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Den Völkern eine reine Sprache zuwendenDer Wachtturm 1950 | 15. November
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Den Völkern eine reine Sprache zuwenden
„Denn dann werde ich den Völkern eine reine Sprache zuwenden, damit sie alle den Namen Jehovas anrufen, um ihm einmütig zu dienen.“ — Zeph. 3:9, AS, de Wette.
1. Was wendet Jehova den Völkern zu? Mit welcher Wirkung?
JEHOVAS Sprache ist so rein wie die Wahrheit. Sie ist die einzig reine Sprache. Jetzt ist die Zeit, sie zu sprechen. Wenn Völker aller möglichen Nationalitäten sie beherrschen, so ist sie eine stark vereinende Kraft inmitten einer geteilten, von Krieg bedrohten Welt. Sie räumt auf mit Religionsirrtum und falscher Anbetung und vereinigt alle Menschen, welche diese Sprache sprechen, zur reinen Anbetung des lebendigen und wahren Gottes. In einer Zeit, da die 2796 eingetragenen Sprachen und Dialekte der Welt eine mächtige Schranke bilden zum gegenseitigen Verständnis der Menschen und da Hunderte von religiösen Sekten die Menschen in der wichtigen Sache der Anbetung verwirren und Vorurteil in ihnen pflanzen, wendet Jehova Gott den vielen Völkern der Gegenwart eine „reine Sprache“ zu. Dies geschieht in Erfüllung seiner Prophezeiung, die ehedem durch einen seiner Zeugen, Zephanja, erging: „Denn dann werde ich die Sprache der Völker in eine gereinigte Sprache umwandeln, damit sie alle den Namen des Herrn [Jehovas, Elb. B.] anrufen und ihm in Eintracht dienen.“ — Zeph. 3:9, AT.
2. Warum soll man diese Sprache jetzt lernen, den Namen Gottes anrufen und ihm dienen?
2 Viele Menschen werden fragen: „Warum soll ich diese Sprache lernen, um den Namen Jehovas anzurufen und ihm zu dienen?“ Die Antwort lautet: Weil es von unserer reinen Anbetung und unserem Dienst für Gott den Höchsten abhängt, dass wir von der Vernichtung errettet werden. Dies ist das erste Erfordernis zu unserer Errettung. Wenn wir von Vernichtung reden, meinen wir nicht bloss eine Vernichtung einzelner Personen, sondern eine Vernichtung von Nationen, von all den Nationen dieser Welt. Meinen wir denn eine Welt-Vernichtung? Jawohl! und dies nicht im Gedanken an Atom- und Wasserstoffbomben und an eine Kriegführung mittels Chemikalien und Bakterien, sondern im Gedanken an den Vollzug des Vorhabens Gottes: „ ‚Darum harret auf mich‘, ist das Orakel Jehovas, ‚wider den Tag, da ich aufstehe als Zeuge. Denn meine Entscheidung ist, Nationen zu versammeln, Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugiessen, die ganze Glut meines Zornes. Denn im Feuer meines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden.‘ “ — Zeph. 3:8, AT, Elb., LXX.
3. Wie hat Gott nun Nationen und Königreiche versammelt? Warum ist es zeitgemässe Barmherzigkeit, dass er nun den Völkern eine reine Sprache zuwendet?
3 Dieses Orakel Jehovas galt, obwohl vor zweitausendsechshundert Jahren ausgesprochen, besonders für unsere kritischen Tage. Das alte Jerusalem, zu dem es zuerst direkt gesprochen wurde, war nur das Vorbild der neuzeitlichen Christenheit, die behauptet, sich an die Heilige Schrift zu halten. Unser Tag ist seit dem Jahre 1914 n. Chr. mit seinem Ersten Weltkrieg der Tag des Versammelns der Nationen und des Zusammenbringens der Königreiche. Nicht etwa ein Versammeln durch all die Verkehrsmittel, die der Mensch erfunden hat, nein, sondern durch das grosse Zeugnis, das zu geben Jehova aufgestanden ist und durch das er sie alle zusammengebracht hat, um ihnen seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, und wodurch er sie in Wallung gebracht hat, sich zu vereintem Widerstand gegen sein Vorhaben zusammenzuschliessen. Gerade zur rechten Zeit wendet er den Völkern gnädiglich die reine Sprache zu. Dadurch können all die Menschen, die Leben in einer neuen Welt suchen, seinen Namen ausrufen und sich vereinigen, um ihm zu dienen, ehe diese irdische internationale Organisation durch die feurige Äusserung seines Grimms in der Schlacht von Harmagedon verzehrt wird. In keinem der Kriege der Christenheit, die seit den Tagen des römischen Kaisers Konstantin stattfanden, hat Jehova Gott je diese oder jene Kriegspartei unterstützt oder für sie gekämpft. In der Schlacht von Harmagedon aber, die er vorausgesagt hat, wird er kämpfen und wird alle Spaltungs- und Verschmelzungsbomben der Christenheit übertreffen und den Sieg erringen! Glückselig alle jene, die seine Sprache angenommen, seinen Namen angerufen und sich vereinigt haben, um ihn anzubeten, denn Jehova wird sie während der Glut jener Weltkatastrophe beschützen. In Sicherheit wird er sie in die neue Welt hineinbringen, wo jede Lippe nur die reine Sprache sprechen wird. — Off. 16:13-16; Zeph. 2:1-3.
TEXTBUCH DER SPRACHE
4. Wer spricht jetzt diese Sprache? Wo ist das Textbuch dafür?
4 Soweit wir unterrichtet sind, wird heute in mehr als hundert Nationen diese „reine Sprache“ gesprochen. Ungeachtet, was ihre nationale oder Muttersprache sei, sprechen jetzt Hunderttausende diese „gereinigte Sprache“ in Einheit als ein einziges Volk; und die Nationen hören sie diese reden. Natürlich lieben dies die Nationen mit ihren nationalen und religiösen Überlieferungen nicht. Aber sie können es ebensowenig hindern, als sie Jehova, den Allmächtigen, daran hindern können, den Völkern jetzt, da seine bestimmte Zeit dazu gekommen ist, die „reine Sprache“ zuzuwenden. Ihr werdet nun fragen: „Was ist diese Sprache, und wo gibt es ein Textbuch dafür?“ Die Antwort liegt auf der Hand. Da der Herr Jehova den Völkern die reine Sprache zuwendet, müssen wir zu seinem geschriebenen Wort, zur Heiligen Schrift, gehen; denn nach seinem Willen ist sie es, wovon wir reden sollen.
5. Was ist die Sprache, welche dieses Textbuch lehrt?
5 Die Bibel ist das Textbuch, das diese Sprache der gerechten neuen Welt lehrt. Damit meinen wir nicht das Hebräische, Aramäische und Griechische, in dem die inspirierte Heilige Schrift ursprünglich geschrieben worden ist. Auch meinen wir nicht die bloss geschriebenen Worte der Schrift, die jemand auswendig lernen und zitieren mag, ohne den rechten Sinn seines Zitates zu kennen. Wir meinen die reine Botschaft aus Gottes geschriebenem Wort, die nur er, als dessen Urheber, durch seinen Geist klarmachen kann. Diese Botschaft enthüllt, wer er ist, was sein Name ist, was seine unveränderlichen Vorsätze sind mit seinen Freunden und Feinden, jetzt und in der neuen Welt. Es ist die Botschaft der Neuen-Welt-Regierung, seines Königreiches in den Händen seines gesalbten Königs Jesus Christus. Menschen, die Jehovas Vorhaben gemäss der offenbarten Schrift kundtun und sein nun aufgerichtetes Königreich verkündigen, sprechen diese reine Sprache, tun seinen Namen kund und dienen ihm einmütiglich.
