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Erwachet! 1985
g85 22. 7. S. 26-29

Ahnenverehrung — Warum heute noch?

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Südafrika

„DIE westliche Zivilisation“, so schrieb der protestantische Missionar Willoughby im Jahre 1928, „reicht an sich schon aus, um den Untergang des Ahnenkults als lebendigen Brauch zu besiegeln.“ Entgegen dieser Voraussage gedeiht in Afrika die Ahnenverehrung nach wie vor. Viele leben in Furcht vor den Vorfahren. Und wenn sie krank werden, suchen sie immer noch Geistermedien und Medizinmänner auf in der Hoffnung, daß die Geister ihrer Vorfahren sie heilen können.

Warum wird die Ahnenverehrung aber trotz der angestrengten Bemühungen der Christenheit, sie abzuschaffen, beibehalten? Man beachte, was in der Encyclopædia Britannica darüber steht: „Die Ahnenverehrung hat ihre Parallelen in der christlichen Toten- und Heiligenverehrung.“ Diese „Parallelen“ sind auf den Glauben der Christenheit an die unsterbliche Seele zurückzuführen. Ironischerweise haben folglich die Missionare der Christenheit die Afrikaner sogar noch in dem Glauben bestärkt, daß die Vorfahren ihnen helfen oder schaden können. Dr. Ngubane sagt in dem Buch Body and Mind in Zulu Medicine (Körper und Seele in der Zulu-Medizin): „Gewöhnlich hält ein christlicher Zulu, der im Stammesgebiet lebt, die christlichen Glaubenslehren und die Glaubenslehren über die Vorfahren nicht für unvereinbar.“

Einige Geistermedien und Medizinmänner sind sogar in den Kirchen der Christenheit zu finden. Eine Umfrage, die Dr. Chavunduka von der Universität von Simbabwe durchführte, ergab, daß sich unter 145 traditionellen Heilern Methodisten, Katholiken, Anglikaner, Siebenten-Tags-Adventisten und Angehörige der Niederländischen Reformierten Kirche befanden. „Die Mitgliedschaft in einer Kirche hält den einzelnen nicht davon ab, die althergebrachten Bräuche zu pflegen“, schlußfolgerte er.

Ein anderer Grund, warum es die Ahnenverehrung nach wie vor gibt, ist der Mangel an geschultem medizinischem Personal. Da für 5 000 Afrikaner nicht einmal ein Arzt zur Verfügung steht, kommt in einige Gebiete nur in regelmäßigen Abständen eine Ambulanz. Traditionelle Heiler, Wahrsager und Medizinmänner gibt es hingegen in Hülle und Fülle. Es ist daher leichter, einen Medizinmann zu finden als einen Arzt, der die Universität besucht hat.

Überraschenderweise sind viele Kranke mit der Behandlung recht zufrieden. „Die Dienste dieser Heiler“, schrieben die Psychiater Griffiths und Cheetham in der Zeitschrift South African Medical Journal, „haben sich als bemerkenswert wirksam herausgestellt, was die Linderung von körperlichen und seelischen Störungen betrifft, und nach Meinung der Autoren sind sie in der afrikanischen Gesellschaft weiterhin von großer therapeutischer Bedeutung ... Selbst wenn die eingeborenen Patienten den Wert und die Wirksamkeit der westlichen Therapie anerkennen, ist dies oft nur eine teilweise Anerkennung, und viele ... suchen im Anschluß an eine Krankenhausbehandlung den iSangoma [ein Geistermedium] auf, um die Heilbehandlung zu ‚vervollständigen‘.“

Einige Autoritäten im Gesundheitswesen sind daher zu dem Schluß gekommen, daß es besser wäre, mit diesen „Heilern“ zusammenzuarbeiten, anstatt zu versuchen, sie abzuschaffen. Im Jahre 1979 sagte zum Beispiel die katholische Kirche einem Projekt ihre Unterstützung zu, das es den eingeborenen Heilern in Ghana ermöglicht, an einem Anfängerkurs in der Krankenbehandlung teilzunehmen. Bis zum Jahre 1980 waren 41 traditionelle Heiler in den westlichen Behandlungsmethoden geschult worden. „Dieses Projekt“, so schlußfolgerte der Anthropologe Dr. Warren, „spiegelt eine gewandelte Haltung zu den eingeborenen Heilern wider und ist von unschätzbarem Wert in dem Bemühen um verbesserte gesundheitliche Bedingungen.“

In der Vergangenheit waren die Kirchen gegen Geistermedien und Medizinmänner. Nun haben sie ihre Taktik geändert. Zwar heißen sie die modernen medizinischen Trends gut, doch sie suchen sich auch die Unterstützung der Kirchenmitglieder zu erhalten, die immer noch an der Ahnenverehrung festhalten.

