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  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1963
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1963
w63 1. 8. S. 453-455

Sie nehmen es mit der Wahrheit nicht so genau

„Bei jedem Kauf heißt’s: ‚Augen auf!‘“ dieses Sprichwort bezieht sich nicht nur auf das, was man kauft, sondern auch auf das, was man liest.

DIE Wahrheit spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Sie kann entscheiden zwischen Leben und Tod, Reichtum und Armut, Gesundheit und Krankheit, Elend und Glück. Nicht umsonst gebietet uns die Bibel: „Redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten.“ — Eph. 4:25.

Da der Mensch jedoch als Sünder geboren, unvollkommen, schwach und selbstsüchtig ist, nimmt er es mit der Wahrheit nicht immer so genau. Oft mögen zwar gewisse Gefühle, blinder Eifer oder Unwissenheit daran schuld sein, aber nicht selten kann es damit nicht entschuldigt werden, weil es sich offensichtlich um Unehrlichkeit handelt, um den Versuch, andere im Interesse seiner eigenen Ansichten, Angelegenheiten oder Vorteile zu täuschen.

Diese Tendenz, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen, scheint im Geschäftsleben mehr oder weniger allgemein üblich geworden zu sein. Ja das Sprichwort: „Bei jedem Kauf heißt’s: ‚Augen auf!‘“ ist ein anerkannter Grundsatz geworden. Um die Bevölkerung vor dieser Tendenz zu schützen, haben einige Regierungen besondere Ämter geschaffen, die die Werbung und die Bezeichnung der auf den Markt gelangenden Güter überwachen. So hat zum Beispiel die amerikanische Regierung Anfang 1963 eine Verfügung erlassen, nach der die Schuhfabriken in ihren Reklamen und bei ihren Aufschriften genau angeben müssen, ob die Schuhe aus echtem Leder oder aus Kunstleder angefertigt sind und von welcher Qualität das Leder ist.

Weniger beachtet wird im allgemeinen jedoch, daß der Grundsatz „Bei jedem Kauf heißt’s: ‚Augen auf!‘“ auch berücksichtigt werden sollte, wenn man Gedanken „kauft“, das heißt, wenn man Artikel oder Bücher liest, die bestimmte Anschauungen, Philosophien oder religiöse Ansichten „feilbieten“. Die Verfasser solcher Artikel oder Bücher nehmen es aus bestimmten Gründen manchmal auch nicht so genau mit der Wahrheit. Oft tun sie es auf ganz unmerkliche Art, vielleicht indem sie bei der Behandlung eines Themas gewisse wichtige Tatsachen einfach außer acht lassen.

So glauben zum Beispiel modernistische Theologen heute in der Regel nicht, daß Moses die ersten fünf Bücher der Bibel — allgemein als Pentateuch bekannt — schrieb, besonders das fünfte (Deuteronomium) soll ihrer Ansicht nach nicht von ihm stammen. In Abhandlungen über die Frage, wer der Schreiber gewesen sein könnte, vermeiden es aber die meisten von ihnen geflissentlich, Stellen aus diesem Buch anzuführen, wo gesagt wird, wer der Schreiber ist, so zum Beispiel folgende:

„Und es geschah, als Mose geendigt hatte, die Worte dieses Gesetzes in ein Buch zu schreiben bis zu ihrem Schlusse, da gebot Mose den Leviten, welche die Lade des Bundes Jehovas trugen, und sprach: Nehmet dieses Buch des Gesetzes und leget es zur Seite der Lade des Bundes Jehovas, eures Gottes, daß es daselbst zum Zeugen gegen dich sei.“ Wer bei dieser Erörterung der Frage, wer der Schreiber des fünften Buches Mose war, diese deutliche Aussage einfach ignoriert, nimmt es mit der Wahrheit bestimmt nicht so genau. — 5. Mose 31:24-26.

