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  • Was ist MEPS? Warum wurde es entwickelt?
  • Veränderungen in der Druckindustrie, die zu MEPS führten
  • Die Bemühungen zweier Arbeitsgruppen
  • Eine Beschreibung von MEPS
  • Der Entwurf von Schriftzeichen mit MEPS
  • Eine eindrucksvolle Leistung
  • MEPS in Gebrauch
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Erwachet! 1984
g84 22. 7. S. 21-27

MEPS — ein enormer Fortschritt in der Herstellung von Druckschriften

VIELLEICHT hast du auf Seite 2 dieser Zeitschrift gesehen, daß Erwachet! in 51 Sprachen erscheint. Die Begleitzeitschrift Der Wachtturm erscheint in 102 Sprachen. Insgesamt werden jeden Monat etwa 40 Millionen Exemplare dieser Zeitschriften gedruckt.

Darüber hinaus veröffentlicht die Watchtower Bible and Tract Society in über 165 Sprachen bibelerklärende Bücher und Broschüren, von denen jährlich Zigmillionen hergestellt werden. Hast du je darüber nachgedacht, was die Herstellung all dieser Literatur in so vielen Sprachen erfordert? Es ist eine gewaltige Aufgabe.

Die Zeitschriften und Bücher werden zuerst in Englisch veröffentlicht, und dann dauert es im allgemeinen drei bis sechs Monate, bis die gleiche Information in den anderssprachigen Ausgaben der Zeitschriften erscheint. Im Falle von Büchern vergehen oft Jahre, bis sie in bestimmten Sprachen den sehnsüchtig wartenden Lesern in die Hände gelegt werden können. Doch mit MEPS wird das jetzt anders.

Was ist MEPS? Warum wurde es entwickelt?

Die Abkürzung MEPS steht für Multilanguage Electronic Phototypesetting System (vielsprachiges elektronisches Fotosatzsystem). Es ist ein System, das Jehovas Zeugen selbst entwickelt haben, um Druckschriften sehr schnell in vielen Sprachen veröffentlichen zu können. Sie haben MEPS entwickelt, weil es nirgendwo in der Welt ein Fotosatzsystem gab, mit dem man Schriften in all den vielen Sprachen veröffentlichen konnte, in denen ihre biblische Literatur erscheint.

Warum gab es nirgendwo in der Welt ein solches vielsprachiges Fotosatzsystem? Einfach gesagt, weil Druckereibetriebe in der Regel Gewinne bringen sollen. Aber in vielen Sprachen, in denen Publikationen der Watchtower Society hergestellt werden, reichen die Einnahmen nicht aus, um die Kosten für die Entwicklung eines computergesteuerten Systems zu decken. Jehovas Zeugen dagegen drucken nicht um des Profits willen. Ihr alleiniges Ziel beim Drucken biblischer Literatur besteht darin, Menschen aller Nationen und Sprachen zu helfen, etwas über Jehova Gott und seine Königreichsregierung zu lernen (Matthäus 6:9, 10; 24:14).

Eigentlich gibt es in der ganzen Welt keine Organisation, die besser in der Lage gewesen wäre, ein solches System zu entwickeln, als Jehovas Zeugen. Warum? Weil Jehovas Zeugen regelmäßig Druckschriften in mehr als 165 Sprachen übersetzen. Sie konnten somit von ihren eigenen Übersetzern die für die Herstellung von MEPS nötigen Sprachinformationen erhalten.

Veränderungen in der Druckindustrie, die zu MEPS führten

Wie viele Leser wissen, wurde das Verlagswesen in den vergangenen 20 Jahren durch neue Produktionstechniken revolutioniert. Seit dem vergangenen Jahrhundert wurden mit Zeilensetzmaschinen jeweils einzelne Zeilen aus heißem, flüssigen Blei gegossen. Die Bleizeilen wurden dann von einem Handsetzer zu Seiten zusammengestellt. Diese Seiten mit ihren erhabenen Bleitypen wurden zur Herstellung von Gußformen benutzt, damit man die für die Hochdruckrotationsmaschinen benötigten schweren Bleidruckplatten gießen konnte.

