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Fürchtet Jehova, den Höherstehenden!Der Wachtturm 1952 | 15. August
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Tat absolut. Dies bedeutet, dass Jehova Gott in der Stellung ist, wo er Gesetze diktieren und Verhaltungsvorschriften erlassen kann, die sozusagen jede kleine Einzelheit der Handlungen seiner Diener bestimmen. Dem ist so, weil seine Diener als Untergeordnete in bezug auf Leben und all die damit verbundenen Segnungen von ihm total abhängig sind. Während es wünschenswert ist, in der Geborgenheit einer paternellen (väterlichen) Regierung zu leben, wo Jehova Gott der absolut Höherstehende ist, den man fürchten soll, ist dies im Gebiet von Cäsar-Regierungen eine gefährliche Sache und führt zu grosser Bedrückung. — Ps. 1:1-6.
11. (a) Vergleiche kommunistische Regierungen mit demokratischen Regierungen hinsichtlich ihrer Überlegenheit über den Untergeordneten, und was bedeutet dies für das Volk? (b) Was ist die allgemeine Tendenz hinsichtlich irdischer Regierungen, und warum dies?
11 In Ländern, wo die russische Art des Kommunismus besteht, suchen solch totalitäre Regierungen als Höherstehende den Abstand zwischen Staat und Untertanen sehr gross oder total zu machen (dies wird tatsächlich durch das Wort totalitär angezeigt), damit die Abhängigkeit der Tieferstehenden, der Untertanen, gross oder total sei und den Staat befähige, Vorschriften für fast jede Einzelheit im Leben ihrer Völker zu erlassen. Diese totalitäre Herrschaftsform bringt grosse Furcht über die Völker und führt zu Grausamkeit beim Fordern dieser Furcht. In Ländern, wo die amerikanische Art der Demokratie besteht, sind solch begrenzte Regierungen als Höherstehende nicht sehr weit von ihren Untertanen, den Tieferstehenden, entfernt, so dass die Abhängigkeit vom Staat eine beschränkte ist. Dies bedeutet, dass das Feld, über welches Demokratien Gesetze zur Leitung der Handlungen ihrer Untertanen machen können, begrenzt ist. Indes scheint selbst in demokratischen Ländern gegenwärtig die Tendenz zu bestehen, dem Staat mehr Macht zu verleihen. Diese Neigung ist vorhanden, weil Satan weiss, dass seine Zeit vor Harmagedon kurz ist, und er macht jegliche Anstrengung, um alle irdischen Regierungen zu verleiten, sich immer mehr zu erhöhen, um ihre Überlegenheit zu steigern und die Völker durch Furcht in Schach zu halten. Auf diese Weise können die Untergeordneten gebunden und strenger beherrscht und so weggezogen werden von Gottes nahender Neuen-Welt-Regierung. — Off. 12:12.
ENTWICKLUNG VON REGIERUNGEN
12, 13. Beschreibe im allgemeinen die Entwicklung der „Cäsar“-Regierungen durch die Jahrhunderte hinab. Wie ist die Sachlage heute?
12 Wenn wir auf die mehr als viertausendjährige Geschichte der „Cäsar“-Regierungen zurückblicken, sehen wir, dass sie durch Krieg und Streit entstanden sind und sich entwickelt haben. Wieso? Von Nimrods Zeit an herrschte Kampf um Vorherrschaft, um Überlegenheit, damit man Gesetz und Politik den Besiegten diktieren und sie so zu untergeordneten Tieferstehenden machen konnte. Die Verwegenheit des Höherstehenden hielt den Tieferstehenden in einem Zustand der Furcht und machte ihn von seiner Gnade abhängig. Etwa 150 Jahre nach der Sintflut entwickelte sich zuerst ein Kampf von Familie über Familie, dann Sippe über Sippe, Stamm über Stamm, Stadtstaat über Stadtstaat und schliesslich Nation über Nation. So ist es gegangen bis zum heutigen Tag, und der Kampf tobt noch, doch jetzt zwischen Nationen-Koalition und Koalition. — 1. Mose 10:8, 9.
13 Immer noch wird dieselbe alte Versuchsmethode, wo stets Irrtümer unterlaufen, durch Kampf und Streit angewandt. Gegenwärtig kämpft der Ostblock der Nationen sowie der Westblock um die Weltherrschaft, um als Höherstehende Weltrichtlinien und Verordnungen zu ihrem Vorteil erlassen zu können. Die Zeit wird lehren, ob es noch eine weitere Kriegsrunde der Nationen gibt, wo ein Block als der Höhere den Kampf überdauert, um die übrige Welt seinen Handlungsvorschriften unterworfen zu halten. In auffallendem Gegensatz zur legalen Entwicklung der gewalttätigen Cäsar-Regierungen sehen wir, dass die Gesetze und Regeln theokratischen Regierens friedevoll durch göttliche Offenbarungen direkt von Jehova Gott, dem souveränen Höherstehenden, herkommen. — Jes. 33:22.
