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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 15. 8. S. 497-505

Bewahre in allen Dingen dein Gleichgewicht

„So achtet streng darauf, wie ihr wandelt nicht als Unweise, sondern als Weise.“ — Eph. 5:15, NW.

1, 2. Wieso kann ein Christ mit einem Seiltänzer verglichen werden?

SCHON viele Zirkusbesucher haben atemlos vor Schreck auf ihren Plätzen gesessen, während ein Seiltänzer hoch über ihren Köpfen seine Kunststücke vollführte. Er schritt auf einem dünnen Seil so sicher dahin, als schritte er auf dem Boden. Große Anstrengungen und viele Jahre des Trainings hatte es für ihn erfordert, dieses unbeirrbare Gefühl für Gleichgewicht zu entwickeln. Er mußte sich eine Gewandtheit erarbeiten, die der ständigen Kontrolle bedurfte. Wenn er auf seinem Seil dahinschreitet, denkt er an das, was er gerade tut. Er läßt seine Gedanken nicht zu anderen Dingen abschweifen, sondern konzentriert sich ausschließlich darauf, sein Gleichgewicht zu bewahren.

2 Der Seiltänzer ist eine gute Darstellung von einem Christen, der auf dem schmalen Wege der christlichen Lauterkeit wandelt. Jesus sprach von diesem Wege, als er sagte: „Schmal ist die Pforte und eingeengt der Weg, der zum Leben führt, und wenige gibt es, die sie finden.“ (Matth. 7:14, NW) Der Gott hingegebene Christ gehört zu diesen wenigen. Um auf dem schmalen Pfade bleiben zu können, muß er in geistiger Hinsicht seinen Gleichgewichtssinn entwickeln, gleichwie der Seiltänzer den Sinn für völliges Gleichgewicht entwickeln muß, um auf seinem Seil bleiben zu können. Ebenso, wie für ihn ein einziger Fehltritt katastrophal sein kann, kann es für den Gott hingegebenen Christen sein.

3. Wie kann sich ein Christ noch retten, wenn er fallen sollte, doch warum sollte er einen Sturz vermeiden?

3 Ein Sicherheitsnetz, das unter dem Seiltänzer ausgebreitet wird, kann ihm das Leben retten, doch muß er große Anstrengungen machen, bis er sein Seil wieder erreicht, und wenn er es erreicht hat, mag er so erschüttert sein, daß es ihm schwerfällt, seine Unerschrockenheit und Sicherheit von neuem zu erlangen. Der Christ, der sein Gleichgewicht verliert und stürzt, das heißt vom Wege der christlichen Lauterkeit abkommt, der sich hoch über dem Sumpf des unmoralischen Betragens der Welt dahinzieht, kann sein Leben durch aufrichtige Reue retten. Aber wieder hochzuklimmen bedeutet eine lange und sehr schwierige Aufgabe. Einige, die stürzten, konnten den Rückweg nicht mehr finden. Somit bekundet man Weisheit, wenn man alles daransetzt, um gar nicht erst zu stürzen. Das erfordert aber auf seiten des Christen das völlige geistige Gleichgewicht; und er muß beständig darüber wachen, wie er wandelt.

4, 5. Wie wird das Wort Gleichgewicht erklärt, und wie kann ein Christ es verlieren?

4 Der Seiltänzer bewahrt ein bewunderungswürdiges körperliches Gleichgewicht, aber das völlige geistige Gleichgewicht ist noch wünschenswerter. Doch was versteht man unter Gleichgewicht? Zum Beispiel sagt Webster’s New International Dictionary, zweite unverkürzte Ausgabe: „Gleichgewicht [sei] ein Zustand, in dem sich entgegengesetzte Kräfte die Waage halten, sei es in körperlicher oder in anderer Hinsicht; ferner Beständigkeit, Standfestigkeit, Gleichmaß oder Harmonie der Kräfte, Ausgewogenheit oder auch ein Zustand, in dem Ausgeglichenheit besteht.“

5 Was den Seiltänzer betrifft, so muß dieser sich auf seinem Seil in einem Zustand des Gleichgewichts oder der Standfestigkeit halten. Wenn er sich zu weit nach dieser oder jener Seite hinneigen sollte, würde er sein Gleichgewicht verlieren und vom Seil stürzen. Dasselbe gilt in bezug auf den Christen. Er kann sein geistiges Gleichgewicht dadurch verlieren, daß er extrem, sorglos oder gleichgültig wird in bezug auf die Notwendigkeit, völlig im geistigen Gleichgewicht zu bleiben.

6. Wodurch wird der Sinn für das Gleichgewicht, das ein Christ hat, dirigiert, und wie berührt seine geistige Einstellung dieses Gleichgewicht?

