathan S. Kline. „Jemand mag nicht frühstücken und aus irgendeinem Grund auch das Mittagessen auslassen. Im Laufe des Nachmittags fragt er sich dann, warum er sich nicht wohl fühlt.“

Entscheidend ist auch, was man ißt. Debbie, eine junge Frau, die oft in gedrückter Stimmung war, gestand: „Ich wußte nicht, daß minderwertige Nahrung sich so verheerend auf meine Stimmung auswirkte. Ich aß viel davon. Jetzt habe ich festgestellt, daß es mir bessergeht, wenn ich weniger Süßigkeiten esse.“ Was kann man noch tun? Eine gewisse körperliche Betätigung mag die Stimmung heben. Oder vielleicht mußt du zum Arzt gehen, um dich gründlich untersuchen zu lassen, denn Depressionen können das Symptom einer körperlichen Krankheit sein.a

In vielen Fällen jedoch ist die Denkweise für Depressionen verantwortlich.

Kampf gegen falsches Denken

„Wenn man von allen Seiten kritisiert wird“, klagte die 18jährige Evelyn, „denkt man schließlich, man sei nichts wert.“ Vielleicht bist auch du das Opfer solch negativen Denkens — und bist deshalb niedergeschlagen.

Beachte aber folgendes: Ist es wirklich an deinen Altersgenossen, deinen Wert als Mensch zu beurteilen? Der Apostel Paulus wurde ebenfalls kritisiert. Einige sagten, er sei ein Schwächling und ein schlechter Redner. Hatte Paulus deshalb das Gefühl, nichts wert zu sein? Nein. Seine Kritiker legten ihre eigenen Maßstäbe an. Aber Paulus wußte, daß es wichtig war, Gottes Normen zu entsprechen. Er konnte sich dessen rühmen, was er mit Gottes Hilfe erreicht hatte — ganz gleich, was andere sagten. Wenn du an deine positiven Seiten denkst und du ein gutes Verhältnis zu Gott hast, über das du nachdenken kannst, wird deine gedrückte Stimmung häufig weichen (2. Korinther 10:7, 10, 17, 18).

Vielleicht leidest du wegen irgendeiner Schwäche unter Schuldgefühlen. Bemühst du dich, diese Schwäche zu überwinden? Oder führst du ein Leben, durch das alles noch schlimmer wird? Jehova verheißt: „Wenn sich eure Sünden auch wie Scharlach erweisen sollten, werden sie so weiß werden wie Schnee ... Wenn ihr Willigkeit zeigt und tatsächlich zuhört ...“ (Jesaja 1:18, 19). Tue deshalb deinen Teil. Ignoriere nie das Mitgefühl und die Geduld unseres himmlischen Vaters (Psalm 103:8-14).

Setze dir auch realistische Ziele. Um ein tüchtiger Mensch zu werden, brauchst du in der Schule nicht Klassenbester zu sein (Prediger 7:16-18). Sei dir auch bewußt, daß du im Leben mit Enttäuschungen rechnen mußt. Es kann zum Beispiel vorkommen, daß eine enge Beziehung in die Brüche geht. Das führt oft zu Depressionen. Aber anstatt zu denken: „Es ist doch allen egal, wie es mir geht, niemand wird sich je dafür interessieren“, denke lieber: „Ich werde sie zwar vermissen, aber ich werde darüber hinwegkommen.“ Auch ist es gar nicht verkehrt, wenn man sich einmal richtig ausweint.

Unternehmungsgeist

„Aus einem Tief kommt man nicht ohne weiteres heraus“, sagte die 25jährige Daphne, die aus Erfahrung sprach. „Man muß eine andere Denkrichtung einschlagen oder etwas unternehmen. Man muß etwas tun.“ Aber was?

„Ich habe gerade einen Nähfimmel“, erzählte Linda (24), die sich tapfer bemühte, ihre düstere Stimmung zu verscheuchen. „So kann ich meine Garderobe vervollständigen, und allmählich vergesse ich, was mich bedrückt. Die Methode hilft tatsächlich.“ Es fördert die Selbstachtung (während einer depressiven Phase ist davon gewöhnlich nicht mehr viel vorhanden), wenn man Dinge tut, die man beherrscht.

Nützlich ist es auch, irgend etwas zu tun, was einem Freude macht. Zum Beispiel kann man sich etwas Schönes kaufen, oder man kann ein wenig Sport treiben, sein Lieblingsgericht kochen, in einem Buchladen stöbern, auswärts essen gehen, ein schönes Buch lesen oder ein Puzzle zusammensetzen. Vielleicht kannst du sogar etwas, was du besonders gern tust, als „Arznei“ für Tage aufheben, in denen du ein Tief hast. Wenn du zum weiblichen Geschlecht gehörst, wirst du vielleicht die Erfahrung machen, daß du jeweils um die Zeit, da du deine Tage hast, depressiv bist.

