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  • Aufgepasst bei Geschenken!
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1957
w57 1. 12. S. 707-708

Aufgepasst bei Geschenken!

WARUM wird uns der Rat gegeben: „Aufgepaßt bei Geschenken!“? Wird uns nicht gesagt: „Übet das Geben“? Und stimmt es nicht, daß „mehr Glück im Geben liegt als im Empfangen“? Wie könnten wir dieses größere Glück haben, wenn andere sich weigerten, unsere Geschenke anzunehmen? — Luk. 6:38; Apg. 20:35, NW.

Das stimmt alles, doch zwischen Geschenken und „Geschenken“ besteht ein Unterschied. Ein reifer Christ gibt gemäß dem Bedürfnis und dem Verdienst, wozu uns der Apostel anspornt. Wir sollen unseren Brüdern, die Mangel leiden, etwas schenken; und besonders jene sollen wir eines doppelten Lohnes würdig erachten, die hart arbeiten in bezug auf Rede und Lehre. (1. Joh. 3:17; 1. Tim. 5:17) Wir dürfen aber beim Geben keine Hintergedanken haben, indem wir etwas schenken, weil der Empfänger des Geschenkes in der Lage sein mag, uns eine Gunst zu erweisen, oder um ihn dadurch uns gegenüber zu verpflichten. Und nicht nur der, der ein Geschenk verabreicht, sollte sein Herz prüfen und ermitteln, was sein Beweggrund ist, sondern auch der, der ein Geschenk annimmt, sollte dasselbe tun und es nur entgegennehmen, wenn er Grund zu der Überzeugung hat, daß das Geschenk in gutem Glauben angeboten wird.

Deshalb gibt die Bibel besonders denen, die in Stellungen von Verantwortung und daher in der Lage sind, jemandem eine Gunst zu erweisen, den Rat, sich vor der Entgegennahme von Geschenken zu hüten. „Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Geschenk [zur Bestechung] nehmen.“ „Kein [Bestechungs-] Geschenk sollst du nehmen.“ — 5. Mose 16:19; 2. Mose 23:8.

Der Richter und Prophet Samuel befolgte treulich diese Gebote, und so konnte er am Ende seiner langen Dienstzeit das Volk Israel herausfordernd fragen: „Wem habe ich seinen Ochsen, wem seinen Esel weggenommen? wen habe ich übervorteilt, wem Gewalt angetan? oder von wem habe ich ein Geschenk angenommen, daß ich mir dadurch hätte die Augen blenden lassen?“ Als Antwort mußte das Volk zugeben: „Du hast uns nicht übervorteilt und uns keine Gewalt angetan, hast auch von niemand irgend etwas angenommen.“ Man beachte: Samuel hatte von niemandem irgend etwas angenommen! Von wie vielen Politikern könnte man dies heute sagen? — 1. Sam. 12:3, 4, Me.

Ja, das konnte nicht einmal von Samuels Söhnen gesagt werden, denn wir lesen: „[Sie] gingen auf [ungerechten] Gewinn aus, nahmen Bestechungsgeschenke an und beugten das Recht.“ Ein Grund, den die älteren Männer Israels dem Samuel vorbrachten, weshalb sie einen König haben wollten, war folgender: „Deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen.“ — 1. Sam. 8:3-5, Me.

Aber die Tatsache, daß sie einen König hatten, besserte — wegen des gefallenen Zustandes des Menschen — die Sachlage nicht, wenigstens nicht für lange Zeit. Deshalb wies Gott in der Zeit Jesajas die Nation Israel auf schmerzliche Weise zurecht: „Deine Fürsten sind Widerspenstige und Diebsgesellen, ein jeder von ihnen liebt Geschenke und jagt nach Belohnungen.“ — Jes. 1:23.

In den Vereinigten Staaten wurden in den vergangenen Jahren in Washington so viel „Geschenke“ gemacht und entgegengenommen, daß Bücher, Zeitungen und Zeitschriften voll waren mit bloßstellenden Berichten. Die Lage war so schändlich, daß Gesetzgeber gezwungen waren, ein Komitee zu ernennen, um „Vorschläge zur Verbesserung der ethischen Grundsätze in der Bundesregierung“ zu machen, ein Eingeständnis, daß die ethischen Grundsätze einen Tiefstand erreicht hatten wie nie zuvor.

Diese Möglichkeit, Geschenke zu geben und zu empfangen, ist nicht nur auf Politiker beschränkt. Im Frühjahr des Jahres 1957 berichtete die öffentliche Presse von einem gewissen Geistlichen namens James J. Stewart aus dem Südwesten der USA, der nach einem Geheimverhör „seinen Rock ausziehen“ mußte, weil er gegen den Brauch agitierte, wonach Beamte der Kirchenbehörde „Liebesgaben“ von den ihnen unterstellten Geistlichen verlangten, die sie ihrerseits ihren Bischöfen darbrachten.

Etwa zur gleichen Zeit berichteten die Schlagzeilen der Zeitungen über die unehrliche Handlungsweise von Gewerkschaftsführern. Personen, die in der Industrie eine hohe Stellung bekleideten, berichteten nicht nur von „Anleihen“ und direkten Geschenken für Gewerkschaftsführer, sondern erhoben in gewissen Fällen die Anschuldigung, daß es ein allgemeiner Brauch sei, daß Regierungsbeamte die Ermächtigung dazu gegeben hätten, solche Geschenke zu machen, und sogar das erforderliche Geld zur Verfügung stellten, wenn es sich um Regierungsverträge handelte.

Der Präsident der internationalen Arbeitergewerkschaft der Damenbekleidung, Dubinsky, bildete eine ziemlich bemerkenswerte Ausnahme. Er erließ nicht nur eine Vorschrift, die den Beamten seiner Gewerkschaft streng verbot, irgendwelche Geschenke von Arbeitgebern anzunehmen, sondern verlangte sogar, daß Personen, die Geschenke angenommen hatten, ehe diese Vorschrift herauskam, ihm dies bekennen sollten. Warum erließ er diese Bestimmung? Weil er wußte, daß solche Geschenke einen „verderblichen Einfluß“ auf Gewerkschaftsführer ausüben würden. Er unterstrich dabei, daß das dem Mose vor etwa 3500 Jahren gegebene Gesetz Gottes bezüglich des Annehmens von Geschenken oder Bestechungsmitteln sagte: „Es blendet die Sehenden und verkehrt die Worte der Gerechten.“ Ja, „das Bestechungsgeschenk richtet den Verstand zugrunde“. — 2. Mose 23:8; Pred. 7:7, Fußn.

Jemand mag in einem Moment spontaner kindlicher Freude denken, daß ja nichts dabei sei, ein Geschenk von einem angeblichen Freund anzunehmen, aber wenn er es tut, gerät er unbewußterweise beim Geber in Schuld und verpflichtet sich ihm, und sein Urteilsvermögen wird geschwächt, ob er dies nun erkennt oder nicht. Der Rat, „so vorsichtig wie Schlangen und doch so harmlos wie Tauben“ zu sein, kann auch gut auf das Geben und Empfangen von Geschenken angewandt werden. Eine weise Person, die sich in der Lage befindet, einem anderen eine Gunst zu erweisen, wird es sich gut überlegen, bevor sie von jemandem ein Geschenk annimmt. Wahrhaftig, die Bibel ist eine Lampe und ein Licht für alle, die das Rechte zu tun wünschen. — Matth. 10:16, NW.

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