6. Warum denn reden die Religionisten der Christenheit sie nicht?
6 Jehova Gott hat uns die eine ursprüngliche Bibel gegeben. Dessenungeachtet sprechen die Hunderte von religiösen Sekten der Christenheit weder die „reine Sprache“, noch rufen sie Jehovas Namen an und dienen ihm in Frieden und herzlicher Eintracht. Diese Religionisten haben alle zusammen keine harmonische Botschaft, die sich auf die Bibel gründet. Weshalb? Weil sie religiöse Überlieferungen, weltliche Philosophie und die Loyalität gegenüber gewissen Parteien über das reine, einfache Wort Gottes stellen. Sie verhöhnen den Namen Gottes Jehovas. Sie entzweien sich zufolge politischer und nationaler Streitfragen und führen sogar heftige Kriege, wodurch Blut vergossen und kostbare Werte zerstört werden, und dies tun Katholiken wider Katholiken und Protestanten wider Protestanten. Ihre Methoden, Ziele und Hoffnungen gehören alle zur alten Welt, und ihre Sprache ist die der alten Welt. Es besteht eine grundlegende Notwendigkeit, die Sprache aufrichtiger Menschen zu reinigen, die Gott in Geist und Wahrheit anbeten, seinen heiligen Namen anrufen und ihm in Einheit dienen wollen.
7. Gegen wen und warum sagte Jehova, er werde als Zeuge aufstehen?
7 Wenn wir die vorangehenden Worte des Propheten Zephanja betrachten, sehen wir, wie treffend sie ihre endgültige Erfüllung in der religiösen Christenheit finden, und wir können die Notwendigkeit für eine „gereinigte Sprache“ verstehen. Indem sich Zephanja auf das untreue Jerusalem der alten Zeit und sein neuzeitliches Gegenstück in der Christenheit bezieht, sagt er: „Wehe der Widerspenstigen und Befleckten, der bedrückenden Stadt! Sie hat auf keine Stimme gehört, keine Zucht angenommen; auf Jehova hat sie nicht vertraut, ihrem Gott sich nicht genaht. Ihre Fürsten in ihrer Mitte sind brüllende Löwen; ihre Richter sind Abendwölfe, die nichts für den Morgen übriglassen. Ihre Propheten sind Prahler, treulose Männer; ihre Priester entweihen das Heiligtum, tun dem Gesetze Gewalt an. . . . sie haben sich früh aufgemacht, haben alle ihre Handlungen verderbt.“ (Zeph. 3:1-7) Daher erklärte Jehova, er werde wider die heuchlerischen Religionisten als Zeuge aufstehen, werde sein Zeugnis geben und sein feuriges Gericht vollziehen.
8. Was muss getan werden, damit nicht alle verzehrt werden?
8 Damit aber nicht alle Menschen auf Erden beim Vollzug seiner Rache für Ungehorsam, Heuchelei und Bosheit verzehrt werden, ist es für Jehova notwendig, die Sprache der Menschen zu reinigen, um Menschen zu erretten. Wenn wir hören, wie er die religiösen Führer, die Propheten oder Prediger, so wie sie wirklich sind, beschreibt, das heisst als ruchlose, unzuverlässige Männer, und die Priester als solche, die wahrhaft heilige Dinge entweihen und dem Gesetz Gottes Gewalt antun, indem sie dessen wahren Sinn und Anwendung verdrehen, können wir sehen, wie die Sprache des Volkes im Heiligsten und Lebenswichtigsten verderbt worden ist, nämlich in seiner Erkenntnis, seinem Verständnis und seiner Anbetung Gottes. Wenig verwunderlich also, dass Jehova Gründe findet zum Zorn und beschlossen hat, das ganze System der Dinge zu vernichten.
INFILTRIERUNG VON UNREINHEIT
9. Welcher Verderbungsprozess ist während Jahrhunderten vor sich gegangen, wie vorausgesagt war?
9 Unser zwanzigstes Jahrhundert hat den Höhepunkt dieses Verderbungsprozesses erreicht. Während der neunzehnhundert Jahre seit den Tagen der Apostel Christi gab es einen grossen Abfall von dem „Glauben, der ein für allemal den Heiligen überliefert worden ist“. (Jud. 3, NW) Die treuen Apostel und die hebräischen Propheten vor ihnen, und in der Tat die Vorbildgeschichte der Nation Israel, sagten insgesamt voraus, dass es einen grossen „Abfall“ vom ursprünglichen reinen Glauben und seiner Ausübung geben werde. Um die Mitte des ersten Jahrhunderts erklärte der Apostel Paulus, dass das „Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ schon in seinen Tagen wirksam sei, und er warnte wiederholt vor dem zu Erwartenden. (2. Thess. 2:3, 7) Die Prophezeiungen dieser Dinge haben sich als inspiriert erwiesen, denn sie haben sich bewahrheitet, wie alle geschichtlichen Tatsachen es zeigen.
10. Wer ergriff damals die Führung im Verderbungswerke, und wie?
10 Männer, welche die Verantwortlichkeit, die Christengemeinde zu lehren und zu führen, angenommen oder ergriffen hatten, missachteten die apostolischen Warnungen. Sie erlagen gerade dem, wovor gewarnt wurde: der Philosophie dieser Welt, besonders der Platonischen Philosophie der griechischen Kultur, die mit weltlicher Weisheit eine grosse Schaustellung machte, und ferner den religiösen Überlieferungen der Menschen, die den biblischen Lehren widersprechen, sie ungültig machen und verdrängen. Schlau führten sie diese religiösen Traditionen und weltlichen Philosophien in die Christengemeinden nach und nach ein und befleckten damit deren religiösen Glauben. Davor hatte der Apostel Paulus in seinem Abschiedsbrief gerade gewarnt: „Böse Männer und Betrüger werden vom Schlechten zum Schlimmeren fortschreiten, indem sie irreführen und irregeführt werden.“ (2. Tim. 3:13, NW) Nur eine kleine Minderheit folgte der Anweisung, ‚einen harten Kampf für den Glauben zu führen‘, der ursprünglich von Jesus Christus durch seine Apostel und Jünger übermittelt worden war, die unter der Inspiration des göttlichen Geistes der Wahrheit schrieben.
11. Wie erstreckte sich der Verderbungsprozess selbst auf den Originaltext der Bibel?
11 So reichte der Verderbungsprozess hinsichtlich der biblischen Lehren bis in die höchsten Kreise der Religion hinauf. Es erfolgten sogar Anschläge auf den schriftlichen Text der Heiligen Schrift. Die Originalschriften der hebräischen Propheten und der Apostel und ihrer Mitverbundenen waren inspiriert, doch bis zum fünfzehnten Jahrhundert n. Chr. mussten ihre Schriften von Hand abgeschrieben werden. Zufolge der menschlichen Unvollkommenheit schlichen sich in solche Abschriften Fehler ein. Als die ursprünglichen Handschriften der inspirierten Schreiber verschwanden oder nicht zur Hand waren, wurde es unmöglich, die Kopien mit den inspirierten Originalen zu vergleichen, um vollkommene Abschriften herzustellen, Irrtümer zu bereinigen und alle Zusätze und jede Verwebung mit weltlicher Philosophie und uninspirierten religiösen Überlieferungen auszuscheiden. Ein solcher Zusatz, der mit dem ursprünglichen griechischen Text der Schrift verwoben wurde, um die Lehre von einer Dreieinigkeit zu stützen, waren die Worte in 1. Johannes 5:7, 8: „im Himmel: der Vater, das Wort und der heilige Geist; und diese drei sind eins. Und drei sind, die Zeugnis geben auf Erden.“ (Al, Lu) Dieser uninspirierte religiöse Zusatz erschien zuerst in einer lateinischen Übersetzung des fünften Jahrhunderts. Die Bibel hatte eine Strafe angedroht und vor einer solchen Hinzufügung zu Gottes Wort oder einer Wegnahme davon gewarnt. — 5. Mose 4:2; Spr. 30:5, 6; Off. 22:18, 19.
