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Erwachet! 1980
g80 8. 4. S. 5-9

Energieknappheit — Was können wir dagegen tun?

WIE wird dich die drohende weltweite Energieknappheit beeinflussen? Handelt es sich dabei um eine Tatsache oder um eine Falschmeldung? Wird sie in Kürze eintreten, oder müssen sich erst unsere Kinder und Enkel damit auseinandersetzen?

Im letzten Jahr traten weltweit solche Fragen in den Vordergrund. Das Thema Energie wurde auf einmal zum Hauptanliegen von Millionen Menschen.

In Griechenland durfte man nur noch an jedem zweiten Wochenende Auto fahren. Tansania begann mit Benzinrationierungen. In der Türkei, in Irland und in den Vereinigten Staaten gehört es jetzt zum Alltag, vor Tankstellen stundenlang Schlange zu stehen.

„Wenn man zu einer Tankstelle fährt, hat man den Eindruck, man begebe sich auf ein Schlachtfeld“, hieß es im Mai 1979 in der Zeitschrift Time. „Die zermürbten und verärgerten Autofahrer kochen fast über.“ In Kalifornien fuhr ein Mann, der die Geduld verloren hatte, trotz einer Autoschlange von einem halben Kilometer Länge direkt zu einer Zapfsäule vor und hielt beim Tanken die anderen Kunden mit einer Pistole in Schach. Bei Auseinandersetzungen an Tankstellen wurden zwei New Yorker Autofahrer getötet. Einige Tankwarte sind sogar dazu übergegangen, sich mit Gewehren zu bewaffnen, um für Ruhe zu sorgen.

Enorme Preiserhöhungen

In vielen Ländern war die Benzinverknappung mit einem erheblichen Preisanstieg verbunden. Mitte 1978 bezahlte man in der Türkei für Benzin dreimal soviel wie im Jahr davor. Der dortige Preis von 1,35 DM pro Liter wurde auch in Frankreich erreicht, und in anderen Ländern hat sich der Literpreis gegen Ende 1979 der 2-DM-Grenze genähert. Auf den Philippinen müssen die Autofahrer für Benzin zwei Drittel mehr bezahlen als im Vorjahr, ebenso die Amerikaner, die lange Zeit durch niedrige Kraftstoffpreise verwöhnt worden waren. Im vergangenen Sommer bezahlten die Briten für ihren Kraftstoff fast 50 Prozent mehr als im Januar des gleichen Jahres. In Japan stiegen die bereits vorher hoch angesetzten Preise während eines Jahres noch einmal um 40 Prozent.

Besonders hart betroffen ist das Transportwesen, da die Dieselpreise mit den Benzinpreisen gleichgezogen haben. Ein amerikanischer Lkw-Fahrer klagte: „Bei einem Verbrauch von 60 bis 80 Litern pro 100 km macht sich das stark bemerkbar.“ Der dadurch bedingte Transportkostenanstieg treibt natürlich die Preise fast aller Waren in die Höhe.

Minderbemittelte sind vor allem vom Anstieg der Heizölpreise betroffen, denn das Beheizen der Wohnung ist nun einmal unerläßlich. Beginnend mit dem Winter 1978, stiegen die Heizölpreise in der EG bis zum Herbst vergangenen Jahres um mehr als 60 Prozent, und sie werden weiter steigen. In der Schweiz und in der Bundesrepublik Deutschland haben sich die Heizölpreise bis zum Ende des letzten Sommers fast verdoppelt. Vermutlich wurde aus diesem Grund so mancher Urlaubsplan gestrichen.

Da man in den Vereinigten Staaten für den vergangenen Winter einen starken Anstieg der Heizölpreise erwartete, hieß es in der New York Times: „Familien mit geringem Einkommen, die mit Öl heizen (trifft im Nordosten auch auf die meisten Familien höherer Einkommensstufen zu), werden durchschnittlich 400 Dollar mehr ausgeben müssen als bisher — eine große finanzielle Belastung.“ Da die Kosten für die Beheizung von Verkaufsräumen ebenfalls steigen, werden die Preise der Lebensmittel und anderer Waren mit angehoben.

