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Empfehlungen an die leitende KörperschaftKönigreichsdienst 1974 | September
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Empfehlungen an die leitende Körperschaft
1 Die Vorkehrung der Ältesten hat sich in den Versammlungen gut ausgewirkt, so wie auch in den Tagen der Apostel. Daß Jehovas Segen darauf ruht, kann man daran erkennen, daß unter den Ältesten, Dienstamtgehilfen und Verkündigern Einheit herrscht und daß ständig Zunahmen zu verzeichnen sind. Wir genießen wirklich vermehrte geistige Wohlfahrt! Damit weitere Verbesserungen in dieser Hinsicht gemacht werden können, folgen hier einige Anregungen, die den Ältesten zweifellos von Nutzen sein werden.
2 Wenn Älteste oder Dienstamtgehilfen umziehen, sollte das Komitee die leitende Körperschaft davon unterrichten, damit wir die Namen in unseren Unterlagen über die Versammlung streichen können. Wenn aus anderen Gründen Streichungen empfohlen werden, dann sollte das Komitee, das im Auftrag der Ältestenschaft schreibt, diese Empfehlung ausführlich und genau begründen. Zum Beispiel mag ein Bruder aus persönlichen Gründen darum bitten, entbunden zu werden. Natürlich sollten in einem solchen Fall die Ältesten die Angelegenheit mit dem Bruder besprechen. Ist er wirklich gemäß der Bibel ungeeignet? Oder gibt es lediglich Umstände, die ihn davon abhalten, so viel zu tun, wie er gern tun würde? Können ihm die Ältesten irgendwie helfen? Wenn er nach dieser Besprechung immer noch meint, er sollte gestrichen werden, dann sollte die leitende Körperschaft davon benachrichtigt werden, und die Gründe dafür sollten ausführlich dargelegt werden.
3 Wenn andere Streichungen empfohlen werden, sollte im einzelnen angegeben werden, welche biblische Voraussetzung der Bruder nicht erfüllt, und es sollte dann erklärt werden, was er getan hat oder nicht getan hat, das seine Streichung rechtfertigt (1. Tim. 3:1-13; Tit. 1:5-9). Manchmal heißt es in einem Brief, in dem eine Streichung empfohlen wird, lediglich, der Grund sei, daß der Bruder gegenwärtig wenig Zeit im Predigtdienst einsetze. Dieser Aufschluß ist wirklich unzureichend. Die Bibel sagt nicht, wie viele Stunden man mindestens predigen muß oder wann und wie man die gute Botschaft verbreiten muß, um sich als Ältester zu eignen. Wir hoffen natürlich, daß alle Ältesten und Dienstamtgehilfen ihr möglichstes tun, um der Versammlung zu helfen, einen großen Anteil an der Verkündigung des Königreiches zu haben. Aber die Umstände sind für jeden einzelnen verschieden, und jeder muß das tun, was er seiner Ansicht nach tun kann, so, wie ihn sein Glaube und seine Liebe antreiben.
4 Wenn ein Bruder in seiner Predigttätigkeit nachläßt oder wenn er einige Zusammenkünfte versäumt, sollten die Ältesten die Umstände berücksichtigen, statt seine Streichung als Ältester oder Dienstamtgehilfe zu empfehlen. Vielleicht war er oder jemand von seiner Familie krank. Es könnte sein, daß er in seiner weltlichen Arbeit in einer anderen Schicht arbeitet oder daß er eine neue Arbeit hat. Vielleicht hat er Schulden, die er abzahlen muß, und er macht daher eine Zeitlang Überstunden, ohne materialistisch zu sein. Oder vielleicht war er eine Zeitlang entmutigt oder niedergedrückt und benötigt Ermunterung. Wenn er natürlich anderen gegenüber die Wichtigkeit des Zeugniswerkes oder der Zusammenkünfte herabsetzt oder bagatellisiert, wäre das eine ernste Sache. Doch allein die Tatsache, daß er nicht so viel tut wie einige andere, wäre an sich keine Grundlage für seine Entbindung.