12. Wie ist es möglich gewesen, etwas zu rekonstruieren, das diesem Text nahekommt?
12 Im allgemeinen jedoch zollte man dem Text der Schrift selbst ehrfurchtsvoll Achtung und bemühte sich daher, sie von Verderbtheit so frei als möglich zu halten. Mit Ausnahme des Evangeliumsberichts durch den Apostel Matthäus wurden die Schriften der Jünger Christi zuerst in der griechischen Gemeinsprache geschrieben, die man damals überall in den Mittelmeergebieten sprach. Von mehr als 4000 griechischen Manuskriptkopien, die heute zur Hand sind, sind nicht zwei ganz genau gleich. Dennoch ist es durch ein sorgfältiges Studium und eine Vergleichung derselben, besonders mit den ältesten Manuskriptkopien und Papyrus-Bruchstücken, die in den letzten Jahrhunderten entdeckt und ans Licht gebracht wurden, möglich gewesen, einen Text der Christlichen Griechischen Schriften zu konstruieren, der den inspirierten Originalschriften der Jünger Christi ganz nahekommt. Ein solcher Text dient der Wahrheit.
DURCH ÜBERSETZUNG VERDERBT
13. Auf welchem Gebiete war ein Färben der Botschaft leichter möglich? Weshalb dort?
13 Eine günstigere Gelegenheit, die heiligen Lehren des Wortes Gottes zu verderben oder zu färben, fand sich für den Teufel jedoch im Gebiet der Übersetzung der biblischen Originalschriften in fremde Sprachen. Es war nicht Gottes Vorhaben, die gute Botschaft des göttlichen Wortes auf jene zu beschränken, die das ursprüngliche Hebräische, Aramä’ische und Griechische der Heiligen Schrift lesen konnten. Jehova ist ein Gott der Rettung für alle Menschen von irgendeiner Rasse, Farbe, Nationalität oder Sprache. In Erfüllung der heiligen Prophezeiung war Christus Jesus ein Jude, und alle seine Apostel waren Juden. Doch war Rettung durch das Opfer seines jüdischen Fleisches nicht allein für Juden bestimmt, sondern für alle jene aus der Menschheit, die an ihn glauben sollten. (Joh. 3:14-17) So gab Jesus uns denn die Vision für unser christliches Werk in ihrem weiten Umfange, als er zu seinen Jüngern vor seinem Scheiden die Worte sprach: „Gehet daher hin und machet Jünger aus den Menschen aller Nationen, indem ihr sie taufet in den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und sie lehret, all die Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Dies bedeutete das Übersetzen der Botschaft der Rettung in so viele Sprachen und Dialekte, als die Menschen aller dieser Nationen sprachen. Wenn die Botschaft nicht übersetzt wurde, konnten sie sie nicht verstehen und im Glauben und Gehorsam danach handeln.
14. War die erste, von Christen gemachte Übersetzung inspiriert? Wieso?
14 Die erste Übersetzung der Botschaft der Rettung durch Christi Jünger wurde von Gottes Geist inspiriert. Dies geschah am ersten Tage der Pfingsten zu Jerusalem, nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war und den Geist auf seine 120 dort versammelten Jünger ausgegossen hatte. So „fingen [sie] an, mit verschiedenen Zungen zu reden, so wie der Geist ihnen Äusserung verlieh.“ Die grosse Menge, Vertreter von fünfzehn oder mehr Ländern, die sich versammelt hatte, um diese befremdende Kundgebung des Geistes Gottes mitanzusehen, sagte: „Wir hören sie in unsern Zungen über die grossen Dinge Gottes reden.“ (Apg. 2:1-11, NW) Gemäss geschichtlichem Zeugnis schrieb der Apostel Matthäus zuerst sein „Buch der Geschichte Jesu Christi“ in Hebräisch für jüdische Leser, stellte aber später selbst die Übersetzung dieses Evangeliumsberichts in die griechische Gemeinsprache her, um einen grösseren Leserkreis zu erreichen. Auf diese Weise konnte er seine Inspiration auf seine Übersetzung ins Griechische übertragen, so dass seine geschriebene Übersetzung inspiriert war. (Matth. 1:1, NW) Die andern Jünger aber schrieben direkt in der griechischen Gemeinsprache, und so bedurften ihre Schriften der Übersetzung ins Aramä’ische, Hebräische, Lateinische usw.
15. Warum sollte keine seither entstandene geschriebene Übersetzung so verehrt werden, wie dies mit einigen getan wird?
15 Neben der Übersetzung, die Matthäus selbst ins Griechische vornahm, ist keine schriftliche Übersetzung der Heiligen Schrift, die bis auf diesen Tag vorgenommen wurde, inspiriert. Da sie überdies auf Grund unvollkommener Kopien der ursprünglichen Bibelschriften erstellt werden, ist es der Übersetzung in einer fremden Sprache oft noch weniger möglich, den ursprünglichen Gedanken oder eine gewisse Sinn-Feinheit vollkommen wiederzugeben. Daher sollte keine Übersetzung der Heiligen Schrift neueren Datums als inspiriert verehrt werden, nicht einmal jene populäre Bibelübersetzung, die King James-Version, noch die lateinische Vulgata noch Martin Luthers Übersetzung.
16. Wie können Übersetzer gehindert sein, die reine Sprache zu reden?
16 Bis zu Anfang des Jahres 1950 ist die Heilige Schrift vollständig oder teilweise in 1118 Sprachen und Dialekte übersetzt worden. Neue Übersetzungen gibt es durchschnittlich etwa eine im Monat. Solche werden meistens von religiösen Geistlichen und Missionaren der Sekten der Christenheit hergestellt. Ganz natürlich sind die von solch religiösen Männern und Frauen hergestellten Übersetzungen in ihren Worten und Ausdrücken durch die heidnischen Philosophien und unbiblischen Traditionen, die ihre Religionssysteme aus der Vergangenheit übernommen haben, beeinflusst und gefärbt. Die Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sowie der religiöse Eifer solcher Übersetzer werden sie antreiben, derartiges so weit als möglich mit ihrer Übersetzung zu verweben. Und wenn sie ihre Übersetzung nicht auf Grund der Ursprachen, des Hebräischen, Aramäischen und Griechischen, vornehmen, sondern bloss auf Grund einer Übersetzung, die schon eine besondere religiöse Färbung aufweist, so gereicht dies noch mehr zur Verderbtheit der Übersetzung. Dies hindert die Benutzer der betreffenden Übersetzung daran, die reine Sprache der göttlichen Botschaft der Rettung zu sprechen.
