Hast du dich je gefragt ...
Steht das in der Bibel?
DIE Bibel ist der Weltbestseller. Sie hat die Welt nachhaltiger beeinflußt als jedes andere Buch. Dennoch haben Menschen großes Unrecht begangen und sich dabei auf die Bibel berufen. Auch wird manch eine ungewöhnliche Behauptung der Bibel zugeschrieben.
SIND DIE BEHAUPTUNGEN DER LEUTE STETS ZUTREFFEND?
Wie du sicherlich aus Erfahrung weißt, kann es passieren, daß man beim Lesen etwas mißdeutet oder daß man gelegentlich etwas weitersagt, was man nur vom Hörensagen kennt. Aber es kommt auch vor, daß jemand einen Bibelvers verdreht oder aus dem Zusammenhang reißt, um seine unehrliche Handlungsweise zu decken. Ein anderer möchte an einem Ideal, einem Glaubenssatz oder an einer persönlichen Meinung festhalten und versucht deshalb, sie mit dem Buch der Bücher zu untermauern.
Die Bibel sagt sogar warnend, daß der eine oder andere Leser Bibeltexte aus selbstsüchtigen Beweggründen „verdrehen“ würde. Deshalb werden wir ermahnt: „Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist“ (1. Thes. 5:21; 2. Pet. 3:16).
Was sind einige der allgemein verbreiteten Auffassungen, die der Bibel zugeschrieben werden?
Steht darin: „Die Erde wird verbrannt werden.“?
Das ist ein Beispiel dafür, wie man einen Bibelvers aus dem Zusammenhang gerissen und mißdeutet hat. Allerdings heißt es in 2. Petrus 3:7: „Die Himmel und die Erde, die jetzt sind, [sind] aufgespart für das Feuer und sind aufbehalten für den Tag des Gerichts.“ Aber der Zusammenhang zeigt, daß sich die Worte „die Himmel und die Erde“ nicht auf den Sternenhimmel und auf den Erdball beziehen, auf dem wir wohnen.
In einem der vorausgehenden Verse wird davon gesprochen, daß es „von alters her Himmel gab und eine Erde“, die durch Wasser vernichtet wurden. Was oder wer ging in der weltweiten Überschwemmung zur Zeit Noahs zugrunde? Die bösen Menschen. Ja, eine gewalttätige menschliche Gesellschaft sowie alle jene Einzelpersonen, die wie „Himmel“ über sie regierten, ertranken. Der buchstäbliche Sternenhimmel und unsere Erde gingen dabei nicht zugrunde. In diesem Fall wird der Ausdruck „Erde“ in symbolischem Sinne gebraucht und bezieht sich auf die Menschen. So wird er auch in 1. Mose 11:1 gebraucht, wo es heißt: „Die ganze Erde nun hatte weiterhin e i n e Sprache.“ Natürlich wird eine Sprache nicht vom Erdboden, sondern von Menschen gesprochen. Wenn der Gerichtstag kommt, werden somit „die gottlosen Menschen“, die symbolische „Erde“, vernichtet. Unser Planet Erde wird aber bestehenbleiben und in ein Paradies umgewandelt werden (2. Pet. 3:5-7; Ps. 37:10, 11; Pred. 1:4).
Noch eine weitere Redewendung, die jahrelang mißverstanden wurde, hat man der Bibel zugeschrieben.
Steht darin: „Geld ist die Wurzel alles Übels“?
Nein, das steht nicht in der Bibel. Es gibt zwar einen Bibeltext, der ähnlich lautet, aber gleichzeitig einen ganz markanten Unterschied aufweist. In der Bibel heißt es: „Die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten“ (1. Tim. 6:10).
Welch ein riesiger Unterschied! Kann man das Geld verantwortlich machen, wenn die Menschen es zu unrechten Zwecken mißbrauchen? Wieviel Gutes kann bewirkt werden, wenn man es zu edlen Zwecken verwendet! Die Liebe zum Geld dagegen kann so übermächtig werden, daß sie zu allen möglichen schädlichen Dingen führt wie Intrigen und sogar Mord. Was die Bibel sagt, ist somit vernünftig und wahr.
Steht darin: „Gott hat die Schwarzen verflucht.“?
Mit diesen Worten suchte man den Sklavenhandel und danach die Unterdrückung der Schwarzen zu rechtfertigen. Woher rührt dieser Ausspruch? Stammt er wirklich aus der Bibel?
Nein. In 1. Mose, Kapitel 9 wird berichtet, daß ein Sohn Hams namens Kanaan von Noah, seinem Großvater, mit den Worten verflucht wurde: „Verflucht sei Kanaan. Er werde der niedrigste Sklave seiner Brüder.“
Die Geschichte zeigt, daß die Kanaaniter von den Israeliten und später von verschiedenen Weltmächten unterjocht wurden. Hat diese Erfüllung der Worte Noahs etwas mit der schwarzen Rasse zu tun? Nein. Woher wissen wir das? Weil keiner von Kanaans Nachkommen schwarz war. Die in Afrika lebenden Schwarzen sind Nachkommen von Kusch und Put, anderen Söhnen Hams. Die Bibel sagt nicht, daß diese anderen Söhne oder deren Nachkommen von Gott verflucht wurden.
Warum halten die Leute immer noch an diesem Mythos fest, obschon die Tatsachen etwas Gegenteiliges zeigen? In gewissen Ländern — so war es zum Beispiel in den Vereinigten Staaten vor dem Sezessionskrieg — decken sich in bestimmten Gebieten die wirtschaftlichen Vorteile sehr gut mit dieser Auffassung. Es gibt aber auch Personen, die das Gefühl der Überlegenheit als angenehm empfinden. In Wirklichkeit steht in der Bibel kein Wort davon, daß Gott die Schwarzen verflucht habe.
Wenn man sich anhand der Bibel vergewissert, ob etwas wirklich stimmt, kann man niemals irregeführt werden. Ist es nicht viel besser und viel zuverlässiger, etwas selbst nachzuprüfen, als nur nach dem zu gehen, was man jemanden sagen hört? Wenn du so vorgehst, wird dein Glaube durch all die vielen guten Dinge, die uns die Bibel zu sagen hat, bestimmt gestärkt werden (2. Tim. 3:16).