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  • „Dein Name werde geheiligt“ — Welcher Name?
    Der göttliche Name, der für immer bleiben wird
    • „Dein Name werde geheiligt“ — Welcher Name?

      BIST du ein religiöser Mensch? Dann glaubst du zweifellos wie viele andere an ein höchstes Wesen, und wahrscheinlich hast du auch große Achtung vor dem bekannten Gebet, das Jesus seine Nachfolger lehrte und das als das Vaterunser bekannt ist. Dieses Gebet beginnt wie folgt: „Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6:9, Luther-Bibel).

      Hast du dich je gefragt, weshalb Jesus in diesem Gebet die Heiligung des Namens Gottes an die erste Stelle setzte? Danach erwähnte er andere Dinge, zum Beispiel das Kommen des Königreiches Gottes, daß Gottes Wille auf der Erde geschehen möge und unsere Sünden vergeben werden mögen. Die Erfüllung dieser anderen Bitten wird letzten Endes bedeuten, daß auf der Erde bleibender Frieden herrscht und die Menschen ewiges Leben erlangen. Kannst du dir etwas Wichtigeres vorstellen? Dennoch forderte Jesus uns auf, zuerst um die Heiligung des Namens Gottes zu bitten.

      Jesus lehrte seine Nachfolger nicht rein zufällig, Gottes Namen in ihren Gebeten an die erste Stelle zu setzen. Dieser Name war eindeutig von entscheidender Bedeutung für ihn, denn er sprach davon wiederholt in seinen Gebeten. Als er einmal öffentlich betete, konnte man ihn sagen hören: „Vater, verherrliche deinen Namen!“ Und Gott selbst erwiderte darauf: „Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen“ (Johannes 12:28, Einheitsübersetzung).

      An dem Abend, bevor Jesus starb, betete er im Beisein seiner Jünger, und wieder hörten sie, wie er die Wichtigkeit des Namens Gottes hervorhob. Er sagte: „Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.“ Später wiederholte er: „Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen“ (Johannes 17:6, 26, EÜ).

      Weshalb war Gottes Name für Jesus so wichtig? Weshalb zeigte er uns durch seine Aufforderung, um die Heiligung dieses Namens zu beten, daß er auch für uns wichtig ist? Um dies verstehen zu können, müssen wir erkennen, wie man in biblischen Zeiten über Namen dachte.

      Namen in biblischen Zeiten

      Jehova Gott pflanzte dem Menschen offensichtlich den Wunsch ein, Dinge zu benennen. Der erste Mensch hatte einen Namen — Adam. Wie aus dem Schöpfungsbericht hervorgeht, bestand eine der ersten Tätigkeiten Adams darin, die Tiere zu benennen. Als Gott Adam eine Frau gab, nannte Adam sie sofort „Männin“ (hebräisch: ’Ischscháh). Später gab er ihr den Namen Eva, der „Lebendige“ bedeutet, „weil sie die Mutter aller Lebenden werden sollte“ (1. Mose 2:19, 23; 3:20). Selbst heute noch folgen wir dem Brauch, Menschen Namen zu geben. Ja, man kann sich nur schwer vorstellen, wie wir ohne Namen zurechtkämen.

      In israelitischen Zeiten waren Namen jedoch kein bloßes „Rufmittel“. Sie bedeuteten etwas. Zum Beispiel erinnerte der Name Isaak, „Lachen“, daran, daß seine betagten Eltern lachten, als sie erfuhren, daß sie ein Kind haben sollten (1. Mose 17:17, 19; 18:12). Der Name Esau bedeutet „Behaart“ und beschrieb somit ein körperliches Merkmal. Sein anderer Name, Edom, „Rot“ oder „Rötlich“, erinnerte daran, daß er sein Erstgeburtsrecht für ein Gericht roter Linsen verkauft hatte (1. Mose 25:25, 30-34; 27:11; 36:1). Jakob, der unmittelbar nach seinem Zwillingsbruder Esau geboren wurde, kaufte Esau das Erstgeburtsrecht ab und empfing von seinem Vater den Segen des Erstgeborenen. Von Geburt an hatte er den Namen Jakob, was „Fersenhalter“ oder „Verdränger“ bedeutet (1. Mose 27:36). Und der Name Salomos, während dessen Regierungszeit in Israel Frieden und Wohlstand herrschten, bedeutet „Friedlicher“ (1. Chronika 22:9).

      Daher heißt es in dem Lexikon für Theologie und Kirche (Bd. 7, 1962, S. 780): „Der N[ame] ist ... nach der Anschauung des AT u[nd] NT im urspr[ünglichen] Sinn nicht äußeres Erkennungszeichen, sondern Wesensbezeichnung.“

      Daß Gott Namen für wichtig hält, kann man daran erkennen, daß er die künftigen Eltern von Johannes dem Täufer und die Mutter Jesu durch einen Engel anwies, welchen Namen sie ihrem Sohn geben sollten (Lukas 1:13, 31). Manchmal gab er einer Person auch einen neuen oder einen zusätzlichen Namen, um zu zeigen, welche Rolle sie in seinem Vorsatz spielen sollte. Als Gott zum Beispiel voraussagte, sein Diener Abram („Erhabener Vater“) werde der Vorvater vieler Nationen werden, änderte er seinen Namen auf Abraham ab („Vater einer Menge“). Und er änderte den Namen der Frau Abrahams, Sarai („Streitbare“), auf Sara („Fürstin“) ab, da sie die Mutter des Samens Abrahams werden sollte (1. Mose 17:5, 15, 16; vergleiche 1. Mose 32:28; 2. Samuel 12:24, 25).

      Auch Jesus erkannte die Wichtigkeit von Namen an; zum Beispiel hob er den Namen des Petrus hervor, als er ihn mit einem Dienstvorrecht betraute (Matthäus 16:16-19). Sogar Geistgeschöpfe haben Namen. Zwei werden in der Bibel ausdrücklich genannt: Gabriel und Michael (Lukas 1:26; Judas 9). Wenn daher der Mensch unbelebten Dingen wie Sternen, Planeten, Städten, Bergen und Flüssen Namen gibt, ahmt er lediglich seinen Schöpfer nach. Zum Beispiel erfahren wir aus der Bibel, daß Gott alle Sterne mit Namen ruft (Jesaja 40:26).

      Ja, Namen sind in den Augen Gottes wichtig, und er pflanzte dem Menschen den Wunsch ein, Menschen und Dinge zu benennen. So haben Engel, Menschen und Tiere sowie Sterne und andere unbelebte Dinge Namen. Wäre es logisch, wenn der Schöpfer all dieser Dinge selbst namenlos bliebe? Natürlich nicht, besonders angesichts der Worte des Psalmisten: „Alles Fleisch segne seinen [Gottes] heiligen Namen auf unabsehbare Zeit, ja für immer“ (Psalm 145:21).

      Im Theologischen Begriffslexikon zum Neuen Testament heißt es: „Es gehört zu den grundlegenden und unaufgebbaren Merkmalen der bibl[ischen] Offenbarung, daß Gott nicht namenlos ist, sondern daß er einen Eigennamen hat, mit dem er angerufen werden kann und soll“ (Studien-Ausgabe 1979, Bd. 2, S. 959). Bestimmt hatte Jesus diesen Namen im Sinn, als er seine Nachfolger beten lehrte: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6:9).

      Angesichts all dieser Tatsachen ist es wichtig, daß wir Gottes Namen kennen. Kennst du den Eigennamen Gottes?

      Wie lautet Gottes Name?

      Erstaunlicherweise würde es der Mehrheit der vielen hundert Millionen Mitglieder der Kirchen der Christenheit wahrscheinlich schwerfallen, diese Frage zu beantworten. Einige würden sagen, Gottes Name sei Jesus Christus. Doch Jesus betete zu einem anderen, als er sagte: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast“ (Johannes 17:6). Er betete zu Gott im Himmel als ein Sohn, der zu seinem Vater sprach (Johannes 17:1). Es war der Name seines Vaters, der „geheiligt“ werden sollte.

      Doch heute ist der Name Gottes in vielen Bibeln nicht enthalten, und er wird in den Kirchen so gut wie gar nicht gebraucht. Statt daher „geheiligt“ zu werden, ist er Millionen von Bibellesern unbekannt geblieben. Als Beispiel dafür, wie Bibelübersetzer mit dem Namen Gottes verfahren sind, betrachte nur diesen einen Vers, in dem er vorkommt: Psalm 83:18 (19). Dieser Vers wird in vier verschiedenen Bibelübersetzungen wie folgt wiedergegeben:

      „So werden sie erkennen, daß du allein HERR heißest und der Höchste bist in aller Welt“ (Luther-Bibel, 1964).

      „Und erfahren, daß dein Name, Ewiger, allein erhaben ist über der ganzen Erde“ (Zunz [jüdisch], 1898).

      „Und erkennen sollen sie dich, dessen Name Jahwe: Über alle Welt bist du allein der Höchste“ (Herder-Bibel [katholisch], 1968).

      „Und erkennen, daß du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde!“ (Elberfelder Bibel, 1891).

      Weshalb wird Gottes Name in diesen Übersetzungen so verschieden wiedergegeben? Lautet sein Name nun HERR, Ewiger, Jahwe oder Jehova? Oder sind alle vier Bezeichnungen annehmbar?

      Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir berücksichtigen, daß die Bibel ursprünglich nicht in Deutsch geschrieben wurde. Die Bibelschreiber waren Hebräer, und sie schrieben größtenteils in dem Hebräisch oder Griechisch ihrer Tage. Die meisten von uns sprechen diese alten Sprachen nicht. Doch die Bibel ist in zahlreiche Sprachen der Neuzeit übersetzt worden, und wir können diese Übersetzungen verwenden, wenn wir Gottes Wort lesen möchten.

      Christen haben eine hohe Achtung vor der Bibel und glauben zu Recht, daß „die ganze Schrift ... von Gott inspiriert“ ist (2. Timotheus 3:16). Das Übersetzen der Bibel ist daher mit großer Verantwortung verbunden. Wer absichtlich etwas am Inhalt der Bibel verändert oder Teile davon wegläßt, vergreift sich am inspirierten Wort Gottes. Auf eine solche Person trifft die biblische Warnung zu: „Wenn jemand einen Zusatz zu diesen Dingen macht, wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in dieser Buchrolle geschrieben stehen; und wenn jemand irgend etwas von den Worten der Buchrolle dieser Prophezeiung wegnimmt, wird Gott dessen Teil von den Bäumen des Lebens ... wegnehmen“ (Offenbarung 22:18, 19; siehe auch 5. Mose 4:2).

      Die meisten Bibelübersetzer haben zweifellos Achtung vor der Bibel und sind von dem aufrichtigen Wunsch beseelt, sie für die heutige Zeit verständlich zu machen. Aber Übersetzer sind nicht inspiriert. Auch haben die meisten von ihnen eine starke Überzeugung auf religiösem Gebiet und mögen von persönlichen Vorstellungen und Vorlieben beeinflußt sein. Außerdem kann es passieren, daß sie Dinge falsch beurteilen.

      Daher haben wir das Recht, einige wichtige Fragen zu stellen: Wie lautet Gottes Name wirklich? Und warum stehen in verschiedenen Bibelübersetzungen verschiedene Namen für Gott? Wenn wir die Antwort auf diese Fragen herausgefunden haben, können wir zu unserem ursprünglichen Problem zurückkehren: Weshalb ist die Heiligung des Namens Gottes so wichtig?

  • Gottes Name — seine Bedeutung und seine Aussprache
    Der göttliche Name, der für immer bleiben wird
    • Gottes Name — seine Bedeutung und seine Aussprache

      EIN Bibelschreiber warf einmal die Frage auf: „Wer hat den Wind in die beiden hohlen Hände gesammelt? Wer hat die Wasser in einen Überwurf gewickelt? Wer hat alle Enden der Erde sich erheben lassen? Wie ist sein Name und wie der Name seines Sohnes, falls du es weißt?“ (Sprüche 30:4). Wie können wir herausfinden, welches der Name Gottes ist? Das ist eine wichtige Frage. Die Schöpfung ist ein machtvoller Beweis dafür, daß Gott existieren muß, aber sie verrät uns nicht seinen Namen (Römer 1:20). Tatsächlich könnten wir den Namen Gottes niemals kennenlernen, wenn ihn der Schöpfer nicht selbst geoffenbart hätte. Und das hat er in seinem eigenen Buch, der Heiligen Schrift, getan.