5 Manchmal erhalten wir Briefe, in denen als Grund für die empfohlene Streichung lediglich „unschickliches Benehmen“ angegeben ist. Auch hier wäre es gut, weitere Auskünfte zu geben. Was hat er getan? Hat er wirklich ein schweres Unrecht begangen, das eine Zurechtweisung und eine Einschränkung der Vorrechte erfordert? Vielleicht hat er nur einen Fehler gemacht und bei einer Gelegenheit schlechtes Urteilsvermögen bekundet, besitzt aber immer noch die Achtung und das Vertrauen der Versammlung, das in ihn als Ältesten oder Dienstamtgehilfen gesetzt wurde. Vielleicht ist die Sache nicht weiter bekanntgeworden, wenn überhaupt. Wenn er einsieht, daß er unweise gehandelt hat, wenn er aus der Erfahrung gelernt und eine gute Einstellung hat und sich bessern möchte, könnte er in seiner Stellung bleiben. Diese Gedanken werden der Ältestenschaft helfen, ein vollständiges Bild und eine ausgeglichene Ansicht über diese Angelegenheit zu haben, und es wird ihr dann möglich sein, in ihren Briefen vollständige Auskünfte zu geben, wenn sie ihre Empfehlungen darlegt.
6 Wir alle schätzen sehr die ausgezeichnete Arbeit, die die Ältesten und Dienstamtgehilfen als Ganzes in unseren Versammlungen leisten. Wenn diese Anregungen befolgt werden, wird die Organisation noch reibungsloser ablaufen, während wir im Dienste Jehovas zusammenarbeiten.
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In den Versammlungsbuchstudien lehrenKönigreichsdienst 1974 | September
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In den Versammlungsbuchstudien lehren
1 Ganz gleich, ob wir die Bibel erst seit wenigen oder schon seit vielen Jahren studieren, wachsen doch unsere Erkenntnis und unsere Wertschätzung ständig. Das Versammlungsbuchstudium hat bestimmt zu unserem geistigen Wachstum beigetragen. Manchmal geht es bei unseren Besprechungen um sehr tiefe Wahrheiten, die Jehova in seinem Wort zur Ermunterung und Erbauung seines Volkes hat aufzeichnen lassen. Findest du an den tieferen Wahrheiten der Bibel heute mehr Freude als früher? Eine positive Ansicht über „feste Speise“, verbunden mit dem Entschluß, sie sich zu eigen zu machen, wird viel zu weiterem geistigen Fortschritt beitragen (Hebr. 5:11 bis 6:1).
2 Der Buchstudienleiter kann natürlich viel dazu beitragen, daß diejenigen, die zu seiner Gruppe gehören, aus der geistigen Speise den größten Nutzen ziehen. Er sollte den Wunsch haben, allen Anwesenden zu helfen, Fortschritte zu machen. Zu diesem Zweck wäre es nicht gut, zu lange bei einem Abschnitt zu verweilen und zu versuchen, Kommentare zu allen Gedanken und zu jedem Satz zu erfragen. Die Studierenden werden bessere Fortschritte machen, wenn jedesmal eine vernünftige Menge Stoff aus dem Buch behandelt wird. Es wird ihnen dadurch geholfen, einen besseren Überblick über das, was gelehrt wird, zu erhalten, und es wird dadurch vermieden, daß falsche Schlußfolgerungen gezogen werden, weil nebensächliche Einzelheiten so ausführlich behandelt würden, als wären sie Hauptgedanken.