Noch Anfang der 60er Jahre wurde der weitaus größte Teil der Zeitungen, Zeitschriften und Bücher auf Hochdruckmaschinen gedruckt; heute so gut wie keine mehr. Das Bleisatzverfahren veraltete fast über Nacht. Druckereien, die sich dieses Verfahrens bedienten, waren bald gezwungen, sich umzustellen, wenn sie weiterhin drucken wollten. Demzufolge werden heutzutage nahezu alle Zeitungen, Zeitschriften und Bücher auf Offsetdruckmaschinen hergestellt.

Im Januar 1978 wurde in der Druckerei der Zentrale von Jehovas Zeugen in Brooklyn (New York) zum erstenmal auf Rollenoffsetdruckmaschinen gedruckt. Die erste Veröffentlichung war das farbig illustrierte Buch My Book of Bible Stories (Mein Buch mit biblischen Geschichten). Anders als beim Hochdruckverfahren ist beim Offsetdruckverfahren das Druckbild nicht erhaben, sondern befindet sich auf derselben Ebene wie die übrige Oberfläche der Druckplatte.a Bei diesem Verfahren wird von der gedruckten Seite ein Foto gemacht, und dann verwendet man den Film, um dünne Offsetdruckplatten anzufertigen.

Als man solche dünnen Offsetdruckplatten für die Produktion des Buches My Book of Bible Stories und für andere von der Watchtower Society veröffentlichten Bücher herstellte, mußte man erst Fotografien von den Abzügen der aus Bleizeilen zusammengestellten Seiten machen. Die Filmnegative wurden dann durch die Negative von den Bildern oder Illustrationen ergänzt. Dieses langsame, mechanische System der Druckvorbereitung, bei dem die Drucktypen aus Blei hergestellt werden, mußte durch ein schnelleres Verfahren ersetzt werden. Deshalb untersuchten zwei Arbeitsgruppen von Zeugen Jehovas, wie man das erreichen könnte.

Die Bemühungen zweier Arbeitsgruppen

Diese Zeugen sahen die Dringlichkeit, für die Druckerei der Zentrale in Brooklyn ein computergesteuertes System der Druckvorbereitung zu entwickeln. Gleichzeitig erkannten sie die Notwendigkeit, ein vielsprachiges System der Druckvorbereitung zu entwickeln, das weltweit in den vielen Druckereien der Zweige von Jehovas Zeugen verwendet werden könnte.

Um diese Ziele zu erreichen, begann eine Arbeitsgruppe in Brooklyn mit ihrer Arbeit an einem System, zu dem eine IBM-Zentraleinheit, IBM-Terminals zur Texteingabe und eine Fotosetzmaschine der Firma Autologic gehörten. Etwa 160 km entfernt, begann auf der Wachtturm-Farm in der Nähe von Wallkill (New York) das andere Arbeitsteam mit der Entwicklung eines Systems namens MEPS, das im Eigenbau entstehen sollte.

Die Gruppe in Brooklyn entwickelte ausgezeichnete Programme oder Software, hauptsächlich mit Hilfe der IBM-Anlage oder -Hardware. IBM nannte dieses Programm später das „Integrated Publishing System“ oder IPS. Der angesehene Seybold Report on Publishing Systems, Band 12, Nr. 1 vom 13. September 1982 erklärte dazu:

„IBM versucht wieder einmal, seine Position in der Industrie auszubauen, und das Mittel, auf das der Konzern seine Hoffnungen setzt, ist ein interessantes Paket, das als ‚Integrated Publishing System‘ (IPS) bezeichnet wird.“ „IPS wurde nicht von IBM entwickelt“, räumte der Bericht ein, sondern „von Wachtturm, der Verlagsgesellschaft von Jehovas Zeugen, die es hauptsächlich für ihren internen Gebrauch entwickelte“.

Ähnlich wie MEPS ist IPS ein vielsprachiges System, ausbaufähig genug, um mit jeder Sprache der Welt zu arbeiten. In der Brooklyner Zentrale werden mit Hilfe von IPS bereits Publikationen in über 90 Sprachen hergestellt. Dank der Größe und Anpassungsfähigkeit des Systems konnten etwa 140 Terminals mit Direktzugriff zur gemeinsam benutzten Datenbank installiert werden.