      Bei einem feierlichen Anlaß sprach Gott seinen Namen selbst aus und wiederholte ihn in Anwesenheit von Moses. Moses schrieb einen Bericht über dieses Ereignis, der bis auf den heutigen Tag in der Bibel bewahrt geblieben ist (2. Mose 34:5). Gott schrieb seinen Namen sogar mit seinem eigenen „Finger“. Nachdem Gott Moses die sogenannten Zehn Gebote gegeben hatte, schrieb Gott sie auf übernatürliche Weise nieder. In dem Bericht heißt es: „Sobald er [Gott] nun auf dem Berge Sinai mit ihm zu Ende geredet hatte, gab er Moses dann zwei Tafeln des ‚Zeugnisses‘, Tafeln von Stein, beschrieben vom Finger Gottes“ (2. Mose 31:18). Gottes Name kommt im ursprünglichen Wortlaut der Zehn Gebote achtmal vor (2. Mose 20:1-17). Auf diese Weise offenbarte Gott den Menschen seinen Namen persönlich, sowohl mündlich als auch schriftlich. Und wie lautet dieser Name nun?

      In Hebräisch wird er יהוה geschrieben. Diese vier Buchstaben, Tetragrammaton genannt, werden in Hebräisch von rechts nach links gelesen und können in vielen neuzeitlichen Sprachen mit den Buchstaben YHWH oder JHVH wiedergegeben werden. Der Name Gottes, der durch diese vier Konsonanten dargestellt wird, kommt im Urtext des „Alten Testaments“, der Hebräischen Schriften, fast 7 000mal vor.

      Der Name ist eine Form des hebräischen Verbs hawáh (הוה), „werden“, und bedeutet „Er veranlaßt zu werden“.a Gott wird daher durch seinen Namen als der Eine gekennzeichnet, der seine Verheißungen fortschreitend erfüllt und seine Vorsätze unfehlbar verwirklicht. Nur der wahre Gott könnte einen solch bedeutungsvollen Namen tragen.

      Erinnerst du dich an die verschiedenen Versionen, in denen der Name Gottes in Psalm 83:18 erschien (S. 5)? Zwei der Übersetzungen verwendeten lediglich einen Titel („HERR“ oder „Ewiger“) als Ersatz für den Namen Gottes. Aber in den beiden anderen Bezeichnungen, Jahwe und Jehova, kannst du die Buchstaben des Namens Gottes erkennen. Nur die Aussprache ist unterschiedlich. Warum?

      Wie wird Gottes Name ausgesprochen?

      Die Wahrheit ist: Heute weiß niemand genau, wie Gottes Name ursprünglich ausgesprochen wurde. Warum nicht? Nun, der erste Teil der Bibel wurde in Hebräisch geschrieben, und ihre Schreiber schrieben nur Konsonanten, keine Vokale. Wenn die inspirierten Schreiber den Namen Gottes niederschrieben, gingen sie natürlich genauso vor und schrieben ebenfalls nur die Konsonanten.

      Als das alte Hebräisch Alltagssprache war, bereitete dies keine Schwierigkeiten. Die Israeliten waren mit der Aussprache des Namens vertraut, und wenn sie ihn geschrieben sahen, fügten sie die Vokale ein, ohne nachdenken zu müssen (so wie ein deutscher Leser weiß, daß die Abkürzung „bzw.“ „beziehungsweise“ bedeutet und „Rzpt.“ „Rezept“).

      Dann traten zwei Entwicklungen ein, durch die sich diese Situation veränderte. Erstens kam unter den Juden die abergläubische Vorstellung auf, es sei verkehrt, den göttlichen Namen laut auszusprechen; so lasen sie, wenn sie beim Lesen der Bibel auf den Namen stießen, das hebräische Wort ’Adhonáj („Souveräner Herr“). Zweitens hörte Hebräisch als Alltagssprache allmählich auf zu bestehen, und auf diese Weise geriet die ursprüngliche hebräische Aussprache des Namens Gottes schließlich in Vergessenheit.

      Um sicherzustellen, daß die Aussprache der hebräischen Sprache als Ganzes nicht verlorenging, erfanden jüdische Gelehrte in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends u. Z. ein System von Punkten, um die fehlenden Vokale darzustellen, und fügten in der hebräischen Bibel diese Punkte den Konsonanten hinzu. So wurden sowohl die Vokale als auch die Konsonanten niedergeschrieben, und die damals übliche Aussprache wurde bewahrt.

      Beim Namen Gottes verwendeten sie nicht die dazugehörigen Vokalzeichen, sondern setzten in den meisten Fällen andere Vokalzeichen ein, um den Leser daran zu erinnern, daß er ’Adhonáj lesen sollte. So kam es im Deutschen zu der Schreibweise Jehova[h]. In dieser Namensform sind die Grundbestandteile des Namens Gottes aus dem hebräischen Original erhalten geblieben.

      Wie wirst du ihn aussprechen?

      Woher kommt aber die Aussprache Jahwe? Sie ist von neuzeitlichen Gelehrten empfohlen worden, die versucht haben, die ursprüngliche Aussprache des Namens Gottes abzuleiten. Einige — wenn auch nicht alle — sind der Ansicht, die Israeliten vor der Zeit Jesu hätten Gottes Namen wahrscheinlich Jahwe ausgesprochen. Doch man kann dies nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht wurde der Name so ausgesprochen, vielleicht auch nicht.

      Trotzdem bevorzugen viele die Aussprache Jehova. Warum? Weil sie verbreiteter und bekannter ist als Jahwe. Wäre es aber nicht besser, die Form zu verwenden, die der ursprünglichen Aussprache vermutlich am nächsten kommt? Nicht unbedingt, denn das ist bei den biblischen Eigennamen allgemein nicht der Fall.

      Greifen wir das hervorragendste Beispiel heraus, den Namen Jesus. Weißt du, wie Jesus von seinen Angehörigen und Freunden im täglichen Gespräch angeredet wurde, während er in Nazareth aufwuchs? Die Wahrheit ist: Keiner weiß es mit Bestimmtheit, aber es könnte Jeschua (oder vielleicht Jehoschua) gewesen sein. Gewiß wurde er nicht Jesus genannt.

      Doch als die Berichte über sein Leben in Griechisch niedergeschrieben wurden, versuchten die inspirierten Schreiber nicht, diese ursprüngliche hebräische Aussprache zu bewahren. Vielmehr gaben sie den Namen in Griechisch wieder: Iēsús. Heute wird der Name anders wiedergegeben, je nach der Sprache des Bibellesers. Spanische Bibelleser begegnen der Form Jesús (Aussprache: Chesús). Italiener schreiben ihn Gesù (Aussprache: Dschesú). Und Engländer schreiben ihn Jesus (Aussprache: Dschíeses).

      Sollten wir den Namen Jesus nicht mehr gebrauchen, weil kaum jemand oder gar keiner mehr wirklich weiß, wie er ursprünglich ausgesprochen wurde? Bisher hat kein Übersetzer dies empfohlen. Wir gebrauchen den Namen gern, denn er bezeichnet den geliebten Sohn Gottes, Jesus Christus, der sein Lebensblut für uns dahingegeben hat. Würden wir Jesus damit Ehre erweisen, wenn wir seinen Namen aus der Bibel ausmerzten und ihn einfach mit einem Titel wie „Lehrer“ oder „Mittler“ ersetzten? Natürlich nicht! Wir können einen persönlichen Bezug zu Jesus herstellen, wenn wir seinen Namen so gebrauchen, wie er in unserer Sprache allgemein ausgesprochen wird.

      Das gleiche könnte man bezüglich aller anderen Namen sagen, die wir in der Bibel lesen. Wir sprechen sie in unserer eigenen Sprache aus und versuchen nicht, die ursprüngliche Aussprache nachzuahmen. So sagen wir „Jeremia“, nicht Jirmejáhu. Genauso sagen wir Jesaja, obwohl dieser Prophet zu seiner Zeit wahrscheinlich Jescha‘jáhu genannt wurde. Auch Gelehrte, die mit der ursprünglichen Aussprache dieser Namen vertraut sind, verwenden die heutige und nicht die ursprüngliche Aussprache, wenn sie von diesen Personen sprechen.

      Das trifft auch auf den Namen Jehova zu. Obwohl die heutige Aussprache Jehova nicht genau der ursprünglichen Aussprache entsprechen mag, tut dies der Bedeutung des Namens keinen Abbruch. Er bezeichnet den Schöpfer, den lebendigen Gott, den Höchsten, von dem Jesus sagte: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6:9).

      „Er wird sich nicht verdrängen lassen“

      Viele Übersetzer bevorzugen zwar die Aussprache Jahwe, doch die Neue-Welt-Übersetzung und eine Reihe anderer Übersetzungen verwenden weiterhin die Form Jehova[h], weil die Menschen damit schon seit Jahrhunderten vertraut sind. Außerdem sind darin, ähnlich wie bei anderen Formen, die vier Buchstaben des Tetragrammatons, JHWH oder JHVH, enthalten.b

      Im vorigen Jahrhundert traf der deutsche Professor Gustav Friedrich Oehler aus dem gleichen Grund eine ähnliche Entscheidung. Er behandelte verschiedene Aussprachen und kam dann zu dem Schluß: „Ich bediene mich von jetzt an des Wortes J e h o v a, weil dieser Name nun einmal in unserem Sprachschatz eingebürgert ist und aus demselben ebensowenig sich wird verdrängen lassen, als z. B. statt des J o r d a n s jemals J a r d e n was richtiger wäre, herrschend werden wird“ (Theologie des Alten Testaments, 2. Auflage 1882, S. 143).

      Etwas Ähnliches schrieb der jesuitische Gelehrte Paul Joüon in einer Fußnote zu seinem Werk Grammaire de l’hébreu biblique (Grammatik des biblischen Hebräisch) auf Seite 49: „In unseren Übersetzungen haben wir statt der (hypothetischen) Form Yahweh die Form Jéhovah verwandt ..., welche die herkömmliche literarische Form in der französischen Sprache ist“ (Ausgabe 1923). Wie aus der Aufstellung auf Seite 8 hervorgeht, verwenden Bibelübersetzer in vielen anderen Sprachen eine ähnliche Form.

      Ist es daher verkehrt, eine Form wie Jahwe zu verwenden? Keineswegs. Nur wird der Leser mit der Form Jehova eher etwas anfangen können, weil sie sich in den meisten Sprachen „eingebürgert“ hat. Wichtig ist, daß wir den Namen gebrauchen und ihn anderen verkündigen. „Saget Jehova Dank! Rufet seinen Namen an. Macht unter den Völkern seine Handlungen bekannt. Erwähnt, daß sein Name hoch erhoben werden soll“ (Jesaja 12:4).

      Wir wollen nun sehen, wie Gottes Diener im Laufe der Jahrhunderte in Übereinstimmung mit diesem Gebot gehandelt haben.

      [Fußnoten]

      a Siehe Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift, engl. Ausg. 1984, Anhang 1A.

      b Siehe Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift, engl. Ausg. 1984, Anhang 1A.

      [Kasten auf Seite 7]

      Verschiedene Gelehrte haben unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie der Name JHWH ursprünglich ausgesprochen wurde:

      In dem Werk The Mysterious Name of Y.H.W.H., 1957, Seite 74, schrieb Dr. M. Reisel, daß die „Vokalisation des Tetragrammatons ursprünglich JeHūàH oder JaHūàH gewesen sein muß“.

      Der Kanoniker D. D. Williams von Cambridge vertrat die Auffassung, daß die „Hinweise erkennen lassen, ja sogar beweisen, daß Jāhwéh nicht die richtige Aussprache des Tetragrammatons war ... Der Name selbst lautete wahrscheinlich JĀHÔH“ (Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Jg. 54, 1936, S. 269).

      In dem Glossar der revidierten französischen Segond-Übersetzung ist auf Seite 9 folgender Kommentar zu finden: „Die Aussprache Yahvé, die in einigen neueren Übersetzungen verwendet wird, stützt sich auf ein paar alte Zeugen, aber sie sind nicht schlüssig. Zieht man Eigennamen, die den göttlichen Namen zum Bestandteil haben, in Betracht, wie zum Beispiel den hebräischen Namen des Propheten Elia (Eliyahou), dann könnte die Aussprache genausogut Jaho oder Jahou sein.“

      Im Jahre 1749 berichtete der deutsche Gelehrte Romanus Teller von einigen verschiedenen Aussprachen des Namens Gottes, die er gelesen hatte: „Sanchuniathon schreibet Jevo, Diodorus aus Sicilien, Macrobius, Clemens Alexandrinus, der heil. Hieronymus und Origenes, Jao; die Samaritaner, Epiphanius, Theodoretus, Jahe, oder Jave; Ludwig Cappel lieset Javoh; Drusius, Jahve; Hottinger, Jehva; Mercerus, Jehovah; Castellio, Jovah; und le Clerc, Jawoh, oder Javoh.“

      Die ursprüngliche Aussprache des Namens Gottes ist somit nicht mehr bekannt. Sie ist auch nicht wirklich wichtig. Wäre sie es, so hätte Gott dafür gesorgt, daß sie uns erhalten geblieben wäre. Wichtig ist, daß wir Gottes Namen so gebrauchen, wie es in unserer Sprache üblich ist.