3 Ein gutes, wirkungsvolles Buchstudium ist vor allem dann möglich, wenn der Studienleiter den Stoff im voraus studiert und die Hauptgedanken gut im Sinn hat. Er kann auch passende Schrifttexte lesen lassen. (Wenn er die Antwort auf eine Frage nicht weiß, könnte er einige Nachforschungen anstellen.) Aber auch die Anwesenden sollten im voraus studieren. Wenn sie das nicht tun, werden ihnen wichtige Gedanken entgehen. Durch ihre Vorbereitung werden ihre Kommentare für die anderen Anwesenden auch bedeutungsvoller und nützlicher. Der Studienleiter mag daher den Wunsch haben, im voraus anzukündigen, wieviel Stoff wahrscheinlich beim nächsten Studium behandelt wird.
4 Der Studienleiter sollte der Gruppe helfen, zu verstehen, inwiefern der Stoff für sie von Wert ist. Gelegentlich könnte er einen besonderen Gedanken hervorheben und zeigen, wie er zum Nutzen der Gruppe angewandt werden kann. Oder er könnte die Anwesenden fragen, wie ein bestimmter Punkt in dem Stoff sie persönlich betrifft oder benutzt werden könnte, um anderen zu helfen, die Wahrheit anzunehmen.
5 Der Studienleiter sollte es jedoch nicht soweit kommen lassen, daß sich das Studium dahinschleppt. Die Brüder möchten gern das Gefühl haben, daß es vorangeht, und sehen, daß sie in der Betrachtung des Buches weiterkommen. Das ist möglich, wenn jeder im voraus studiert.
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FragekastenKönigreichsdienst 1974 | September
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Fragekasten
● Wie kann die Betreuung der fremdsprachigen Personen im Versammlungsgebiet verbessert werden?
Es ist sehr begeisternd zu beobachten, wie in Übereinstimmung mit der biblischen Prophezeiung gemäß Micha 4:1, 2 demütige Menschen aus allen Nationen zum „Berge Jehovas“ hinströmen und die reine Anbetung aufnehmen. Bei uns in Deutschland kommen viele dieser demütigen Menschen aus dem fremdsprachigen Gebiet, das sich als äußerst fruchtbar erwiesen hat.
Viele Verkündiger haben keine Zeit und Mühe gescheut, um Menschen anderer Nationalitäten zu helfen, die Wahrheit anzunehmen. Sie haben viele Hilfsmittel benutzt und verschiedene Methoden ausprobiert, um die Sprachenschranke zu überwinden. Bestimmt haben solche Verkündiger ein uneingeschränktes Lob verdient.
Es liegt jedoch im Bereich unserer Erfahrungen, daß fremdsprachige Personen schnellere Fortschritte machen, wenn sie von solchen Verkündigern betreut werden, die ihre Sprache sprechen und die ihre Mentalität und Einstellung besser kennen. Auch geht die Schulung schnell vonstatten, und diese fremdsprachigen Personen werden sich eher dem Volke Gottes anschließen.
Wir empfehlen deshalb, daß Bibelstudien, die bei fremdsprachigen Personen durchgeführt werden, an die betreffende fremdsprachige Versammlung (sofern eine in der Nähe ist) übergeben werden. Auch sollte der Predigtdienstaufseher die Verkündiger wiederholt ermuntern, die Anschriften der fremdsprachigen Personen, die sie im Haus-zu-Haus-Dienst antreffen, sorgfältig und gut leserlich zu notieren (am besten in Blockschrift oder mit der Schreibmaschine) und ihm zu geben. Diese Anschriften sollten dann an die zuständige fremdsprachige Versammlung weitergeleitet werden. Ist die Anschrift dieser Versammlung nicht bekannt, so kann sie jederzeit bei der Gesellschaft erfragt werden.
Wenn die oben gegebenen Ratschläge und Anregungen gewissenhaft angewendet werden, wird nicht nur eine doppelte Bearbeitung der fremdsprachigen Gebiete vermieden werden (was besonders anläßlich der Traktataktionen oft geschehen ist), sondern es wird dadurch eine bessere, intensivere Betreuung der fremdsprachigen Personen in eurem Versammlungsgebiet sichergestellt werden, was sich wiederum zur Verherrlichung des Namens Jehovas auswirken wird.
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