Im Seybold Report hieß es abschließend: „Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Unternehmungsgeist, die Initiative und den Sachverstand der Wachtturm-Leute zu loben. Es gibt heute kaum jemand, der ehrgeizig oder mutig genug ist, eine solche Aufgabe anzupacken, und das von Grund auf. ... Wir wissen nicht, wem im einzelnen die Ehre gebührt, aber sie alle haben sich ein großes Lob verdient.“

Eine Beschreibung von MEPS

Unterdessen hatte die Arbeitsgruppe der Zeugen Jehovas auf der Wachtturm-Farm ein noch schwierigeres Projekt begonnen — sie verwendete keine Computer-Hardware von IBM oder irgendeiner anderen Firma, sondern baute alle wesentlichen Geräte selbst. In dem Bild auf Seite 21 kannst du die verschiedenen Geräte sehen, die zu MEPS gehören. Die meisten wurden von Zeugen Jehovas auf der Wachtturm-Farm gebaut.

Das Herz der Anlage ist der MEPS-Computer, der in einem kompakten, handlichen Gehäuse von 100 cm Höhe, 92 cm Breite und 87 cm Tiefe untergebracht ist. Im Innern befinden sich Hunderte von winzigen Siliciumchips mit ausgeklügelten elektronischen Schaltungen, die den Computer in die Lage versetzen, all die Arbeitsabläufe von vier Terminals zu bewältigen, die als Arbeitsstationen bezeichnet werden.

Eine solche Arbeitsstation ist ebenfalls abgebildet. Man erkennt eine von der Schreibmaschine her bekannte, aber erweiterte Tastatur und einen graphischen Bildschirm. Der Bildschirm hat in etwa die Größe und das Format einer Erwachet!- oder Wachtturm-Seite. Die Tastatur hat einen 16-Bit-Mikrocomputer, der die 182 Tasten steuert. Jede Taste kann mit fünf verschiedenen Funktionen belegt werden, so daß in Wirklichkeit 910 Tasten für die verschiedensten Befehle, Schriftzeichen oder Befehlskombinationen zur Verfügung stehen.

Die Arbeitsstation ist für zwei Grundfunktionen ausgelegt. Die erste Grundfunktion ist die Texteingabe. Mit anderen Worten, das Terminal dient als Schreibmaschine, mit dem einzigen Unterschied, daß der eingegebene Text nicht auf einem Blatt Papier, sondern auf dem Bildschirm erscheint. Benötigt man einen eingegebenen Text in gedruckter Form, dann kann man alles, was eingegeben worden ist, von einem Drucker (vergleichbar mit einer Hochgeschwindigkeitsschreibmaschine) auf normalem Schreibmaschinenpapier ausdrucken lassen. Daraufhin kann der Text auf dem üblichen Wege von der Redaktion überarbeitet und vom Korrektorat gelesen werden.

Bedenke, daß MEPS ein vielsprachiges System ist. Seine Einzigartigkeit besteht darin, daß es für viele verschiedene Sprachen geeignet ist. Man braucht nur einen einfachen Befehl einzugeben, und die Tastatur wird elektronisch umgeschaltet, so daß der Text in irgendeiner gewünschten Sprache eingegeben werden kann, für die das Gerät programmiert worden ist. MEPS kann im Grunde für eine unbegrenzte Anzahl von Sprachen programmiert werden. Gegenwärtig ist das System für die Eingabe von Texten in über 130 Sprachen programmiert.

Nun wollen wir uns mit der zweiten Grundfunktion der Arbeitsstation befassen. Nachdem der Text in irgendeiner Sprache eingegeben worden ist, kann durch die Betätigung einiger Tasten die Funktion der Arbeitsstation so umgeändert werden, daß an derselben Arbeitsstation die einzelnen Seiten der Publikation gestaltet werden können. Die verschiedenen Teile des Textes können in den ausgewählten Schriftarten und in den gewünschten Größen gestaltet werden. Außerdem kann man Begrenzungskästchen oder -linien erstellen, durch die genau festgelegt wird, wo Text, Titel, Bilder, Tabellen und Bildunterschriften erscheinen sollen. Nach diesem Schritt läßt man den Text in die Textkästchen und um die für Bilder reservierten Flächen fließen. Sieh dir bitte die Erwachet!-Seite auf dem oben abgebildeten Bildschirm an.