      [Kasten auf Seite 8]

      Formen des Gottesnamens in verschiedenen Sprachen, die die internationale Anerkennung der Form Jehova belegen

      Awabakal — Yehóa

      Bugotu — Jihova

      Dänisch — Jehova

      Deutsch — Jehova

      Efik — Jehovah

      Englisch — Jehovah

      Fidschi — Jiova

      Finnisch — Jehova

      Französisch — Jéhovah

      Futuna — Ihova

      Hirimotu — Iehova

      Ibo — Jehova

      Italienisch — Geova

      Japanisch — Ehoba

      Kantonesisch — Yehwowah

      Maori — Ihowa

      Mwala-Malu — Jihova

      Narrinyeri — Jehovah

      Nembe — Jihova

      Niederländisch — Jehovah

      Petats — Jihouva

      Polnisch — Jehowa

      Portugiesisch — Jeová

      Rumänisch — Iehova

      Samoanisch — Ieova

      Schwedisch — Jehova

      Spanisch — Jehová

      Suaheli — Yehova

      Sutho — Jehova

      Tagalog — Jehova

      Tahitisch — Iehova

      Tonga — Jihova

      Ungarisch — Jehova

      Venda — Yehova

      Xosa — uYehova

      Yoruba — Jehofah

      Zulu — uJehova

      [Kasten auf Seite 11]

      „Jehova“ ist auch in außerbiblischen Texten als der Name Gottes weithin bekanntgeworden

      Franz Schubert komponierte die Musik für das von Johann Ladislaus Pyrker verfaßte lyrische Gedicht, betitelt „Die Allmacht“. Der Name Jehova kommt darin zweimal vor. Er kommt auch am Ende der letzten Szene von Verdis Oper „Nabucco“ vor.

      Außerdem gebrauchte Arthur Honegger, ein französischer Komponist Schweizer Abstammung, den Namen Jehova in seinem Oratorium „Le Roi David“, und der berühmte französische Schriftsteller Victor Hugo verwandte ihn in über 30 seiner Werke. Sowohl er als auch Lamartine schrieben Gedichte mit dem Titel „Jehova“.

      In dem Buch Deutsche Taler, 1967 von der Deutschen Bundesbank herausgegeben, ist eine der ältesten Münzen abgebildet, die den Namen „Jehova“ enthalten, ein Reichstaler, der 1634 im Herzogtum Schlesien geprägt wurde. Über die Abbildung auf der Rückseite der Münze heißt es: „Unter dem strahlenden Namen IEHOVA, der aus den Wolken ragt, gekrönter Schild mit dem Wappen von Schlesien.“

      Besucher der Staatlichen Museen Heidecksburg in Rudolstadt (DDR) mögen staunen, wenn sie auf dem Harnischkragen Gustavs II. Adolfs von Schweden aus dem Jahre 1632 den Namen IEHOVA in Großbuchstaben sehen.

      Somit ist die Namensform Jehova über die Jahrhunderte die international anerkannte Aussprache des Namens Gottes geworden, und wer sie hört, erkennt sogleich, von wem die Rede ist. Es ist so, wie Professor Oehler sagte: „Dieser Name [ist] nun einmal in unserem Sprachschatz eingebürgert ... und [wird sich] aus demselben ... [nicht] verdrängen lassen“ (Theologie des Alten Testaments).

      [Bild auf Seite 6]

      Detail einer Engelstatue mit dem Namen Gottes; steht an der Grabstätte von Papst Clemens XIII. in der Peterskirche (Vatikan)

      [Bild auf Seite 7]

      Viele Münzen wurden geprägt, auf denen der Name Gottes stand. Diese von 1661 stammt aus Nürnberg. Der lateinische Text bedeutet: „Unter dem Schatten deiner Flügel“.

      [Bilder auf Seite 9]

      Früher waren viele religiöse Gebäude mit dem Namen Gottes in Form des Tetragrammatons geschmückt

      Katholische Basilika in Fourvière (Lyon, Frankreich)

      Kathedrale von Bourges (Frankreich)

      Kirche in La Celle (Dunoise, Frankreich)

      Kirche in Digne (Südfrankreich)

      Kirche in São Paulo (Brasilien)

      Straßburger Münster (Frankreich)

      Markuskirche in Venedig (Italien)

      [Bilder auf Seite 10]

      Jehovas Name an der Klosterkirche von Bordesholm (Deutschland),

      auf einer deutschen Münze aus dem Jahre 1635,

      über dem Portal einer Kirche auf Fehmarn (Deutschland)

      und auf einem Grabstein aus dem Jahre 1845 in Harmannschlag (Niederösterreich)

  • Der göttliche Name im Laufe der Zeitalter
    Der göttliche Name, der für immer bleiben wird
    • Der göttliche Name im Laufe der Zeitalter

      JEHOVA Gott möchte, daß die Menschen seinen Namen kennen und gebrauchen. Das ist daran zu erkennen, daß er seinen Namen gleich den ersten beiden Menschen offenbarte, die auf der Erde lebten. Wir wissen, daß Adam und Eva den Namen kannten, denn nachdem Eva Kain geboren hatte, sagte sie gemäß dem hebräischen Urtext: „Ich habe mit der Hilfe Jehovas einen Mann hervorgebracht“ (1. Mose 4:1).

      Später lesen wir, daß treue Männer wie Henoch und Noah ‘mit dem wahren Gott wandelten’ (1. Mose 5:24; 6:9). Auch sie müssen daher den Namen Gottes gekannt haben. Mit dem gerechten Noah und seiner Familie überlebte der Name die Sintflut. Trotz der späteren Rebellion in Babel wurde Gottes Name von seinen wahren Dienern weiterhin gebraucht. Er kommt in den Gesetzen, die Gott dem Volk Israel gab, Hunderte von Malen vor. Allein im 5. Buch Mose steht er 551mal.

      In den Tagen der Richter scheuten sich die Israeliten nicht davor, den Namen Gottes zu gebrauchen. Sie verwendeten ihn sogar, wenn sie einander grüßten. Wir lesen (gemäß dem hebräischen Urtext), wie Boas seine Schnitter grüßte: „Jehova sei mit euch.“ Sie erwiderten seinen Gruß mit den Worten: „Jehova segne dich“ (Ruth 2:4).

      Während der gesamten israelitischen Geschichte bis hin zur Rückkehr nach Juda aus dem Babylonischen Exil blieb Jehovas Name allgemein in Gebrauch. König David, ein Mann nach dem Herzen Gottes, gebrauchte den Namen sehr häufig — in den Psalmen, die er schrieb, kommt er Hunderte von Malen vor (Apostelgeschichte 13:22). Gottes Name war auch ein Bestandteil vieler israelitischer Personennamen. So lesen wir von Adonia („Mein Herr ist Jah“ — „Jah“ ist eine Kurzform von Jehova), Jesaja („Rettung von Jehova“), Jonathan („Jehova hat gegeben“), Micha („Wer ist wie Jah?“) und Josua („Jehova ist Rettung“).

      Außerhalb der Bibel

      Es gibt auch Beweise aus außerbiblischen Quellen, daß der göttliche Name im Altertum häufig gebraucht wurde. Im Jahre 1961 wurde unweit von Jerusalem eine Grabhöhle entdeckt, wie im Israel Exploration Journal (Jg. 13, Nr. 2) berichtet wurde. An den Wänden befanden sich Inschriften, die vermutlich aus der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. u. Z. stammen. Die Inschriften enthalten Äußerungen wie „Jehova ist der Gott der ganzen Erde“.

      Im Jahre 1966 veröffentlichte das Israel Exploration Journal (Jg. 16, Nr. 1) einen Bericht über beschriftete Tonscherben, die in Arad, in Südisrael, gefunden worden waren. Sie stammen aus der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. u. Z. Eine davon war ein persönlicher Brief an einen Mann namens Eljaschib. Der Brief beginnt mit den Worten: „An meinen Herrn Eljašib. Möge jhwh deinen Frieden suchen.“ Und er endet: „Im Hause des jhwh bleibt er.“a

      In den Jahren 1975 und 1976 entdeckten Archäologen, die im Negeb arbeiteten, eine Sammlung hebräischer und phönizischer Inschriften auf Gipswänden, großen Vorratskrügen und Steingefäßen. Die Inschriften enthielten auch das hebräische Wort für Gott sowie Gottes Namen, JHWH, in hebräischen Buchstaben. In Jerusalem selbst wurde kürzlich ein kleiner, zusammengerollter Streifen Silber entdeckt, der anscheinend aus der Zeit vor dem Babylonischen Exil stammt. Als er aufgerollt wurde, fand man den Namen Jehova in Hebräisch darauf geschrieben, wie Forscher berichten (Biblical Archaeology Review, März/April 1983, S. 18).

      Ein anderes Beispiel für die Verwendung des Namens Gottes sind die sogenannten „Lachischbriefe“. Diese Briefe, auf Tonscherben geschrieben, wurden zwischen 1935 und 1938 in den Ruinen von Lachisch entdeckt, einer befestigten Stadt, die in der Geschichte Israels eine bedeutende Rolle spielte. Sie wurden anscheinend während des Krieges zwischen Israel und Babylon gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. u. Z. von einem Offizier in einem judäischen Außenposten an seinen Vorgesetzten namens Ja’osch geschrieben.

      Von den 8 lesbaren Scherben beginnen 7 ihre Botschaft mit einem Gruß wie: „Möge jhwh meinen Herrn die jetzige Zeit in Gesundheit sehen lassen.“ Insgesamt kommt Gottes Name in den 7 Botschaften 11mal vor, was deutlich zeigt, daß der Name Jehovas gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. u. Z. allgemein in Gebrauch war.

      Sogar heidnische Herrscher kannten und gebrauchten den göttlichen Namen, wenn sie vom Gott der Israeliten sprachen. So rühmte sich der Moabiterkönig Mesa in einer Inschrift (Mesa-Stein) seiner militärischen Heldentaten gegen Israel und erzählte: „Kamoš sprach zu mir: ‚Auf, nimm Nebo von Israel fort!‘ Da brach ich bei Nacht auf und bekämpfte es von Tagesanbruch bis zum Mittag. Und ich nahm es ein und tötete alles ... Und ich nahm von dort die [Gerä]te Jahwes und schleifte sie vor Kamoš“ (K. Galling, Textbuch zur Geschichte Israels, 1979, S. 52, 53).

      In bezug auf den außerbiblischen Gebrauch des Namens Gottes heißt es im Theologischen Wörterbuch zum Alten Testament (Bd. 3, Sp. 538): „Somit zeugen ca. 19 Belege des Tetragramms in der Form jhwh von der Zuverlässigkeit des MT [massoretischen Textes] in dieser Hinsicht; mehr Belege sind zu erwarten, vor allem aus dem Arad-Archiv.“

      Gottes Name nicht in Vergessenheit geraten

      Auch in den Tagen Maleachis, der rund 400 Jahre vor der Zeit Christi lebte, war Gottes Name noch bekannt und im Umlauf. In dem Bibelbuch, das seinen Namen trägt, mißt Maleachi dem göttlichen Namen große Bedeutung bei; er verwendet ihn insgesamt 48mal.

      Mit der Zeit ergab es sich, daß viele Juden weit entfernt von Israel lebten, und einige konnten die Bibel nicht mehr in Hebräisch lesen. Daher begann man im 3. Jahrhundert v. u. Z., den Teil der Bibel, den es bis dahin gab (das „Alte Testament“), in die griechische Sprache, die neue internationale Sprache, zu übersetzen. Der Name Gottes wurde dabei nicht vernachlässigt. Die Übersetzer behielten ihn bei, und zwar schrieben sie ihn in seiner hebräischen Form. Alte Abschriften der griechischen Septuaginta, die bis heute erhalten geblieben sind, bezeugen dies.

      Wie aber war die Situation, als Jesus auf der Erde lebte? Woher können wir wissen, ob er und seine Apostel den Namen Gottes gebrauchten?

      [Fußnote]

      a Zitiert aus: Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Bd. 3, Sp. 536, 537.

