Wir beobachten die Welt
Bibeltexte in 1 660 Sprachen
◆ Nach der neuen Bibel-Sprachen-Statistik des Weltbundes der Bibelgesellschaften in Stuttgart kamen im vergangenen Jahr eine vollständige Bibel in der Kate-Sprache Papua-Neuguineas und eine Bibel in der Mofa-Sprache von Kamerun heraus. Das bedeutet, daß es die vollständige Bibel jetzt in 268 Sprachen gibt. Die Griechischen Schriften („Neues Testament“) sind seit der Erfindung der Buchdruckerkunst bis Ende 1978 in insgesamt 453 Sprachen und einzelne Bibelbücher in 939 Sprachen herausgekommen. Außerdem sind Teile der Bibel in weitere 64 Sprachen übersetzt worden, angefangen von Abuan (Nigeria) bis Zoque (Mexiko).
Atombombenopfer
◆ Wie viele Menschen sind in Hiroschima und Nagasaki umgekommen, als gegen Ende des Zweiten Weltkrieges auf diese beiden japanischen Städte Atombomben abgeworfen wurden? Im Laufe der Jahre ist diese Zahl verschiedentlich geschätzt worden, so auch im Jahre 1976. Nach jener Schätzung betrug die Zahl der Opfer in Hiroschima 140 000 und die in Nagasaki 70 000. Doch man wollte genaue Zahlen. Achtunddreißig Forscher arbeiteten zwei Jahre lang an einem genauen Bericht. Das Ergebnis: Die Zahl der Atombombenopfer in Hiroschima betrug wenigstens 190 000 und die in Nagasaki mindestens 120 000. Die Zerstörungskraft jener Atombomben war jedoch gering im Vergleich zu den Kernwaffen, die heute zur Verfügung stehen.
Geheimnis gelüftet
◆ Einer der reichsten Fischgründe der Welt befindet sich in der eiskalten Beringsee zwischen Alaska und der Sowjetunion. Schon viele Wissenschaftler haben sich über die Frage, warum so viele Tiere in dem eiskalten Wasser der Beringsee laichen, den Kopf zerbrochen. Nun haben die USA und die UdSSR gemeinsam mehrere Jahre dauernde Untersuchungen durchgeführt, um das Geheimnis zu lüften. Sie überprüften die Tiefenströmungen und kamen so dem Geheimnis auf die Spur. Man entdeckte, daß eine bisher unbekannte Strömung vom Pazifik nordwärts zieht und auf den Kontinentalschelf von Nordamerika stößt. Dabei werden Mineralien vom Meeresboden aufgewühlt, von denen sich die Meerestiere ernähren.
WHO: Angriffe gegen das Rauchen
◆ Die Weltgesundheitsorganisation der UN (WHO) richtete massive Angriffe gegen das Rauchen, das heute als eine der wichtigsten Ursachen für Lungenkrebs, Herzleiden, Bronchitis und Schädigungen des ungeborenen Kindes gilt, und forderte ein weltweites Verbot jeglicher Tabakreklame. In dem WHO-Bericht wurde empfohlen, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um zu erwirken, daß „niemand mehr raucht, außer vielleicht eine Minderheit von Erwachsenen, die es nicht fertigbringt, mit dieser Gewohnheit zu brechen“.
Herkunft der TM
◆ Der Arzt Gary L. Forrest aus Washington richtete an das Magazin American Medical News ein Schreiben über Transzendentale Meditation, in dem er erklärt, daß es sich dabei um eine „klassische hinduistische Anbetungsform“ handelt. Als Stütze zitiert der Doktor eine Vereinbarung, die von TM-Lehrern und dem Maharishi unterzeichnet worden ist und besagt, daß die Lehrer „anerkannt worden sind, der heiligen Tradition zu dienen und das Licht Gottes all denen zu bringen die es brauchen“. Forrest führt auch an, daß in den Bestimmungen der TM-Vereinigung von Kalifornien in Paragraph 14 steht: „Diese Organisation verfolgt einen religiösen Zweck.“ Er erklärt, daß Ärzte, sofern sie einem Patienten die TM als Heilmethode vorschlagen, auf die religiösen Verbindungen aufmerksam machen müßten, um „keiner Täuschung Vorschub zu leisten“.
Vorteile des Abrüstens
◆ Durch die Verfassung von 1949 wurde in Costa Rica das Heer abgeschafft und durch eine Nationalgarde ersetzt. Da dieses Land kein Geld für teure moderne Waffen ausgibt, kann es seine Mittel für Dinge aufwenden, die in anderen Entwicklungsländern fehlen. Zum Beispiel können 90 Prozent der Bevölkerung Costa Ricas lesen und schreiben, das ist ein höherer Prozentsatz als in allen übrigen Ländern Mittelamerikas. Ein Behördenmitglied erklärte: „Mit dem Geld, das wir für ein veraltetes Jagdflugzeug zahlen müßten, können wir acht Mittelschulen bauen und einrichten.“ Auch das Problem der Unterernährung ist sehr viel kleiner geworden, und das Volkseinkommen Costa Ricas ist schneller gewachsen als das der benachbarten Länder, die ein teures Heer unterhalten. Wieviel Gutes könnte mit den 400 Milliarden Dollar (US), die jetzt jährlich in der ganzen Welt für die Rüstung ausgegeben werden, bewirkt werden!
