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Erwachet! 1979
g79 8. 6. S. 27-29

Der Standpunkt der Bibel

Christen und das Zahlen von Steuern

„DIE Steuern sind fällig — doch man weigert sich, sie zu zahlen“. „Schwarzarbeit kostet die USA Milliarden an Steuern“. „Großbritannien: Immer mehr Leute betrügen bei der Einkommensteuererklärung“. „In Israel ist es Sitte, die Steuern zu hinterziehen“.

Diese Schlagzeilen in der Presse zeigen, daß man in der ganzen Welt nur höchst ungern Steuern zahlt. Wie sollten Christen zum Zahlen von Steuern eingestellt sein?

In der Bibel wird oft von Steuern gesprochen. Gott gebot den Israeliten durch Moses, gewisse Steuern für die Unterhaltung der zentralen Anbetungsstätte zu zahlen (2. Chron. 24:6, 9; 2. Mose 30:12-16; 4. Mose 18:26-29; 31:26-47; Neh. 10:32). Mit der Errichtung der Monarchie in Israel wurden Steuern erhoben, um für den Lebensunterhalt des Königs, seiner Hausgemeinschaft und der verschiedenen Regierungsbeamten und Diener zu sorgen (1. Sam. 8:11-17; 1. Kö. 4:6-19). Als die Israeliten unter Fremdherrschaft standen, waren sie gezwungen, noch andere Steuern aufzubringen. In der Zeit, als sie von Persien beherrscht wurden, hatte zum Beispiel jeder Israelit einen „Tribut“ zu zahlen, der anscheinend sehr hoch war, denn viele der Juden mußten sich Geld leihen, um ihrer Verpflichtung nachkommen zu können (Neh. 5:4).

Gott hat aber niemals seine Anbeter angewiesen, die Steuern nicht zu zahlen. Der Apostel Paulus wurde nach der Gründung der Christenversammlung inspiriert zu schreiben: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan ... Erstattet allen, was ihnen gebührt: dem, der die Steuer verlangt, die Steuer; dem, der den Tribut verlangt, den Tribut“ (Röm. 13:1, 7).

Das bedeutet nicht, daß Christen mehr Steuern zahlen sollten, als das Gesetz verlangt. Falls der Gesetzgeber Einzelpersonen oder Organisationen, auf die gewisse Bedingungen zutreffen, Steuererleichterung gewährt, ist gemäß der Bibel nichts dagegen einzuwenden, wenn diejenigen, die dafür in Frage kommen, die Vergünstigungen in Anspruch nehmen.

Seit einigen Jahren ist es vielen zur Gewohnheit geworden, auf betrügerische Weise Mittel und Wege zu finden, wie sie weniger oder überhaupt keine Steuern zu zahlen brauchen. Die Zeitschrift U.S. News & World Report (27. März 1978) schrieb: „Zu denen, die auf ihrer Steuererklärung falsche Angaben machen, gehören ältere Bürger, die ihre Rente aufbessern wollen, Arbeitslose, die Gelegenheitsarbeiten annehmen, und gelernte Handwerker, die nebenbei schwarzarbeiten. Selbst hochbezahlte freiberuflich Tätige drücken sich davor, die Steuern in voller Höhe zu zahlen, indem sie das Einkommen aus ihrer freiberuflichen Tätigkeit nicht angeben.“ Die Zeitschrift Newsweek (10. April 1978) berichtete:

„‚Die meisten Steuervergehen kommen bei Kellnern, Dienstmädchen, Ärzten, kleinen Ladenbesitzern und Geschäftsleuten, Arbeitern und selbständigen Handwerkern, wie z. B. Klempnern, vor‘, sagt der frühere Leiter des IRS [US-Bundesfinanzamt], Sheldon Cohen. ,Sie alle haben mit großen Mengen Bargeld zu tun, und selbst wenn mit Schecks bezahlt wird, werden darüber in vielen Fällen keine schriftlichen Aufzeichnungen geführt.‘

Von besonderem Interesse für die Steuerbeamten sind die sogenannten ,selbständigen Unternehmer‘ — von Lebensversicherungsvertretern und Leuten, die telefonisch für Produkte werben, bis hin zu Hausfrauen, die Tupperwareparties veranstalten. Sie sind alle fest angestellt, doch bei keinem von ihnen ist die Firma, von der sie bezahlt werden, verpflichtet, für sie die Steuern einzubehalten. Und wenn sie sich dafür entscheiden, ihre Einkünfte überhaupt nicht oder nur teilweise anzugeben, ist es für die Steuerfahnder äußerst schwer, sie zur Strecke zu bringen.“

Natürlich sind die Steuergesetze von Land zu Land verschieden, und manchmal gibt es sogar innerhalb eines einzigen Landes von Gegend zu Gegend voneinander abweichende Gesetze. Doch ein Christ, der seiner Verpflichtung, Steuern zu zahlen, gewissenhaft nachkommen will, wird sich mit den Steuergesetzen seines Landes vertraut machen und sie auch befolgen.