      [Bild auf Seite 12]

      In diesem Brief, in der zweiten Hälfte des 7. Jh. v. u. Z. auf eine Tonscherbe geschrieben, kommt Gottes Name zweimal vor

      [Bildnachweis]

      (Abbildung mit Erlaubnis des Amtes für Altertümer und Museen in Israel)

      [Bilder auf Seite 13]

      Gottes Name kommt auch in den Lachischbriefen und auf dem Mesa-Stein vor

  • Christen und der Name
    Der göttliche Name, der für immer bleiben wird
    • Christen und der Name

      NIEMAND kann genau sagen, wann die orthodoxen Juden aufhörten, den Namen Gottes laut auszusprechen, und ihn durch die hebräischen Wörter für Gott und Souveräner Herr ersetzten. Einige glauben, daß Gottes Name schon lange vor der Zeit Jesu aus dem täglichen Gebrauch verschwunden war. Aber es gibt stichhaltige Beweise dafür, daß der Hohepriester den Namen bei gewissen religiösen Handlungen im Tempel aussprach — besonders am Versöhnungstag —, und zwar war dies bis zur Zerstörung des Tempels im Jahre 70 u. Z. der Fall. Als daher Jesus auf der Erde lebte, war die Aussprache des Namens bekannt, wenn er auch vielleicht nicht allgemein verwendet wurde.

      Weshalb hörten die Juden auf, Gottes Namen auszusprechen? Wahrscheinlich mindestens teilweise aus dem Grund, weil sie die Worte des dritten Gebotes: „Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen“ falsch anwandten (2. Mose 20:7). Dieses Gebot richtete sich natürlich nicht gegen die Verwendung des Namens Gottes. Warum hätten sonst in alter Zeit Diener Gottes wie David ihn so häufig gebrauchen und dennoch Jehovas Segen haben können? Und warum sprach Gott seinen Namen vor Moses aus und forderte Moses auf, den Israeliten zu erklären, wer ihn gesandt hatte? (Psalm 18:1-3, 6, 13; 2. Mose 6:2-8).

      Nichtsdestoweniger bestand zur Zeit Jesu ein starker Trend, die vernünftigen Gebote Gottes auf eine höchst unvernünftige Weise auszulegen. Zum Beispiel waren die Juden aufgrund des vierten Gebotes verpflichtet, am siebenten Tag jeder Woche einen Ruhetag, einen Sabbat, einzuhalten (2. Mose 20:8-11). Orthodoxe Juden erweiterten dieses Gebot zu zahllosen Bestimmungen, um selbst die kleinste Handlung zu regeln, die am Sabbat getan oder nicht getan werden durfte. Zweifellos mit der gleichen Einstellung legten sie das vernünftige Gebot, Gottes Name dürfe nicht entehrt werden, unvernünftig extrem aus und sagten, man dürfe ihn nicht einmal aussprechen.a

      Jesus und der Name

      Hat sich Jesus an eine solch unbiblische Tradition gehalten? Wohl kaum! Er unterließ es nicht, am Sabbat Heilungen vorzunehmen, obwohl dies bedeutete, daß er die menschlichen Regeln der Juden brach und dabei sein Leben riskierte (Matthäus 12:9-14). Tatsächlich verurteilte Jesus die Pharisäer als Heuchler, weil ihre Überlieferungen über das inspirierte Wort Gottes hinausgingen (Matthäus 15:1-9). Es ist daher unwahrscheinlich, daß er Gottes Namen nicht aussprach, besonders angesichts der Tatsache, daß sein eigener Name, Jesus, „Jehova ist Rettung“ bedeutete.

      Einmal las Jesus in einer Synagoge einen Auszug aus der Buchrolle Jesajas vor. Der Auszug, den er vorlas — nach der heutigen Einteilung Jesaja 61:1, 2 —, enthielt den Namen Gottes mehr als einmal (Lukas 4:16-21). Weigerte er sich, den göttlichen Namen an diesen Stellen auszusprechen, und las er statt dessen „Herr“ oder „Gott“? Sicher nicht. Sonst wäre er ja der unbiblischen Tradition der jüdischen geistlichen Führer gefolgt. Wir lesen aber über ihn: „Er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten“ (Matthäus 7:29).

      Tatsächlich lehrte er seine Jünger, zu Gott zu beten: „Dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6:9). Und in der Nacht vor seiner Hinrichtung betete er zu seinem Vater: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. ... Heiliger Vater, wache über sie um deines Namens willen, den du mir gegeben hast“ (Johannes 17:6, 11).

      Über diese Bezugnahmen Jesu auf den Namen Gottes heißt es in dem Buch Der Name Gottes, herausgegeben von Heinrich von Stietencron (1975, S. 76): „Wir müssen die erstaunliche Tatsache verstehen lernen, daß das Alte Testament in seiner grundlegenden Tradition von der Offenbarung Gottes diese gerade als Offenbarung seines Namens versteht und an dieser Namensoffenbarung bis in die letzten Schichten des alttestamentlichen Traditionsgefüges festhält, ja bis in die späten Schichten des Neuen Testaments fortwirken läßt, wenn es z. B. im hohenpriesterlichen Gebet Jesu Joh 17,6 heißt: ‚Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.‘ “

      Ja, es wäre höchst unvernünftig, zu denken, Jesus habe den Namen Gottes nicht gebraucht, besonders wenn er Stellen aus den Hebräischen Schriften zitierte, die ihn enthielten.

      Die ersten Christen

      Gebrauchten die Nachfolger Jesu im 1. Jahrhundert den Namen Gottes? Jesus hatte ihnen geboten, Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen (Matthäus 28:19, 20). Viele Menschen, denen sie predigen sollten, hatten keine Vorstellung von dem Gott, der sich den Juden mit dem Namen Jehova offenbart hatte. Wie würden die Christen ihnen gegenüber den wahren Gott bezeichnen? War es ausreichend, ihn Gott oder Herr zu nennen? Nein. Die Nationen hatten ihre eigenen Götter und Herren (1. Korinther 8:5). Wie konnten die Christen einen klaren Unterschied zwischen dem wahren Gott und den falschen Göttern ziehen? Nur indem sie den Namen des wahren Gottes verwandten.

      So sagte der Jünger Jakobus während einer Besprechung der Ältesten von Jerusalem: „Symeon hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“ (Apostelgeschichte 15:14, 15). Der Apostel Petrus wies in der Rede, die er zu Pfingsten hielt, auf einen wesentlichen Bestandteil der christlichen Botschaft hin, als er die Worte des Propheten Joel zitierte: „Ein jeder, der den Namen Jehovas anruft, [wird] sicher davonkommen“ (Joel 2:32; Apostelgeschichte 2:21).

      Der Apostel Paulus machte unmißverständlich deutlich, wie wichtig der Name Gottes für ihn war. In seinem Brief an die Römer zitierte er dieselben Worte des Propheten Joel und forderte darauf seine Mitchristen auf, ihren Glauben an diese Erklärung dadurch zu bekunden, daß sie den Namen Gottes predigten, damit auch andere gerettet werden könnten (Römer 10:13-15). Später schrieb er in einem Brief an Timotheus: „Jeder, der den Namen Jehovas nennt, lasse ab von Ungerechtigkeit“ (2. Timotheus 2:19). Am Ende des ersten Jahrhunderts verwendete der Apostel Johannes den göttlichen Namen in seinen Schriften. Der Ausdruck „Halleluja“, der „Preiset Jah“ bedeutet, kommt in der Offenbarung wiederholt vor (Offenbarung 19:1, 3, 4, 6).

      Jesus und seine Nachfolger hatten jedoch prophezeit, daß in der Christenversammlung ein Abfall vor sich gehen werde. Der Apostel Petrus hatte geschrieben: „Es [wird] auch unter euch falsche Lehrer geben“ (2. Petrus 2:1; siehe auch Matthäus 13:36-43; Apostelgeschichte 20:29, 30; 2. Thessalonicher 2:3; 1. Johannes 2:18, 19). Diese Warnungen gingen in Erfüllung. Eine Folge davon war, daß Gottes Name in den Hintergrund gedrängt wurde. Er wurde sogar aus Abschriften und Übersetzungen der Bibel entfernt! Sehen wir, was geschah.

      [Fußnote]

      a Einige vermuten einen anderen Grund: Die Juden mögen von der griechischen Philosophie beeinflußt worden sein. Zum Beispiel wurde Philo, ein jüdischer Philosoph aus Alexandria, der etwa zur gleichen Zeit lebte wie Jesus, sehr von dem griechischen Philosophen Plato beeinflußt, den er für göttlich inspiriert hielt. Im Lexikon des Judentums heißt es unter „Philo“: „... vereinigt Sprach- u. Gedankengut der griech. Philosophie (Plato) mit jüd. Offenbarungsglauben; ... wirkte sichtbar zunächst auf die christl. Kirchenväter.“ Philo lehrte, Gott sei unbestimmbar und könne daher keinen Namen haben.

      [Bild auf Seite 14]

      Dieses Bild eines jüdischen Hohenpriesters ist im Vatikan zu finden. Die hebräische Aufschrift auf dem Turban bedeutet: „Heiligkeit gehört Jehova“.

      [Bild auf Seite 15]

      Wie aus dieser deutschen Bibelübersetzung aus dem Jahre 1805 hervorgeht, sprach Jesus den Namen Gottes aus, als er in der Synagoge aus der Buchrolle Jesajas vorlas (Lukas 4:18, 19)

      [Bilder auf Seite 16]

      Petrus und Paulus gebrauchten den Namen Gottes, als sie aus der Prophezeiung Joels zitierten (Apostelgeschichte 2:21; Römer 10:13)

  • Gottes Name und Bibelübersetzer
    Der göttliche Name, der für immer bleiben wird
    • Gottes Name und Bibelübersetzer

      ZU Beginn des zweiten Jahrhunderts, nachdem der letzte Apostel gestorben war, begann der von Jesus und seinen Nachfolgern vorausgesagte Abfall vom christlichen Glauben voll einzusetzen. Heidnische Philosophien und Lehren drangen in die Versammlung ein; es kam zu Sekten und Spaltungen, und der ursprünglich reine Glaube wurde verderbt. Allmählich wurde auch Gottes Name nicht mehr gebraucht.

      Während sich dieses abtrünnige Christentum ausbreitete, entstand die Notwendigkeit, die Bibel aus den Ursprachen Hebräisch und Griechisch in andere Sprachen zu übersetzen. Wie gaben die Übersetzer den Namen Gottes in ihren Übersetzungen wieder? Gewöhnlich gebrauchten sie das entsprechende Wort für „Herr“. Eine sehr einflußreiche Übersetzung jener Zeit war die lateinische Vulgata, eine Bibelübersetzung von Hieronymus in der lateinischen Alltagssprache. Hieronymus gab das Tetragrammaton (JHWH) mit dem Ersatzwort Dominus, „Herr“, wieder.

      Schließlich entwickelten sich in Europa neue Sprachen, wie Französisch, Englisch und Spanisch. Die katholische Kirche wollte jedoch nicht, daß die Bibel in diese neuen Sprachen übersetzt wurde. Während also die Juden, die die Bibel in der hebräischen Ursprache lasen, sich weigerten, den Namen Gottes auszusprechen, wenn sie ihn sahen, hörten die meisten „Christen“ Bibelvorlesungen aus lateinischen Übersetzungen, in denen der Name nicht verwendet wurde.

      Mit der Zeit kam Gottes Name aber wieder in Gebrauch. Im Jahre 1278 tauchte er in lateinischer Schrift in dem Werk Pugio Fidei (Dolch des Glaubens) von dem spanischen Mönch Raymund Martini auf. Raymund Martini gebrauchte den Namen Yohoua.a Nicht lange danach, im Jahre 1303, vollendete Victor Porchet de Salvaticis ein Werk mit dem Titel Victoria adversus impios Ebreos (Sieg über die gottlosen Hebräer). Darin erwähnte auch er den Namen Gottes und schrieb ihn auf verschiedene Weise — Iohouah, Iohoua und Ihouah. Dann, im Jahre 1518, veröffentlichte Petrus Galatinus ein Werk mit dem Titel De arcanis catholicae veritatis (Über die Geheimnisse der universellen Wahrheit), in dem er Gottes Namen Iehoua schrieb.

      In einer englischen Bibel tauchte der Name zum erstenmal im Jahre 1530 auf, als William Tyndale eine Übersetzung der ersten fünf Bücher der Bibel herausgab. Der Name kam darin allerdings nur einmal vor, nämlich in 2. Mose 6:3, und zwar in der Form Iehouah. In einer Anmerkung in dieser Ausgabe schrieb Tyndale dazu: „Iehovah ist der Name Gottes ... Doch sooft man HERR in Großbuchstaben sieht (es sei denn, es liege ein Druckfehler vor), steht im Hebräischen Iehovah.“ Von daher stammt der Brauch, den Namen Jehovas nur in einigen Versen zu verwenden und an den meisten anderen Stellen, wo das Tetragrammaton im hebräischen Text vorkommt, „HERR“ oder „GOTT“ zu schreiben.