6 Das körperliche Gleichgewicht des Seiltänzers wird von seinem Gehirn dirigiert, und es kann durch Training verbessert werden. Dasselbe gilt für den Christen. Auch sein Gleichgewicht wird vom Gehirn dirigiert, doch ist es nicht von körperlicher, sondern von geistiger Art. Es kann ebenfalls durch richtige Schulung verbessert werden, indem man eine gute geistige Einstellung entwickelt. Wessen geistige Einstellung schlecht ist, dessen geistige Standfestigkeit wird in Mitleidenschaft gezogen, und er wird schließlich seinen festen Stand auf dem schmalen Pfad christlicher Lauterkeit verlieren. Personen, die zynisch und überkritisch sind und sich leicht beklagen, sollten sich warnen lassen. Ihre geistige Haltung ist nicht gut. Ihr christliches Gleichgewicht ist gefährdet.

ANZEICHEN EINES MANGELNDEN GLEICHGEWICHTS

7. Was sollte jemand tun, der eine Schwäche in seinem geistigen Gleichgewicht entdeckt?

7 Der Christ, der sich auf den schmalen Weg der christlichen Lauterkeit begibt, muß auf die Zeichen achten, die einen Mangel an geistigem Gleichgewicht anzeigen. Wenn er eine Schwäche bemerkt, muß er sich darauf konzentrieren, sie zu überwinden. Tut er das nicht, so mag es sein, daß er das andere Ende des schmalen Weges zum Leben nicht erreicht. Wenn ein Seiltänzer in seinem Sinn für Gleichgewicht eine Schwäche entdeckt, arbeitet er daran, bis er sie überwunden hat. Hat nicht ein Christ noch mehr Grund, in bezug auf seine Schwächen dasselbe zu tun? Er trachtet nicht danach, sich völlig im Gleichgewicht zu halten, um den Lebensunterhalt zu verdienen, wie dies der Seiltänzer tut, sondern sein Ziel ist vielmehr das ewige Leben. Ist dieses nicht von viel größerem Wert?

8, 9. Welches sind sechs Hauptsymptome von Gleichgewichtsstörungen, und wie offenbart sich Unbeständigkeit?

8 Es gibt einige Hauptsymptome, die anzeigen, ob es einem Christen am völligen geistigen Gleichgewicht fehlt, nämlich folgende: Nicht beständig sein, nicht standfest sein, verkehrte Ansichten über materielle Dinge haben, unzuverlässig sein, unverständig (oder unvernünftig) handeln und die Neigung haben, der Geselligkeit zu große Wichtigkeit beizumessen.

9 Ein Gott hingegebener Christ hat die Verantwortung, dem Beispiel Christi zu folgen, indem er die gute Botschaft predigt und sich mit anderen, die Jehova Gott ebenso dienen, verbindet. Wenn er sprunghaft ist und seinen öffentlichen Evangeliumsdienst nur unregelmäßig durchführt, so ist das ein Symptom der Unbeständigkeit. Seine geistige Einstellung gegenüber seinen Verantwortlichkeiten als Christ ist nicht gut. Er bekundet keinen freudigen Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes.

10. Wieso können Paulus und Jeremia als Personen angeführt werden, die die richtige Geisteshaltung an den Tag legten?

10 Der Apostel Paulus offenbarte die richtige Geisteshaltung, als er sprach: „Tatsächlich, wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkündigte!“ Und dasselbe ist von Jeremia zu sagen, der erklärte: „Und spreche ich: Ich will ihn nicht mehr erwähnen, noch in seinem Namen reden, so ist es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen; und ich werde müde, es auszuhalten, und vermag es nicht.“ (1. Kor. 9:16, NW; Jer. 20:9) Diese Männer waren in ihrem Dienste für Gott nicht unbeständig. Niemand mußte Monat um Monat bei ihnen vorsprechen, um sie zu ermuntern, darin tätig zu sein. Sie ließen sich von innen heraus, durch ihre eigene Liebe zu Gott und durch ihren Eifer für die göttliche Wahrheit, dazu treiben. Sie bekundeten willigen Gehorsam. Dasselbe gilt heute von denen, die sich Gott hingeben.

11. Wieso kann durch den Versammlungsbesuch eine Schwäche im geistigen Gleichgewicht offenbar werden?

11 Den Personen, die im Predigtdienste unbeständig sind, fehlt es an geistigem Gleichgewicht. Sie wandeln auf dem christlichen Pfade so, als ob sie nicht genau wüßten, wohin sie gehen. Solche Personen sind nicht nur in ihrem Felddienste, sondern auch in der Pflege ihrer Gemeinschaft mit der Neuen-Welt-Gesellschaft unregelmäßig. Statt im Besuch der Zusammenkünfte der Versammlungen beständig zu sein, sind sie unregelmäßig. Sie erkennen nicht, daß die regelmäßige Verbindung mit der Neuen-Welt-Gesellschaft für ihr geistiges Gleichgewicht und ihr Wohl unbedingt notwendig ist. Ja, sie ist ein biblisches Erfordernis. „Und laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu rechten Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit geworden ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Heb. 10:24, 25, NW) Den Personen, die die schlechte Gewohnheit haben, die Zusammenkünfte der Versammlung nicht regelmäßig zu besuchen, fehlt es an geistigem Gleichgewicht.