Warum betrügen sie?

Viele Leute sind der Ansicht, daß sie sich nur dann „über Wasser halten“ können, wenn sie beim Steuerzahlen betrügen. So konnte man einmal in der New York Times folgende Worte einer Witwe lesen, die in einem Armenviertel von Los Angeles lebt und drei Kinder zu ernähren hat: „Ich muß meine ganze Familie ernähren. Ich bekomme keine Fürsorge oder etwas Ähnliches. Wenn ich ein hohes Einkommen hätte, würde ich jeden Cent angeben, aber mit 150 Dollar in der Woche kann ich wirklich keine großen Sprünge machen. Wenn ich Steuern bezahlen würde, hätte ich überhaupt nichts mehr.“

In der gleichen Zeitung wurde außerdem berichtet: „Eine Frau aus Chicago, die bei einer Werbeagentur 18 500 Dollar verdient, sagt, daß sie durch freiberufliche Tätigkeit als Graphikerin im Jahr 3 500 Dollar zusätzlich verdient, aber davon nur 1 500 Dollar angibt. ,Ich habe das Geld nötiger als die Regierung‘, sagt sie. ,Das IRS [Bundesfinanzamt] kassiert so viel von mir, und ich muß zwei Nebenbeschäftigungen nachgehen, nur um auf die 3 500 Dollar zu kommen. Wenn ich diese ganze Summe angeben würde, käme ich in eine höhere Steuerklasse, und ich möchte meine Kinder ernähren und nicht die Regierung.‘“

Der Standpunkt Jesu Christi

Was sollten diejenigen, die nach den Grundsätzen der Bibel leben möchten, davon halten, daß man bemüht ist, Steuern zu hinterziehen? Wir wollen einige sehr bekannte Worte Jesu Christi betrachten:

„Die Pharisäer [gingen] hin und hielten miteinander Rat, um ihn [Jesus] in seiner Rede zu fangen. So sandten sie ihre Jünger zusammen mit Parteianhängern des Herodes zu ihm, welche sagten: ,Lehrer, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst, und du kümmerst dich um niemand, denn du schaust nicht auf die äußere Erscheinung der Menschen. Sage uns daher: Was denkst du? Ist es erlaubt, Cäsar Kopfsteuer zu zahlen, oder nicht?‘ Jesus aber, der ihre Bosheit erkannte, sprach: ,Warum stellt ihr mich auf die Probe, Heuchler? Zeigt mir die Kopfsteuermünze.‘ Sie brachten ihm einen Denar. Und er sagte zu ihnen: ,Wessen Bild und Aufschrift ist dies?‘ Sie sagten: ,Cäsars.‘ Dann sprach er zu ihnen: ,Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott‘“ (Matth. 22:15-21).

Da das Bild Cäsars auf dem Denar war, stammte das Geld von Cäsar, und er hatte das Recht, einen Teil davon in Form von Steuern zurückzuverlangen. Das gleiche trifft auf heutige Regierungen zu. Der Apostel Paulus gab hinsichtlich des Steuerzahlens folgenden Rat: „Erstattet allen, was ihnen gebührt.“ Nach der Bibel gehören Steuern zu dem, was der Regierung „gebührt“. Der Christ ist verpflichtet, die Steuern zu bezahlen, ungeachtet, für welche Zwecke der Staat die Steuergelder verwenden mag.

Im Matthäusevangelium lesen wir folgenden interessanten Bericht über die Einstellung, die Jesus zum Zahlen einer bestimmten Steuer hatte:

„Nachdem sie in Kapernaum angekommen waren, traten die Männer, die die Doppeldrachme Steuer einzogen, an Petrus heran und sagten: ,Zahlt euer Lehrer die Doppeldrachme Steuer nicht?‘ ,Doch‘, sagte er. Als er aber ins Haus trat, kam ihm Jesus zuvor, indem er sagte: ,Was denkst du Simon: Von wem erhalten die Könige der Erde Abgaben oder Kopfsteuer? Von ihren Söhnen oder von den Fremden?‘ Als er sprach: ,Von den Fremden‘, sagte Jesus zu ihm: ,In Wirklichkeit sind dann die Söhne steuerfrei. Damit wir ihnen aber keinen Anlaß zum Straucheln geben, geh an das Meer, wirf einen Angelhaken aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, und wenn du sein Maul öffnest, wirst du eine Stater-Münze finden. Nimm diese und gib sie ihnen für mich und dich‘“ (Matth. 17:24-27).