      Im Jahre 1611 erschien die am weitesten verbreitete englische Übersetzung, die Authorized Version. Darin kam der Name viermal im Haupttext vor (2. Mose 6:3; Psalm 83:18; Jesaja 12:2; 26:4). „Jah“, eine poetische Kurzform des Namens, kam in Psalm 68:4 vor. Außerdem erschien der vollständige Name als Bestandteil von Ortsnamen, wie „Jehova-jireh“ (1. Mose 22:14; 2. Mose 17:15; Richter 6:24). Doch im Anschluß an das Beispiel Tyndales ersetzten die Übersetzer den Namen Gottes an den meisten Stellen mit „LORD“ (HERR) oder „GOD“ (GOTT). Wenn aber Gottes Name in vier Versen stehen kann, warum kann er dann nicht auch in all den anderen Tausenden von Versen stehen, wo er im Hebräischen vorkommt?

      Etwas Ähnliches geschah in der deutschen Sprache. Im Jahre 1534 veröffentlichte Martin Luther seine vollständige Übersetzung der Bibel aus den Ursprachen. Aus irgendeinem Grund verwendete er nicht den Namen Gottes, sondern gebrauchte Ersatzwörter wie zum Beispiel HErr. Er kannte jedoch den göttlichen Namen, denn 1526 sagte er in einer Predigt über Jeremia 23:1-8: „Dieser Name Jehovah, HErr, gehöret allein dem wahren GOtt zu“ (D. Martin Luthers ... Sämtliche Schriften, hrsg. v. J. G. Walch, 6. Teil, 1741, Sp. 1393).

      Im Jahre 1543 schrieb Luther mit seiner charakteristischen Offenheit: „Daß sie [die Juden] nun vorgeben, der Name Jehovah, solle unaussprechlich seyn, wissen sie nicht was sie lallen: ... Und so er kann mit Federn und Tinten geschrieben werden, warum sollte er nicht auch mit dem Munde, der viel besser denn Federn und Tinten ist, genennet werden? Oder warum heißen sie ihn nicht auch unschreiblich, unleserlich, undenkerlich? Summa, es ist faul Ding“ (Sämtliche Schriften, 20. Teil, 1747, Sp. 2564, 2565). Trotzdem brachte Luther die Sache in seiner Bibelübersetzung nicht in Ordnung.

      Die deutsche Bibelübersetzung von Dr. Johannes Eck (1537) enthielt den Namen in einer Glosse zu 2. Mose 6:3. Andere deutsche Bibeln, die in den darauffolgenden Jahren erschienen, enthielten den Namen im Text von 2. Mose 6:3, und im Jahre 1575 erschien in Deutschland eine lateinische Bibel, die den Namen an allen Stellen enthielt.

      In den darauffolgenden Jahrhunderten schlugen die Bibelübersetzer zwei verschiedene Wege ein. Die einen gebrauchten den Namen Gottes überhaupt nicht, die anderen dagegen verwandten ihn häufig in den Hebräischen Schriften, entweder in der Form Jehova oder in der Form Jahwe. Betrachten wir nun einmal zwei Übersetzungen, die den Namen vermieden, und sehen wir, welche Erklärung die Übersetzer dafür gaben.

      Warum sie ihn wegließen

      Als J. M. Powis Smith und Edgar J. Goodspeed im Jahre 1935 eine moderne Bibelübersetzung herausgaben, stellten die Leser fest, daß der Name Gottes an fast allen Stellen mit HERR und GOTT ersetzt worden war. Der Grund dafür wurde im Vorwort erklärt: „In dieser Übersetzung sind wir der orthodoxen jüdischen Tradition gefolgt und haben ‚der Herr‘ als Ersatz für den Namen ‚Jahwe‘ verwendet und den Ausdruck ‚der Herr Gott‘ als Ersatz für den Ausdruck ‚der Herr Jahwe‘. In allen Fällen, in denen ‚Herr‘ oder ‚Gott‘ für das ursprüngliche ‚Jahwe‘ stehen, werden Kapitälchen verwendet.“

      Darauf wird etwas empfohlen, was einer genauen Umkehrung der jüdischen Tradition, JHWH zu lesen, aber „Herr“ auszusprechen, entspricht: „Jeder daher, der die Würze des Urtextes beibehalten möchte, braucht nur ‚Jahwe‘ zu lesen, wo er HERR oder GOTT sieht.“

      Wenn man das liest, fragt man sich unwillkürlich: Warum haben denn die Übersetzer in ihrer Übersetzung nicht „Jahwe“ geschrieben, wenn dies doch die Würze des Urtextes wiedergibt? Warum schrieben sie das Wort „HERR“ als Ersatz für Gottes Namen und ließen so die Würze des Urtextes verlorengehen?

      Die Übersetzer sagen, sie seien der orthodoxen jüdischen Tradition gefolgt. Doch ist das für einen Christen weise? Man sollte bedenken, daß es die Pharisäer, die Bewahrer der orthodoxen jüdischen Tradition, waren, die Jesus ablehnten und denen er vorwarf: „Und so habt ihr das Wort Gottes um eurer Überlieferung willen ungültig gemacht“ (Matthäus 15:6). Durch die Verwendung eines Ersatzwortes für den göttlichen Namen verliert Gottes Wort wirklich an Aussagekraft.

      Im Jahre 1952 erschien die Revised Standard Version der Hebräischen Schriften in Englisch, und auch diese Bibel gebrauchte Ersatzwörter für den Namen Gottes. Dies war insofern beachtenswert, als die ursprüngliche American Standard Version, deren Revision dies war, den Namen Jehova in den Hebräischen Schriften an allen Stellen enthielt. Somit war die Weglassung des Namens eine bedeutende Abweichung. Warum tat man dies?

      Im Vorwort der Revised Standard Version lesen wir: „Aus zwei Gründen ist das Komitee zu dem vertrauteren Brauch der King James Version [den Namen Gottes wegzulassen] zurückgekehrt: 1. Das Wort ‚Jehova‘ ist keine genaue Wiedergabe irgendeiner Form des im Hebräischen gebrauchten Namens. 2. Schon vor der christlichen Zeitrechnung wurde im Judaismus für den einen und alleinigen Gott kein Eigenname mehr gebraucht, als gäbe es andere Götter, von denen er unterschieden werden müßte, und so ist dies auch für den universellen Glauben der christlichen Kirche völlig unangebracht.“

      Sind diese Argumente vernünftig? Wie wir bereits gesehen haben, ist auch der Name Jesus keine genaue Wiedergabe der ursprünglichen Form des Namens des Sohnes Gottes. Dennoch war dies für das Komitee kein Anlaß, statt dieses Namens einen Titel wie „Mittler“ oder „Christus“ zu verwenden. Diese Titel kommen zwar vor, doch zusätzlich zum Namen Jesus, nicht an seiner Stelle.

      Das Argument, es gebe keine anderen Götter, von denen der wahre Gott unterschieden werden müsse, ist einfach nicht wahr. Millionen von Göttern werden von der Menschheit angebetet. Der Apostel Paulus schrieb, daß „es ja viele ‚Götter‘ ... gibt“ (1. Korinther 8:5; Philipper 3:19). Natürlich gibt es nur e i n e n wahren Gott, wie Paulus weiter sagt. Daher hat die Verwendung seines Namens den großen Vorteil, daß er dadurch von allen falschen Göttern unterschieden wird. Außerdem: Wenn die Verwendung des Namens Gottes „völlig unangebracht“ ist, warum steht er dann fast 7 000mal im Urtext der Hebräischen Schriften?

      Tatsache ist, daß viele Übersetzer nicht der Ansicht waren, der Name mit seiner heutigen Aussprache sei in der Bibel fehl am Platz. Sie haben ihn in ihrer Übersetzung verwendet, und das Ergebnis ist immer eine Übersetzung gewesen, die dem Autor der Bibel mehr Ehre gibt und sich getreuer an den Urtext hält. Einige weitverbreitete Übersetzungen, die den Namen enthalten, sind die Valera-Übersetzung (Spanisch, hrsg. 1602), die Almeida-Übersetzung (Portugiesisch, hrsg. 1681), die ursprüngliche Elberfelder Bibel (Deutsch, hrsg. 1871) sowie die American Standard Version (Englisch, hrsg. 1901). Andere Übersetzungen, vor allem die Herder-Bibel, die auch zusammen mit den Fußnoten der Jerusalemer Bibel erscheint, geben den Namen Gottes konsequent in der Form Jahwe wieder.

      Lesen wir nun einmal die Erklärungen einiger Übersetzer, die den Namen in ihrer Übersetzung verwenden, und vergleichen wir sie mit den Argumenten derer, die den Namen weglassen.

      Weshalb andere den Namen verwenden

      Folgendes schrieben die Übersetzer der American Standard Version vom Jahre 1901: „[Die Übersetzer] kamen nach sorgfältiger Betrachtung zu der einmütigen Überzeugung, daß ein jüdischer Aberglaube, der den göttlichen Namen für zu heilig hielt, um ausgesprochen zu werden, nicht länger in der englischen oder irgendeiner anderen Übersetzung des Alten Testamentes maßgeblich sein sollte ... Dieser Gedenkname, der in 2. Mose 3:14, 15 erklärt wird und im Urtext des Alten Testaments immer wieder hervorgehoben wird, kennzeichnet Gott als persönlichen Gott ... Dieser persönliche Name, der mit einer Menge heiliger Dinge verknüpft ist, ist nun im heiligen Text an den Platz zurückversetzt worden, auf den er unbestritten Anspruch hat.“

      Ähnlich lesen wir in dem Vorwort zur ursprünglichen Ausgabe der Elberfelder Bibel: „J e h o v a. Wir haben diesen Namen des Bundesgottes Israels beibehalten, weil der Leser seit Jahren an denselben gewöhnt ist.“

      Steven T. Byington, Übersetzer der Bible in Living English, erklärt, weshalb er Gottes Namen verwendet: „Schreibweise und Aussprache sind nicht von höchster Wichtigkeit. Sehr wichtig ist, daß man klar im Sinn behält, daß dies ein Eigenname ist. Es gibt mehrere Texte, die nicht richtig verstanden werden können, wenn wir diesen Namen mit einem allgemeinen Substantiv wie ‚Herr‘ oder, schlimmer noch, mit einem substantivierten Adjektiv [z. B. der Ewige] übersetzen.“

      Der Fall einer anderen Übersetzung, der von J. B. Rotherham, ist recht interessant. Er gebrauchte den Namen Gottes, bevorzugte aber die Form Jahwe. In einem späteren Werk jedoch, betitelt Studies in the Psalms, das 1911 erschien, kehrte er zu der Form Jehova zurück. Warum? Er erklärte: „JEHOVAH. — Der Gebrauch dieser englischen Form des Gedenknamens (2. Mose 3:18) in der vorliegenden Übersetzung des Psalters ist nicht auf irgendeinen Zweifel an der korrekteren Aussprache, nämlich Yahwéh, zurückzuführen, sondern allein auf die offenkundige Tatsache, daß es wünschenswert ist, mit dem Auge und dem Ohr der Öffentlichkeit in einer derartigen Angelegenheit, in der es hauptsächlich darauf ankommt, daß man den göttlichen Namen leicht erkennt, Kontakt zu behalten.“

      In Psalm 34:3 werden Anbeter Jehovas aufgerufen: „Hoch preiset mit mir Jehova, und laßt uns seinen Namen zusammen erheben.“ Wie können Leser von Bibelübersetzungen, die den Namen Gottes weglassen, dieser Aufforderung richtig nachkommen? Christen sind glücklich darüber, daß wenigstens einige Übersetzer den Mut hatten, den Namen Gottes in ihrer Wiedergabe der Hebräischen Schriften zu verwenden und so die „Würze des Urtextes“, wie Smith und Goodspeed es ausdrücken, zu bewahren.

      Die meisten Übersetzungen jedoch, die den Namen Gottes in den Hebräischen Schriften enthalten, gebrauchen ihn nicht im „Neuen Testament“. Welchen Grund haben sie dafür? Ist es gerechtfertigt, den Namen Gottes auch im letzten Teil der Bibel zu gebrauchen?

      [Fußnote]

      a Gedruckte Ausgaben dieses Werkes, die einige Jahrhunderte später entstanden, enthalten den göttlichen Namen jedoch in der Form Jehova.

      [Herausgestellter Text auf Seite 17]

      Die Übersetzer der Authorized Version behielten den Namen Gottes, Jehova, nur in vier Versen bei und ersetzten ihn an allen anderen Stellen mit GOD (GOTT) und LORD (HERR)

      [Herausgestellter Text auf Seite 22]

      Wenn die Verwendung des Namens Gottes „völlig unangebracht“ ist, weshalb steht er dann im hebräischen Urtext fast 7 000mal?

