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  • „Meine Frau muß arbeiten gehen“
    Erwachet! 1985 | 22. Mai
    • „Meine Frau muß arbeiten gehen“

      Awake!: Wie bestreitest du deinen Unterhalt, John?

      John: Ich arbeite in der Buchhaltung eines Betriebes.

      Awake!: Und du, Carrie?

      Carrie: Ich kümmere mich um ältere Leute und helfe ihnen im Haushalt.

      Awake!: Was hat dich veranlaßt, arbeiten zu gehen?

      Carrie: Die Wirtschaftslage. Die Miete und die Lebensmittelpreise sind gestiegen, und wir sind nicht mehr mit unserem Geld ausgekommen.

      John: In unserer Gegend braucht ein Ehepaar mindestens 1 200 bis 1 400 Dollar im Monat für den Lebensunterhalt. Unsere Miete beträgt 400 Dollar im Monat. Für das Essen brauchen wir 50 Dollar in der Woche. Hinzu kommen noch Kosten für das Auto, für Kleidung und die chemische Reinigung.

      Awake!: Fing Carrie also bald an zu arbeiten?

      John: Nicht sofort, ich versuchte es mit Überstunden. Manchmal arbeitete ich 10 bis 11 Stunden am Tag, dazu 5 bis 6 Stunden an Samstagen.

      Carrie: Ja, es war für uns beide sehr schwer. Wir hatten nie Zeit füreinander. Er kam nach Hause, aß sein Abendessen und ging sofort ins Bett. Und wir kamen trotzdem nicht mit unserem Geld aus.

      John: Ich wußte, daß es so nicht viel länger weitergehen konnte. Dann fing ich an, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Und während ich Fortschritte machte, erkannte ich allmählich, daß ich gar keine Zeit für all die Überstunden hatte. Ich brauchte Zeit für religiöse Aktivitäten, wie zum Beispiel für christliche Zusammenkünfte. Daher beschloß ich, mit den Überstunden aufzuhören. Wir warteten, bis unsere Tochter größer wurde. Carrie sollte unbedingt zu Hause bleiben, bis sie mit der Schule fertig wäre. Aber als sie in die High-School kam, suchte sich Carrie eine Teilzeitbeschäftigung im Kaufhaus. Und später beschlossen wir, daß es besser wäre, wenn sie ganztags arbeiten ginge.

      Awake!: Hast du dich schon einmal darüber geärgert, daß du arbeiten gehen mußt, Carrie?

      Carrie: Nein. Ich sah, unter welcher Belastung John stand. Daher war ich froh, daß ich helfen konnte.

      Awake!: Wie hat sich die Berufstätigkeit auf euer Verhältnis zueinander ausgewirkt?

      Carrie: Jetzt, wo John nicht mehr so viele Überstunden macht, haben wir etwas mehr Zeit füreinander.

      John: Dadurch, daß Carrie berufstätig ist, hat sich die Situation gebessert, denn die finanzielle Last ist etwas leichter geworden. Aber wir achten darauf, daß keiner den anderen vernachlässigt.

      Carrie: Wir setzen uns gern zusammen und sprechen miteinander. Wir gehen zusammen einkaufen. Und wir planen unsere Wochenenden so, daß wir zusammen im Predigtdienst von Haus zu Haus tätig sein können. Das macht uns besonders viel Freude.

      John: Das ist für uns beide die schönste Zeit.

      Awake!: Wie steht es mit der Hausarbeit?

      Carrie: Wir teilen uns die Last. Jeder ist für bestimmte Aufgaben verantwortlich. Ich koche, und glücklicherweise ist John nicht schwer zufriedenzustellen, wenn es ums Essen geht. Wenn ich müde bin und nur einen Salat mache, ist er auch zufrieden. Unsere Tochter spült das Geschirr, und John wischt den Boden auf und wachst ihn.

      Awake!: Ist das nicht anstrengend nach einem Arbeitstag?

      John: Das schon. Aber gewöhnlich schaffen wir es. Ich weiß natürlich, daß ich viele dieser häuslichen Arbeiten nicht machen müßte, wenn Carrie tagsüber zu Hause wäre.

      Awake!: Hältst du es für empfehlenswert, daß Mann und Frau berufstätig sind?

      John: Nicht, wenn es nicht unbedingt sein muß. Es ist für ein Ehepaar nicht gut, wenn es so sehr auf das Einkommen der Frau angewiesen ist. Was ist, wenn sie krank oder schwanger wird? Außerdem kann der zusätzliche Druck für ein junges Ehepaar eine echte Belastung sein. Wir hoffen daher, daß wir eines Tages die jetzige Situation ändern und beide halbtags arbeiten können. Dann wären wir in der Lage, täglich einige Stunden im christlichen Predigtdienst zu verbringen.

