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Wer ist Herr in eurem Haus?Erwachet! 1976 | 22. Mai
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eigenen Händen nieder“ (vergleiche Sprüche 1:8; 3. Mose 19:3).
Bedeutet das, daß dem Kind keine Möglichkeit gelassen wird, seine Persönlichkeit zu entwickeln oder zu entfalten? Nein, das bedeutet es nicht. Aber wenn die Eltern ihm eine gewisse Verantwortung übertragen und eine gewisse Freiheit lassen, tun sie es in einer Weise, daß das Kind weiß, daß es nicht alles zu bestimmen hat. Die Mutter könnte zum Beispiel, anstatt zu fragen: „Was sollen wir heute nachmittag machen?“, sagen: „Heute nachmittag gehen wir spazieren. Wohin sollen wir gehen?“ So räumt sie dem Kind eine gewisse Entscheidungsfreiheit ein, gleichzeitig aber merkt es, daß es nicht Herr im Haus ist.
Ein wesentlicher Bestandteil
Aber nur wenn Kinder in Zucht genommen werden, lernen sie, daß sie nicht Herr im Haus sind. Manche Eltern sind anderer Meinung — und sicherlich auch viele Kinder. Doch man beachte folgende Äußerung eines Kinderpsychiaters (Wayne Weisner):
„Um aus Kindern gesittete Menschen zu machen, müssen sie in Zucht genommen werden, ja die Kinder wollen das sogar. Sie lassen sich von Eltern, die konsequent und stets gerecht sind, bereitwillig in Zucht nehmen. In der Erziehung müssen sich die Eltern absolut einig sein, denn das Kind merkt es sofort, wenn eine gewisse Uneinigkeit besteht, und sieht darin eine Ermunterung, nicht zu gehorchen.“
Diese Auffassung deckt sich natürlich mit dem, was Gott vor langer Zeit über die beste Erziehungsmethode niederschreiben ließ: „Rute und Zurechtweisung verleihen Weisheit; aber ein sich selbst überlassenes Kind bringt seiner Mutter Schande“ (Spr. 29:15, Menge).
Es gibt viele Familien, in denen die Kinder Herr im Haus sind, ihren Eltern diktieren und alles bestimmen. Aber solche Familien sind nicht glücklich. Weder die Eltern noch die Kinder sind glücklich, ja sie können es auch nicht sein. Das Wort Gottes zeigt deutlich, daß eine Familie nur dann wirklich glücklich ist, wenn der Vater seine Funktion als Haupt erfüllt und die Mutter ihn respektiert und unterstützt. Dann fühlen sich die Kinder geborgen und sicher geleitet. Das aber sind wichtige Voraussetzungen dafür, daß sie sich zu ausgeglichenen, seelisch reifen Menschen entwickeln.
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Sind Arzneimittel unbedenklich?Erwachet! 1976 | 22. Mai
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Sind Arzneimittel unbedenklich?
SCHAUT man sich den Badezimmerschrank vieler Haushalte an, stellt man fest, daß er oft mit Medikamenten so vollgestopft ist, daß kaum noch Platz für eine Zahnbürste bleibt. Anscheinend ist es eine Schwäche des Menschen, Arzneimittel nehmen zu wollen. Sir William Osler, ein berühmter kanadischer Arzt, sagte sogar einmal humorvoll: „Der Wunsch, eine Medizin einzunehmen, ist vielleicht das wesentlichste Merkmal, das den Menschen vom Tier unterscheidet.“
In den USA werden jährlich über 10 Milliarden Dollar für Medikamente ausgegeben, um die verschiedensten Leiden zu lindern. Die Ärzte stellen jedes Jahr mehr als 2,4 Milliarden Rezepte aus. Man schätzt, daß der Verbrauch an verschreibungspflichtigen Medikamenten jedes Jahr um 9,5 Prozent zunehmen wird. Und weshalb ist das so?
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