„Wenn ich etwas Schönes vorhabe, bin ich weniger deprimiert“, berichtete Debbie. Sie wurde mit ihrer depressiven Stimmung fertig, indem sie kleine Ausflüge plante oder sich etwas vornahm, was eine gewisse Abwechslung in den Alltag brachte. Die beste Medizin für sie war jedoch, jemand anders zu helfen. „Ich traf diese junge Frau, die sehr unter Depressionen litt, und fing an, mit ihr die Bibel zu studieren“, erzählte Debbie. „Bei unseren wöchentlichen Gesprächen hatte ich Gelegenheit, ihr zu sagen, wie sie ihre Depressionen überwinden konnte. Aus der Bibel schöpfte sie neuen Mut. Das half auch mir.“ Wieder bewahrheiteten sich die Worte Jesu: „Beglückender ist Geben als Empfangen“ (Apostelgeschichte 20:35).

Vertraue dich einem guten Freund an

„Der Freund erweist zu jeder Zeit Liebe, als Bruder für die Not ist er geboren“, heißt es in Sprüche 17:17 (Einheitsübersetzung). Ja, es wird einem wirklich wohler, wenn man einem Freund sagen kann, was einen innerlich beschäftigt. „Spricht man sich aber nicht aus, so ist es, als trüge man eine schwere Last ganz allein“, sagte der 22jährige Evan. „Aber alles wird leichter, sobald man sich jemandem anvertraut, der in der Lage ist, einem zu helfen.“

Obschon man eine gewisse Erleichterung verspürt, wenn man sich etwas „von der Seele redet“, ist vielfach mehr erforderlich. Du mußt vielleicht umdenken lernen. Vertraue dich daher einem Freund an, der nicht nur ein verständnisvoller Zuhörer, sondern auch ein sachlicher Ratgeber ist (Sprüche 27:5, 6). Wo findest du solche Freunde?

Die 25jährige Rosemarie litt unter Depressionen, sagte aber niemandem etwas davon. Ihre Mutter war gestorben, als sie noch ein Kind war, und da sie nie kennengelernt hatte, was Nestwärme ist, war sie oft deprimiert. „Ich behielt immer alles für mich, weil ich niemand hatte, dem ich mich anvertrauen konnte. Dadurch verschlimmerte sich bei mir alles noch mehr.“ Wie konnte sie ihre permanent traurige Stimmung überwinden? Sie berichtete: „Dann fing ich an, mit einer Zeugin Jehovas die Bibel zu studieren. Ich merkte, daß die Zeugen wirklich an mir interessiert waren. Nach einiger Zeit begann ich, auch die Zusammenkünfte zu besuchen. Dabei lernte ich noch andere Zeugen kennen und konnte dann mit einigen reifen älteren Frauen über meine Depressionen sprechen. Sie halfen mir, die Einstellung zu meinen Problemen, durch die die Depressionen verursacht wurden, zu ändern. In der Versammlung gab es Personen, die mir Vater und Mutter — auf die ich lange verzichten mußte — ersetzten.“

Brauchst du auch solche Freunde? Jesus Christus sagte, man finde sie unter seinen wahren Nachfolgern (Markus 10:29, 30; Johannes 13:34, 35). Sie sind an deinem Wohl aufrichtig interessiert.

Rosemarie fand aber nicht nur gute Freunde, sondern sie entwickelte auch etwas, was am besten gegen eine depressive Stimmung hilft — ein enges Verhältnis zu Gott.

Kraft, die über das Normale hinausgeht

Der Apostel Paulus sagte, er besitze von Gott eine „Kraft, die über das Normale hinausgeht“ (2. Korinther 4:7). Auch du wirst ein enges Verhältnis zu Gott entwickeln, wenn du ihn durch ein persönliches Studium seines Wortes, der Bibel, kennenlernst und das, was du lernst, anwendest. Wenn du dich auf ihn verläßt, wird er nicht zulassen, daß Depressionen dich überwältigen (Psalm 55:22). Durch seinen heiligen Geist gibt er uns die Kraft, die über das Normale hinausgeht.

Die Freundschaft mit Gott ist etwas Beruhigendes. „Wenn ich niedergeschlagen bin“, sagte Georgia, „bete ich viel. Ich weiß, daß Jehova einen Ausweg schafft, ganz gleich, wie groß mein Problem ist.“ Daphne teilte ihre Meinung und fügte hinzu: „Man kann Jehova alles sagen. Man schüttet ihm einfach das Herz aus, weil man weiß, daß er, selbst wenn es keinem Menschen möglich ist, einen versteht und an einem interessiert ist.“

Ja, Gott versteht uns wirklich und lädt uns ein, alle unsere Sorgen auf ihn zu werfen, ‘denn er sorgt für uns’. Diese Gewißheit ist sicherlich das beste Mittel gegen Depressionen (1. Petrus 5:6, 7).

[Fußnote]

a Siehe den Artikel „Warum bin ich so deprimiert?“ in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. November 1982.

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