NICHT STANDFEST

12—14. (a) Wie bekundet jemand, daß er nicht standfest ist? (b) Wessen schlechtem Beispiel folgt er? (c) Warum sollte man weltliche Gesellschaft meiden, und welche biblischen Anweisungen besitzen wir hierüber?

12 Menschen, die in der biblischen Wahrheit nicht fest gegründet und geistig unreif sind, offenbaren einen Mangel an Standfestigkeit. Solche zeigen durch ihre Taten und Entschlüsse, daß die Wahrheit nicht in ihrem Herzen verankert ist, obwohl sie sie im Kopfe haben mögen. Weil sie eine Kopferkenntnis der Wahrheit besitzen, können sie ziemlich gute Antworten geben, obwohl ihr Herz unberührt ist. Sie lassen sich im Alltagsleben nicht von biblischen Grundsätzen leiten. Sie lassen es daran mangeln, Glauben an die Weisheit des göttlichen Wortes zu bekunden. „Wenn es irgendeinem von euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe, und es wird ihm gegeben werden. Doch bitte er unablässig im Glauben, ohne irgendeinen Zweifel zu hegen, denn wer da zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Winde bewegt und hin und her getrieben wird. In der Tat, jener Mensch denke nicht, daß er irgend etwas von Jehova empfangen werde; er ist ein unentschiedener Mann, unbeständig auf allen seinen Wegen.“ (Jak. 1:5-8, NW) Der Unentschlossene ist im Glauben nicht standhaft.

13 Die Person, die nicht standfest ist, läßt sich bei ihren Beschlüssen von ihrer eigenen Weisheit und ihren leidenschaftlichen Begierden mehr beeinflussen als von der Weisheit des göttlichen Wortes. Sie gehört zu jenen, die ihre Gefährten törichterweise außerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft suchen. Sie pflegt Gemeinschaft mit weltlichen Personen, die kein Interesse daran haben, den Willen Gottes zu tun. Sie bringt sich in dieselbe Lage, in der sich die Israeliten befanden, die entgegen den ausdrücklichen Anweisungen Gottes mit den Kanaanitern Gemeinschaft pflegten. „Wache über dich, damit du nicht einen Bund schließest mit den Bewohnern des Landes, in das du gehst, aus Furcht, er könne sich in deiner Mitte als eine Schlinge erweisen.“ — 2. Mose 34:12, NW.

14 Es ist Torheit, nach der Gemeinschaft mit weltlichen Personen zu trachten. Die Verbindung mit ihnen wird einem Christen nicht helfen, sein geistiges Gleichgewicht zu bewahren, sondern wird ihn eher aus demselben bringen. Er braucht Gefährten, die ihm behilflich sind, festzustehen; denn wenn er von dem Wege der christlichen Lauterkeit abgleitet, indem er einen Fehltritt tut, und er die Merkmale eines Christen einbüßt, so verliert er sein Leben. Wenn er nicht den weltlichen Menschen gleich sein will, denen die Merkmale eines wahren Christen fehlen, warum dann mit ihnen Gemeinschaft pflegen? Warum sich ihrer falschen Denkungsart anpassen? Er darf folgende biblische Worte nicht übersehen, wenn er in Sicherheit bleiben möchte: „Laßt euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33, NW) Was den Israeliten widerfuhr, dient uns heute als warnendes Beispiel. „Und sie vermischten sich mit den Nationen und lernten, nach ihren Werken zu handeln. Und sie wurden durch ihre Werke unrein und pflegten treulos Verkehr (mit ihnen). Und der Zorn Jehovas entbrannte gegen sein Volk, und er verabscheute seinen (Erb-) Besitz.“ — Ps. 106:35, 39, 40, NW.

15. Welchem sicheren Wege sollte ein Christ folgen?

15 Sich von Ungläubigen getrennt zu halten verleiht einem Christen auf seinem Wege Sicherheit. Dies bedeutet nicht buchstäbliche Absonderung. Christus und die Apostel sonderten sich nicht körperlich von Ungläubigen ab, sondern mischten sich unter sie, um ihnen behilflich zu sein, die biblischen Wahrheiten zu erkennen. Aber sie pflegten keine Gemeinschaft mit ihnen. Der Apostel Paulus zeigt klar, welchem Lauf Christen heute folgen sollen, wenn er sagt: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder was für eine Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis?“ (2. Kor. 6:14, NW) Im Gehorsam gegenüber dieser schriftgemäßen Anweisung wird der Christ, der sein Gleichgewicht bewahren will, die Gemeinschaft mit Gefährten innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft, nicht außerhalb derselben, suchen.

16, 17. Wie sollte mit Bezug auf eine Eheschließung vorgegangen werden? Weshalb?