SANKTIONEN
14, 15. (a) Was sind Sanktionen? (b) Kennzeichne in Verbindung mit biblischen Gesetzen die bezüglichen Sanktionen.
14 Seien Regierungen von Gott oder dem „Cäsar“, so wenden sie doch Mittel an, um ihre Untergeordneten anzuspornen, den Gesetzen, die zu ihrer Beherrschung erlassen sind, zu gehorchen. Diese Mittel bestehen entweder in (1) Strafen, welche Furcht vor der Übertretung des Gesetzes erwecken, oder (2) in Belohnungen für liebendes Halten der Gesetze, oder in einer Kombination beider. In der juristischen Welt [besonders nach anglo-amerikanischem Recht] sind diese Strafen und Belohnungen als Sanktionen [Vergeltungsmassnahmen] bekannt, denn sie sind die Mittel, welche Regierungen anwenden, um zum Gehorsam gegen die Gesetze zu veranlassen. Im Garten Eden gab Gott Adam ein Gesetz, das ihm verbot, vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Dieser bestimmten Handlungsregel fügte Jehova Gott, der Höherstehende, die Sanktion der Todesstrafe bei für den Fall, da dieses Gesetz gebrochen werde. Wir alle wissen, was schliesslich geschah. Adam, der Untergeordnete, brach dieses Gesetz. Gott hielt sogleich Gericht, sprach ihn schuldig und wandte die Sanktion der Strafe an, gemäss welcher er noch innerhalb desselben Tausendjahrtages starb. — 1. Mose 2:17; 3:19.
15 Nach der Sintflut erliess Gott ein Gesetz, welches das Morden verbot, und fügte die Todesstrafe als die Sanktion für irgend jemand hinzu, der dieses Gesetz breche. Als ein weiteres Beispiel der vielen biblischen Gesetze, denen Sanktionen beigefügt waren, um zum Gehorsam gegen das Gesetz zu ermutigen, beachte man das fünfte Gebot, welches lautet: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter.‘ Dieser Handlungsregel war die Sanktion der Belohnung des Gehorsams beigefügt, nämlich ‚damit deine Tage lang seien im Lande‘. Für jene, welche diesem Gesetz nicht gehorchten, gab es ebenfalls eine Sanktion, die auf Todesstrafe lautete und zum Tod durch Steinigen ermächtigte. Somit kann es sich der Mensch als ein der Regierung Untergeordneter nicht leisten, den Zorn (die Strafe) des Gesetzes unbeachtet zu lassen oder seine Augen für dessen Segnungen (Belohnungen) zu verschliessen. — 1. Mose 9:6; 2. Mose 20:12; 5. Mose 21:18-21; Röm. 13:5.
FURCHT
16, 17. (a) Warum ist Furcht vor Jehova angebracht? (b) Wie sollte der christliche Untergeordnete vor seinem Gott wandeln?
16 All das Vorangegangene zeigt klar, dass Gottesfurcht oder Furcht vor Jehova, dem grossen souveränen Höherstehenden, recht, wünschenswert und angebracht ist. Seine Überlegenheit ist so gross, dass sie ihn zum Höchsten über alle macht. Sie ist so absolut, dass der Mensch, der Untergeordnete, vollständig in seiner Gewalt ist. Jehova der Heerscharen steht ganz in einer Klasse für sich. Aus diesem Grunde heiligen ihn wahre Christen rechterweise, indem sie ihn in ihren Beziehungen zu Personen an vollständig separate Stelle setzen. Jehova ist in seiner erhabenen Stellung heilig und ist ein verzehrendes Feuer. „Denn ich bin Jehova, euer Gott; so heiliget euch und seid heilig, denn ich bin heilig.“ „Denn Jehova, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott!“ — 3. Mose 11:44 und 5. Mose 4:24.
17 Niemand kann es sich leisten, mit Jehova sein Spiel zu treiben. Noch darf der Mensch sorglos sein in bezug auf Gottes Anforderungen. Nehmt sein Gesetz nicht auf die leichte Schulter, denn seine Macht, Strafsanktionen aufzuerlegen, ist unbegrenzt und führt zu gänzlicher Austilgung im Tode. „Die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung überschritten, gebrochen den ewigen Bund. Darum hat der Fluch die Erde verzehrt, und es büssen ihre Bewohner (ihre Bewohner werden als schuldig erfunden, AS), darum sind verbrannt der Erde Bewohner, und wenig Menschen bleiben übrig.“ (Jes. 24:5, 6) Zu allen Zeiten muss dieser Schrecken, seiner souveränen Majestät zu missfallen, vorhanden sein. Treffend hat Jesaja dies gezeigt: „Jehova der Heerscharen, den sollt ihr heiligen; und er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken.“ — Jes. 8:13.