Zeichen der Zeit
◆ In den 1970er Jahren hat sich in Verbindung mit der Ehe vieles grundlegend geändert. So gibt es heute viel mehr Paare, die ohne Trauschein zusammen leben, als früher. In den Vereinigten Staaten z. B. ist die Zahl der Paare unter 25 Jahren in den ersten acht Jahren des gegenwärtigen Jahrzehnts um das Achtfache gestiegen. Außerdem leben immer mehr Personen allein und die Scheidungsfreudigkeit wird ständig größer. In den USA wird jetzt jede zweite Ehe geschieden. Dadurch ist auch die Zahl der weiblichen Familienvorstände in die Höhe geschnellt: Während sie 1970 bei 5,6 Millionen lag, betrug sie im Jahre 1978 bereits acht Millionen; das ist eine Zunahme von 43 Prozent. Wegen der großen Zahl von Ehescheidungen sollen, wie Beamte des amerikanischen statistischen Bundesamtes schätzen, fast die Hälfte aller Kinder, die jetzt geboren werden, in einer Halbfamilie aufwachsen. 45 Prozent aller Negerkinder leiden bereits unter diesem Handikap.
Schule — gefährlicher Ort
◆ In vielen Großstädten der USA werden die Schulen immer gefährlichere Orte. An Lehrern und Schülern werden Verbrechen begangen, und die Gewalttätigkeiten werden immer zahlreicher. Ein Beispiel dafür ist Cleveland (Ohio). Dort sind in den vergangenen drei Jahren 45 Schüler von der Schule gewiesen worden, weil sie im Besitz von Schußwaffen waren. Einige der Schüler behaupteten, sie hätten die Waffe zu ihrem eigenen Schutz mitgeführt.
Amazonas wieder von der Malaria bedroht
◆ Professor Warwick Kerr, Leiter des Bundesforschungsinstituts für Amazonas, sagte, daß Amazonas wieder die Gefahr der Malaria drohe. Die Malariamücke, die diese Krankheit übertrage, sei gegen DDT, das Mittel, mit dem man normalerweise diese Insekten bekämpfe, resistent geworden. Er prophezeite eine „unangenehme Überraschung“ für die Bevölkerung, wenn man sich nicht schleunigst bemühe, eine neue Form von DDT und einen Impfstoff zu finden.
Sogar für Sträflinge zu ordinär
◆ Vor kurzem wurde für die Insassen eines Gefängnisses in der nördlichsten Grafschaft Englands, Northumberland, ein Rock-Konzert veranstaltet. Doch die Sträflinge verließen kurz nach Beginn des Punk-Rock-Konzerts angewidert den Saal. Sie fanden, das Ganze sei äußerst geschmacklos gewesen, und die zotige Sprache der Rockgruppe war ihnen ein Greuel. Ein Gefangener meinte: „Ich blieb nur fünf Minuten — die Sprache war abscheulich. Nur weil wir uns gegen das Gesetz vergangen haben, bedeutet noch lange nicht, daß man uns wie Rabauken behandeln kann und daß uns Fluchen und unflätige Späße zusagen.“
Lehrer „ausgebrannt“
◆ Die Probleme, denen die Lehrer in den USA gegenüberstehen, haben bei ihnen zu geistigen und seelischen Schwierigkeiten geführt, mit denen sie nicht fertig werden. Deshalb geben viele ihren Beruf auf. Zu den Problemen zählen der Widerwille vieler Schüler gegen das Lernen, Gewalttätigkeit der Schüler, Wandalismus, niedrige Löhne und nur geringe Unterstützung durch die Schulverwaltung. In dem Schuljahr 1978/79 sind mehr als 110 000 Lehrer tätlich angegriffen worden. Mehr als 25 Prozent von ihnen haben Sachschaden erlitten. Willard McGuire, Präsident der 1,8 Millionen Mitglieder zählenden National Education Association, sagte: „Tausende von Lehrern benötigen unbedingt Hilfe. Ihre durch den Beruf hervorgerufenen psychischen Probleme sind bisher ungelöst geblieben.“ Er erklärte, daß viele Lehrer „nicht schlafen können, häufig deprimiert und körperlich völlig erschöpft sind“. Eine Umfrage ergab, daß ein Drittel aller amerikanischen Lehrer ihren Beruf kein zweites Mal mehr wählen würden.
Marihuana doch gefährlich
◆ Die Beweise für die Gefährlichkeit von Marihuana mehren sich. Nach neuen Forschungen schädigt Marihuana unter anderem das Gehirn und das Kind im Mutterleib, hat Unfruchtbarkeit zur Folge und schädigt die Lunge. Auf einer Ärztekonferenz in New York wurde erklärt, daß Marihuana besonders für die Jugendlichen gefährlich sei, weil sie sich in der geschlechtlichen Reifezeit befänden und der Schaden, der dann entstehe, nicht mehr gutzumachen sei. Dr. Nicholas A. Pace sagte: „Immer wieder hört man die Behauptung, Marihuana sei nicht so gefährlich wie Alkohol. Das stimmt ganz und gar nicht.“ Alkohol wird vom Körper in wenigen Stunden abgebaut und ausgeschieden; Marihuanabestandteile dagegen werden im Fettgewebe gelagert und sind noch nach Wochen nicht völlig ausgeschieden.
Die getäuschten Delphine
◆ Letztes Jahr empörte sich das Ausland, als japanische Fischer etwa 1 000 Delphine töteten, die, wie sie behaupteten, ihre Fischgründe ruinierten. Das staatliche Fischereiamt leitete darauf eine Untersuchung ein, um zu ermitteln, ob man die Delphine von den Fischgründen vertreiben könne, ohne sie zu töten. Das Ergebnis: ein Kunststoffmodell ihres natürlichen Feindes in Lebensgröße, des Schwertwals. Doch die Anwesenheit dieser Imitation allein genügte nicht, um den intelligenten Tieren Angst einzuflößen. Erst als man über Unterwasserlautsprecher die Laute eines hungrigen Schwertwals übertrug, zeigten sie deutliche Anzeichen von Angst.