16 Wenn es sich also darum handelt, eine Ehe zu schließen, ist es noch dringender, daß ein Christ dieser Taktik folgt und sich von Außenstehenden getrennt hält. Er muß mit seinem Ehepartner leben; und wenn dieser Partner nicht gleichwie er ein Gott hingegebener Christ ist und sich nicht dafür interessiert, Gott Gehorsam darzubringen, wird er es da nicht noch schwieriger finden, im Glauben festzustehen? Wird es nicht beständig Reibungen, Schwierigkeiten und Enttäuschungen geben? Warum Herzweh über sich bringen, indem man einer Vereinigung zustimmt, die sicherlich Schwierigkeiten und Unglück verursachen wird? Warum Gottes Geboten ungehorsam sein, wie die Israeliten es waren, die heidnische Kanaaniter heirateten? „Und du sollst keinen Ehebund mit ihnen schließen. Deine Tochter sollst du nicht seinem Sohne geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen. Denn er wird [sie werden, ZB] deinen Sohn davon abwendig machen, mir zu folgen, und sie werden bestimmt anderen Göttern dienen, und der Zorn Jehovas wird in der Tat gegen euch entbrennen, und er wird dich bestimmt eilends vernichten.“ — 5. Mose 7:3, 4, NW.

17 Die Gefahr, sich durch einen ungläubigen Ehepartner von Jehova Gott abwendig machen zu lassen, ist heute ebenso groß wie in den Tagen des ehemaligen Volkes Israel. Natürlich können Personen, die zum Glauben gekommen sind, nachdem sie geheiratet hatten, ihren Stand nicht ändern, sondern müssen weiterhin mit ihrem ungläubigen Ehegenossen leben, wobei sie aus ihrer Lage das Beste machen. Doch werden sie ihr Äußerstes tun, um geistig stark zu bleiben. Jene aber, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören und unverheiratet sind, sollten weise wandeln, indem sie dem biblischen Grundsatz Beachtung schenken, „nur im Herrn“ zu heiraten. Wer diesen Grundsatz übersieht, offenbart, daß er geistig nicht standfest ist.

18, 19. (a) Erkläre, wieso in Verbindung mit der öffentlichen Meinung offenbar werden kann, ob jemand standfest ist oder nicht. (b) Was ist die richtige Einstellung der öffentlichen Meinung gegenüber?

18 Ein weiteres Anzeichen dafür, daß jemand nicht standfest ist, ist die Furcht vor der öffentlichen Meinung. Kinder legen diese im allgemeinen an den Tag, da es ihnen sehr daran gelegen ist, was ihre Klassenkameraden oder Altersgenossen von ihnen denken und sagen. Sie haben Angst davor, sich gegen etwas zu stemmen, was populär ist. Sie kleiden sich, wie sich andere kleiden, lassen sich die Haare so schneiden wie andere, sprechen wie andere und handeln wie andere. Ihre Furcht, von anderen verschieden zu sein, macht sie zu Sklaven der Gleichförmigkeit.

19 Was macht es denn, was andere denken oder sagen, und wenn jemand aus der Menge hervorsticht, weil er nicht in allem, was sie tut und denkt, mitmacht? Was schadet es, wenn die Menge denkt, eine Person sei eigenartig, weil sie an christlichen Grundsätzen festhält? Die Meinung der vielen bedeutet nichts, aber Gottes Urteil bedeutet alles, denn er kann Leben geben; die Masse kann kein Leben geben. Der standfeste Christ wird nicht zulassen, daß die Furcht vor dem, was andere denken oder sagen mögen, ihn den vielen gleichförmig macht. Er wird trotz der gegenteiligen populären Ansichten fest für christliche Grundsätze eintreten.

MATERIELLE DINGE

20, 21. Auf welche Weise können materielle Dinge eine geistige Gleichgewichtsstörung verursachen?

20 Das dritte Symptom einer geistigen Gleichgewichtsstörung ist die falsche Ansicht über materielle Dinge. Der unausgeglichene Christ wird zulassen, daß die Liebe zu solchen Dingen ihm über den Kopf wächst und ihn in einen Sumpf von Schulden hineinstürzt. Er richtet sich nicht klugerweise nach den Mitteln, die er besitzt, sondern läßt sich in die Sklaverei gegenüber materiellen Besitztümern bringen. Seine weltliche Beschäftigung bereitet ihm größere Sorge als seine geistige Beschäftigung.

21 Auch wenn seine weltliche Arbeit ihn an seinem Predigtdienst und seinem Besuch der Versammlungen hindern mag, ist er doch nicht bereit, die Sache so zu ordnen, daß die geistigen Interessen an die erste Stelle kommen. Die materiellen Dinge, die mit dem Gelde gekauft werden können, das er verdient, bedeuten ihm mehr als der Evangeliumsdienst und seine geistige Gesundheit. Er stellt Gottes Interessen und sein eigenes geistiges Wohl an die zweite Stelle. Er wandelt nicht wie ein Weiser, sondern wie der Unweise, der nicht über die Art wacht, wie er wandelt. Er ist unausgeglichen und steht in der Gefahr zu stürzen, nämlich von dem schmalen Pfade der christlichen Lauterkeit abzuweichen.