17. Wie kann sich ein Leser vor einer gefärbten Übersetzung schützen?
17 Gerade wie die Erforscher der Bibel im alten Beröa, Griechenland, die Schriften täglich erforschten, um zu sehen, ob das Gepredigte schriftgemäss und somit wahr sei, selbst wenn es von einer Persönlichkeit kam, wie der Apostel Paulus sie war, ebenso kann der Leser einer neuzeitlichen Übersetzung sich selbst vor der religiösen Färbung einer Übersetzung schützen. Auf welche Weise? Indem er religiöse Überlieferungen zerhaut und hinabgräbt bis zu den Urquellen, und dies mit Hilfe all der modernen Hilfsmittel, die er zu diesem Zwecke besitzt: Wörterbücher über alte Sprachen, Bibelkonkordanzen, die neuesten Grammatiken über alte Sprachen usw. Er kann Irrtümer entdecken, indem er Schriftvers mit Schriftvers vergleicht, um irgendwelche Inkonsequenzen in der Übersetzung festzustellen, und wird darauf, wenn möglich, bis auf den Originaltext zurückgehen.
18. Was benötigt also ein Übersetzer, um Gott zur Errettung zu dienen?
18 So benötigt denn ein Bibelübersetzer mehr als nur religiöse Inbrunst und Ehrlichkeit. Er muss frei sein von den religiösen Überlieferungen der einflussreichen, populären Systeme sowie von allgemein anerkannten heidnischen Philosophien dieser Welt. Er muss die ursprünglichen Schriften der inspirierten Schreiber so nehmen, wie sie etwas aussagen, in dem Bemühen, nicht den Beweis für neuzeitliche religiöse Lehren, sondern für den ‚Glauben zu finden, der ein für allemal den Heiligen überliefert worden ist‘. Besonders muss er daran denken, dass die biblischen Original-Schriften von Gottes wirksamer Kraft oder von seinem Geist inspiriert worden sind. Er sollte daher beten, der Geist möge ihn, nicht inspirieren, sondern ihm beim Übersetzen helfen und ihn leiten. Denn dieser Geist ist „der Geist der Wahrheit“, und Gott ist bereitwilliger, ihn seinen geistlichen Kindern zu geben, als ein irdischer Vater seinen natürlichen Kindern gute Gaben geben will. (Joh. 16:13; Luk. 11:13) Der Übersetzer sollte nicht daran denken, sich einen Namen zu machen, indem er seinen Namen mit der Übersetzung verbindet. Er sollte aufgehen in dem Verlangen, die „reine Sprache“ der Wahrheit Gottes darzulegen, damit Leser seiner Übersetzung den Namen Gottes, der Jehova ist, anrufen und sich den Menschen anschliessen können, die im einmütigen Dienste für diesen einen wahren Gott andere Sprachen und Dialekte reden. Auf diese Weise dient der Übersetzer dem Vorhaben Gottes, und er wirkt im Interesse seiner eigenen Errettung sowie der Errettung derer, welche die Übersetzung benutzen.
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Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen SchriftenDer Wachtturm 1950 | 15. November
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Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften
1. Wie wurde die erste geschriebene Übersetzung der Heiligen Schrift gemacht?
DIE erste geschriebene Übersetzung der Heiligen Schrift wurde vom hebräischen Kanon in die griechische Gemeinsprache gemacht und als die griechische Septuaginta-Version (LXX) bekannt.a Die Jünger Christi, die Griechisch schrieben, zitierten aus dieser Übersetzung in ihren inspirierten Schriften. Die griechische Septuaginta wurde zu Anfang des dritten Jahrhunderts vor Christus in Alexandria, Ägypten, begonnen, da ein grosser Prozentsatz der dortigen Einwohner damals Griechisch sprechende Juden waren. Bei den Hebräern in Jerusalem hatten sich Vorurteile gegenüber geschriebenen Übersetzungen des heiligen Kanons der Schrift herausgebildet, weil sie dachten, die Schrift sei zu heilig, als dass sie eine Missdeutung erleiden dürfte, was in einer fremden Übersetzung natürlich zu erwarten war. Trotz diesem hebräischen Vorurteil wurde die Arbeit an der Übersetzung drei Jahrhunderte lang fortgesetzt, offenbar durch alexandrinische und nicht palästinische Juden und unter der Protektion des ägyptischen Herrschers und von hebräischen Schriftrollen, die möglicherweise aus Palästina eingeführt worden waren. Wiewohl eine religiöse Überlieferung auf der Inspiration der Septuaginta beharrt, gibt es doch weder innere noch äussere Beweise zur Stütze dieser Behauptung. Diese Übersetzung bildete das, was als die vorchristlichen Griechischen Schriften bezeichnet werden mag. Sie erwies sich für die Griechisch sprechende Christengemeinde aus dem ersten Jahrhundert sowie für Übersetzer der Hebräischen Schriften selbst als sehr wertvoll. Diese griechische Übersetzung und nicht die hebräische Bibel selbst war die Schriftsammlung, die im Laufe des christlichen Missionarwerkes westwärts durch Europa benutzt wurde.
2. Wann war der Bibelkanon vollendet? Wann und wie wurden seine Bücher gesammelt und veröffentlicht?
2 Um das Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. war die offizielle Sammlung (der Katalog) oder der Kanon der inspirierten Schriften der Jünger Christi vollendet. Da diese in Griechisch verfasst waren, bilden sie das, was wir zu Recht als die Christlichen Griechischen Schriften bezeichnen können. Was die Inspiration betrifft, stehen sie mit den Hebräischen (Aramä’ischen) Schriften auf gleicher Stufe, und sie ergänzen diese ehemaligen Schriften zur Bildung der vollständigen Bibel. Somit war der Kanon oder die offizielle Sammlung der inspirierten Bücher der Heiligen Schrift um das Ende des ersten Jahrhunderts n. Chr. vollendet.b Die geschriebene Übersetzung der Heiligen Schrift folgte zur bestimmten Zeit im Verein mit dem Missionarwerk der Urchristen, und zwar im Gehorsam gegen den Befehl Christi, Jünger zu machen aus allen Nationen. Die Bücher des hebräischen Kanons waren in Jerusalem schon vor dessen Zerstörung (70 n. Chr.) gesammelt worden, und nun, während des zweiten Jahrhunderts, wurden die Bücher der inspirierten Christlichen Griechischen Schriften gesammelt, und man machte sich an Übersetzungen heran. Übersetzungen in Altlatein erschienen. Teile der Schrift, wie zum Beispiel die vier Evangeliumsberichte und die Briefe des Apostels Paulus, wurden zur bequemen Handhabung und Benutzung in Kodexform zusammengebracht gleichwie die Bücher unserer Tage. Das Einbinden der Bücher in Deckel auf diese Art erwies sich als eine markante Spezialität der Christengemeinde in der Buchindustrie jenes frühen zweiten Jahrhunderts.
3. Was war die erste gedruckte Bibel? Wer machte jene Übersetzung?
3 Gegen Ende des vierten Jahrhunderts begann Eu-se’bi-us Hi-e-ro’ny-mus, der gewöhnlich als „Sankt Hi-e-ro’ny-mus“ bekannt ist, seine Arbeit als Übersetzer. Im Jahre 383 stellte er seine neue lateinische Übersetzung der Evangeliumsberichte von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes her, und im Jahre 405 vollendete er seine vollständige Übersetzung der Bibel vom Hebräischen und Griechischen ins Lateinische. Trotzdem weit und breit Einspruch dagegen erhoben wurde, trug die lateinische Übersetzung des Hi-e-ro’ny-mus den Sieg davon und wurde für die nächsten tausend Jahre die Bibel der westlichen Christenheit. Sie wurde als die lateinische Vulgata oder die „allgemeine lateinische Ausgabe“ bekannt. Die erste Bibel, die Johann Gutenberg in Mainz, Deutschland, aus der Druckpresse brachte, war diese lateinische Vulgata.