All diese Preiserhöhungen treiben die Entwicklungsländer, von denen viele bereits schwer verschuldet sind, noch näher an den Rand des Bankrotts, was für das Weltwirtschaftssystem schwere Folgen haben wird. Dringend notwendige Modernisierungsprogramme müssen verzögert oder gestoppt werden.

Die jetzige Entwicklung legt weltweite Energiesparmaßnahmen nahe. Können wir in dieser Sache nicht persönlich etwas tun, zumindest um die eigenen Lebenshaltungskosten in Schranken zu halten und dadurch etwas zum Allgemeinwohl beizutragen?

Wie du persönlich Energie sparen kannst

Die Tatsache, daß weltweit Energie verschwendet wird, beweist, daß es Sparmöglichkeiten gibt. Gemäß den Angaben der Weltbank verbrauchen die Amerikaner durchschnittlich doppelt soviel Energie wie die Einwohner anderer Industrieländer.

Manche meinen, man brauche es mit dem Energiesparen gar nicht erst zu versuchen. Was würde denn die Genügsamkeit einiger weniger Leute schon einbringen? Unabhängig davon, was andere tun, genießt der Energiesparer persönliche Vorteile — nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch in bezug auf Gesundheit und Sicherheit.

Ein Großteil der Energiesparer fährt ein sparsames Auto. Aber es gibt bei jedem Auto Möglichkeiten, den Kraftstoffverbrauch zu senken. Am meisten spart man, wenn man nicht zu schnell fährt. Man kann mehr als ein Fünftel des Kraftstoffs sparen, wenn man statt 110 km/h nur 90 km/h fährt. Langsameres Fahren bringt noch einen anderen Vorteil mit sich: Sicherheit. Auf den amerikanischen Autobahnen gab es im Jahre 1974 — damals wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung von 55 mph (90 km/h) eingeführt — 10 000 Verkehrstote weniger als im Jahre 1973. Auch sank die Zahl der Todesfälle pro 100 Millionen Kilometer Fahrleistung von 2,55 auf 2,19. In der Bundesrepublik Deutschland, in der auf Autobahnen keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung besteht, ist die Rate doppelt so hoch.

Außer der Energieeinsparung durch ein sparsameres Auto und durch eine geringere Reisegeschwindigkeit gibt es zahllose Kleinigkeiten, die Kraftstoff sparen helfen. Obwohl sie, einzeln gesehen, geringfügig sind, machen sie insgesamt viel aus. Die Liste auf Seite 6 führt einige dieser Sparmöglichkeiten auf.

Eine andere Möglichkeit des Energiesparens besteht darin, Wohnungen und Geschäftsräume im Winter nicht zu überheizen und im Sommer nicht zu unterkühlen (bei Klimaanlagen). Das bringt nicht nur finanzielle Vorteile ein. „Eine der häufigsten Ursachen für Erkältungen“, sagte Dr. Harry Johnson in der Schrift Invitation to Health, „ist die Überheizung von Wohn-, Geschäfts-, Büro- und Schulräumen und nahezu allen anderen Räumlichkeiten, in denen Menschen zusammenkommen.“ Er bemerkte, daß sehr warme, zu trockene Luft „gewöhnlich die Atemwege in der Nase und im Rachen austrocknet, wodurch die Widerstandskraft gegen Infektionen geschwächt wird“. Stellt man den Heizungsthermostat um nur 3 °C zurück, dann sind die Heizkosten 30 bis 35 Prozent niedriger. Man könnte ihn auch noch mehr zurückstellen, wenn man wärmere Kleidung tragen würde.

Noch stärker bemerkbar machen würde sich ein mäßigerer Gebrauch von Klimaanlagen. Oft sind sie kälter eingestellt als nötig. Tests zeigen, daß sich 97 Prozent der Bevölkerung bei 26 °C wohl fühlen. Will man statt dessen die Temperatur auf 22 °C senken, benötigt man 60 Prozent mehr Energie. Aus diesem Grund gab die US-Regierung im Juli 1979 den Erlaß heraus, daß öffentliche Gebäude nicht unter 26 °C gekühlt werden dürfen. Dr. Stephen Rosen, ein Experte für Wetter und Gesundheit, sagte: „Die Klimaanlage verzögert wahrscheinlich unsere Anpassung an die Sommerhitze“, und deshalb „haben Arbeitnehmer in Gebäuden mit Klimaanlage mehr Beschwerden, fühlen sich weniger wohl und haben öfter Kopfschmerzen als diejenigen, die in Räumen ohne Klimaanlage arbeiten“.