Wodurch werden die Heilungen bewirkt?

Warum sind die traditionellen afrikanischen Heiler aber so oft erfolgreich im Heilen? Zweifellos sind einige der verordneten Heilkräuter von medizinischem Wert. Auch ist ein gewisser psychosomatischer Effekt nicht auszuschließen. Dennoch scheint bei einigen Krankheiten, die die medizinische Wissenschaft vor ein Rätsel stellen, die Behandlung der Wahrsager und Medizinmänner anzuschlagen. Kann dies allein durch Heilkräuter bewirkt werden? Wohl kaum. Ist es dann möglich, daß die Toten doch den Lebenden helfen?

Nicht, wenn man dem katholischen Missionar Dr. Kohler, der im Gesundheitswesen tätig ist, Glauben schenkt. Er bezeichnet die Tätigkeit der afrikanischen Wahrsager als das Werk „cleverer Gauner oder Verrückter“. Tatsächlich erröten viele Angehörige der Christenheit bei dem bloßen Gedanken daran, die Existenz unsichtbarer, übermenschlicher Mächte zuzugeben.

Die Existenz solcher Mächte kann jedoch nicht so einfach geleugnet werden. Bei einem Seminar mit dem Thema „Zauberei und Heilen“, das vor einigen Jahren an der Universität Edinburgh (Schottland) abgehalten wurde, sagte Professor Jahoda: „Viele Studenten, die ich unterrichtete, waren höchst intelligent ... Mich berührte die Tatsache, daß viele von ihnen von der Existenz zahlreicher Phänomene anscheinend felsenfest überzeugt waren, die Gleichaltrige hier im Land von der Hand weisen würden.“

„Ist die Ahnenverehrung vielleicht doch nicht so verkehrt?“ fragen sich einige. Die Bibel gibt eine klare Antwort: „Die Lebenden sind sich bewußt, daß sie sterben werden; aber was die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Prediger 9:5). Wenn jemand stirbt, geht „sein Geist ... aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich“ (Psalm 146:4). Es gibt keine unsterbliche Seele, die Heilungen vollbringen oder Lebende ängstigen kann. Die Bibel zeigt ganz klar: „Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben“ (Hesekiel 18:4; Römer 3:23). Wer ist dann für all die mit der Ahnenverehrung verbundenen Phänomene verantwortlich? Böse Geistgeschöpfe (Dämonen), die von Satan, dem Teufel, angeführt werden (Offenbarung 12:9, 12). Anscheinend bereitet es den Dämonen, den Nachfolgern Satans, Freude, die Menschen irrezuführen, indem sie sich als deren Vorfahren ausgeben. (Vergleiche 1. Samuel 28:7-19.)

Die Geistlichkeit der Christenheit leugnet oft leidenschaftlich die Existenz der Dämonen. Doch Jesus Christus hatte selbst eine Begegnung mit Satan, dem Teufel (Lukas 4:1-13). Die Bibel spricht sogar davon, daß er böse Geister austrieb (Lukas 4:33-37; 8:27-33; 9:37-42). Personen, die die Ahnen verehren, arbeiten daher unwissentlich mit dem größten Feind des Menschen zusammen — mit Satan!

Befreit von der Furcht vor den Toten

Jehovas Zeugen machen die Menschen mit diesen biblischen Wahrheiten vertraut. Dadurch sind viele Afrikaner von der Furcht vor den Toten befreit worden und haben den Totenkult aufgegeben. Das ist nicht immer leicht gewesen. Der 19jährige Thembukwazi begann die Bibel zu studieren. Als er erfuhr, daß die Ahnenverehrung verkehrt ist, weigerte er sich, seinen Vorfahren bei einem Familienritual zu danken. Seine Angehörigen waren derart verletzt, daß er schließlich zu Hause ausziehen mußte. Den Zeugen Jehovas, die ihn aufnahmen, wurde mit Mord gedroht. Thembukwazi fuhr dennoch fort, die Bibel zu studieren, und im Jahre 1979 wurde er als Zeuge Jehovas getauft.