4. Was für Übersetzungen wurden nötig, als das Latein ausstarb? Wie wurde dem Bedarf entsprochen?
4 Mit der Zeit aber starb Latein als Sprache des gewöhnlichen Volkes aus, und Volkssprachen lateinischen Ursprungs und auch teutonische Sprachen entwickelten sich. Das Bedürfnis nach Bibelübersetzungen in der Sprache des Volkes wurde dringender, und viele handschriftliche oder Manuskript-Übersetzungen entstanden. Ehe das Drucken erfunden war, ums Jahr 1456, gab es verschiedene deutsche Übersetzungen der Bibel oder von Teilen derselben. Die erste Bibel, die in einer modernen Sprache gedruckt werden sollte, war eine deutsche Übersetzung von einem unbekannten Verfasser, und sie wurde im Jahre 1466 von Johann Mentel in Strassburg gedruckt. Die Zeit fehlt uns jedoch, die Herstellung der Bibel in allen andern Sprachen zu beschreiben oder auch nur zu erwähnen.
UNSEKTIERERISCHE BIBELGESELLSCHAFT
5. Welchem Werk ist die Wachtturm-Gesellschaft von Anfang an geweiht gewesen? Wie und warum hat sie biblische Übersetzungen benutzt?
5 Von der Zeit ihrer Gründung an hat die Watch Tower Bible & Tract Society die King James-Version (englische Bibel) von 1611 als ihre grundlegende Übersetzung zum Bibelstudium benutzt. Unser Hauptziel ist dabei gewesen, dem Volke die reinen biblischen Lehren im Licht der sich entfaltenden Prophezeiung klar zu machen. Wir suchen mit dem heller werdenden Licht der Wahrheit voranzuschreiten und frei zu werden von all den verdunkelnden Traditionen der Menschen und heidnischen Philosophien dieser Welt. Bei der Gründung der Gesellschaft im Jahre 1881 wurde diese Watch Tower Tract Society genannt, um ihren Zweck anzuzeigen, die offenbarten Wahrheiten der Bibel zu verbreiten. (The Watchtower, April 1881) Im Jahre 1884 wurde sie als Zion’s Watch Tower Tract Society eingetragen, 1896 jedoch Watch Tower Bible & Tract Society genannt. Ihrem Namen getreu, hat sie sich damit befasst, Bibeln zu verbreiten, und auch Bücher, Traktate und andere Schriften zur Ausbreitung christlicher Erkenntnis zu veröffentlichen, die sich auf den Felsengrund der Lehren des Wortes Gottes stützen. Ihre biblische Erziehung des Volkes ist eine unsektiererische gewesen, und nur diese Art einer Erziehung gewährt einem Christen die Freiheit, religiöse Traditionen und weltliche Philosophien zu zerhauen und zurückzugehen zu dem „Glauben, der ein für allemal den Heiligen überliefert worden ist“. So haben denn die englischen Publikationen der Watch Tower Society von der Zeit an, da die Zeitschrift The Watchtower im Jahre 1879 veröffentlicht zu werden begann, bis heute mehr als siebzig verschiedene Bibelübersetzungen in Englisch und andern Sprachen zitiert, daraus angeführt und sich darauf bezogen. Somit hat die Gesellschaft den Wert all dieser anerkannt und hat von dem Guten in allen Gebrauch gemacht, wie es zur Darlegung der wahren Botschaft Gottes und zur Beseitigung religiöser Verwirrung nötig geworden ist.
6. Wann erst wurde die Gesellschaft eine bibeldruckende Gesellschaft? Wie?
6 Im Jahre 1902 gelangte die Watch Tower Society in den Besitz ihrer ersten Platten einer Bibelausgabe und konnte eine bibeldruckende Gesellschaft werden. Es waren dies die Platten einer betonten Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften, welche als „The Emphatic Diaglott“ bekannt ist. Diese war erstmals im Jahre 1864 von ihrem Verfasser, Benjamin Wilson, einem Zeitungsredaktor von Geneva, Illinois, veröffentlicht worden, der niemals mit der Watch Tower Bible & Tract Society verbunden war. Diese betonte Übersetzung wies einige beachtenswerte Merkmale auf, die zu einem besseren Verständnis der Wahrheit gereichten. Jedoch wurde The Emphatic Diaglott erst am 21. Dezember 1926 auf den eigenen Druckpressen der Gesellschaft gedruckt und im eigenen Betrieb gebunden.
7. Wie kam die Gesellschaft dazu, die ganze Bibel zu drucken und herauszugeben?
7 Dies führte schliesslich zu dem Wunsch der Gesellschaft, die vollständige Bibel auf ihren Pressen zu drucken. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde das Bedürfnis nach einer unabhängigen Veröffentlichung der Bibel selbst noch grösser. Im Tumult jenes weltweiten Krieges gelang es der Gesellschaft, Platten der vollständigen King James-Bibel zu kaufen. Am 18. September 1942 wurde der Theokratische Neue-Welt-Kongress der Zeugen Jehovas mit seiner Schlüsselversammlung in Cleveland, Ohio, eröffnet. Dort sprach der Präsident der Gesellschaft über das Thema „,Das Schwert des Geistes‘ präsentieren“, und als Höhepunkt gab er diese erste vollständige Bibel frei, die auf unsern Druckpressen gedruckt worden war. In ihrem Anhang fanden sich manche hilfreichen Angaben, die zur Verwendung beim Bibelstudium beigegeben worden waren. An Amerika wurden sogleich 35 000 Exemplare verabfolgt, und seither sind 700 000 Exemplare dieser Watch Tower-Ausgabe in vielen Ländern verbreitet worden.
8. Welche weitere Bibelübersetzung druckte die Gesellschaft als nächstes und gab eine Auflage frei, und wie?
8 Eine ausgezeichnete Bibelübersetzung des zwanzigsten Jahrhunderts ist die American Standard Version [Amerikanische Standard-Bibel]. Ausser den vielen Verbesserungen, die sie der englischen King James-Bibel gegenüber aufweist, hat sie den beachtlichen und lobenswerten Vorzug, den Namen Gottes an den 6823 Stellen, wo er in den Hebräischen Schriften vorkommt, mit „Jehova“ wiederzugeben. Nach langen Verhandlungen und zufolge einer finanziellen Übereinkunft konnte die Watch Tower Society im Jahre 1944 die Benutzung der Platten der vollständigen Amerikanischen Standard-Bibel erwerben, um diese Übersetzung auf ihren Pressen mit einem besonders vorbereiteten Anhang als Bibelstudienhilfe zu drucken. Am 10. August 1944 erfreute der Präsident der Gesellschaft in Buffalo, Neuyork, der Schlüsselstadt von 17 gleichzeitigen Versammlungen von Zeugen Jehovas, die durch private Telephonlinien miteinander verbunden waren, seine grosse Zuhörerschaft durch das Freigeben der Wachtturm-Ausgabe der American Standard Version. Bereits sind 252 000 Exemplare davon hergestellt worden, und sie hat sich als ein weiteres Mittel erwiesen, um Gottes heiligen Namen weit und breit auszurufen und die grossartige Botschaft von seinem Königreich der neuen Welt des Lebens und Friedens zu veröffentlichen.