18. Wie erhebt David die Grösse Jehovas, des Höherstehenden?
18 Der weise Untergeordnete denkt zu allen Zeiten an sein Verhältnis zu seinem grossen Höherstehenden, Jehova Gott. Stets sucht er Gottes Willen zu ermitteln und macht sich dann fleissig daran, sich nach diesem weisen Laufe zu richten. Solch ein treuer Diener Gottes schliesst sich dem König David in seinem Ausruf über die Grösse Gottes, Jehovas, und auch darüber an, wie wünschenswert es ist, ihm aus Gehorsam gegen sein Gesetz Furcht zu bezeugen: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde davon. Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, erquickend die Seele; das Zeugnis Jehovas ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen. Die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz; das Gebot Jehovas ist lauter, erleuchtend die Augen. Die Furcht Jehovas ist rein, bestehend in Ewigkeit. Die Rechte [Verordnungen, AS] Jehovas sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; sie, die köstlicher sind als Gold und viel gediegenes Gold, und süsser als Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie belehrt [gewarnt, AS]; im Beobachten derselben ist grosser Lohn.“ „Es fürchte sich vor Jehova die ganze Erde.“ — Ps. 19:1, 2, 7-11; 33:8.
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Höheren Obrigkeiten untertanDer Wachtturm 1952 | 15. August
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Höheren Obrigkeiten untertan
„Jede Seele sei untertan den höheren Obrigkeiten.“ — Röm. 13:1, NW.
1. Welches sind die zwei Höheren, denen Christen heute gegenüberstehen? Ist dies etwas Neues?
CHRISTEN stehen heute vor zwei Höheren. Diese Sachlage ist nicht neu.a Während des ersten Jahrhunderts nach Christus waren Christen in einer ähnlichen Lage; dasselbe ist von den Israeliten nach 607 v. Chr. zu sagen, als sie ihre nationale Souveränität zugunsten nichtjüdischer Nationen verloren hatten. In allen drei Fällen ist der eine Höherstehende von angemasster, zeitweiliger, geduldeter Überlegenheit, von der begrenzten Überlegenheit menschlicher Cäsar-Regierungen dieser alten Welt. Der andere Höhere ist von echter, absoluter, ewigdauernder Überlegenheit, nämlich von der unbegrenzten Überlegenheit Gottes, Jehovas. In dieser Periode vor Harmagedon, da verschiedene Zeitläufe übereinandergreifen, sind Jehovas Zeugen wohl imstande, ihre legalen Beziehungen und Pflichten gegenüber den zwei Arten von regierenden Höherstehenden festzustellen, die beide christlichen Untergeordneten Pflichten auferlegen. Ihre legale Stellung ist unüberwindlich. Dem ist so, weil sie das Erbe der vielen gesunden, gesetzmässigen Lehren und Grundsätze angetreten haben, die in der Schrift aufgezeichnet sind, und wegen der vielen rechtlichen biblischen Präzedenzfälle, auf die man sich laufend beziehen kann. — Titus 3:1.
2. Wie war die Lage hinsichtlich Höherstehender während Jesu Dienstzeit, und was bezeugte er in bezug auf die Überlegenheit des Cäsars?
2 Jesus Christus, der Grössere als Mose, war zweifellos der grösste Richter und Gesetzesgelehrte, der je auf dieser Erde wandelte. Aus diesem Grunde sind seine Rechtsaussprüche nicht nur von überzeugendem Wert, sondern für Christen auch von bindender Kraft. Jesus vollführte seinen hohen Dienst zu einer Zeit, da die römischen Cäsaren buchstäblich die Herrschaft über das Verheissene Land Palästina innehatten, und in einer Zeit, da der Gesetzesbund Gottes Jehovas für die Juden noch bindend war. Folglich existierten zwei Höherstehende, die Jesus und allen Juden Pflichten auferlegten. Am Ende seines Dienstes, als Jesus seine eigene Verteidigung vor Pilatus, dem Statthalter Roms, gegen die falsche Anklage auf Aufruhr durchführte, suchte Pilatus Jesus an Roms Vormachtstellung zu erinnern, als er sagte: „Weisst du nicht, dass ich Autorität habe, dich freizulassen, und Autorität habe, dich an den Pfahl zu bringen? Jesus antwortete ihm: ‚Du hättest gar keine Autorität über mich, wenn sie dir nicht von oben gewährt worden wäre.‘“ (Joh. 19:10, 11, NW) So haben wir den klaren Beweis, dass die Überlegenheit des Cäsars über Gottes Diener von Jehova
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