      [Kasten/Bilder auf Seite 20, 21]

      Feindseligkeit gegenüber dem Namen Gottes?

      In Afrikaans (der Sprache, die von Südafrikanern niederländischer Herkunft gesprochen wird) ist gegenwärtig keine Bibelübersetzung im Umlauf, die den Namen Gottes enthält. Dies ist überraschend, da viele Übersetzungen in den Stammessprachen den Namen häufig verwenden. Untersuchen wir einmal, wie es dazu kam.

      Am 24. August 1878 wurde bei einer Tagung der „Gesellschaft für wahre Afrikaander“ (GRA) der starke Wunsch geäußert, die Bibel in Afrikaans zu übersetzen. Sechs Jahre später kam die Angelegenheit wieder zur Sprache, und schließlich entschied man, mit der Arbeit zu beginnen und die Bibel aus den Ursprachen zu übersetzen. Diese Arbeit wurde S. J. du Toit anvertraut, dem Bildungsminister von Transvaal.

      Ein Brief mit Richtlinien an du Toit enthielt folgende Weisung: „Der Eigenname des Herrn, Jehovah oder Jahvê, sollte durchweg unübersetzt bleiben [d. h. nicht durch Herr oder Gott ersetzt werden].“ S. J. du Toit übersetzte sieben Bibelbücher in Afrikaans, und der Name Jehova erschien an allen Stellen.

      Auch andere südafrikanische Publikationen enthielten einmal den Namen Gottes. Zum Beispiel stand in dem Buch De Korte Catechismus von J. A. Malherbe, 1914, die Frage: „Welches ist Gottes hervorragender Name?“ Die Antwort? „Jehovah, in unseren Bibeln HERR mit Großbuchstaben geschrieben. Dieser [Name] wurde nie irgendeinem Geschöpf gegeben.“

      In dem Buch Die Katkisasieboek (ein Katechismus, der von der Vereinigten Sonntagsschulkommission der Niederländisch-reformierten Kirche in Südafrika herausgegeben wurde) stand die folgende Frage: „Dürfen wir daher den Namen Jehovah oder HERR nie gebrauchen? So tun es die Juden ... Das ist aber nicht der Sinn des Gebots. ... Wir dürfen seinen Namen gebrauchen, aber niemals mißbrauchen.“ Bis vor einigen Jahren enthielten auch Nachdrucke des Liederbuches Die Halleluja den Namen Jehova in einigen Kirchenliedern.

      Die Übersetzung von du Toit war jedoch nicht populär, und im Jahre 1916 wurde eine Bibelübersetzungskommission eingesetzt, die eine Bibel in Afrikaans herausgeben sollte. Diese Kommission handelte nach der Leitlinie, den Namen Jehova aus der Bibel wegzulassen. Im Jahre 1971 veröffentlichte die Bibelgesellschaft von Südafrika eine „vorläufige Übersetzung“ einiger Bibelbücher in Afrikaans. Der Name Gottes wurde zwar in der Einleitung erwähnt, kam aber im Text der Übersetzung nicht vor. Im Jahre 1979 erschien eine neue Übersetzung des „Neuen Testaments“ und der Psalmen, und auch sie enthielt den Namen Gottes nicht.

      Außerdem wurde 1970 der Name Jehova aus dem Liederbuch Die Halleluja entfernt. Und auch in der sechsten Auflage der revidierten Ausgabe des Buches Die Katkisasieboek ist der Name jetzt weggelassen worden.

      Die Bemühungen, die Form Jehova auszumerzen, sind nicht auf Bücher beschränkt geblieben. Ein Eckstein einer Kirche in Paarl enthielt einst die Inschrift JEHOVAH JIREH („Jehova wird ausersehen“). Eine Abbildung dieser Kirche und ihres Ecksteins erschien in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. Oktober 1974, in der Ausgabe in Afrikaans. Inzwischen ist der Eckstein durch einen anderen mit der Inschrift DIE HERE SAL VOORSIEN („Der HERR wird ausersehen“) ersetzt worden. Das Schriftzitat und das Datum auf dem Eckstein sind gleichgeblieben, aber der Name Jehova ist entfernt worden.

      Daher kennen heute viele Südafrikaner den Namen Gottes nicht. Und Kirchenmitglieder, die ihn kennen, scheuen sich davor, ihn zu gebrauchen. Einige argumentieren sogar dagegen und behaupten, der Name Gottes sei HERR, und werfen Jehovas Zeugen vor, den Namen Jehova erfunden zu haben.

      [Bilder]

      Eine niederländisch-reformierte Kirche in Paarl (Südafrika). Ursprünglich war der Name Jehova auf dem Eckstein eingraviert (oben rechts). Später wurde er ersetzt (oben links).

      [Bild auf Seite 18]

      Gottes Name in der Form Yohoua kam 1278 in dem Werk Pugio Fidei vor, wie diese Handschrift (13. oder 14. Jahrhundert) aus der Pariser Ste.-Geneviève-Bibliothek (Blatt 162b) zeigt

      [Bild auf Seite 19]

      William Tyndale verwendete den Namen Gottes in 2. Mose 6:3 in seiner Übersetzung der ersten fünf Bücher der Bibel, die 1530 erschien. In einer Anmerkung zu dieser Übersetzung erklärte er die Verwendung des Namens

      [Bildnachweis]

      (Abbildung mit der freundlichen Genehmigung der American Bible Society Library, New York).

  • Der Name Gottes und das „Neue Testament“
    Der göttliche Name, der für immer bleiben wird
    • Der Name Gottes und das „Neue Testament“

      GOTTES Name hat in den Hebräischen Schriften, dem „Alten Testament“, einen unbestreitbaren Platz. Obwohl die Juden schließlich aufhörten, ihn auszusprechen, verbot es ihnen doch ihre religiöse Überzeugung, beim Abschreiben älterer Handschriften der Bibel den Namen auszumerzen. Daher enthalten die Hebräischen Schriften den Namen Gottes häufiger als irgendeinen anderen Namen.

      Mit den Christlichen Griechischen Schriften, dem „Neuen Testament“, verhält es sich anders. Handschriften der Offenbarung (des letzten Buches der Bibel) enthalten den Namen Gottes in seiner Kurzform „Jah“ (in dem Wort „Halleluja“). Doch abgesehen davon, enthält keine alte griechische Handschrift, die wir heute von den Büchern Matthäus bis Offenbarung besitzen, den vollständigen Namen Gottes. Bedeutet das, daß der Name dort nicht stehen sollte? Das wäre überraschend, da die Nachfolger Jesu ja die Wichtigkeit des Namens Gottes anerkannten und Jesus uns lehrte, um die Heiligung des Namens Gottes zu beten. Was geschah also?

      Um dies zu verstehen, müssen wir bedenken, daß die Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften, die wir heute besitzen, nicht die Originale sind. Die eigentlichen Bücher, die von Matthäus, Lukas und den anderen Bibelschreibern geschrieben wurden, wurden viel gebraucht und waren schnell abgenutzt. Daher wurden Abschriften angefertigt, und wenn diese abgenutzt waren, wurden von diesen Abschriften weitere Abschriften hergestellt. Das jedenfalls sollten wir annehmen, da die Abschriften gewöhnlich zum Gebrauch und nicht zur Aufbewahrung angefertigt wurden.

      Heute sind Tausende von Abschriften der Christlichen Griechischen Schriften vorhanden, aber die meisten davon wurden während oder nach dem 4. Jahrhundert u. Z. hergestellt. Das legt folgende Möglichkeit nahe: Ist mit dem Text der Christlichen Griechischen Schriften vor dem 4. Jahrhundert irgend etwas geschehen, was zur Weglassung des Namens Gottes geführt hat? Die Tatsachen sprechen dafür.

      Der Name war da

      Wir können davon überzeugt sein, daß der Apostel Matthäus den Namen Gottes in seinem Evangelium gebrauchte. Warum? Weil er es ursprünglich in Hebräisch niederschrieb. Im 4. Jahrhundert berichtete Hieronymus, der die Vulgata übersetzte: „Matthäus, der auch Levi ist und der von einem Zöllner zu einem Apostel wurde, und zwar als erster aller Evangelisten, verfaßte ein Evangelium von Christus in Judäa in der hebräischen Sprache ... Wer es danach ins Griechische übersetzte, ist nicht hinreichend gesichert. Darüber hinaus wird das Hebräische selbst bis auf diesen Tag in der Bibliothek von Cäsarea aufbewahrt.“

      Da Matthäus in Hebräisch schrieb, ist es unvorstellbar, daß er den Namen Gottes nicht gebrauchte, besonders wenn er Stellen aus dem „Alten Testament“ zitierte, die den Namen enthielten. Doch andere Schreiber des zweiten Teiles der Bibel schrieben für eine internationale Leserschaft in der Weltsprache jener Zeit, in Griechisch. Daher zitierten sie nicht aus dem hebräischen Urtext, sondern aus der griechischen Septuaginta. Auch das Evangelium des Matthäus wurde schließlich ins Griechische übersetzt. Erschien Gottes Name in diesen Griechischen Schriften?

      Nun, einige sehr alte Fragmente der Septuaginta, die in den Tagen Jesu existierte, sind bis heute erhalten geblieben, und es ist bemerkenswert, daß der Eigenname Gottes darin vorkommt. Im Theologischen Begriffslexikon zum Neuen Testament (Bd. 1, S. 660) heißt es: „Neuere Textfunde lassen es als zweifelhaft erscheinen, ob schon die Verfasser der LXX das Tetragramm JHWH mit κύριος [kỵrios] übersetzt haben. Die ältesten uns jetzt zur Verfügung stehenden LXX-Hss. (Fragmente) schreiben mitten im griech. Text das Tetragramm in hebr. Buchstaben; dieser Brauch wurde von späteren jüd. Übersetzern des AT noch in den ersten Jh.en der christl. Zeit beibehalten.“ Ob daher Jesus und seine Jünger die Heilige Schrift in Hebräisch oder in Griechisch lasen — sie stießen in jedem Fall auf den göttlichen Namen.

      George Howard, Professor an der Universität von Georgia (USA), erklärte daher: „Wo die Septuaginta, die die neutestamentliche Kirche gebrauchte und aus der sie zitierte, die hebräische Form des göttlichen Namens enthielt, verwendeten die neutestamentlichen Schreiber das Tetragrammaton zweifellos in ihren Zitaten“ (Biblical Archaeology Review, März 1978, S. 14). Mit welchem Recht hätten sie das auch unterlassen können?

      Gottes Name blieb noch einige Zeit in griechischen Übersetzungen des „Alten Testaments“ erhalten. In der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts u. Z. gab der jüdische Proselyt Aquila eine neue Übersetzung der Hebräischen Schriften ins Griechische heraus, und darin schrieb er den Namen Gottes in Form des Tetragrammatons in althebräischen Buchstaben. Im 3. Jahrhundert schrieb Origenes: „In exakteren Handschriften ist dieser Name mit hebräischen Buchstaben geschrieben, aber nicht mit den modernen, sondern mit den alten“ (zitiert nach: P. Kahle, Der hebräische Bibeltext seit Franz Delitzsch, 1961, S. 46).

      Noch im 4. Jahrhundert schrieb Hieronymus in seinem Vorwort zu den Büchern Samuel und Könige: „Wir finden den Namen des Herrn, das Tetragrammaton [d. h. יהוה], in bestimmten griechischen Büchern selbst bis auf den heutigen Tag mit den alten Buchstaben.“

      Die Ausmerzung des Namens

      Bis dahin hatte jedoch der von Jesus vorausgesagte Abfall Formen angenommen, und der Name wurde, obwohl er in den Handschriften stand, immer weniger gebraucht (Matthäus 13:24-30; Apostelgeschichte 20:29, 30). Schließlich wurde er von vielen Lesern nicht einmal mehr erkannt, und wie Hieronymus berichtete, „pflegten etliche Unkundige wegen der Ähnlichkeit der Buchstaben, wenn sie ... [das Tetragrammaton] in griechischen Büchern fanden, gewöhnlich ΠΙΠΙ zu lesen“.

      In späteren Abschriften der Septuaginta wurde Gottes Name durch Wörter wie „Gott“ (Theós) und „Herr“ (Kýrios) ersetzt. Wir wissen, daß dies geschah, weil man frühe Fragmente der Septuaginta gefunden hat, in denen Gottes Name enthalten war, sowie spätere Abschriften der gleichen Teile der Septuaginta, aus denen der Name entfernt worden war.

