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Besuch bei Jehovas Zeugen in ChinaDer Wachtturm 1951 | 15. Januar
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Besuch bei Jehovas Zeugen in China
WAHRHEITSGEMÄSS ist gesagt worden, dass China, das etwa um ein Drittel grösser ist als die Vereinigten Staaten, tatsächlich ein „Meer“ sei — ja, ein Meer von 463 500 000 Menschen. Und gleich einem Meere hat dieser mächtige Ozean der Menschheit in Ebbe und Flut der Zeiten hin und her gewogt. China hat sich während seiner 4200jährigen Existenz der willkommenen Ruhezeiten des Friedens erfreut, aber auch gleichzeitig mehr als seinen Anteil gehabt an den heftigen Stürmen, die es hin und her getrieben, zerrissen und gepeitscht haben durch Hungersnöte, gefürchtete Seuchen, politische Krisen und blutige Kriege.
Millionen von Chinesen blicken im kommenden Jahre dem Hungertod entgegen zufolge der bedauerlichen Zustände in diesem Lande. Wir sehen die hageren Gestalten der Erwachsenen; wir sehen die durch schlechte Ernährung leidenden Kleinen. Man sagt uns, dass in einigen Teilen die Zustände so schlimm seien, dass manche Zuflucht nahmen zu Kuchen von Lehm, vermischt mit Unkraut und Gras. Diesen nennen sie „Göttin der Barmherzigkeit“. Nicht nur der Tod durch Hungersnot schleicht durch China, sondern, wie die Welt wohl weiss, hat eine Woge des gottlosen Kommunismus die Nation mit blutigem Bürgerkrieg überflutet und die Nationalistenregierung aus dem Lande vertrieben.
Ungeachtet aber dieser furchtbaren Verhältnisse haben manche Chinesen eine helle neue Hoffnung auf die Zukunft, denn sie sind die glücklichen Empfänger der Königreichsbotschaft, wie sie Jehovas Zeugen in jenem Lande veröffentlichen. Lasst uns einen Augenblick in Schanghai anhalten und zusammenkommen mit dem Zweigdiener der Watch Tower Society, Stanley Jones, um weitere Auskunft über das Werk der Zeugen Jehovas in China zu erlangen.
Schanghai bietet sich den Blicken gleich einer regellosen Masse von Bauwerken an den Ufern des Jangtse-Stromes. Der Hafen ist überfüllt mit den berühmten chinesischen Dschunken und zahlreichen andern Schiffen von allen Grössen und Formen. Wir sehen, wie die „Kulis“ mit ihren schweren Lasten umherrennen, die an beiden Enden von Bambusstangen hangen, welche diese Arbeiter auf ihren starken Schultern tragen. Der Zweigdiener Jones und zwei Gilead-Missionare, die in Schanghai wohnen, sind begierig, uns etwas über die Zunahme in China zu sagen, und wir lauschen aufmerksam.
Die jetzige Zahl der Zeugen beläuft sich auf etwa 300. Die Gruppe von Schanghai der Zeugen Jehovas wächst beständig. Um dies zu veranschaulichen, erzählt Stanley Jones die Erfahrung von einer chinesischen Ärztin, die sich nach dem Besuche eines Verkündigers für Jehovas Zeugen interessierte. Ein Bibelstudium wurde eingerichtet; schneller Fortschritt war die Folge. Als sie die Wahrheit über die Dreieinigkeit, die Hölle und die Seele erfuhr, bemerkte sie; „Ich konnte diese religiösen Lehren niemals wirklich glauben.“ Es ging nicht lange, so beteiligte sie sich am Missionarwerk von Haus zu Haus. Durch die Bemühungen dieser neuen Evangeliumsdienerin wurde ein Bibelstudium mit einigen Krankenschwestern durchgeführt, und aus diesem Studium ist bereits eine weitere neue Verkündigerin hervorgegangen.
Was aber geht bei unserem nächsten Halt, in Hongkong, vor sich? Menschenmassen sind in Bewegung. Hunderte von Leuten rennen die Strassen entlang und ziehen ihre Rikschas. Rege Geschäftigkeit herrscht im Hafen. Motorboote und Dschunken mit ihrem einen mächtigen Segel pflügen die Wasser; ferner suchen sich Myriaden von kleineren Schiffen und Sampans, in denen Frauen an langen Rudern sitzen, ihren Weg durch die Fähren, die Ozeanschiffe und andern Fahrzeuge, welche hier Zuflucht genommen haben, um irgendwelchen „Zwischenfällen“ der kommunistischen und nationalistischen Flotten zu entgehen. Auch hier sehen wir die traditionellen Kulis, Männer und Frauen, wie sie Lastwagen beladen und entladen und schwere Bündel der Strasse entlang schleppen. An ihnen vorbei saust der moderne Motorverkehr. Hier haben wir den Kontrast zwischen Ost und West.