NICHT ZUVERLÄSSIG

22. Wodurch zeigt sich das vierte Symptom einer geistigen Gleichgewichtsstörung?

22 Den Personen, die das vierte Symptom einer Gleichgewichtsstörung aufweisen, fehlt das Gefühl für Verantwortlichkeit. Man kann sich nicht auf ihr Wort verlassen. Sie versprechen zwar schnell etwas, brechen aber das Versprechen ebenso schnell wieder. Wie könnte man sich darauf verlassen, daß sie die Versprechungen, die sie Gott gegeben haben, halten, wenn man sich nicht darauf verlassen kann, daß sie die Versprechungen, die sie Mitchristen gegeben haben, halten? Hat ihre Zustimmung, Gottes Willen zu tun, wirklich etwas zu bedeuten? Wenn sie in bezug auf kleine Versprechungen untreu sind, werden sie nicht auch in bezug auf dieses Wichtigste untreu sein?

23. (a) Wie sollten sich Aufseher einer unzuverlässigen Person gegenüber verhalten? (b) Auf welche verschiedene Weise zeigt eine solche Person, daß sie der ihr übertragenen Verantwortung nicht nachkommt?

23 Ein unzuverlässiger Christ ist ein Christ, dem es an Gleichgewicht fehlt. Er kann der theokratischen Organisation nicht wirklichen Dienst leisten. Weil er unzuverlässig ist, sehen Aufseher in der Organisation davon ab, ihm Verantwortlichkeiten zu übertragen. Er gleicht den Menschen jener Art, die sich für die theokratische Predigtdienstschule eintragen, um sich im Predigtdienst schulen zu lassen, die aber, wenn ihnen eine Studierendenansprache zugeteilt wird, gar nicht anwesend sind, wenn sie sprechen sollten. Oder vielleicht verfehlt ein solcher, eine Aufgabe in der Dienstversammlung der Ortsgruppe zu erfüllen. Tut er dies wiederholt, so zeigt er damit, daß er nicht zuverlässig ist und daß man ihn nicht mit Aufgaben betrauen kann, die mit Verantwortung verbunden sind. Er wird dieselbe Unverantwortlichkeit an den Tag legen, wenn er verspricht, sich zum Felddienst an einen Treffpunkt zu begeben, oder wenn er einer Person guten Willens sagt, er werde sie wieder besuchen. Seine Versprechungen sind leere Worte.

24. Wie beweist jemand, daß er würdig ist, Dienstvorrechte zu erhalten?

24 Wenn ein Christ etwas verspricht, sollte er es auch halten. Wenn er es nicht hält, macht er sich zu einem Lügner. Der ausgeglichene Christ hält sein Wort. Er löst sein Versprechen ein und kommt den übernommenen Verpflichtungen nach. Da er sich in kleinen Dingen als treu erweist, werden ihm größere Dinge übertragen, die noch mehr Verantwortung mit sich bringen. Christus wies in seinem Gleichnis von den Talenten auf diese Tatsache hin. Der Sklave, der von den fünf Talenten, die ihm anvertraut worden waren, guten Gebrauch machte, erwies sich als zuverlässig, und er wurde dafür mit noch größeren Dienstvorrechten gesegnet. „Sein Herr sprach zu ihm: ‚Wohlgetan, guter und treuer Sklave! du bist über wenigem treu gewesen. Ich will dich über vieles setzen. Gehe ein in die Freude deines Herrn.‘“ — Matth. 25:23, NW.

25. Welches künftige Geschick haben sehr wahrscheinlich jene, die das Symptom der Unzuverlässigkeit aufweisen?

25 Wie können Christen, die unzuverlässig sind, erwarten, daß sie auf dem schmalen Weg zum Leben bleiben? Wie können sie erwarten, sein Ende zu erreichen, wenn sie nicht das richtige Gleichgewicht an den Tag legen? Wie bei einem ungeübten Seiltänzer sind die Möglichkeiten, abzugleiten, sehr groß.

NICHT VERSTÄNDIG

26, 27. Warum sollte ein Christ vernünftig und verständig handeln?

26 Wer geistig im richtigen Gleichgewicht ist, ist in allem, was er tut, vernünftig und verständig. Er ist weder überspannt noch extrem, sondern lebt mäßig. Er gehorcht dem Gebot: „Laßt eure Verständigkeit allen Menschen kundwerden.“ (Phil. 4:5, NW) Er bekundet dies, indem er als Weiser wandelt, und zeigt durch das, was er tut und sagt, daß er sich von biblischen Grundsätzen leiten läßt.

27 Der Christ, dem es an Gleichgewicht fehlt, verhält sich direkt entgegengesetzt. Er ist unmäßig in seinen Gewohnheiten und unweise in seinen Entscheidungen. Er ist starrköpfig und für ein Übereinkommen unzugänglich. Er tut seinen Mund auf, um seine eigene Weisheit heraussprudeln zu lassen, hält aber sein Ohr für den weisen Rat seiner christlichen Brüder verschlossen. Wenn er sich nicht ändert und einem vernünftigen, mäßigen Lauf folgt, und zwar im Denken wie im Handeln, wird er nicht fortfahren können, festen Fußes auf dem schmalen Weg zum Leben zu wandeln.

INTERESSE FÜR GESELLIGKEIT

28, 29. (a) Welches ist das sechste Symptom einer Gleichgewichtsstörung, und warum ist es so gefährlich? (b) Was ist der richtige Gesichtspunkt?