Wie gelangt nun der Text der Publikation, nachdem am Bildschirmgerät die einzelnen Seiten gestaltet worden sind, von dort auf die Druckplatten für die Offsetdruckmaschinen? Das übernimmt die MEPS-Fotosetzmaschine. Sie ist in einem 107 cm × 85 cm × 81 cm großen Gehäuse untergebracht, das sich gut in das Gesamtbild der MEPS-Geräte einfügt. Die Fotosetzmaschine überträgt den gestalteten Text Seite für Seite mit Hilfe eines winzigen Lichtstrahls auf ein lichtempfindliches Papier, ähnlich wie bei einem Fernsehgerät durch einen Elektronenstrahl auf dem Bildschirm ein Bild entsteht. Nachdem das lichtempfindliche Papier entwickelt worden ist, wird es fotografiert, damit man einen Film erhält, den man wiederum für die Anfertigung von Offsetdruckplatten verwendet.

Der Entwurf von Schriftzeichen mit MEPS

Um in einer bestimmten Sprache drucken zu können, müssen die Buchstaben des Alphabets in verschiedenen Schriftarten, wie etwa halbfett oder kursiv, zur Verfügung stehen. Zum Beispiel kannst du auf Seite 2 dieser Zeitschrift eine Vielfalt von Schriftarten sehen. In den vergangenen zwei Jahren wurden mit Hilfe von MEPS Schriftzeichen für mehr als 100 verschiedene Sprachen hergestellt. Wie geht man dabei vor?

Zunächst zeichnet ein Zeichner einen Buchstaben oder ein Schriftzeichen. Dann wird das Schriftzeichen von einer Fernsehkamera aufgenommen, die den Buchstaben in eine Anordnung von winzigen Punkten verwandelt und auf einem Fernsehbildschirm sichtbar werden läßt. Die Anordnung dieser Punkte wird registriert und dann auf elektronischem Wege dem MEPS-Computer zugeführt. Danach erscheint das Schriftzeichen auf dem MEPS-Bildschirm und wird dort durch das Hinzufügen oder Entfernen von Punkten zum fertigen Schriftzeichen entwickelt und im Computer gespeichert, so daß es nach Bedarf abgerufen werden kann.

Eine eindrucksvolle Leistung

Bisher sind über 25 MEPS-Anlagen und zwei Fotosetzmaschinen gebaut worden. MEPS-Anlagen sind unter anderem in folgenden Ländern installiert worden: Bundesrepublik Deutschland, Kanada, Spanien, Niederlande, Schweiz, Griechenland, Großbritannien, Philippinen und Frankreich. Bald werden diese Anlagen auch in viele andere Länder der ganzen Welt versandt werden.

Als eine MEPS-Anlage Ende vergangenen Sommers in Griechenland ankam, fragten die Zollbeamten: „Wer hat diesen Computer hergestellt?“

„Wir — Jehovas Zeugen in Amerika“, wurde ihnen gesagt. Aber das glaubten sie nicht. Als ihnen jedoch ein Seybold Report gezeigt wurde, waren sie nicht nur überzeugt davon, sondern schüttelten auch erstaunt den Kopf. In dem im vergangenen Sommer erschienenen Seybold-Artikel über MEPS erklärte der Verfasser:

„Besuch auf der Wachtturm-Farm: Wir hatten Gelegenheit, einige der neuen Besonderheiten zu sehen, die gerade in der Entwicklung waren, als wir die Wachtturm-Farm besuchten. Die Wachtturm-Farm ist, wie der Name andeutet, ein landwirtschaftlicher Produktionsbetrieb, der Nahrungsmittel für den Eigenbedarf und für die Wachtturm-Belegschaft in Brooklyn herstellt. Aber das ist nicht alles. Ähnlich wie in Brooklyn befindet sich hier eine große Druckerei und Versandabteilung. Hier leben und arbeiten Hunderte von Menschen [über 800].

Die Einrichtungen für die Entwicklung der Hardware und Software auf der Wachtturm-Farm sind sehr eindrucksvoll. Die Programmierung der Maschinensprache wird auf miteinander verbundenen Intel-Anlagen vorgenommen. Die Hardware wird in einem gut ausgerüsteten Prototypenlabor entwickelt. Nebenan sind fertiggestellte Anlagen, auf denen neue Software getestet werden kann und neue Benutzer angelernt werden können.