      Das gleiche geschah mit dem „Neuen Testament“ oder den Christlichen Griechischen Schriften. Professor George Howard schreibt: „Als in der Septuaginta die hebräische Form des göttlichen Namens zugunsten griechischer Ersatzwörter ausgemerzt wurde, wurde sie auch in neutestamentlichen Zitaten aus der Septuaginta ausgemerzt. ... Bald war der Name Gottes für die Heidenkirche gänzlich verloren, sofern er sich nicht in den verkürzten Surrogaten widerspiegelte oder Gelehrte sich gelegentlich daran erinnerten.“

      Während sich daher die Juden weigerten, den Namen Gottes auszusprechen, gelang es der abtrünnigen christlichen Kirche, ihn vollständig aus griechischsprachigen Handschriften beider Teile der Bibel auszumerzen sowie aus anderssprachigen Übersetzungen.

      Die Notwendigkeit des Namens

      Wie wir bereits gesehen haben, wurde der Name schließlich in vielen Übersetzungen der Hebräischen Schriften wiedereingeführt. Doch wie verhält es sich mit den Griechischen Schriften? Nun, Übersetzer und Erforscher der Bibel erkannten, daß einige Teile der Christlichen Griechischen Schriften ohne den Namen Gottes nur sehr schwer richtig zu verstehen sind. Die Wiedereinführung des Namens ist eine große Hilfe, indem sie die Klarheit und Verständlichkeit des zweiten Teiles der inspirierten Bibel vermehrt.

      Betrachte zum Beispiel die Worte des Paulus an die Römer, wie sie in der Luther-Bibel erscheinen: „Denn ‚wer den Namen des Herrn wird anrufen, soll gerettet werden‘ “ (Römer 10:13). Wessen Namen müssen wir anrufen, um gerettet zu werden? Da Jesus oft als „Herr“ bezeichnet wird und es in einem Schrifttext sogar heißt: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!“, sollten wir da zu dem Schluß kommen, daß Paulus hier von Jesus sprach? (Apostelgeschichte 16:31, Luther-Bibel).

      Nein, das sollten wir nicht. Die Luther-Bibel verweist nämlich am Ende von Römer 10:13 auf Joel 3:5 in den Hebräischen Schriften. Wenn du dort nachliest, wirst du feststellen, daß Paulus in seinem Römerbrief in Wirklichkeit die Worte Joels zitierte; und gemäß dem hebräischen Urtext sagte Joel: „Ein jeder, der den Namen Jehovas anruft, [wird] sicher davonkommen“ (Joel 2:32 nach der Kapitel- und Verseinteilung der Neuen-Welt-Übersetzung). Ja, Paulus meinte hier, daß wir den Namen Jehovas anrufen sollten. Somit müssen wir zwar an Jesus glauben, doch unsere Rettung hängt mit der richtigen Wertschätzung für den Namen Gottes zusammen.

      Dieses Beispiel zeigt, daß die Ausmerzung des Namens Gottes aus den Griechischen Schriften dazu beigetragen hat, daß Jesus und Jehova von vielen verwechselt werden. Zweifellos trug dies sehr zur Entwicklung der Dreieinigkeitslehre bei.

      Sollte der Name wiedereingeführt werden?

      Hat ein Übersetzer das Recht, den Namen wiedereinzuführen, wenn er doch in den vorhandenen Handschriften nicht steht? Jawohl. Die meisten griechischen Lexika erkennen an, daß sich das Wort „Herr“ in der Bibel oft auf Jehova bezieht. Zum Beispiel heißt es in Robinsons Werk A Greek and English Lexicon of the New Testament (1859) unter Kýrios („Herr“): „Gott als der höchste Herr und Souverän des Universums, in der Sept[uaginta] gewöhnlich für hebr[äisch] יְהוָה Jehova.“ An den Stellen, an denen die Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften aus den früheren Hebräischen Schriften zitieren, hat der Übersetzer somit das Recht, das Wort Kýrios mit „Jehova“ wiederzugeben, wo immer der göttliche Name im hebräischen Urtext vorkam.

      Viele Übersetzer haben dies getan. Spätestens vom 14. Jahrhundert an wurden zahlreiche Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften in die hebräische Sprache angefertigt. Was taten die Übersetzer, wenn sie auf Zitate aus dem „Alten Testament“ stießen, in denen Gottes Name vorkam? Oft sahen sie sich gezwungen, den Namen Gottes in den Text wiedereinzuführen. Viele Übersetzungen der gesamten Christlichen Griechischen Schriften und einzelner Teile daraus ins Hebräische enthalten den Namen Gottes.

      Eine Reihe Übersetzungen in moderne Sprachen, besonders solche, die von Missionaren verwendet werden, sind diesem Beispiel gefolgt. So wird zum Beispiel in vielen Übersetzungen der Griechischen Schriften in Sprachen Afrikas, Asiens, Amerikas und der pazifischen Inseln der Name Jehova freimütig gebraucht, so daß die Leser deutlich den Unterschied zwischen dem wahren Gott und den falschen Göttern erkennen können. Der Name ist auch in Übersetzungen in europäische Sprachen enthalten.

      Eine Übersetzung, die den Namen Gottes mutig und zu Recht wiedereingeführt hat, ist die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften. Diese Übersetzung, die gegenwärtig in 11 Sprachen erhältlich ist, auch in Deutsch, hat den Namen Gottes an jeder Stelle wiedereingeführt, wo in den Griechischen Schriften eine Stelle aus den Hebräischen Schriften zitiert wird, die ihn enthält. Insgesamt kommt der Name in dieser Übersetzung der Griechischen Schriften mit gutem Grund 237mal vor.

      Widerstand gegen den Namen

      Trotz der Bemühungen vieler Übersetzer, den Namen Gottes in der Bibel wiedereinzuführen, ist von religiöser Seite immer Druck ausgeübt worden, ihn auszumerzen. Die Juden ließen ihn zwar in ihren Bibeln stehen, weigerten sich aber, ihn auszusprechen. Abtrünnige Christen des 2. und 3. Jahrhunderts entfernten ihn, als sie Abschriften griechischer Bibelmanuskripte anfertigten, und ließen ihn aus, als sie die Bibel in andere Sprachen übersetzten. Übersetzer in neuerer Zeit haben ihn weggelassen, auch wenn sie ihre Übersetzung auf den hebräischen Urtext stützten, wo er nahezu 7 000mal vorkommt (im Text der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift, englische Ausgabe 1984, steht er 6 973mal).

      Wie denkt Jehova über Personen, die seinen Namen aus der Bibel entfernen? Was würdest du empfinden, wenn du der Verfasser eines Buches wärest und sich jemand alle Mühe gäbe, deinen Namen aus dem Buch zu entfernen? Übersetzer, die gegen den Namen Einwände erheben, weil man seine richtige Aussprache nicht genau weiß oder weil sie der jüdischen Tradition folgen, könnten mit den Personen verglichen werden, von denen Jesus sagte, sie würden ‘die Mücke aussieben, das Kamel aber hinunterschlucken’ (Matthäus 23:24). Sie stolpern über diese kleineren Probleme, aber verursachen selbst ein viel größeres Problem — indem sie den Namen der bedeutendsten Person des Universums aus dem Buch, das von ihr inspiriert ist, entfernen.

      Der Psalmist schrieb: „Wie lange, o Gott, wird der Widersacher weiterhin schmähen? Wird der Feind deinen Namen stets respektlos behandeln für immer?“ (Psalm 74:10).

      [Kasten auf Seite 25]

      „Der HERR“ — Gleichwertiger Ersatz für „Jehova“?

      Dadurch, daß der Eigenname Gottes aus der Bibel entfernt und durch einen Titel wie „Herr“ oder „Gott“ ersetzt worden ist, verliert der Text an Aussagekraft und Bedeutung. So kommen manchmal sinnlose Wortverbindungen zustande. So heißt es im Vorwort zur Jerusalem Bible: „ ‚Der Herr ist Gott‘ zu sagen ist gewiß eine Tautologie [eine unnötige oder sinnlose Wiederholung], ‚Jahwe ist Gott‘ dagegen nicht.“

      Solche Ersatzwörter können auch zu ungeschickten Redewendungen führen. So lautet zum Beispiel Psalm 8:9 in der Revidierten Elberfelder Übersetzung (1975): „HERR, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!“ Wieviel besser ist es doch, an dieser Stelle den Namen Jehova zu verwenden! In der ursprünglichen Elberfelder Bibel (1891) heißt es hier: „Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!“

      Die Entfernung des Namens kann auch Verwirrung stiften. In Psalm 110:1 heißt es: „Der HERR sprach zu meinem Herrn: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache‘ “ (Luther-Bibel). Wer spricht hier zu wem? Wieviel besser ist doch die Wiedergabe: „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege‘ “ (Neue-Welt-Übersetzung).

      Außerdem wird durch die Verwendung des Wortes „Herr“ als Ersatz für „Jehova“ etwas von zentraler Wichtigkeit aus der Bibel entfernt: der Eigenname Gottes. In dem Werk The Imperial Bible-Dictionary (Bd. 1, S. 856) wird der Unterschied zwischen „Elohim“ (Gott) und „Jehova“ wie folgt beschrieben: „Er [Jehova] ist überall ein Eigenname, der den persönlichen Gott und nur ihn allein bezeichnet; Elohim hingegen nimmt mehr den Charakter eines Gattungsnamens an, der zwar in der Regel tatsächlich den Höchsten bezeichnet, aber nicht notwendigerweise oder einheitlich.“

      J. A. Motyer, Rektor des Trinity College (England), sagt dazu: „Dabei vergißt man über dem Ersatzwort [Herr oder Gott] zu leicht den persönlichen, intimen Namen Gottes. Indem Gott seinem Volk seinen Namen mitteilte, wollte er ihm sein Wesen offenbaren“ (Handbuch zur Bibel, 1975, S. 157).

      Nein, man kann einen charakterisierenden Eigennamen nicht einfach mit einem Titel übersetzen. Ein Titel kann niemals die volle, tiefe Bedeutung des ursprünglichen Namens Gottes vermitteln.

      [Kasten/Bilder auf Seite 26]

      Dieses Fragment der Septuaginta (rechts) aus dem 1. Jahrhundert enthält Sacharja 8:19-21 und 8:23 bis 9:4. Es wird im Israel-Museum in Jerusalem aufbewahrt. Der Name Gottes kommt darin viermal vor; drei dieser Stellen sind hier bezeichnet. In der Alexandrinischen Handschrift (links), einer rund 400 Jahre späteren Abschrift der Septuaginta, ist er in diesen Versen durch KY und KC ersetzt worden, Abkürzungen für das griechische Wort Kýrios („Herr“).

      [Kasten auf Seite 27]

      John W. Davis, ein Missionar in China, erklärte, weshalb der Name Gottes in der Bibel stehen sollte: „Wenn der Heilige Geist an irgendeiner Stelle im Hebräischen Jehova sagt, warum sagt dann der Übersetzer im Englischen oder Chinesischen nicht Jehova? Mit welchem Recht sagt er dann: An dieser Stelle werde ich Jehova verwenden und an jener ein Ersatzwort? ... Wollte jemand behaupten, in gewissen Fällen sei es verkehrt, Jehova zu verwenden, dann soll er einmal den Grund dafür nennen ... Das dürfte ihm schwerfallen, denn er muß sich die einfache Frage gefallen lassen: Wenn es in irgendeinem Fall verkehrt ist, in der Übersetzung Jehova zu gebrauchen, weshalb hat dann der inspirierte Schreiber den Namen im Original gebraucht?“ (The Chinese Recorder and Missionary Journal, Jg. VII, Schanghai, 1876).

      [Bild auf Seite 23]

      Die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften verwendet den Namen Gottes rechtmäßig 237mal

      [Bilder auf Seite 24]

      Gottes Name an einer Kirche auf Menorca (Spanien),

      an einer Statue bei Paris (Frankreich)

      und an der Chiesa di San Lorenzo in Parma (Italien)

  • Weshalb wir den Namen Gottes kennen müssen
    Der göttliche Name, der für immer bleiben wird
    • Weshalb wir den Namen Gottes kennen müssen

      „JEDER, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“ (Römer 10:13). Mit diesen Worten hob der Apostel Paulus hervor, wie wichtig es für uns ist, den Namen Gottes zu kennen. Seine Äußerung bringt uns zu der ursprünglichen Frage zurück: Warum stellte Jesus die Heiligung des Namens Gottes an den Anfang seines Mustergebetes, noch vor viele andere wichtige Bitten? Um dies zu verstehen, müssen wir die Bedeutung von zwei Schlüsselwörtern etwas näher untersuchen.

      Als erstes wollen wir klären, was das Wort „heiligen“ wirklich bedeutet. Wörtlich bedeutet es „heilig machen“. Aber ist Gottes Name nicht bereits heilig? Natürlich ist er das. Wenn wir den Namen Gottes heiligen, machen wir ihn nicht heiliger, als er ist. Statt dessen erkennen wir an, daß er heilig, abgesondert, ist; wir halten ihn heilig, indem wir ihm höchste Achtung beimessen. Wenn wir darum beten, daß Gottes Name geheiligt werden möge, sehen wir der Zeit entgegen, in der die ganze Schöpfung ihn als heilig achten wird.