Obwohl der Sohn Gottes nicht verpflichtet war, jene Tempelsteuer in Höhe von einer Doppeldrachme zu zahlen, zahlte er sie dennoch, um niemand zum Straucheln zu bringen. Wenn Jesus eine solche Rücksicht auf seinen Nächsten nahm, daß er sogar eine Steuer zahlte, die er nicht zu zahlen brauchte, sollte bestimmt jeder, der Christus nachahmen möchte, bereitwillig die Steuern zahlen, die vom Gesetz verlangt werden.

Es gibt guten Grund, dies zu tun, denn Jesus gab außerdem den Rat: „Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen“ (Matth. 5:16). Wenn Christen ein ehrliches Leben führen, läßt das ihren Gott und ihre Anbetungsweise bei anderen in einem günstigen Licht erscheinen.

Ein Beispiel hierfür wird in einem Bericht erwähnt, der vom Zweigbüro der Watch Tower Society in Brasilien stammt: „Ein Ältester der Versammlung Jaguaribe in João Pessoa (Bundesstaat Paraíba) berichtete, daß der Steuerinspektor des Ortes zu sagen pflegt: ,Er ist ein Zeuge Jehovas, ist ehrlich, bezahlt seine Steuern und hat ein hohes sittliches Niveau.‘ Ein anderer Ältester, der in Paranaíba (Bundesstaat Mato Grosso) wohnt und ein eigenes Geschäft besitzt, gilt bei der Steuerbehörde dennoch als der beste Steuerzahler. Sogar die Steuerinspektoren erkennen seine Ehrlichkeit an.“

„Macht euch nie Sorgen“

Was sollte man aber tun, wenn die wirtschaftliche Existenz davon abzuhängen scheint, ob man beim Steuerzahlen betrügt oder nicht? In diesem Zusammenhang ist sehr aufschlußreich und von großer Wichtigkeit, was Jesus in seiner Bergpredigt lehrte:

„Hört auf, euch Sorgen zu machen um eure Seele über das, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, oder um euren Leib über das, was ihr anziehen werdet. Bedeutet die Seele nicht mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? ... macht euch nie Sorgen und sprecht: ,Was sollen wir essen?‘ oder: ,Was sollen wir trinken?‘ oder: ,Was sollen wir anziehen?‘, denn all diesen Dingen streben die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all diese Dinge benötigt. So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden. Macht euch also niemals Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat an seinem eigenen Übel genug“ (Matth. 6:25, 31-34).

Diejenigen, die zuerst ‘Gottes Gerechtigkeit’ suchen, bemühen sich, ihre Persönlichkeit nach den gerechten Anforderungen zu gestalten, die in der Heiligen Schrift zu finden sind. Der Sonn Gottes hat ihnen zugesichert, daß „alle diese anderen Dinge“ — nämlich das, was man jeden Tag an Nahrung, Kleidung und Obdach braucht — „hinzugefügt“ würden. Niemand, der Christus nachahmen möchte, sollte zulassen, daß die Sorge um den Lebensunterhalt ihn zu unehrlichen Handlungen verleitet.

Der Apostel Paulus gibt einen ähnlichen Rat; man beachte den besonderen Segen, der einem zuteil wird, wenn man diese Worte befolgt: „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Friede Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Phil. 4:6, 7). Es ist wirklich etwas Besonderes, den „Frieden Gottes“ zu genießen, den man erlangt hat, weil man auf Gott vertraute, treu die biblischen Grundsätze befolgte und ein reines Gewissen bewahrte. Bei der Watch Tower Society ging folgender Bericht ein: Ein Mann „wurde ständig von Steuerbeamten belästigt, weil seine Geschäftsbücher nie in Ordnung waren. Als er jedoch die biblische Wahrheit kennenlernte, ordnete er alle seine Angelegenheiten und lebt nun in Ruhe und wird nicht mehr länger von den Beamten bedrängt. ... Die Brüder, die derartige Änderungen bei sich vorgenommen haben, sagen, daß sie jetzt ein ruhiges Gewissen und Herzensfrieden haben, da sie die Gesetze beachten.“

Viele sind im Steuerzahlen unehrlich geworden, weil sie sich wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten dazu veranlaßt sahen und weil Steuerhinterziehung so populär ist. Doch die Bibel ermahnt Christen, gewissenhafte Steuerzahler zu sein. Gottesfürchtige Personen möchten in diesem und in jedem anderen Bereich des Lebens von sich sagen können: „Wir hegen das Vertrauen, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir uns in allen Dingen ehrlich zu benehmen wünschen“ (Hebr. 13:18)a.

[Fußnote]

a Weitere Informationen über die Verantwortung des Christen, Steuern zu zahlen, gibt Der Wachtturm vom 15. April 1979, S. 30, 31.

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