  • „Meine Frau übt ihren Beruf nicht mehr aus“
    Erwachet! 1985 | 22. Mai
    • „Meine Frau übt ihren Beruf nicht mehr aus“

      Awake!: Mußte deine Frau je arbeiten gehen?

      Cleve: Nach unserer Heirat arbeitete sie etwa ein Jahr. Dann wurde sie schwanger und mußte aufhören.

      Awake!: Hat sie ihren Beruf wieder ausgeübt, als das Baby da war?

      Cleve: Es ist komisch, aber als sie aufgehört hatte zu arbeiten, stellte ich fest, daß ich ihr Geld eigentlich gar nicht vermißte.

      Jeane: (Lachend) Cleve hat davon sowieso nicht viel gesehen! Ich kaufte mir Schuhe, Kleider usw. — er hatte nichts dagegen. Natürlich vergewisserte ich mich immer, daß unsere Rechnungen bezahlt waren. Aber wenn ich zwei oder drei Kleider wollte, kaufte ich sie mir einfach.

      Awake!: Mußtest du viele Überstunden machen?

      Cleve: Ich erinnere mich, daß ich einmal Geld für Reparaturen am Auto brauchte. Deshalb machte ich Überstunden. Ich arbeitete viele Stunden und verdiente mehr Geld. Doch in den sechs Monaten war ich nicht in der Lage, auch nur einen Pfennig zu sparen.

      Awake!: Wie kam das?

      Jeane: Je mehr er arbeitete, um so mehr gaben wir anscheinend aus.

      Cleve: Das Geld rann uns nur so durch die Finger. Außerdem hinderten mich die Überstunden am Besuch der christlichen Zusammenkünfte. Daher hörte ich nach sechs Monaten auf, Überstunden zu machen, und einige Monate später hatte ich genug Geld gespart, um das Auto in Ordnung bringen zu lassen.

      Awake!: Jeane, bist du je wieder arbeiten gegangen?

      Jeane: Ja. Im vergangenen Sommer brauchten wir mehr Geld, und ich fand Arbeit in einer Kindertagesstätte. Aber ich arbeitete nur drei Monate lang. Ich bemerkte, daß sich unsere sechsjährige Tochter veränderte. Cleve arbeitete nachts und kümmerte sich tagsüber um sie. Einmal mußte ich abends länger arbeiten.

      Cleve: Ich war eingeschlafen, und als ich wieder aufwachte, konnte ich unsere Tochter nicht finden. Ich rief nach ihr. Keine Antwort. Ich sah aus allen Fenstern und sah hinter allen Türen nach und suchte sie im Flur. Ich schaute unter die Betten. Ich geriet in Panik! Dann kam sie plötzlich lachend aus dem Wandschrank heraus. Ich war innerlich so aufgewühlt, daß ich sie nicht einmal bestrafen konnte.

      Jeane: Als ich davon hörte und darüber nachdachte, wie sehr unsere Tochter an mir hing, erkannte ich, daß sie einfach nach meiner Aufmerksamkeit hungerte. Mir wurde bewußt, daß ich besser nicht arbeiten gehen sollte. Das Geld, das ich verdiente, ging sowieso für Steuern, Lebensmittel und Kleidung drauf. Deshalb hörte ich auf zu arbeiten.

      Awake!: Aber war das nicht ein Opfer in finanzieller Hinsicht?

      Jeane: Jehova Gott hat immer für uns gesorgt. Und wir denken, daß er Eltern die Verantwortung übertragen hat, sich um ihre Kinder zu kümmern. Wir erkannten, daß unsere Kleine einfach zu viel sich selbst überlassen war und daß ich mehr Zeit mit ihr verbringen mußte. Das war uns wichtiger als mein Beruf.

      Cleve: Und um es nochmals zu betonen: Das zusätzliche Geld half uns nicht sehr. Wir sind mit dem zufrieden, was wir haben. Wir sind nicht reich, aber auch nicht arm. Ich habe Kollegen, die manchmal sieben Tage in der Woche arbeiten. Ich habe das ausprobiert. In unserem Fall zahlte sich das nicht aus.

      Jeane: Ich weiß, daß die Zeiten schlecht sind, aber wir glauben wirklich an die biblische Verheißung aus Matthäus 6:33, nämlich daß Gott für uns sorgen wird, wenn wir zuerst das Königreich suchen.

      Awake!: Wie machst du nun von deiner Zeit Gebrauch?

      Jeane: In den letzten drei Monaten habe ich monatlich 60 Stunden dafür eingesetzt, anderen eine biblische Erkenntnis zu vermitteln. Das bereitet mir große Freude!

      Awake!: Denkst du, Mütter sollten zu Hause bleiben?

      Jeane: Wenn möglich, ja. Eine Großmutter ist einfach kein Ersatz für eine Mutter.

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