28 Das sechste erwähnte Hauptsymptom, das einen Mangel an richtigem Gleichgewicht anzeigt, besteht darin, daß jemand das Interesse für Geselligkeit den theokratischen Interessen voranstellt. Bestimmt hat jener, der denkt, seine gesellschaftlichen Pflichten kämen vor den Pflichten des Predigtdienstes, nicht die richtige geistige Einstellung gegenüber seinen christlichen Verantwortlichkeiten und seinen Pflichten. Sein Sinn für das, was wichtig ist, ist verschroben. Er läßt sein Versprechen, Gottes Willen in seinem Leben an die erste Stelle zu setzen, außer acht. Törichterweise stellt er die persönliche Unterhaltung seinem Dienst für Gott voran.

29 Geselligkeit hat ihre Zeit und ihren Ort. Man sollte nicht zulassen, daß sie die Tätigkeit, die die Versammlung vorsieht, stört. Der Christ, der geistiges Gleichgewicht hat, wird ihr in vernünftigem Rahmen Zeit und Aufmerksamkeit widmen, doch nicht mehr als das. Er wird diesbezüglich ebenso handeln wie in bezug auf andere Beschäftigungen, denen er nachgehen mag. Zu allen Zeiten wird er seiner christlichen Tätigkeit den Vorrang geben.

30. Was sollten alle Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft tun?

30 Alle, die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, sollten sich eingehend prüfen, um zu sehen, ob bei ihnen irgendeines dieser oder anderer Symptome eines gestörten Gleichgewichts vorhanden sind. Denke jetzt nicht von vornherein, bevor du dich überhaupt zu prüfen beginnst, solche Symptome würden bei dir völlig fehlen. Gerade die Personen, die ihrer selbst so sicher sind, besitzen oft nicht in allen Dingen das geistige Gleichgewicht. Wer eine Schwäche entdeckt, der wirke ihr entgegen.

WIE MAN DAS GLEICHGEWICHT ERLANGT

31, 32. Warum muß man beständig eine positive Haltung einzunehmen suchen? (b) Welches war der Gesichtspunkt des Apostels Paulus?

31 Der Seiltänzer betritt sein Seil nicht in der Erwartung, daß er stürzen werde. Seine Einstellung ist statt dessen positiv. Dasselbe ist für den Christen erforderlich. Die richtige Geisteshaltung ist sehr wichtig, damit er Beständigkeit entwickle. Wenn er eine negative Haltung gegenüber seinen Verantwortlichkeiten als christlicher Prediger einnimmt oder auch gegenüber den Schwierigkeiten und Beschwerden, die mit dem Wandel auf dem Wege der christlichen Lauterkeit verbunden sind, so wird er sein Gleichgewicht verlieren und wird fallen. Wenn er seinen festen Stand bewahren will, muß er unbedingt dieselbe positive geistige Einstellung haben, die der Apostel Paulus hatte. „Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung uns zu scheiden vermag von Gottes Liebe, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ — Röm. 8:38, 39, NW.·

32 Paulus sah die Sache richtig an. Er war entschlossen, auf dem schmalen Pfade zum Leben zu bleiben. Er ließ sich durch nichts zum Straucheln und Fallen bringen, weder durch Einflüsse, die von außen her kamen, noch von solchen, die aus seinem Körper, seinem Innern, stammten. „Ich laufe auf eine Weise, die nicht ungewiß ist; ich führe meine Hiebe so, daß es nicht Streiche in die Luft sind; denn ich bezwinge meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich, nachdem ich anderen gepredigt habe, nicht selbst irgendwie mißbilligt werde.“ — 1. Kor. 9:26, 27, NW.

33, 34. Wie fördert und bewahrt man die Einstellung, die Paulus hatte?

33 Diese richtige geistige Einstellung zu erlangen gelingt nicht ohne Anstrengung. Es erfordert fleißiges Studium des Wortes Gottes und eine genaue Erkenntnis dieses Wortes. Auch ist der aufrichtige Herzenswunsch erforderlich, in Einklang mit den ausgedrückten, gerechten Grundsätzen Gottes zu wandeln. Was jemand lernt, muß er in sein Herz aufnehmen und sich zu eigen machen. Er muß über sein Verhältnis zu Jehova und zu seiner theokratischen Organisation nachsinnen. „Sinne über diese Dinge nach, gehe darin auf, damit deine Fortschritte allen Menschen offenbar werden. Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst. Halte an diesen Dingen fest, denn wenn du dies tust, wirst du sowohl dich selbst als auch jene erretten, die auf dich hören.“ — 1. Tim. 4:15, 16, NW.