Für eine Frau namens Alphina bedeutete es ebenfalls einen Kampf, von dem abergläubischen Kult loszukommen. Ein Geistlicher der Nazarener in Hammarsdale (Südafrika) führte sie in den Spiritismus ein. Er forderte sie auf, in einem seiner Häuser zu wohnen, und versprach ihr, sie würde dann eine „besondere Gabe“ von ihren Vorfahren erhalten. Sie nahm die Einladung an, aber kurz darauf entstanden Probleme. „Ich wurde von bösen Geistern heftig angegriffen“, erinnert sich Alphina. „Ich bebte am ganzen Körper und hatte das Gefühl, als würden meine Muskeln mit einem scharfen Gegenstand zerschnitten.“ Doch bald erhielt sie die „Gabe“ — die Macht, „Wunderheilungen“ zu vollbringen. Die Angriffe der Dämonen nahmen aber kein Ende, und nach vier Jahren verließ sie voller Verzweiflung die Kirche.

Später sprach ein Zeuge Jehovas bei ihr vor und begann, ihr die Bibel näherzubringen. „Es wurde mir völlig klar, daß diejenigen, die ich für meine Vorfahren gehalten hatte, in Wirklichkeit böse Geister waren. Als ich die Gegenstände, die mit Dämonismus zu tun hatten, vernichtet hatte“, sagte sie, „wurde ich von den bösen Geistern befreit“ (Apostelgeschichte 19:18-20).

Ein Medizinmann gibt die Ahnenverehrung auf

Der junge Simon war vom Geistermedium zum Medizinmann aufgestiegen. „Verbietet es die Bibel, ein Geistermedium oder ein Medizinmann zu werden?“ fragte er seine Tante Joyce, eine Zeugin Jehovas. „Ja“, antwortete sie und zeigte ihm, was die Bibel in 5. Mose 18:10-12 sagt. Dort heißt es: „Es sollte sich in dir nicht jemand finden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, jemand, der sich mit Wahrsagerei beschäftigt, der Magie treibt, oder jemand, der nach Omen ausschaut, oder ein Zauberer oder einer, der andere mit einem Bannspruch bindet, oder jemand, der ein Geistermedium befragt, oder ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen oder jemand, der die Toten befragt. Denn jeder, der diese Dinge tut, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, und wegen dieser Abscheulichkeiten vertreibt Jehova, dein Gott, sie vor dir.“

Oft befürchten diejenigen, die glauben, eine „Berufung“ zum Medizinmann erhalten zu haben, es könne schlimme Folgen haben, wenn sie ihre Tätigkeit aufgeben würden. Doch Simons Interesse war geweckt, und er war mit einem regelmäßigen Studium der Bibel einverstanden.

„Während der ersten Studien“, erklärte Joyce, „erlebte er manchmal einen Angriff der Dämonen. Ich sah, daß er am ganzen Körper bebte. Ich betete jedesmal, wenn der Angriff begann, und die Dämonen verschwanden. Wegen dieser Angriffe beschloß ich, mit Simon die Broschüre Unsichtbare Geister — Helfen sie uns? Oder schaden sie uns?a zu studieren. Ich fing auch an, vor jedem Studium ein Gebet zu sprechen und Jehova Gott um Hilfe zu bitten, damit wir nicht von Dämonen belästigt würden. Unser Bibelstudium wurde nie mehr von einem Dämon unterbrochen“ (Matthäus 6:9, 13).

Mit der Zeit fühlte sich Simon gedrängt, seine Tätigkeit als Medizinmann aufzugeben, und warf alle Gegenstände, die mit Zauberei zu tun hatten, in einen Fluß. „So etwas wird in der afrikanischen Gesellschaft als gefährlich angesehen“, erklärte Joyce, „und Simons Vater machte sich große Sorgen. Er berichtete den Vorfall dem Medizinmann, der Simon geschult hatte. Dieser Mann sagte, Simon werde von seinen Vorfahren getötet werden, da er ihnen nicht gehorcht habe.“

Aber Simon ist immer noch am Leben! Und im Jahre 1983 wurde er als Zeuge Jehovas getauft. „Ich bin glücklich, daß Jehova mir geholfen hat, vom Dämonenkult loszukommen“, sagte Simon.

Er spricht Tausenden aus dem Herzen, die ebenfalls von der Furcht vor den Ahnen befreit worden sind.

[Fußnote]

a Herausgegeben von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft.

[Herausgestellter Text auf Seite 28]

Die Lehren der Christenheit haben dazu beigetragen, die Afrikaner in der Ahnenverehrung zu bestärken

[Herausgestellter Text auf Seite 29]

Jehovas Zeugen helfen den Menschen zu verstehen, daß sich die Toten in einem Zustand der Nichtexistenz befinden

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