Neue Software: Uns wurde eine Vielfalt an neuen Besonderheiten gezeigt, die in der Entwicklung sind. Für Hebräisch, Arabisch und andere Sprachen, die von rechts nach links gelesen werden, werden Zusatzfunktionen mit den entsprechenden Änderungen für die Laufrichtung des Positionsanzeigers und andere Details entwickelt. Das wurde uns bei unserem Besuch vorgeführt. Die Anlage wurde speziell für die Mehrsprachenanforderungen der Wachtturm-Verlagstätigkeit ausgelegt und hat eine ganze Menge sprachbedingter Besonderheiten, wie zum Beispiel eine völlig umschaltbare Tastatur ... Außerdem ist der Vorrat an Schriftzeichen groß genug, um einmal Sprachen (wie Japanisch und Chinesisch) bewältigen zu können, in denen es Zehntausende von unterschiedlichen Schriftzeichen gibt.

Zur Bewältigung der endlosen Variationen in der Silbentrennung der Sprachen in aller Welt hat Wachtturm einen Fragebogen entwickelt, der an die Büros in den verschiedenen Ländern gesandt wird, damit die entsprechenden Regeln ermittelt werden können. Aufgrund des Fragebogens wird dann die richtige Kombination von Tabellen, Algorithmen und Ausnahmelexika für die betreffende Sprache erstellt. ...

Die Fotosetzmaschine: Die Arbeitsgruppe auf der Wachtturm-Farm hat auch einen Prototyp einer Fotosetzmaschine gebaut.“

MEPS in Gebrauch

Seit mehr als einem Jahr kommen Zeugen aus über 20 Ländern der Welt auf die Wachtturm-Farm, um in der Bedienung von MEPS geschult zu werden. Da die Anlage benutzerfreundlich ist, brauchen Mitarbeiter, die mit Maschineschreiben und Schriftsetzen vertraut sind, lediglich zwei Wochen, um sowohl Texteingabe als auch Seitengestaltung zu erlernen. Andere Mitarbeiter sind länger geblieben und wurden im Installieren und Warten der Geräte geschult. Als zum Beispiel eine MEPS-Anlage in Griechenland eintraf, reiste einer der geschulten Mitarbeiter aus Deutschland dorthin, um die Anlage zu installieren.

Gegenwärtig wird MEPS für die Produktion von Wachtturm und Erwachet! in Sprachen wie Ukrainisch, Arabisch, Ungarisch, Polnisch, Deutsch, Samoanisch, Griechisch und Maltesisch verwendet und später in Dutzenden von anderen Sprachen. Für die Herstellung von Bibeln, Büchern und Broschüren wird ebenfalls der MEPS-Computer eingesetzt. In den Produktionsstätten großer Zweige, wie zum Beispiel in der Bundesrepublik Deutschland, werden sämtliche Arbeitsgänge von der Eingabe der deutschen Übersetzung in MEPS bis zum Druck der fertigen Publikation ausgeführt. In der Bundesrepublik Deutschland wird, solange die MEPS-Fotosetzmaschine noch nicht da ist, eine handelsübliche Fotosetzmaschine verwendet.

Andere Zweige, die keine vollständige Ausrüstung für die Druckvorbereitung haben, senden an einen Zweig, der wie die Bundesrepublik Deutschland über eine eigene Fotosetzmaschine verfügt, eine MEPS-Diskette (eine dünne flexible Scheibe), auf der ihre Publikation mit fertiger Seitengestaltung aufgezeichnet ist. Dort wird die Diskette in die MEPS-Anlage eingeschoben; dann wird für diese Publikation der Fotosatz erstellt, so daß das belichtete Papier an den betreffenden Zweig versandt werden kann.

Dank des MEPS-Systems dauert es jetzt nicht mehr so lange, bis Publikationen in anderen Sprachen gedruckt werden können. Nimm das von vielen sehnlichst erwartete 256seitige Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben als Beispiel. Bald nachdem es im Sommer 1982 in Englisch herausgegeben worden war, wurde es ins Arabische übersetzt. Doch es entstand die Frage, wie man nun die übersetzte Publikation zum Drucken vorbereiten sollte, da das Bleisatzverfahren ja fast eingestellt worden war.

