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Erwachet! 1979
g79 22. 11. S. 8-11

Trauernde mit der Paradieseshoffnung trösten

„FERNER, Brüder, wollen wir nicht, daß ihr hinsichtlich derer unwissend seid, die im Tode schlafen, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die übrigen, die keine Hoffnung haben“, schrieb der Apostel Paulus. Dann führte er Gründe für die Auferstehungshoffnung an und schloß mit den Worten: „Somit fahrt fort, einander mit diesen Worten zu trösten“ (1. Thess. 4:13, 18). Wer eine Begräbnisansprache hält, möchte in erster Linie die Anwesenden trösten. Aber auch jeder einzelne von uns kann andere trösten, die in Trauer um einen Verstorbenen sind. Wie können wir das tun?

Trauer ist eine natürliche menschliche Reaktion. In der Bibel wird von vielen Dienern Gottes berichtet, daß sie voller Trauer über den Tod eines geliebten Menschen waren. Über Joseph lesen wir beispielsweise: „Dann fiel Joseph auf das Angesicht seines [verstorbenen] Vaters und brach über ihm in Tränen aus und küßte ihn“ (1. Mose 50:1). Außerdem lesen wir: „Und die Söhne Israels beweinten Moses [nach dessen Tod] dann in den Wüstenebenen Moabs dreißig Tage lang“ (5. Mose 34:8). Daß nicht nur unvollkommene Menschen trauern, zeigen die Worte in Johannes 11:35, wo berichtet wird, daß ‘Jesus in Tränen ausbrach’, als er zum Grab seines Freundes Lazarus geführt wurde.

Mit Recht trauern wahre Christen um verstorbene Angehörige, Freunde oder Nachbarn. Sie haben diese Menschen liebgehabt und werden sie nun vermissen (Joh. 11:36). Aber zufolge der auf die Bibel gegründeten Hoffnung ‘sind sie nicht betrübt wie die übrigen, die keine Hoffnung haben’. Das heißt, sie lassen sich nicht von Schmerz übermannen oder verlieren nicht völlig die Fassung wie Leute, die die Wahrheit über den Tod und die Auferstehung nicht kennen. Dennoch sollten Christen dafür sorgen, daß ihre Toten in würdiger Weise bestattet und die Hinterbliebenen getröstet werden.

Eine schöne Möglichkeit, die Hinterbliebenen zu trösten, bietet die Beisetzung des Toten. Bei einem Todesfall kann man sich an die Ältesten einer Versammlung der Zeugen Jehovas wenden, damit diese einen qualifizierten Redner bitten, die Begräbnisansprache in der Friedhofskapelle, am Grab oder im Königreichssaal zu halten. Für diese Dienste wird kein Honorar verlangt. Dem Redner, der von den Ältesten der Versammlung gebeten wird, die Aufgabe zu übernehmen, wird es bestimmt gelingen, die Anwesenden zu trösten, denn er hat ein gutes Verständnis des Wortes Gottes. Er ist sich des Ernstes des Anlasses bewußt und vermag nicht nur die Hinterbliebenen zu trösten, sondern auch die übrigen Anwesenden im Glauben zu stärken. Das geschieht, indem er über die wunderbare biblische Hoffnung spricht, das heißt über die Hoffnung auf ein künftiges irdisches Paradies, an dem sowohl die Überlebenden als auch die Verstorbenen, die einmal auferstehen werden, einen Anteil haben werden.

Eine von Jehovas Zeugen durchgeführte Beerdigung beginnt, sofern es gewünscht wird, mit einem Lied. Das gilt besonders für den Fall, daß die Ansprache in einem Königreichssaal der Zeugen Jehovas stattfindet. Bei einer solchen Gelegenheit werden oft Lieder aus ihrem Liederbuch gesungen wie Nummer 53, ein Lied, dem Johannes 11 und 20:18 sowie Offenbarung 20:13 zugrunde liegt und das betitelt ist „Die Auferstehungsfreude“; ferner das Lied 87, das sich an Psalm 55 anlehnt und betitelt ist „Wirf die Bürden auf Jehova!“, das Lied 97, zu dem Jeremia 8:22 die Anregung gegeben hat und dessen Überschrift heißt „Balsam in Gilead“, oder das Lied „Die Auferstehung — Gottes liebevolle Vorkehrung“, dem Jesu Worte aus Johannes 5:28, 29 zugrunde liegen (Nr. 98).

In den meisten Fällen erwähnt der Redner einiges über den Verstorbenen. Vielleicht war dieser in seiner christlichen Treue beispielhaft, hat manche Prüfungen durch das Festhalten an biblischen Grundsätzen erfolgreich bestanden oder hat auf andere Weise bewiesen, daß ihm daran gelegen war, sich bei Gott einen guten Namen zu machen (Pred. 7:1). Die Trauergemeinde mag solche Worte als tröstend empfinden, aber auch als eine Ermunterung, sich weiterhin zu bemühen, ein christliches Leben zu führen.

Wenn es sich bei dem Verstorbenen um einen wahren Christen handelt, wird der Redner das, was die Bibel über die für die Toten bestehende Hoffnung sagt, mit erwähnen, weil es die Hoffnung des Verstorbenen war. Außerdem mag er taktvoll darauf hinweisen, daß alle Menschen Sünder sind und daher der Tod in dem gegenwärtigen System unumgänglich ist. Wir alle, auch der Verstorbene, haben den Tod ererbt (Röm. 5:12; 6:23).