      Als zweites wollen wir klären, was mit dem Wort „Name“ ausgedrückt wird. Wir haben gesehen, daß Gott einen Namen hat, nämlich Jehova, und daß dieser Name mehrere tausend Male in der Bibel steht. Wir haben auch besprochen, wie wichtig es ist, diesem Namen wieder seinen rechtmäßigen Platz im Text der Bibel zu geben. Stände der Name nicht dort, wie könnten sich dann die Worte des Psalmisten erfüllen: „Die, die deinen Namen kennen, werden auf dich vertrauen, denn du wirst bestimmt die nicht verlassen, die dich suchen, o Jehova.“ (Psalm 9:10)?

      Aber bedeutet der Begriff „den Namen Gottes kennen“ lediglich, daß man verstandesmäßig erfaßt, daß Gottes Name in Hebräisch JHWH oder in Deutsch Jehova lautet? Nein, er bedeutet mehr. Als Moses auf dem Berg Sinai war, „kam Jehova in der Wolke herab und stellte sich dort zu ihm hin und rief den Namen Jehovas aus.“ Was war mit dem Ausrufen des Namens Jehovas verbunden? Eine Beschreibung seiner Eigenschaften: „Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit“ (2. Mose 34:5, 6). Kurz bevor Moses starb, sagte er zu den Israeliten: „Ich werde den Namen Jehovas verkünden.“ Und was folgt darauf? Eine Beschreibung seiner großartigen Eigenschaften und dann ein Rückblick darauf, was Gott um seines Namens willen für die Israeliten getan hatte (5. Mose 32:3-43). Gottes Namen zu kennen bedeutet daher, zu lernen, wofür der Name steht, und den Gott anzubeten, der ihn trägt.

      Da Jehova seinen Namen mit seinen Eigenschaften, Vorsätzen und Taten in Verbindung gebracht hat, können wir verstehen, weshalb die Bibel sagt, sein Name sei heilig (3. Mose 22:32). Er ist majestätisch, groß, furchteinflößend und unerreichbar hoch (Psalm 8:1; 99:3; 148:13). Ja, Gottes Name ist mehr als ein Etikett. Er vertritt ihn als Person. Es war kein vorläufiger Name, der eine Zeitlang gebraucht und dann durch einen Titel wie „Herr“ ersetzt werden sollte. Jehova selbst sagte zu Moses: „ ‚Jehova ...‘ Dies ist mein Name auf unabsehbare Zeit, und dies ist mein Gedenkname für Generation um Generation“ (2. Mose 3:15).

      Menschen mögen versuchen, was sie wollen; sie werden den Namen Gottes nie ausmerzen können. „ ‚Denn vom Aufgang der Sonne selbst bis zu ihrem Untergang wird mein Name groß sein unter den Nationen, und an jedem Ort wird man räuchern, wird man meinem Namen eine Gabe darbringen, ja eine reine Gabe; denn mein Name wird groß sein unter den Nationen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen“ (Maleachi 1:11; 2. Mose 9:16; Hesekiel 36:23).

      Die Heiligung des Namens Gottes ist daher wichtiger als alles andere. Alle Vorsätze Gottes stehen mit seinem Namen in Verbindung. Die Probleme der Menschheit begannen, als Satan zum erstenmal Jehovas Namen schmähte, indem er Jehova gewissermaßen als Lügner bezeichnete und als unfähig, über die Menschheit zu herrschen (1. Mose 3:1-6; Johannes 8:44). Erst wenn Gottes Name hinreichend gerechtfertigt sein wird, werden die Menschen von den verheerenden Folgen der Lüge Satans vollständig frei werden. Deshalb beten Christen so inbrünstig um die Heiligung des Namens Gottes. Aber sie können auch einiges tun, um ihn zu heiligen.

      Wie können wir den Namen Gottes heiligen?

      Eine Möglichkeit besteht darin, mit anderen über Jehova zu sprechen und auf sein Königreich unter Christus als die einzige Hoffnung der Menschheit hinzuweisen (Offenbarung 12:10). Viele tun dies, so daß sich die folgenden Worte der Prophezeiung Jesajas in unserer Zeit erfüllen: „An jenem Tage werdet ihr sicherlich sprechen: ‚Saget Jehova Dank! Rufet seinen Namen an. Macht unter den Völkern seine Handlungen bekannt. Erwähnt, daß sein Name hoch erhoben werden soll. Spielt Jehova Melodien, denn er hat hervorragend gehandelt. Dies werde bekanntgemacht auf der ganzen Erde‘ “ (Jesaja 12:4, 5).

      Eine andere Möglichkeit ist, den Gesetzen und Geboten Gottes zu gehorchen. Jehova sagte zur Nation Israel: „Ihr sollt meine Gebote halten und sie tun. Ich bin Jehova. Und ihr sollt meinen heiligen Namen nicht entweihen, und ich muß inmitten der Söhne Israels geheiligt werden. Ich bin Jehova, der euch heiligt“ (3. Mose 22:31, 32).

      Inwiefern wurde der Name Jehovas dadurch geheiligt, daß die Israeliten sein Gesetz hielten? Das Gesetz wurde ihnen auf der Grundlage seines Namens gegeben (2. Mose 20:2-17). Wenn sie daher das Gesetz hielten, ehrten sie dadurch seinen Namen. Außerdem war Jehovas Name über den Israeliten als Nation genannt worden (5. Mose 28:10; 2. Chronika 7:14). Wenn sie richtig handelten, wurde er dadurch gepriesen, so wie ein Kind durch sein gutes Benehmen seinen Vater ehren kann.

      Wenn die Israeliten dagegen Gottes Gesetz nicht hielten, entweihten sie seinen Namen. Daher werden Sünden, wie zum Beispiel Götzen zu opfern, falsch zu schwören, die Armen zu bedrücken und Hurerei zu begehen, in der Bibel als Entweihung des Namens Gottes bezeichnet (3. Mose 18:21; 19:12; Jeremia 34:16; Hesekiel 43:7).

      Genauso sind Christen im Namen Gottes gewisse Gebote gegeben worden (Johannes 8:28). Und auch sie sind mit einem ‘Volk für den Namen Jehovas’ verbunden (Apostelgeschichte 15:14). Daher wird ein Christ, der aufrichtig betet: „Dein Name werde geheiligt“, diesen Namen in seinem Leben dadurch heiligen, daß er allen Geboten Gottes gehorcht (1. Johannes 5:3). Dazu gehört, daß er auch den Geboten gehorcht, die Jesus, der Sohn Gottes, gab, der seinen Vater stets verherrlichte (Johannes 13:31, 34; Matthäus 24:14; 28:19, 20).

      Jesus hob am Abend vor seiner Hinrichtung hervor, wie wichtig der Name Gottes für Christen ist. Nachdem er zu seinem Vater gesagt hatte: „Ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben“, erklärte er darauf: „Damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in Gemeinschaft mit ihnen“ (Johannes 17:26). Den Namen Gottes kennenzulernen bedeutete für die Jünger, daß sie persönlich die Liebe Gottes kennenlernten. Jesus hatte es ihnen ermöglicht, mit Gott als ihrem liebevollen Vater vertraut zu werden (Johannes 17:3).

      Was das für dich bedeutet

      Bei einer Zusammenkunft der christlichen Apostel und älteren Männer in Jerusalem sagte der Jünger Jakobus: „Symeon hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen.“ Könnte jemand erkennen, daß du zu denen gehörst, die Gott als ein „Volk für seinen Namen“ herausnimmt, wenn du diesen Namen nicht gebrauchtest oder trügest? (Apostelgeschichte 15:14).

      Obwohl viele zögern, den Namen Jehova zu verwenden, und viele Bibelübersetzer ihn aus ihren Übersetzungen weggelassen haben, haben Millionen Menschen in aller Welt gern das Vorrecht angenommen, den Namen Gottes zu tragen; sie gebrauchen ihn nicht nur bei ihrer Anbetung, sondern in ihren täglichen Gesprächen, und sie verkündigen ihn. Wenn jemand mit dir über den Gott der Bibel spräche und dabei den Namen Jehova verwendete, mit welcher Religionsgemeinschaft würdest du ihn dann in Verbindung bringen? Es gibt nur eine Gemeinschaft in der Welt, die den Namen Gottes regelmäßig bei ihrer Anbetung gebraucht, so wie es seine Anbeter in alter Zeit taten. Es sind Jehovas Zeugen.

      Der biblische Name Jehovas Zeugen kennzeichnet diese Christen als ein ‘Volk für Gottes Namen’. Sie sind stolz darauf, diesen Namen zu tragen, denn Jehova Gott hat diesen Namen seinen wahren Anbetern selbst gegeben. In Jesaja 43:10 lesen wir: „ ‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚ja, mein Knecht, den ich erwählt habe.‘ “ Von wem sprach Gott hier? Betrachten wir einige der vorangehenden Verse.

      In Vers 5 bis 7 des gleichen Kapitels von Jesaja heißt es: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir. Vom Sonnenaufgang her werde ich deinen Samen bringen, und vom Sonnenuntergang her werde ich dich sammeln. Ich werde zum Norden sprechen: ‚Gib her!‘ und zum Süden: ‚Halte nicht zurück. Bringe meine Söhne von fern her und meine Töchter vom äußersten Ende der Erde, jeden, der nach meinem Namen genannt ist und den ich zu meiner eigenen Herrlichkeit erschaffen habe, den ich gebildet, ja den ich gemacht habe.‘ “ In der heutigen Zeit beziehen sich diese Verse auf das Volk Gottes, das er aus allen Nationen zusammengebracht hat, damit es ihn preist und als sein Zeuge dient. Der Name kennzeichnet nicht nur Gott, sondern hilft auch, heute seine wahren Diener auf der Erde zu erkennen.

      Welche Segnungen es mit sich bringt, den Namen Gottes zu kennen

      Jehova beschützt diejenigen, die seinen Namen lieben, wie der Psalmist schrieb: „Weil er seine Zuneigung auf mich gerichtet hat, werde ich auch für sein Entrinnen sorgen. Ich werde ihn beschützen, weil er meinen Namen kennengelernt hat“ (Psalm 91:14). Er erinnert sich auch an sie: „Zu jener Zeit redeten diejenigen miteinander, die Jehova fürchten, ein jeder mit seinem Gefährten, und Jehova merkte unablässig auf und hörte zu. Und ein Gedenkbuch begann vor ihm geschrieben zu werden für diejenigen, die Jehova fürchten, und für diejenigen, die an seinen Namen denken“ (Maleachi 3:16).

      Die Segnungen, die sich daraus ergeben, den Namen Gottes zu kennen und zu lieben, sind daher nicht nur auf das gegenwärtige Leben beschränkt. Jehova hat gehorsamen Menschen verheißen, auf einer paradiesischen Erde ewig und in Glück zu leben. David wurde inspiriert zu schreiben: „Die Übeltäter selbst werden weggetilgt werden, die aber auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden. Aber die Sanftmütigen selbst werden die Erde besitzen, und sie werden in der Tat ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Psalm 37:9, 11).

      Wie wird dies möglich sein? Jesus gab darauf die Antwort. In demselben Mustergebet, in dem er uns beten lehrte: „Dein Name werde geheiligt“, fügte er auch die Bitte hinzu: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matthäus 6:9, 10). Ja, Gottes Königreich unter Jesus Christus wird den Namen Gottes heiligen und auch gute Verhältnisse auf der Erde herbeiführen. Es wird das Böse ausmerzen und Kriegen, Verbrechen, Hungersnöten, Krankheiten und dem Tod ein Ende machen (Psalm 46:8, 9; Jesaja 11:9; 25:6; 33:24; Offenbarung 21:3, 4).

      Unter diesem Königreich kannst du ewig leben. Wie? Indem du Gott kennenlernst. „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3). Jehovas Zeugen sind gern bereit, dir zu helfen, diese lebengebende Erkenntnis zu erwerben (Apostelgeschichte 8:29-31).

      Wir hoffen, daß der in dieser Broschüre enthaltene Aufschluß dich davon überzeugt hat, daß der Schöpfer einen persönlichen Namen hat, der ihm sehr kostbar ist. Er sollte auch dir sehr kostbar sein. Mögest du erkennen, wie wichtig es ist, diesen Namen zu kennen und zu gebrauchen, besonders in der Anbetung!

      Und mögest du entschlossen sein, so zu handeln, wie es der Prophet Micha vor vielen Jahrhunderten mutig ausdrückte: „Alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar“ (Micha 4:5).

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