34 Wer beständig auf sich selbst achtgibt, der wacht über seine geistige Einstellung und vergewissert sich, daß sie nicht etwa negativ oder sauer wird. Wäre das der Fall, so würde er nicht lange bei den biblischen Dingen bleiben, die er kennengelernt hat. Er würde bald von dem schmalen Pfade des Lebens abgleiten. Daher gab Paulus den Rat, sich in die biblischen Wahrheiten zu vertiefen und sich intensiv mit dem Dienst für Gott zu befassen und über sich selbst zu wachen. Ähnlichen Rat gab er den Hebräern, als er sprach: „Deshalb ist es für uns notwendig, daß wir den Dingen, von denen wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir nie weggetrieben werden.“ — Heb. 2:1, NW.

35. Weshalb sollten Unvollkommenheiten und Fehler in der Organisation und an Mitchristen übersehen werden?

35 Ein weiterer Faktor, der uns hilft, die richtige geistige Einstellung zu pflegen, ist die Fähigkeit, Unvollkommenheiten, die sich in der christlichen Organisation zeigen, und Fehler an Mitchristen zu übersehen. Obwohl Gottes Geist auf die Organisation einwirkt, beherrscht er doch nicht jede einzelne Entscheidung, nicht jedwede Bewegung der menschlichen Aufseher. Diese können nach ihrem freien Willen handeln und die Entscheidungen treffen, die nach ihrem Ermessen für die Neue-Welt-Gesellschaft das Beste sind. Sie sind reife Christen, die sich durch Gottes Wort und dessen Grundsätze leiten lassen können, um weise Entscheidungen zu treffen. Sollte jemand aber aus Irrtum eine unweise Entscheidung treffen, so wäre das kein Grund, daß jemand deswegen mürrisch und bitter werde. Es sollte ihn nicht veranlassen, die ganze Organisation wegen dieses einen Aufsehers zu kritisieren. Es ist auch kein Grund, zynisch zu werden. Ein Christ, der sein Gleichgewicht bewahrt, wird Fehler und Unvollkommenheiten übersehen. Er wird sich daran erinnern, daß er Gott und nicht Menschen dient, und er wird sich erinnern, daß — mit Ausnahme Christi — Gott sich stets unvollkommener Menschen bedient hat, um seine Interessen auf der Erde zu wahren. Dies sind Menschen von gutem Herzenszustand gewesen, die ein sehnliches Verlangen hatten, Gottes Interessen zu fördern. Einige haben Fehler gemacht, weil sie unvollkommen waren, aber ihre Fehler sind kein Grund, daß jemand die theokratische Organisation verwirft und in die Welt zurückgeht. Diese Organisation — nicht die Welt — besitzt die Worte des Lebens.

36. Welchen Standpunkt wird ein Christ mit Bezug auf die Fehler anderer einnehmen?

36 Ein standfester Christ weiß, was Gottes Wort sagt; er weiß, was die theokratische Organisation tut, und er kennt die Zukunft, die vor ihr liegt. Gleich dem Apostel Paulus wird er im Geiste positiv eingestellt sein und nicht zulassen, daß seine Liebe zu Gott und sein Eifer für den Königreichsdienst durch irgend etwas gedämpft werden. Weil er nicht der Geschöpfeanbetung zum Opfer fällt, wird er nicht Anstoß nehmen und straucheln, wenn ein Aufseher einen Fehler macht oder eine falsche Entscheidung trifft oder unverständig handelt. Er wird es der Organisation überlassen, solche Fehler richtigzustellen, wird aber, was ihn selbst betrifft, fortfahren, sein Auge auf sein Lebensziel gerichtet zu halten, und sich durch nichts davon ablenken lassen. Er wünscht, eine liebende geistige Einstellung zu bewahren, indem er die e i n e gerade Linie einhält. Er wird Verständnis und einen vernünftigen, gesunden Sinn offenbaren und nicht schnell beleidigt sein.

37, 38. Auf welche beste Weise kann man eine schlechte geistige Einstellung vermeiden?

37 Wenn jemand eine rechte geistige Einstellung pflegen will, so ist es ihm von großem Nutzen, wenn er seinen Sinn auf das gerichtet hält, was gut und auferbauend ist. Dies wiederum ist eine Sache positiven, nicht negativen Denkens. Diesbezüglich wird uns in Philipper 4:8 (NW) ein guter Rat gegeben: „Schließlich, Brüder, was irgend wahr, was irgend von ernstem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt: diese Dinge betrachtet weiterhin.“

38 Wenn jemand diesem Rate folgt, wird er, was die Organisation und seine Mitchristen betrifft, nicht zynisch oder überkritisch werden. Er wird seinen Sinn auf die guten Dinge des Wortes Gottes und auf das aufbauende Werk gerichtet halten, das die Neue-Welt-Gesellschaft weltweit durchführt. Er wird feststehen im Glauben.

39. Wovor wird sich der wohlausgeglichene Christ hüten?

39 In allen Dingen hütet sich der wohlausgeglichene Christ vor Selbstsucht. Er wächst in der Liebe, nicht in der Liebe zu sich selbst, sondern in der Liebe zu Gott und zu seinen Mitchristen. Wenn ihm Rat erteilt wird, nimmt er ihn demütig an. Er weiß, daß ‚der Weg des Narren richtig ist in seinen Augen, aber der Weise hört auf Rat‘. — Spr. 12:15, NW.