Man kann noch viel mehr tun, um den Heizölverbrauch zu verringern. In der Übersicht auf Seite 7 sind einige Punkte aufgeführt, die als Gesamtheit deine Ausgaben bedeutend einschränken können. Zum Beispiel kann man in vielen Häusern allein durch eine gute Isolierung die Heizkosten um die Hälfte senken

Änderungen zu erwarten

Ganz gleich, welche Sparmaßnahmen die Bevölkerung ergreift, wahrscheinlich wird sich der Lebensstil, an den sich viele gewöhnt haben, ändern müssen. Werden sie letztlich darauf verzichten müssen, mit der eigenen „Familienkutsche“ zu reisen, und statt dessen zu öffentlichen Verkehrsmitteln zurückkehren müssen? Werden sie gezwungen sein, die Benutzung von Klimaanlagen, die Beheizung privater Schwimmbecken und die Verwendung von Leuchtreklame einzuschränken?

Jemand mag einwenden: „Bitte nicht so voreilig! Statt uns alle unsere arbeitssparenden Geräte — die elektrischen Dosenöffner und Brotschneidemaschinen, die elektrischen Rasierapparate und Zahnbürsten, die elektrischen Rasenmäher und Heckenschneidemaschinen, die Motorboote und die Schneemobile — wegzunehmen, könnte man es doch zuerst mit anderen Energiequellen versuchen. Könnten wir uns nicht nach etwas anderem umsehen, wenn das Öl ausgeht?“

Manche dagegen sagen, die Knappheit sei nicht so kritisch, wie sie dargestellt werde. Sie haben davon erfahren, daß an der Westküste der Vereinigten Staaten ein Öl-Überangebot bestehe, weil von dem neuen Ölfeld in Alaska mehr Öl geliefert werde, als im Westen raffiniert oder in den Osten transportiert werden könne. Es sollen noch große Vorräte an Naturgas vorhanden sein, die blockiert seien durch ein politisches Tauziehen um die Preisfestlegung. Mexiko berichtet von einem eigenen Ölfeld, das größer sei als das auf der Arabischen Halbinsel. Was hat all das zu bedeuten?

Bei Umfragen in den Vereinigten Staaten äußerten zwei Drittel der Bevölkerung die Meinung, die Ölknappheit sei eine Falschmeldung. Manche glauben, die Ölgesellschaften würden der Öffentlichkeit etwas vormachen, um ihren Gewinn vergrößern zu können. Gewiß, die Sachlage ist verwirrend. Nichtsdestoweniger müssen wir dem Unabwendbaren der nahen Zukunft ins Auge sehen. Es geht uns alle an, denn der Ausgang der Energiekrise wird unseren Alltag beeinflussen.

Andere Energiequellen

Es stimmt, daß es viele Energiequellen gibt, denen wir uns zuwenden könnten, um vom Mineralöl nicht mehr so abhängig zu sein. In vielen Teilen der Welt gibt es Unmengen von Kohle, die noch lange ausreichen würden. Einige Länder erzeugen einen Teil des elektrischen Stroms durch Kernspaltung. Die Vorkommen an Uran werden wahrscheinlich die Erdölreserven überdauern, aber Abbau und Aufbereitung werden immer teurer. Für die fernere Zukunft verspricht man sich, daß man mit Hilfe der Kernverschmelzung unbegrenzt aus dem Wasserstoff der Ozeane Energie beziehen kann.

Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Der Mensch macht sich seit langem indirekt die Sonnenenergie zunutze, z. B. durch Holzverbrennung, durch Windmühlen und Wasserturbinen. Man könnte eventuell aus der Wärmestrahlung und dem Licht der Sonne elektrischen Strom erzeugen. Jedes System, das die Energie von der Sonne bezieht, wäre die ideale Lösung des Energieproblems, denn die Sonne scheint überall.

