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  • Warum so viele neue Sekten?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1983
w83 15. 12. S. 3-4

Warum so viele neue Sekten?

ZEHN große Religionen, aber 10 000 Sekten! Das ergab die neueste Schätzung der Zahl religiöser Gruppen, in die die Menschheit gespalten ist. Etwa 6 000 davon soll es in Afrika geben, 1 200 in den Vereinigten Staaten, 421 in Japan und 247 in Frankreich.

Bei einigen dieser Sekten handelt es sich um etablierte religiöse Gruppen, die sich als eigenständige Kirchen betrachten. Bestimmte ältere Religionen sind in Sekten aufgespalten, die sich wiederum in Untersekten gliedern. Der Schintoismus in Japan umfaßt zum Beispiel 153 Sekten und Untersekten, und der Buddhismus gliedert sich in 171 Sekten und Untersekten auf. Interessanterweise gehören viele Japaner mehr als einer Sekte an.

Das Statistische Amt in Südafrika hat über 4 000 religiöse Gruppen registriert, davon 500 unter der weißen Bevölkerung und die übrigen unter den Schwarzen. Mehrere dieser Sekten, in denen Rassentrennung herrscht, behaupten, christlich zu sein.

Kirche oder Sekte?

Nicht in allen Ländern hat das Wort „Kirche“ dieselbe Bedeutung. In vorherrschend katholischen Ländern versteht man unter „Kirche“ die römisch-katholische Kirche. In Frankreich zum Beispiel wird das Wort Eglise (Kirche) oft ohne das Adjektiv catholique (katholisch) und fast immer ohne romaine (römisch) gebraucht. Für einen Franzosen bedeutet das Wort Eglise nur eines: die römisch-katholische Kirche. Desgleichen versteht man in Ländern, wo eine orthodoxe Kirche des Ostens vorherrscht, unter dem Wort „Kirche“ die orthodoxe Kirche.

In vorwiegend protestantischen Ländern muß man jedoch im allgemeinen eindeutig sagen, welcher Kirche man angehört. Selbst in diesen Ländern kann man gewöhnlich nur dann sagen, man gehöre einer Kirche an, wenn man Mitglied einer der größeren, etablierten protestantischen Religionsgemeinschaften ist. Andernfalls wird man als Angehöriger einer Sekte betrachtet. In den Vereinigten Staaten werden freilich oft sogar kleinere religiöse Abspaltungen mit dem Namen Kirche bedacht. Doch in den meisten anderen Ländern haben sie sich mit der Bezeichnung Sekte zu begnügen.

Was ist eine Sekte?

Eine Definition für Sekte lautet: „Eine verhältnismäßig kleine neuorganisierte ausschließlich religiöse Gruppe; bes. eine, die sich von einer länger bestehenden Religionsgemeinschaft getrennt hat.“ Gemäß einer anderen Definition versteht man unter einer Sekte „eine andersdenkende religiöse Gruppe; bes. eine, die in den Augen anderer Mitglieder derselben Religionsgemeinschaft abtrünnig ist“.

Einige behaupten, das Wort „Sekte“ sei von dem lateinischen Verb secare (abschneiden) abgeleitet, und sie definieren eine Sekte als eine Gruppe, die sich von einer etablierten Kirche abgespalten hat. Andere leiten das Wort „Sekte“ von dem lateinischen Verb sequi (folgen) her und wenden es auf eine Gruppe an, die einem bestimmten menschlichen Führer oder Lehrer folgt.

Kirchen verachten Sekten

Ob es sich nun bei einer Sekte um eine Splittergruppe handelt, die von einer größeren Glaubensgemeinschaft abgefallen ist, oder um eine Gruppe von Personen, die als Jünger irgend jemandem nachfolgen, so steht doch eines fest: Die etablierten Kirchen blicken auf die Sekten herab. Das französische Werk Grande Encyclopédie erläutert diese Verachtung und erklärt, das Wort „Sekte“ und sein Gebrauch würden die Gemüter erregen und Leidenschaften schüren. Weiter wird gesagt: „Im allgemeinen erhebt die Religionsgemeinschaft, von der sich die kleine Gruppe getrennt hat, Anspruch auf Authentizität und ist der Meinung, sie allein habe die wahre Lehre und könne das Seelenheil vermitteln, während sie mit einer gewissen mitleidigen Geringschätzung von den Sektierern spricht. Mit dieser herablassenden Haltung geht oft ein ziemliches Maß an Streitsucht einher, und das um so mehr, als die Sekte eine unbarmherzige Erinnerung an all das ist, was die betreffende Kirche einmal war, aber nicht mehr ist — eine herzliche, lebendige, dynamische und gewinnende Bruderschaft.“

Warum so viele neue Sekten?