Der Redner weckt in den Hinterbliebenen nicht die Hoffnung, daß sie dem Verstorbenen in irgendeiner Weise helfen könnten, zum Beispiel durch das Lesenlassen von Messen. Durch Zeremonien kann der Tote weder lebendig gemacht noch kann sein Verhältnis zu Gott beeinflußt werden. (Siehe 2. Samuel 12:19-23.) Welch ein Trost ist es, zu wissen, daß die Toten ohne Bewußtsein sind, daß sie nicht gequält werden und nicht leiden müssen! Ein großer Trost ist es auch, zu wissen, daß das künftige Geschick des Verstorbenen in den Händen eines gerechten und liebevollen Gottes liegt, der die Vorkehrung der Auferstehung geschaffen hat (Pred. 9:5, 10; 5. Mose 32:4).

In der auf dem Ohlsdorfer Friedhof gehaltenen Begräbnisansprache wurde auch Psalm 90:10 erwähnt, wo es heißt: „Die Tage unserer Jahre an sich sind siebzig Jahre; und wenn sie zufolge besonderer Kraft achtzig Jahre sind, geht ihr Drang doch nach Ungemach und schädlichen Dingen.“ Die Statistiken geben der Bibel recht. Aus Meyers Enzyklopädischem Lexikon geht hervor, daß die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt knapp 50 bis etwa 60 Jahre beträgt, und zwar in Ländern wie Kenia, Peru und Chile, während sie in Ländern wie Japan, den Niederlanden und Schweden sowie einigen anderen Ländern etwas über 70 (aber doch ziemlich unter 80) Jahre beträgt.

Der eine oder andere vergleicht sein Leben vielleicht mit einem Bankkonto. Bei der Geburt bekommt jeder 25 600 Tage auf sein „Lebenskonto“ gutgeschrieben. Wenn man noch jung ist, erscheint dieses Konto unerschöpflich. Doch schon im Alter von 25 Jahren ist ungefähr ein Drittel dieser Tage abgebucht. Und mit jedem Tag nimmt das „Lebenskonto“ ab. Im Alter von 35 Jahren ist schon die Hälfte abgebucht. Aber so, wie eine plötzliche Rezession oder ein unerwartetes Ereignis den Verlust eines Bankguthabens zur Folge haben kann, so können unerwartete Umstände bewirken, daß auf dem „Lebenskonto“ vorzeitig nichts mehr vorhanden ist. Doch warum ist das Leben so kurz und dazu noch voller ‘Ungemach und schädlicher Dinge’? Oft wird man durch den Tod eines geliebten Menschen veranlaßt, über diese ernste Frage nachzudenken (Pred. 7:2).

Dennoch kann man Trauernde trösten. Man kann sie darauf aufmerksam machen, daß der Schöpfer des Menschen von Ewigkeit zu Ewigkeit ein sinnvolles Leben führt. Wenn der Mensch, wie die Bibel sagt, in Gottes Gleichnis geschaffen wurde, warum ist dann sein Leben so kurz? (1. Mose 1:27). Es fällt einem schwer, das zu begreifen, wenn man weiß, daß Gott, wie die Bibel zeigt, ein Gott der Liebe ist und ein Gott, der ganz offensichtlich am Glück seiner Geschöpfe interessiert ist und will, daß sie zufrieden sind. Welch ein Trost ist es doch, aus der Bibel zu erfahren und auch zu glauben, daß Gott den Tod zunichte machen kann!

Die Bibel gibt wahren Christen die Zusicherung, daß sie dem Gott dienen, „der die Toten lebendig macht“ (Röm. 4:17). Jehova Gott hat verheißen, den Tod zunichte zu machen, indem er die Toten, die im allgemeinen Grab der Menschheit liegen, auferweckt und sie in einem irdischen Paradies leben läßt. Da Gottes Diener diese Hoffnung haben, ist es nicht verwunderlich, daß sie ‘nicht betrübt sind wie die übrigen, die keine Hoffnung haben’ (1. Thess. 4:13).

Die Hoffnung auf ein Paradies

In einer Begräbnisansprache oder auch wenn man einen einzelnen trösten möchte, der um einen Toten trauert, kann man die Aufmerksamkeit auf das Vorhaben lenken, das Gott ursprünglich mit der Erde hatte: Der paradiesische Garten Eden sollte über die ganze Erde ausgedehnt werden (1. Mose 1:28). Wir können sicher sein, daß Gottes Vorsatz nicht vereitelt werden kann und auch nicht vereitelt werden wird. Allerdings ließ er in seiner Weisheit die Unvollkommenheit unter den Menschen bestehen, griff aber dann ein, indem er seinen Sohn auf die Erde sandte, damit er ein Loskaufsopfer bringen würde, und indem er das himmlische Königreich errichtete. Wir können deshalb zuversichtlich sein, daß die ganze Erde zu einem Paradies gemacht werden wird. Die Toten, die dann auf der Erde auferstehen werden, haben Aussicht auf ein weit schöneres Leben, als sie vor ihrem Tod gekannt haben, auf ein friedliches, sinnvolles Leben. Welch ein Trost kann diese Verheißung aus Gottes Wort sein!

Diese Gedanken gingen mir noch durch den Kopf, nachdem ich mich von der Trauerfamilie und den Freunden der Mutter meiner Bekannten verabschiedet hatte. Als ich den paradiesischen Parkfriedhof von Ohlsdorf verließ, dachte ich beglückt an die Hoffnung auf das andere Paradies, das bald Wirklichkeit werden wird — ein irdisches Paradies für die Lebenden, aber an dem sogar die Toten Anteil haben werden.

[Ganzseitiges Bild auf Seite 9]

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