SEKTIERER VERUNGLIMPFEN DIE WAHRHEIT

Etwas aus dem Zusammenhang zu reißen und dann anzuführen ist eine weitere Methode, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. So geht den Herausgebern des Wachtturms zum Beispiel von Zeit zu Zeit durch die Post eine Schrift zu, in der der sogenannte „Eid der Kolumbusritter“, einer amerikanischen katholischen Männer­vereinigung, erscheint. Dieser „Eid“ fordert von den Gliedern dieser Organisation einen übertriebenen Fanatismus. In der erwähnten Schrift wird gewöhnlich noch gesagt, dieser Eid sei im offiziellen Bericht des Kongresses der Vereinigten Staaten erschienen.

Daß dieser Eid im Kongreßbericht veröffentlicht wurde, stimmt; die Behauptung, es sei der Eid der Kolumbusritter, stimmt jedoch nicht. Dieser Eid wurde im Kongreßbericht lediglich als Beispiel angeführt, um zu zeigen, welche gemeinen Methoden gewisse Leute anwenden, um jemanden, der im Interesse seiner Religion nach einem Amt jagt, anzugreifen. Wer diesen Eid als echt hinstellt, bloß weil er im Kongreßbericht erschien, nimmt es mit der Wahrheit bestimmt nicht so genau.

Man kann eine Wahrheit auch so darstellen, daß der andere zu einem falschen Schluß kommen muß. Wer das tut, nimmt es mit der Wahrheit ebenfalls nicht so genau. So schreibt zum Beispiel William J. Whalen, ein Katholik, der ein Kenner der Zeugen Jehovas sein will und sich sogar rühmt, in seinem Bericht über sie sachlich, das heißt ehrlich und von jeder gefühlsbedingten Voreingenommenheit frei zu sein, in einem Zeitungsartikel über den ehemaligen Präsidenten der Watch Tower Society J. F. Rutherford: „Obwohl er die Parole prägte: ‚Millionen jetzt Lebender werden nie sterben‘, starb der Richter im Jahre 1942.“

Beide Behauptungen sind wahr. Rutherford prägte tatsächlich dieses Wort, und er starb auch 1942. Was aber den Tatsachen nicht entspricht, ist das, was durch das Wörtchen „obwohl“ angedeutet wird, nämlich, daß Rutherford gehofft habe, zu diesen „Millionen“ zu gehören. Whalen dürfte genau wissen, daß nach der Lehre der Zeugen Jehovas für alle, die an Jesus Christus glauben, eine gemeinsame Regierung vorgesehen ist, daß aber die einen die Aussicht haben, auf der Erde zu leben, die anderen dagegen im Himmel. Die Aussicht, im Himmel zu leben, beschränkt sich auf Jesus Christus und seine aus 144 000 Gliedern bestehende „Braut“, und alle, die diese Aussicht haben, müssen sterben. Rutherford hoffte, zu dieser Klasse zu gehören, und wußte daher, daß er sterben mußte. Die Worte „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ bezog er nur auf die „große Volksmenge“ oder die anderen Schafe, die in Offenbarung 7:9 und Johannes 10:16 erwähnt werden und die die Aussicht haben, auf einer paradiesischen Erde zu leben. Wenn jemand, der ein Kenner der Zeugen Jehovas sein will und behauptet, sachlich zu schreiben, die Tatsachen so entstellt, daß es scheint, als ob Rutherford gehofft habe, zu den „Millionen“ zu gehören, „die nie sterben“ werden, dann ist er ganz offensichtlich unaufrichtig und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau.

Im selben Artikel, der nun in Form eines Flugblattes erschien, wirft Whalen den Zeugen Jehovas vor, sie lehrten, der „Kaiser“ sei Satan. Das stimmt jedoch nicht. Es ist ein Unterschied, ob man sagt, der „Kaiser“ sei ein Teil der Welt, deren Gott nach 2. Korinther 4:4 Satan sei, oder ob man sagt, der „Kaiser“ sei Satan selbst. Jehovas Zeugen haben von jeher gewußt, daß sie dem „Kaiser“ das geben müssen, „was des Kaisers ist“, daß sie sich ihm also unterordnen müssen, solange er nichts von ihnen verlangt, was dem Gesetz Gottes widerspricht und von ihnen verlangen würde, nach der Regel zu handeln: „Man muß Gott mehr gehorchen als Menschen.“ Von Satan, dem Teufel, sagten sie jedoch schon immer, man müsse ihm widerstehen. Wer behauptet, Jehovas Zeugen glaubten, der „Kaiser“ sei Satan, stellt sie bei den Regierungen in ein falsches Licht und nimmt es mit der Wahrheit nicht so genau. Es ist interessant festzustellen, daß es die religiösen Führer der Juden seinerzeit mit der Wahrheit auch nicht so genau nahmen, als sie Jesus bei den Machthabern verklagten. — Mark. 12:17; Apg. 5:29; Luk. 23:2.