MÄSSIGKEIT

40. (a) Warum sollte man nicht asketischen Gedankengängen zuneigen? (b) Welchen Weg sollte man einschlagen?

40 Ein Christ kann es sich nicht leisten, irgendwie extrem zu handeln. Vernünftiges Maßhalten ist stets das Beste. Es gibt Leute, die wähnen, der gottgefällige Mensch sollte in Armut leben, er sollte sich die materiellen Dinge versagen, die vernünftigerweise zu seinem Wohl und seiner Freude beitragen. Aber das ist eine falsche Schlußfolgerung. Seinen eigenen Leib zu martern bringt dem Christen nicht Gottes Anerkennung. Wer so denkt, folgt einem unbiblischen, ja heidnischen Gedankengang, denn so denken im allgemeinen die Hindus und die Buddhisten. Doch nichts, was in der Bibel steht, rechtfertigt diesen Gedanken mit Bezug auf Askese. Der Christ, der sein Gleichgewicht bewahrt, kann materielle Dinge auf vernünftige Weise gebrauchen, und zwar nicht nur für die eigenen Interessen, sondern auch für Gottes Interessen. Er darf von solchen Dingen weisen Gebrauch machen und braucht sich die Bequemlichkeiten und Freuden, die sie ihm verschaffen, nicht zu versagen, um Gottes Anerkennung zu finden. Er wird weder dem einen Extrem, der Askese, zuneigen, noch dem anderen, dem Materialismus oder übermäßigen weltlichen Genüssen, sondern er wird mäßig sein. Der weise Rat, der in der Bibel den Aufsehern gegeben wird, beschreibt die Stellung des Christen treffend: „Der Aufseher sollte deshalb untadelig sein … in den Gewohnheiten maßhaltend.“ — 1. Tim. 3:2, NW.

41, 42. Nach welchem Gleichgewicht sollte man im Predigtdienste trachten?

41 Der erfolgreiche Prediger wird nicht übersehen, daß er in der Gewohnheit des persönlichen Studiums und des Predigens maßhalten muß. Er wird das persönliche Studium nicht vernachlässigen, um eine höhere Stundenzahl im Predigtdienste zu erreichen. Auch fällt er nicht in das andere Extrem, indem er dem Studium zu viel Zeit und der Predigttätigkeit zu wenig Zeit widmet. Er weiß, daß Studium nötig ist, wenn er durch seine Predigttätigkeit bestimmte Ergebnisse erzielen und überdies feststehen will in der christlichen Lauterkeit. Weise handelt, wer dem Wege der Mäßigkeit folgt, indem er den Felddienst und das persönliche Studium im Gleichgewicht hält.

42 Während der Christ an Erkenntnis und Reife zunimmt, nimmt er auch an Tüchtigkeit als Prediger zu. Da er dadurch bessere Ergebnisse erzielt und größere Freude erntet, wird er den Wunsch hegen, seine Predigttätigkeit zu mehren. Er wird nicht damit zufrieden sein, nur einen mageren Dienst zu leisten, sondern er wird soviel tun wollen, als er nur tun kann. Der Ansporn zu vermehrter Tätigkeit wird aus seinem eigenen Herzen kommen. Er wird keine der vielen Zweige des Dienstes vernachlässigen, sondern er wird danach trachten, sie im Gleichgewicht miteinander zu halten, so wie er seine Predigttätigkeit mit seinem persönlichen Studium im Gleichgewicht hält. Da er Maß hält, wird er ein tüchtiger Prediger und tut viel Gutes mit den schriftgemäßen Wahrheiten.

43. (a) Warum gibt es Personen, die in Bezug auf das geistige Gleichgewicht Fortschritte machen, während andere keine machen? (b) Warum kann man sich Gleichgültigkeit nicht leisten?

43 Alles, was erwähnt worden ist, kann einem Gott hingegebenen Christen helfen, das richtige geistige Gleichgewicht zu erlangen. Personen in der Neuen-Welt-Gesellschaft, die geistig unbeständig sind, werden sich bemühen, diese Anregungen zu beachten, und werden ausgeglichener werden. Andere werden den Rat nicht befolgen. Stellen sich die Gleichgültigen aber wirklich vor, sie könnten straucheln und würden nicht fallen, also nicht von dem schmalen Pfade der christlichen Lauterkeit abkommen? Glauben sie, daß es ihnen nur durch den gelegentlichen Besuch der Versammlungen und das gelegentliche Predigen im Felde gelingen wird, das Ende des schmalen Weges zu erreichen und die Gabe des ewigen Lebens zu empfangen? Wenn sie das denken, so irren sie sich! Möchten sie doch eingedenk sein, wie leicht es ist, von einem dünnen Seil abzustürzen; dann werden sie verstehen, wie leicht sie von dem schmalen Wege christlicher Lauterkeit abkommen können. Sie dürfen sich Gleichgültigkeit nicht leisten. Ihr weiteres Dasein hängt von ihren fortwährenden Anstrengungen ab, durch die sie in allen Dingen das Gleichgewicht zu bewahren suchen.

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