Die Sekten, von denen heutzutage in den Medien am meisten die Rede ist — oft wegen ihres Finanzgebarens und ihrer Indoktrinationsmethoden —, sind alle innerhalb der letzten 20 bis 30 Jahre aufgekommen. Man fragt sich, warum gerade heute die Entstehung so vieler religiöser Gruppen zu beobachten ist. In ihrem Supplément für 1981 schreibt die oben zitierte französische Enzyklopädie: „Warum sind diese Sekten so erfolgreich? Erstens sorgt das in der westlichen Zivilisation herrschende krisenhafte Klima (alle Institutionen wie die Familie, die Schulen, das Heer und die Kirchen werden angefochten) für eine passende Brutstätte. ... Letztendlich sind Sekten vor allem ein Zeichen der Zeit, symptomatisch für das Unbehagen junger Leute, die nach etwas anderem als unserer protzigen ‚Konsumgesellschaft‘ lechzen.“

Ähnlich drückt sich R. Quebedeaux, ein Sektenforscher, aus: „Die permissive Gesellschaft hat einen Hunger nach Strenge, Disziplin und Autorität entstehen lassen. Sie [die jungen Leute] finden die materialistische Gesellschaft lästig, und das hat die Suche nach einem neuen Sinn im Leben ausgelöst.“

Diese beiden Erklärungen sind zumindest ein stillschweigendes Eingeständnis, daß die etablierten Religionen Millionen Menschen, junge und alte, die sich neuen Sekten zugewandt haben, nicht befriedigen konnten. Die Entstehung neuer Sekten innerhalb weniger Jahrzehnte ist ein weiterer Beweis dafür, daß „Angst und Bangen unter den Nationen“ herrscht, was Jesus Christus als ein „Zeichen“ vorhersagte, an dem zu erkennen sein sollte, daß dieses System der Dinge endet und „das Königreich Gottes nahe ist“ (Matthäus 24:3; Lukas 21:10, 11, 25-31).

Aber diese neuen Sekten, die so viele Mitglieder anwerben, lehren nicht, daß Gottes Königreich die einzige Hoffnung der Menschheit ist. Was sie lehren, gleicht statt dessen mehr einer Lebensphilosophie und stammt oft von einer orientalischen Religion oder beruht auf den Lehren irgendeines Gurus (geistigen Führers). Jeder dieser Gurus gründet, wenn er über eine ansehnliche Anhängerschaft verfügt, eine neue Sekte. Das ist für östliche Religionen, in denen das Guru-Prinzip allgemein anerkannt wird, nicht weiter verwunderlich.

Verwunderlich ist aber, daß von den etwa 10 000 Kirchen und Sekten, die es in der ganzen Welt geben soll, viele Hunderte, wenn nicht sogar Tausende, beanspruchen, christlich zu sein. Warum ist das so verwunderlich? Weil die Mitglieder vieler dieser Sekten einem menschlichen Führer folgen, wohingegen Jesus Christus sagte: „E i n e r ist euer Führer, der Christus“ (Matthäus 23:10). Verwunderlich ist auch die Tatsache, daß sogenannte Christen in so viele Kirchen, Glaubensgemeinschaften und Sekten aufgespalten sind, obwohl Christus seinen Vater bezüglich seiner Nachfolger bat, daß „sie alle eins seien“ (Johannes 17:20, 21).

Warum gibt es also so viele Kirchen und Sekten, die behaupten, christlich zu sein? Und wie ist es zu dieser Verwirrung auf religiösem Gebiet gekommen?

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