IM NAMEN DER WISSENSCHAFT

Auch im Namen der Wissenschaft nehmen es manche mit der Wahrheit nicht so genau, besonders die Anhänger der Evolutionslehre. Sie stellen allgemeine, unbegründete Behauptungen über den Ursprung des Menschen und seine Entwicklung oder Abstammung vom Tier auf und tun so, als ob es sich dabei um Tatsachen handele. Dr. phil. Ivar Lissner, dessen Bücher in vierzehn Sprachen erschienen sind, setzt sich mit dieser Art von Verunglimpfung der Wahrheit auseinander. In seinem Buch Aber Gott war da bezeichnet er alle Versuche, den Neandertaler oder gar den Pekingmenschen zu rekonstruieren, als „unsagbar lächerlich“. „In den Museen der großen Städte unserer Erde glotzen uns Plastiken tierhafter Menschenköpfe an, meist dunkelbraun gefärbt, mit wilden Haaren und übertriebenem Bartwuchs, mit vorstehender Mundpartie und fliehender Stirn. Dabei wissen wir gar nicht, welche Hautfarbe die Menschen der Eiszeit hatten, wir wissen nichts über ihren Haarwuchs, kaum etwas von ihren Gesichtszügen. Der Amerikaner T. D. Stewart erklärt, es sei ganz unmöglich, die Art des Haares, der Augen, der Nase, der Lippen, des Gesichtes und seines Ausdruckes zu rekonstruieren. ‚Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß der Gesichtsausdruck der frühen Menschen keineswegs weniger gütig war als das Antlitz des modernen Menschen‘ [Stewart 1948].

Wenn im Museum Peking-Mensch, Neandertaler und der heute lebende Homo sapiens nebeneinander aufgestellt sind, so erweckt man die Vorstellung einer physischen und geistigen Entwicklung, die dem Stand der heutigen Wissenschaft nicht entspricht. Die Former solcher Schaubilder lassen zudem ihrer Phantasie freien Lauf ... Es liegt in der musealen Zurschaustellung dieser Köpfe ‚halb Mensch — halb Tier‘ etwas von der sittlichen Überheblichkeit unserer Zeit. Es liegt darin der anscheinend wohltuende Gedanke: ‚So weit haben wir’s gebracht.‘“ Lissner zeigt in seinem Buch, daß der Mensch schon immer weit über dem Tier stand und zu allen Zeiten irgendeine Form der Religion hatte. In einem der letzten Kapitel stellt er daher die Frage: „Warum sind wir in unseren Anschauungen so arg veraltet? Warum neigen wir dazu, unsere Herkunft vom Tier und nicht von Gott zu vermuten?“ Offenbar, weil man nicht anerkennen will, daß wir dem Schöpfer zu Dank verpflichtet sind und uns ihm unterordnen sollten. Man will nicht zugeben, daß „Jehova Gott ist“ und daß er „uns gemacht [hat], und nicht wir selbst“. — Ps. 100:3.

Die angeführten Beispiele (es könnte noch eine ganze Menge genannt werden) zeigen, daß es Leute gibt, die die Wahrheit aus unlauteren Motiven verdrehen. Darum gilt es, sich stets an den Grundsatz „Bei jedem Kauf heißt’s: ‚Augen auf!‘“ zu halten, wenn man etwas hört oder liest, was die Wahrheit und die Grundlage für unseren Glauben oder unser Handeln sein soll. Die Bibel, Gottes Wort, sagt: „Prüfet aber alles, das Gute haltet fest.“ — 1. Thess. 5:21.

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