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Was ist Ehrlichkeit?Der Wachtturm 1968 | 1. Dezember
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SEI EHRLICH GEGENÜBER AUSSENSTEHENDEN
Christen haben die Verpflichtung, in allen ihren Handlungen auch gegenüber Außenstehenden ehrlich zu sein, das heißt gegenüber denjenigen, die nicht zur Christenversammlung und nicht zur Familie gehören. Sie müssen vorbildliche Steuerzahler sein, vollständig ehrlich in dieser Hinsicht, denn sie haben hierüber klare biblische Ge- und Verbote. Als man die Aufmerksamkeit Jesu auf die Entrichtung von Steuern lenkte, sagte er: „Zahlt daher des Cäsars Dinge dem Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ Ähnlich drückte sich der Apostel Paulus aus, als er den Rat gab: „Erstattet allen, was ihnen gebührt: dem, der die Steuer verlangt, die Steuer.“ Das schließt natürlich die Entrichtung von Zoll ein, wenn man etwas in sein Land einführt. — Matth. 22:21; Röm. 13:7.
Christen sollten auch in ihren Beziehungen zu ihren Arbeitgebern ehrlich sein. Sie sollten nicht eine Unwahrheit als Entschuldigung gebrauchen, um der Arbeit fernbleiben zu können, oder gewisse Umstände ausnutzen, um während der Arbeitszeit zu faulenzen. Sie sollten arbeiten, „nicht mit Augendienerei als Menschengefällige, sondern mit Aufrichtigkeit des Herzens, in der Furcht Jehovas. Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen.“ Ja, der weise König Salomo brachte es wie folgt zum Ausdruck: „Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft, das tue.“ — Kol. 3:22, 23; Pred. 9:10.
EHRLICHKEIT WIRD BELOHNT
Man sollte nicht nur deshalb ehrlich sein, weil sich dies lohnt. Diejenigen, die nur deshalb ehrlich sind, weil sie an das Sprichwort „Ehrlich währt am längsten“ denken, mögen eines Tages feststellen, daß das Sprichwort nicht zu stimmen scheint, und so mögen sie versucht sein, doch unehrlich zu handeln. Da es sich bei der Ehrlichkeit jedoch um ein biblisches Erfordernis handelt, ist zu erwarten, daß Ehrlichkeit — nach dem Grundsatz „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ — gute Früchte trägt. — Gal. 6:7.
Ehrlichkeit trägt einem Christen die Billigung Gottes ein: „Jehova, wer wird in deinem Zelte weilen? Wer wird wohnen auf deinem heiligen Berge? Der in Lauterkeit wandelt und Gerechtigkeit wirkt und Wahrheit redet von Herzen.“ Ja, „der Verkehrte [Unehrliche] ist Jehova ein Greuel, aber sein vertrauter Umgang ist mit den Aufrichtigen“. — Ps. 15:1, 2; Spr. 3:32, Fußnote.
Durch Ehrlichkeit erlangt man außerdem ein gutes Gewissen; dadurch wird man besser mit sich selbst fertig. Christen wird wiederholt geboten, ein gutes Gewissen zu bewahren, und ist es nicht nur durch Ehrlichkeit möglich, ein gutes Gewissen zu erlangen? (Röm. 13:5; 1. Tim. 1:5, 19; 1. Petr. 3:16) Jeder sollte bestrebt sein, so sprechen zu können wie Paulus: „Brüder, ich habe mich mit einem vollkommen reinen Gewissen vor Gott bis zum heutigen Tag betragen.“ Welch ein Lohn, welch eine Befriedigung, so etwas sagen zu können! — Apg. 23:1.
Dann wird derjenige, der ehrlich ist, andere nicht zum Straucheln bringen. Jesus warnte vor diesem Vergehen, indem er sagte, daß es für jemand besser wäre, einen Mühlstein an den Hals gebunden zu bekommen und ins Meer geworfen zu werden, als einem seiner Nachfolger Anlaß zum Straucheln zu geben. (Luk. 17:2) Auch hier gab uns Paulus ein gutes Beispiel: „In keiner Weise geben wir irgendeine Ursache zum Straucheln, damit unser Dienst nicht bemängelt werde.“ Sein Gebet war, daß die Christen in Philippi „nicht andere zum Straucheln ... bringen“ möchten. — 2. Kor. 6:3; Phil. 1:9, 10.