NEUES VORBEREITET UND FREIGEGEBEN
9. Nach Benutzung all der verschiedenen Übersetzungen wurde welches Bedürfnis empfunden? Warum?
9 Wir anerkennen, dass wir all den Bibelübersetzungen zu Dank verpflichtet sind, die wir benutzt haben, um zur Wahrheit des Wortes Gottes zu gelangen, deren wir uns heute erfreuen. Wir raten die Benutzung irgendeiner dieser Bibelübersetzungen niemandem ab, sondern werden selbst passenden Gebrauch von ihnen machen. Doch haben wir während all der Jahre, da wir uns dieser Übersetzungen bis hinab zur neuesten derselben bedienten, sie als mangelhaft befunden. In dieser oder jener wichtigen Hinsicht sind sie inkonsequent oder unbefriedigend, beeinflusst durch religiöse Traditionen oder weltliche Philosophie und demzufolge nicht im Einklang mit den heiligen Wahrheiten, die Jehova Gott für sein ergebenes Volk wiederhergestellt hat, das seinen Namen anruft und ihm einmütig zu dienen sucht. Besonders ist dies der Fall gewesen hinsichtlich der Christlichen Griechischen Schriften, die Licht werfen auf die alten Hebräischen Schriften und ihnen die richtige Deutung geben. Mehr und mehr hat sich das Bedürfnis fühlbar gemacht nach einer Übersetzung in moderner Sprache, übereinstimmend mit der offenbarten Wahrheit, die uns indes die Grundlage liefert zum Erlangen weiterer Wahrheit, indem sie den Sinn der Originalschriften treulich darlegt; nach einer Übersetzung, die für die Leser der Neuzeit ebenso verständlich ist, wie die ursprünglichen Schriften der Jünger Christi für die gewöhnlichen, einfachen, schlichten, bescheidenen Leser ihrer Tage verständlich waren. Jesus erinnert uns daran, dass unser himmlischer Vater die Bedürfnisse seiner Kinder kennt, bevor sie überhaupt etwas erbitten. Wie hat er denn für dieses Bedürfnis, das wir nun tief empfinden, gesorgt?
10. Wie wurde bei einer Direktorensitzung ein anderes Übersetzungskomitee angekündigt, und was hatte es getan?
10 Besonders seit 1946 hat der Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society nach solch einer Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften gesucht. Am 3. September 1949, 8 Uhr morgens, berief der Präsident der Gesellschaft eine gemeinsame Sitzung der Verwaltungsräte, sowohl der pennsylvanischen wie der Neuyorker Körperschaft, ins Hauptbüro (Bethel), bei welcher nur ein Direktor fehlte. Nach Eröffnung dieser Sitzung mit Gebet gab der Präsident diesen acht Mitdirektoren das Vorhandensein eines „Neue-Welt-Bibelübersetzungskomitees“ bekannt und teilte mit, dass es eine Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften vollendet habe. Das Komitee hatte diese Übersetzung gerade am vorhergehenden Tage der Watch Tower Bible & Tract Society, der pennsylvanischen Körperschaft, zum Besitz und zur Verfügung darüber ausgehändigt. Der Präsident las das Dokument des Komitees vor, worin es das Übersetzungsmanuskript der Gesellschaft überwies, in Anerkennung des unsektiererischen Werkes der Gesellschaft, die das heilige Wort Gottes ausbreitet und die Erkenntnis und das Verständnis seiner Lehren unter den Menschen jeder Nation und aus Stämmen, Völkern und Sprachen fördert, und damit die Übersetzung ein neues Mittel sei zur Ausdehnung ihrer christlichen Erziehungstätigkeit in der ganzen Welt.
11. Was geschah mit der zugewiesenen Übersetzung? Wann und wo wurde die Arbeit daran zu ihrer Publikation begonnen?
11 Der Präsident hatte das Manuskript der ganzen Übersetzung selbst gelesen, und auf Verlangen las er den Versammelten mehrere ganze Kapitel vor, um den Direktoren die Natur der Übersetzung zu zeigen. Dieser Vorlesung folgten günstige Kommentare von allen anwesenden Direktoren. Einer der Direktoren der pennsylvanischen Körperschaft beantragte dann die Annahme dieser Gabe durch die Gesellschaft. Dies wurde unterstützt. Der Antrag wurde von allen Direktoren der Körperschaft einstimmig angenommen, und so wurde die Übersetzung rechtmässiges Eigentum der pennsylvanischen Körperschaft der Gesellschaft. Doch musste sie in der Druckerei der Neuyorker Körperschaft in Brooklyn, N. Y., gedruckt werden. Am 29. September 1949 reichte der Präsident den ersten Teil des Manuskriptes der Druckerei Brooklyn ein, damit sie die Arbeit daran aufnehmen konnte.
12. Wie ging dann die Übersetzung ihrer Publikation und Herausgabe entgegen?
12 Bei all der andern Arbeit, welche die Druckerei zu tun hatte, und im Hinblick auf all die andern Besonderheiten, die das Komitee als Begleittext zur Übersetzung darreichte, ergab sich eine ungeheure Menge Arbeit, um die fertige Publikation herzustellen. Eine Gruppe von 40 Gliedern der Familie vom Hauptbüro (Bethel) Brooklyn wurde organisiert zu aussergewöhnlichem Korrekturenlesen und zur Kontrollierung, um die Genauigkeit der verschiedenen Einzelheiten dieser Publikation sicherzustellen. Am 9. Februar 1950 unterbreitete uns das Neue-Welt-Bibelübersetzungskomitee sein wichtiges Vorwort der Übersetzung. Lange erschien es als eine Frage, ob die Arbeit programmgemäss für das hervorragende Ereignis im Sommer 1950 vollendet werden könne. Doch am Mittwochnachmittag, 2. August 1950, hatte der Präsident der Gesellschaft, als er seine Ansprache „Den Völkern eine reine Sprache zuwenden“ im Yankee-Stadion, Neuyork-Stadt, hielt, die überaus grosse Freude, der internationalen „Mehrung der Theokratie“-Versammlung der Zeugen Jehovas die New World Translation of the Christian Greek Scriptures [Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften] freizugeben. Die Übersetzung wurde von der gewaltigen Menge der vielen Tausende, die aus 72 Ländern der Erde hergekommen waren, mit grösstem Enthusiasmus und grösster Wertschätzung angenommen. Zehntausende von Exemplaren wurden von den Kongressbesuchern noch an jenem Nachmittag begierig bezogen und viele weitere Tausende bis zum Schlusse der Versammlung am 6. August.
UNTERSCHEIDENDE MERKMALE
13. Was ist über ihren Namen, den benutzten griechischen Text und den Sprachstil zu sagen?
13 Diese neue Übersetzung weicht völlig ab von den religiösen Überlieferungen der an Glaubensbekenntnisse gebundenen Christenheit. Dies geht schon aus ihrem Namen hervor, der sie als eine Übersetzung der „Christlichen Griechischen Schriften“ bezeichnet statt eines traditionell sogenannten „Neuen Testaments“. Es ist unbiblisch und irreführend, diese 27 christlichen Bücher der inspirierten Schrift „Neues Testament“ zu nennen. Die Übersetzung stellt nicht die Revision irgendeines früheren Werkes dar, sondern ist eine ganz neue Wiedergabe aus dem griechischen Originaltext, wobei der Standardtext verwendet worden ist, den die zwei anerkannten britischen Gelehrten, Westcott und Hort, hergestellt haben. Doch hat das Übersetzungskomitee auch griechische Texte von Gelehrten aus andern Ländern zu Rate gezogen, in dem aufrichtigen Bemühen, eine Übersetzung herzustellen, die mit den Lehren der Heiligen Schrift im Originalgriechischen übereinstimmt. Man strebte nach einer buchstäblichen Übersetzung, so weit dies die Eigenheiten des modernen Englisch zuliessen, ohne dass es absonderlich klang. Alle veralteten oder aus dem Sprachgebrauch gekommenen Redewendungen sind ausgeschieden worden, gleichwie die biblischen Originalschriften so verfasst worden sind, wie das Volk natürlicherweise um jene Zeit unter sich sprach. Dies verhilft zu einem besseren Verständnis und somit zu einem grösseren Genuss der Übersetzung.