Zwei der Missionare, die uns am Flughafen trafen, dienten bis vor kurzem auf der Insel Tai Wan, gewöhnlich Formosa genannt. Ihr werdet euch erinnern, dass Formosa das letzte Bollwerk der Nationalistenregierung ist, ja der Ort, den sie zu ihrem letzten Standort machen wollen, um auf Leben und Tod wider die chinesischen Kommunisten zu kämpfen. Die zwei Missionare unterrichten uns, dass Jehovas Zeugen wegen ihres Evangeliumsdienstes auf Formosa Verfolgung und Beschwerden erleiden, doch drängen sie dessenungeachtet vorwärts. Die meisten Zeugen auf Tai Wan kommen aus dem Ami-Volke, das heisst aus einer sehr bescheidenen, demütigen Klasse von Menschen, welche die Gebirgsgegenden Formosas bewohnen. Wir freuen uns, zu erfahren, dass mehr als 200 Ami-Leute echtes Interesse an der Predigttätigkeit bekundet haben.
China erhält ein Zeugnis, doch gibt es noch viel mehr zu tun!
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1951 | 15. Januar
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Bekanntmachungen
„DIE GUTE BOTSCHAFT KUNDMACHEN“-ZEUGNISZEIT
Als Gesandter der göttlichen Regierung dienend, war der Apostel Paulus von Gegnern der Wahrheit in Ketten gelegt worden. Statt aber zu verstummen, betete Paulus für das Auftun seines Mundes „mit allem Freimut der Rede, um das heilige Geheimnis der guten Botschaft kundzumachen“. (Eph. 6:19, NW) Jehovas Zeugen, die heutzutage als Gesandte der Theokratie auf ähnliche Weise dienen, folgen dem Beispiel des Paulus und haben die Worte „Die gute Botschaft kundmachen“ als Thema für ihre Tätigkeit im Februar gewählt. Ihr Angebot wird ein Jahresabonnement auf den Wachtturm zum Jahressatz von DM 5.— sein, zusammen mit drei Broschüren, die jeder neue Abonnent erhält. Die Zeitschrift Der Wachtturm steht seit langem an erster Stelle, um den Menschen guten Willens die gute Botschaft vom Königreich zu überbringen. Wer möchte da nicht mitmachen an dieser segensreichen Tätigkeit? Es genügt, einen Brief an uns oder eine Anfrage an die Ortsgruppe der Zeugen Jehovas zu richten, um irgendwelchen Aufschluß zu erhalten, den jemand benötigen mag, wie auch Formulare zum Erlangen von Abonnements und zum Berichterstatten über Geleistetes.
KALENDER 1951
Über dem Kalender 1951, der von der Watch Tower Bible & Tract Society (in Englisch) herausgegeben wird, prangt oben quer der neue Jahrestext: „Sie sagten: ‚Lobpreiset Jah, denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu herrschen begonnen.‘ “ (Off. 19:6, NW) Darunter erscheint eine schöne Ansicht der neuen vergrößerten Druckerei der Gesellschaft in Brooklyn, New York. Auf dem Kalenderblock unter diesem Bild finden sich sechs verschiedene Szenen von theokratischem Interesse in Pastellfarben, überdruckt mit dem Kalender für 1951. Der Kalenderblock liefert auch die biblischen Themen für die sechs zweimonatlichen Zeugniszeiten und die Dienstthemen für die dazwischenliegenden Monate. Dieser Dienstkalender wird franko zu DM 1.25 das Exemplar an irgendeine Adresse gesandt. Die Gruppen werden ermuntert, durch den eingesetzten Diener eine Sammelbestellung einzureichen unter gleichzeitiger Überweisung des Betrages zur Deckung der Kosten.
„WACHTTURM“-STUDIEN
Woche vom 8. April: Untertan den Höheren Gewalten, Abschn. 1-24.
Woche vom 15. April: Untertan den Höheren Gewalten, Abschn. 25-33 und Vollzug des Gerichts an Gegnern, Abschn. 1-13.
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