Wenn wir natürlich über das Ersetzen einer Energiequelle durch eine andere sprechen, müssen wir uns dessen bewußt sein, daß nicht alle Energiearten für den gleichen Zweck gleich gut sind. Die Kohle kann das Öl beim Antreiben von Turbinen oder Lokomotiven ersetzen, nicht aber beim Antreiben von Autos. Die Stromerzeugung durch Kernkraft lohnt sich nur in sehr großen Kraftwerken, wogegen die Sonnenenergie in kleinen Anlagen genutzt werden kann. Durch Wasserkraft erzeugter Strom muß in Überlandleitungen vom Kraftwerk zu den Städten geleitet werden. Die Nutzung der Erdwärme lohnt sich in vulkanischen Gebieten; aber nicht jeder wohnt in der Nähe eines Vulkans.

Zudem bewirken einige Energiequellen eine Umweltverschmutzung, die nicht zumutbar ist. Kohleöfen entlassen Rauch und Ruß in die Luft, die Verbrennung von Mineralölprodukten verursacht Smog, und die Kernenergie bereitet uns Sorgen wegen der radioaktiven Strahlung und der langlebigen Abfälle. Wind-, Wasser- und Sonnenenergie sind frei von solchen Nachteilen.

Nicht übersehen darf man die im gegenwärtigen Wirtschaftssystem verwurzelten Geschäftsinteressen. Eine Einführung bestimmter Energiesysteme würde die großen Investitionen für die bestehenden Kraftwerke und ausgedehnten Verteilernetze zunichte machen. Jede Änderung würde auf Widerstand stoßen, selbst Änderungen, die wünschenswert sind oder, auf lange Sicht gesehen, unumgänglich erscheinen.

[Kasten/Bild auf Seite 6]

Beim Autofahren Kraftstoff sparen

Wähle beim Aufpumpen der Reifen einen Luftdruck, der über dem angegebenen Mindestdruck (jedoch nicht über dem Höchstdruck) liegt

Fahre Gürtelreifen

Verwende ein „Leichtlauföl“ oder synthetisches Öl

Sorge dafür, daß der Motor richtig eingestellt ist

Fahre sofort nach dem Starten an (aber drehe in den ersten Minuten den Motor nicht zu hoch)

Vermeide ein scharfes Abbremsen vor kurzzeitigen Hindernissen, wie z. B. vor einer roten Ampel; verringere das Tempo genügend lange im voraus

Schalte den Motor ab, wenn du voraussichtlich länger als eine halbe Minute warten mußt

Fahre Winterreifen nur so lange wie nötig

Laß keine überflüssigen Gegenstände im Kofferraum liegen (Gewicht verringern)

Vermeide „Kavalierstarts“

[Kasten/Bild auf Seite 7]

Zu Hause Brennstoff sparen

Bringe an den Decken und Wänden Isoliermaterial an

Baue Doppelglasfenster ein, und dichte an den Außentüren die Fugen ab

Schalte in unbenutzten Räumen die Heizung ab, und schließe die Türen

Halte Heizkörper von Vorhängen und Möbeln frei

Senke die Temperatur des Heizungswassers (viele Warmwasserheizungen verbrauchen mehr Energie als eine Klimaanlage, ein Kühlschrank, eine Gefriertruhe und ein Fernsehgerät zusammengenommen)

Spüle die Wäsche in kaltem Wasser

Nimm öfter eine Dusche als ein Bad (für eine Dusche benötigt man nur etwa halb soviel Warmwasser)

Verwende, wenn möglich, Glühbirnen mit geringer Wattzahl oder Leuchtstoffröhren

Schalte eine Lampe aus, sobald du sie nicht mehr brauchst

Wenn du den Kamin oder den Kohleofen nicht mehr brauchst, dann schließe die Rauchklappe

Verwende beim Gasherd keinen Zündbrenner (er verbraucht bis zur Hälfte des gesamten Gases); baue einen elektrischen Zünder ein

Drehe die Flamme zurück, nachdem die Nahrung zu kochen begonnen hat (sie wird bei kleiner Flamme genauso schnell gar)

Spüle das Geschirr nicht mit laufendem warmen Wasser nach (verwende kaltes Wasser, oder tauche es in eine mit Warmwasser gefüllte Schüssel)

Laß während der Naßrasur nicht das Warmwasser laufen

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