14. Welch hervorragende Eigentümlichkeit mag grossem Widerstand rufen? Welcher Aussprache sind wir gefolgt, und warum?
14 Ein hervorragendes Merkmal, das wohl grossen Widerstreit unter modernen Übersetzern und religiösen Führern der Christenheit hervorrufen wird, ist die Benutzung des von Gott selbst gegebenen Namens in dieser englischen Wiedergabe der Christlichen Griechischen Schriften. Der göttliche Name wird dargestellt durch ein hebräisches Wort, bestehend aus vier Buchstaben, das der lateinische Übersetzer Hi-e-ro’ni-mus ein „tet-ra-gram’ma-ton“ nannte. Der Name kommt 6823mal in den alten Hebräischen Schriften vor, und soweit die Aufzeichnungen es zeigen, ist dieser Name seit dem vierzehnten Jahrhundert als „Jehova“ gelesen und in dieser Form in der Christenheit volkstümlich geworden. Genau wie der Name ausgesprochen wurde, ist jetzt nicht bekannt. Doch während wir das Beachtenswerte an der Aussprache „Jah-we’“ anerkennen, hat doch das Übersetzungskomitee im Englischen die Form „Jehovah“ beibehalten, weil man damit vertraut war und weil es die vier ursprünglichen Buchstaben des hebräischen Namens beibehält. Zu Gottes eigener Zeit werden wir, wenn er die richtige Aussprache seines heiligen Namens offenbart, die genaue Korrektur gerne vornehmen.
15. In welcher Hinsicht ist die Übersetzung die erste, die den göttlichen Namen so verwendet?
15 Das Komitee erhebt nicht den Anspruch, als erstes den heiligen Namen in eine englische Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften aufgenommen zu haben. Vor fast hundert Jahren veröffentlichte der Verfasser des Werkes The Emphatic Diaglott (engl.) seine Übersetzung des Matthäus-Evangeliumsberichts und gebrauchte darin 5mal „Jehovah“, und die vollendete Diaglott (1864) enthält den Namen von Matthäus bis zur Apostelgeschichte 18mal, doch ohne diese Verwendung zu erklären. Soviel wir aber wissen, ist die Neue-Welt-Übersetzung die erste, die den göttlichen Namen von Matthäus bis zur Offenbarung konsequent wiedergibt, insgesamt nämlich 237mal im laufenden Haupttext, nicht zu reden von den 72 weiteren Malen, da er nur in den Fussnoten vorkommt.
16. Wie gab Matthäus den göttlichen Namen in den Christlichen Schriften wieder?
16 „Das darf man aber nicht tun!“ sagte ein Kritiker, dem das Manuskript der Übersetzung vorgelesen wurde, damit er sich darüber äussere. Das Komitee zeigt in seinem neunundzwanzigseitigen Vorwort, wie es mit gutem Grund getan werden kann, und tut es somit. Englische Bibelübersetzer haben behauptet, der göttliche Name sei in den inspirierten Schriften der Jünger Christi nie vorgekommen. Doch unterrichtet uns, um wenigstens einen zu nennen, Hi-e-ro’ny-mus wie folgt: „Matthäus, der auch Levi ist und der aus einem Zöllner ein Apostel wurde, der erste aller Evangelisten, verfasste ein Evangelium Christi in Ju-dä’a in der hebräischen Sprache und in hebräischen Schriftzeichen zum Nutzen derer aus der Beschneidung, die geglaubt hatten. . . . wo immer der Evangelist sich der Zeugnisse aus den alten Schriften bedient, folgt er nicht der Autorität der siebzig Übersetzer [der griechischen Septuaginta], sondern dem Hebräischen.“ (Catal. Script. Eccl., engl.) Wo also Matthäus in Hebräisch von den inspirierten Hebräischen Schriften zitierte, musste er treulich den göttlichen Namen angeführt und ihn somit in seinen Evangeliumsbericht aufgenommen haben. Der Apostel Matthäus war einer der Männer, von denen Jesus im Gebet zu Gott sagte: „Ich habe deinen Namen kundgemacht den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast. . . . Ich habe ihnen deinen Namen kundgemacht und werde ihn kundmachen.“ (Joh. 17:6, 26, NW) Matthäus musste also den Namen von Jesus her kennen und wird keine Gewissensskrupel gehabt haben, ihn in seiner Geschichte über das Leben Jesu richtig anzuwenden. Als Matthäus seinen eigenen Evangeliumsbericht vom Hebräischen ins Griechische übersetzte, wird er dem ehemaligen Brauch gefolgt sein, die vier hebräischen Buchstaben des Namens Gottes in seinen griechischen Text da hineinzusetzen, wo sie hineingehörten, möglicherweise 18mal, wie dies die Neue-Welt-Übersetzung zeigt.
17. Wieso ermächtigte die griechische Septuaginta die Jünger, den göttlichen Namen in ihre Griechischen Schriften aufzunehmen? Warum hielt die Tradition sie nicht davon ab?
17 Unter Inspiration zitierten die Jünger Christi viel aus der griechischen Septuaginta-Übersetzung der Hebräischen Schriften. In dieser Übersetzung war es von alters her Brauch, das hebräische tet-ra-gram’ma-ton in den griechischen Text einzufügen, damit er mit dem Text in den Hebräischen Schriften übereinstimme. Sogar im vierten Jahrhundert sagte uns Hieronymus, dass zu seiner Zeit immer noch Abschriften der griechischen Übersetzung vorhanden waren, die das hebräische tet-ra-gram’ma-ton enthielten, wo der göttliche Name im Text vorkam. Was taten wohl die Apostel, wenn sie in Griechisch schrieben und aus einer solchen griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften zitierten? Jesus folgte nicht der jüdischen Tradition, und er lehrte seine Jünger nicht, dies zu tun. Nach der Tradition der jüdischen Religionsführer, die Jesus bis zum Tode bekämpften, setzte man den Titel „Herr“ an die Stelle des göttlichen Namens. Jene gaben vor, diesen Namen nicht zu missbrauchen, indem sie ihn überhaupt nicht aussprachen, entweihten ihn aber durch die Tat. Die inspirierten christlichen Schreiber waren nicht durch die jüdische Tradition gebunden, an Stelle des göttlichen Namens die Titel „Gott“ und „Herr“ zu setzen, und der heilige Geist, der jene Schreiber inspirierte, stand nicht unter der Furcht, der göttliche Name könnte dadurch entweiht werden, dass er in hebräischen Schriftzeichen in die Christlichen Griechischen Schriften hineingeschrieben wurde. Die Jünger waren frei, dem Brauch zu folgen, die hebräischen Buchstaben des göttlichen Namens ihrem griechischen Text beizufügen. Ihre Originalhandschriften sind verschwunden.