Es hätte viele Wochen erfordert, den übersetzten Text auf einer Zeilensetzmaschine zu setzen und dann die dünnen Bleizeilen zu Seiten zusammenzustellen. Aber gerade zu dieser Zeit war das MEPS-Programm für Arabisch, das von rechts nach links geschrieben wird, fertig geworden. Im vergangenen Herbst wurde das gesamte Buch in zwei Wochen in die MEPS-Anlage eingegeben. Dann wurden an einem MEPS-Terminal die Seitengestaltung und die Vorbereitungen für das letzte Schlußlesen und für das anschließende Drucken gemacht. Der arabische Zeuge, der an MEPS arbeitete, erklärte, man käme damit in gewisser Hinsicht viel schneller und leichter voran.

„Die arabischen Buchstaben werden auf viererlei Weise geschrieben, je nachdem, wo sie in einem Wort oder in einem Satz vorkommen“, sagte er. „Wenn ein Buchstabe am Anfang eines Wortes steht, wird er auf eine bestimmte Weise geschrieben, in der Mitte des Wortes auf eine andere Weise, am Ende des Wortes wieder anders, und wenn er allein im Satz vorkommt, wird er noch anders geschrieben. Eine arabische Zeilensetzmaschine muß verschiedene Tasten für all die unzähligen Variationen der 22 arabischen Buchstaben haben, die auf viererlei Weise geschrieben werden. Doch MEPS wurde so programmiert, daß man für jeden arabischen Buchstaben nur eine einzige Taste betätigen muß. Das Gerät stellt anhand der Position des Buchstabens im Wort oder im Satz automatisch fest, wie er geschrieben werden muß. Wie man sich vorstellen kann, ist dadurch die Texteingabe auf MEPS viel leichter und schneller.“

Durch MEPS wird die Druckvorbereitung von Publikationen in vielen Sprachen wirklich erleichtert. Es ist insofern ein einzigartiges System, als es nicht für gewerbliche Zwecke entwickelt worden ist, obwohl viele Firmen von seiner Leistung beeindruckt sind. Zweifellos wird MEPS in Zukunft in einem noch viel größerem Ausmaß für die Produktion biblischer Literatur eingesetzt werden, um Menschen aller Nationen und Sprachen zu helfen, etwas über Jehova Gott und seine Königreichsregierung zu erfahren.

Während die englische Vorlage dieser Ausgabe vorbereitet wurde, beschloß die Watchtower Society, auch in Brooklyn bei der Druckvorbereitung auf MEPS umzustellen. Das ist der Grundstein für eine völlige Übereinstimmung zwischen dem System in der Brooklyner Zentrale und dem in den Zweigen der ganzen Welt, die ebenfalls Druckschriften veröffentlichen. Für die deutsche Ausgabe dieser Zeitschrift wird MEPS bereits seit 8. Oktober 1983 eingesetzt.

[Fußnote]

a Weiterer Aufschluß über das Offsetdruckverfahren ist in dem Artikel „Offset — heute das populäre Druckverfahren“ in Erwachet! vom 8. Dezember 1972 auf Seite 24—26 zu finden.

[Herausgestellter Text auf Seite 22]

MEPS kann im Grunde für eine unbegrenzte Anzahl von Sprachen programmiert werden

[Bilder auf Seite 21]

1. MEPS-Computer

2. Drucker

3. Graphischer Bildschirm

4. Tastatur

5. MEPS-Fotosetzmaschine

[Bilder auf Seite 24]

Nach der Texteingabe kann man, wie man hier sieht, an derselben Arbeitsstation die Seitengestaltung des Artikels vornehmen

[Bild auf Seite 25]

Um die graphische Darstellung eines Schriftzeichens (1) zu digitalisieren, wird es von der Fernsehkamera (2) aufgenommen, in eine Anordnung von Punkten auf dem Fernsehbildschirm (3) umgewandelt, auf den Computerbildschirm (4) übertragen und nach einer abschließenden Korrektur im Computer (5) gebrauchsfertig gespeichert

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