Noch ein weiterer Lohn, der aus einem ehrlichen Verhalten erwächst, ist der gute Ruf, den sich Jehovas Volk dadurch erwirbt. In Spanien zum Beispiel sind eine Reihe von Zeugen im Gefängnis, weil sie der Stimme ihres Gewissens folgten. Dort fragte ein Gefängnisdirektor den Verantwortlichen für die Schreinerei, warum er immer einen von den Zeugen mit der Werkzeugausgabe beauftrage, und er bekam die Antwort: „Die Zeugen sind die einzigen zuverlässigen und ehrlichen Menschen im Gefängnis. Sie prügeln sich nicht mit anderen, noch treiben sie Glücksspiele, noch versuchen sie entgegen den Bestimmungen alkoholische Getränke ins Gefängnis zu schmuggeln.“ Ein ähnlicher Bericht stammt aus Ungarn. Dort war der neue Polizeichef eines Dorfes gegenüber den Zeugen Jehovas sehr feindlich eingestellt. Dann geschah es, daß eines Tages eine Zeugin eine Brieftasche, die sie gefunden hatte und die eine beträchtliche Summe Geldes enthielt, auf die Polizeistation brachte. Das veranlaßte ihn, seine Ansicht über die Zeugen zu ändern; dies zeigte sich bei einer gesellschaftlichen Veranstaltung. Als sich jemand nachteilig über die Zeugen äußerte, sagte er: „Diese Leute sollten nicht auf diese Weise verlästert werden, denn sie sind wirklich ehrlich, die besten von allen. Wenn nur alle Zeugen Jehovas wären! Mit ihnen habe ich nie Scherereien.“ — Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1968.
Sollte es nicht überall so sein? Jesus sagte in seiner Bergpredigt: „Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“ Wahrhaftig, Ehrlichkeit wird wunderbar belohnt! — Matth. 5:16.
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Der gefährdeten Menschheit den Weg in die Sicherheit weisenDer Wachtturm 1968 | 1. Dezember
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Der gefährdeten Menschheit den Weg in die Sicherheit weisen
DIE meisten Menschen ignorieren die größte Gefahr, die heute der Sicherheit und dem Leben der Menschheit droht. Worin besteht diese Gefahr?
Es ist die ewige Vernichtung, die Gott an allen vollziehen wird, die zusammen mit den Nationen Blutschuld auf sich geladen haben, und die Zeit der Hinrichtung ist nahe. So lesen wir in Jesaja 26:21: „Siehe, Jehova tritt hervor aus seiner Stätte, um die Ungerechtigkeit der Bewohner der Erde an ihnen heimzusuchen; und die Erde enthüllt ihr Blut und bedeckt nicht länger ihre Ermordeten.“ Dann berichtet auch der Apostel Johannes in Offenbarung 19:11-16 von dem Wort Gottes, Jesus Christus, daß er ausziehen werde, um Rache zu üben.
Was muß man tun, um von dem Urteilsvollstrecker Jehovas nicht auf ewig vernichtet zu werden? Man muß vor allem selbst erkennen, daß man Blutschuld auf sich geladen hat, und man muß dies bereuen und muß dann umkehren, indem man einen neuen Weg einschlägt und dem Lauf der Gerechtigkeit folgt. Man muß sich selbst von allen mit Blutschuld behafteten Organisationen trennen, ob sie nun politisch oder religiös sind. Weiter muß man Glauben ausüben an das Blut Jesu und sich Gott hingeben, um seinen Willen zu tun. Der Apostel Johannes schrieb: „Das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ (1. Joh. 1:7) Alle, die einen solchen Glauben ausüben, können mit dem Psalmisten sagen: „Du, Jehova, allein lässest mich in Sicherheit wohnen.“ — Ps. 4:8.a
Alle Christen, die nun „in Sicherheit wohnen“, haben die Verpflichtung, anderen Menschen in der gefährdeten Menschheit den Weg in die Sicherheit zu weisen. Inwiefern? Insofern, als Christen verpflichtet sind, ihren Nächsten zu lieben wie sich selbst und anderen gegenüber so zu handeln, wie sie selbst wollten, daß man ihnen gegenüber handle. (Mark. 12:31; Luk. 6:31) Da sie selbst glücklich sind, daß jemand ihnen den Weg in die Sicherheit gewiesen hat, sind sie durch diese Grundsätze verpflichtet, anderen gefährdeten Menschen diesen Weg zu weisen. Und dies müssen sie jetzt tun, denn die Zeit drängt, so wie in alter Zeit ein unabsichtlicher Totschläger keine Zeit verlieren durfte, um in die Zufluchtsstadt zu gelangen, wenn er nicht von dem Bluträcher eingeholt und hingerichtet werden wollte. — Matth. 24:20, 21.
Je ernsthafter und fleißiger christliche Diener Gottes ihren Verpflichtungen anderen gegenüber nachkommen, um so besser werden die Ergebnisse sein und um so mehr Freude werden sie erfahren, während sie auf diese Weise anderen helfen, auf den Weg der Sicherheit zu gelangen.
[Fußnote]
a Einzelheiten siehe Der Wachtturm vom 15. November 1967.
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Aus einem winzigen SamenkornDer Wachtturm 1968 | 1. Dezember
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Aus einem winzigen Samenkorn
● Ein Samenkorn einer kalifornischen Sequoie (eines sogenannten Mammutbaumes) wiegt nur etwa ein Hundertstel Gramm. Aber aus einem solch winzigen Samenkorn wachsen Bäume mit einer Höhe von über 60 Metern. Einer dieser Mammutbäume ist 83 Meter hoch und hat am unteren Teil des Stammes einen Umfang von über 30 Metern. Das bedeutet, daß man etwa siebzehn Männer brauchen würde, um ihn zu umfassen. Das ist nur ein Beispiel der Schöpfermacht Gottes.
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