18. Was waren neuzeitliche hebräische Übersetzer in bezug auf den Namen zu tun gezwungen?
18 Seit dem vierzehnten Jahrhundert sind zum Segen der Juden Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften in die hebräische Sprache gemacht worden. Das Komitee führt in seinem Vorwort 19 solcher hebräischen Übersetzungen an, und diese alle enthalten den göttlichen Namen in 307 verschiedenen Fällen. Wo Jesu Jünger aus den Hebräischen Schriften zitierten, aus Versen, wo das tet-ra-gram‘ma-ton vorkommt, war man in diesen hebräischen Übersetzungen einfach gezwungen, den göttlichen Namen genau so anzuführen, wie er im inspirierten hebräischen Originaltext erschien, gleichwie der Apostel Matthäus dies tun musste. Somit haben alle diese hebräischen Übersetzungen den göttlichen Namen Jehova in die Christlichen Schriften von Matthäus bis Offenbarung aufgenommen; und alle modernen Übersetzer sind machtlos, Einspruch dagegen zu erheben. Die Neue-Welt-Übersetzung zeigt in Fussnoten, wo sie von all diesen 19 hebräischen Übersetzungen gestützt wird.
19. In welchen andern Übersetzungen der Neuzeit erscheint der göttliche Name?
19 Mehr als das, der göttliche Name findet sich nicht nur in jenen hebräischen Übersetzungen, sondern auch in der lokalen Sprache vieler Übersetzungen, welche Missionare während der vergangenen zweihundert Jahre gemacht haben. Das Vorwort des Komitees führt 38 solcher Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften an, in denen der Name Jehova in zwanzig lokalen Sprachen erscheint, ausser den hebräischen und englischen Übersetzungen. Und soweit alle diese Übersetzungen von den Hebräischen Schriften gestützt werden, sind sie richtig in ihrer Verwendung des göttlichen Namens Jehova (Jah-we’) statt des unbestimmten Titels „Herr“, den z. B. die englische King James- und die deutsche Luther-Bibel zu benutzen pflegen.
20, 21. a) Wird dadurch aus dem Göttlichen Wesen ein Stammesgott gemacht? b) Warum möchten ihn moderne Übersetzer zu einem namenlosen Gott herabwürdigen? Weshalb sollten nicht wir das tun?
20 Damit machen wir das Göttliche Wesen nicht zu einem Stammesgott der Juden, an dem das Volk der Heidennationen kein Teil hätte. Von einem modernen Bibelübersetzer, der den Namen „Jehova“ oder „Jah-we’“ selbst aus den Übersetzungen der Hebräischen Schriften ausscheiden möchte, wird dieses Jahr berichtet, dass er gesagt habe: „Somit bevorzugt die Tradition der jüdischen Synagoge den Brauch der King James-Bibel, zu dem wir zurückkehren . . . Ja, es ist ein noch stärkerer Grund vorhanden. Weder Juden noch Christen beten bloss eine Stammesgottheit an, die einen richtigen Namen haben muss, um sie von andern Göttern zu unterscheiden. Wir beten den einen und einzigen Gott des Universums an.“ Hast du nun Gefallen daran, einen Mann von solchen Ansichten als deinen Bibelübersetzer zu haben, auch wenn er Universitätsprofessor ist? Unter dem anscheinend grossherzigen Gedanken, die höchste Person zu einem internationalen Gott zu erheben, möchte er, wie viele andere, ihn zu einem namenlosen Gott machen.
21 Gott der Höchste will aber der menschlichen Familie gegenüber nicht namenlos bleiben. Er hat sich selbst einen Namen gegeben, der für uns voller Bedeutung ist. Als der Mensch fragte, was Gottes Name sei, gab Gott ihn an und sagte zu seinem Propheten Mose: „Ich bin Jehova.“ Durch seinen Propheten Jesaja sagte er: „Ich bin Jehova, das ist mein Name.“ (2. Mose 3:13-15; 6:2, 3 und Jesaja 42:8) Jesus Christus ist der grössere Prophet, der sowohl von Mose wie von Jesaja vorgeschattet wurde, und sein Name „Jesus“ bedeutet „Jehova ist Rettung“. Jesus hat gesagt: „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen.“ Er lehrte seine Jünger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“ (Joh. 5:43 und Matth. 6:9, NW) Nein, dieser Jesus, der den Geist als Helfer gesandt hat, wodurch die Christlichen Griechischen Schriften inspiriert wurden, degradierte seinen himmlischen Vater nicht zu einem namenlosen Gott.
22. Was wird durch die Wiederherstellung des Namens in den Christlichen Schriften bewirkt?
22 Der göttliche Name, der in den Christlichen Griechischen Schriften wiederhergestellt ist, bezeichnet die Persönlichkeit des himmlischen Vaters, die ihn von seinem Sohne Jesus Christus unterscheidet. Statt der englischen King James-Bibel zu folgen, wo wir, zum Beispiel in Apostelgeschichte 2:34, gleichwie in der Zürcher Bibel lesen: „Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten“, sagt die Neue-Welt-Übersetzung in vollem Einklang mit den hebräischen Psalmen: „Jehova sprach zu meinem Herrn: ‚Setze dich zu meiner Rechten‘ “, und in Vers 21 heisst es dort: „Und dann wird irgend jemand, der den Namen Jehovas anruft, errettet werden.“ Oh, wieviel klarer macht diese gültige Übersetzung den Bibeltext unserem Verständnis, so dass er sogleich richtig erklärt werden kann! Welch offenbarendes Licht wirft sie auf die traditionelle Dreieinigkeitslehre der Christenheit! In gleicher Weise stellt die Neue-Welt-Übersetzung durch ihre direkte und folgerichtige Wiedergabe die falschen religiösen Traditionen von der Menschenseele, der Hölle, dem Geschick der Erde, dem Reiche Gottes und andere wichtige Lehren bloss. Doch müssen wir die Besprechung der erleuchtenden Besonderheiten dieser Übersetzung von 1950 für Artikel aufsparen, die in einer spätern Ausgabe dieser Zeitschrift erscheinen.
BREITET DIE SPRACHE AUS
23. a) Welches Versammeltwerden nähert sich nun seiner Schlussetappe, und warum? b) Was hat Jehova zugunsten der Sprache der neuen Welt getan?
23 Was sollen wir nun tun? Oder was sollen wir sagen? Der Beginn der Weltwehen im Jahre 1914 und die ganze Erfüllung der biblischen Prophezeiungen seither bezeugen, dass wir bestimmt in der „Zeit des Endes“ der Welt leben. Gottes Billigung und Segen ruhen nicht auf dieser verurteilten Welt, weder auf irgendeiner ihrer politischen, kommerziellen noch religiösen Bestrebungen, dieses alte System der Dinge weiterhin zu erhalten, sondern statt dessen trifft sie sein gerechter Grimm und Zorn. Das Sammeln der Nationen und das Zusammenbringen der Königreiche samt ihren Vereinigten Nationen und den politischen Blocks und Pakten innerhalb des Rahmens der UN.-Organisation nähern sich der Endetappe. Die Zeit, da die ganze irdische Einrichtung, das System der Dinge, im Feuer des Eifers Jehovas verzehrt werden soll, rückt näher. Doch nicht ohne Warnung von dem Gott der Liebe und Barmherzigkeit. In dieser Zeit des Endes hat er sein Versprechen gehalten und den Völkern, die sich nach Wahrheit und Gerechtigkeit sehnen, eine „reine Sprache“ zugewendet. Er hat sich nicht namenlos gelassen, sondern hat sich zu erkennen gegeben, damit die Völker wissen können, an wen sie sich durch Jesus Christus wenden sollen. Durch die Theokratische Organisation seiner gesalbten Zeugen hat er die biblische Wahrheit mehr und mehr geklärt und so ihre Sprache gereinigt. So reden und leben sie jetzt im Einklang mit der Sprache der nahenden neuen Welt. Und nun, in diesem Jahre 1950, erscheint durch seine Fürsorge diese Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften (englisch) zur ferneren Reinigung der Sprache seines Volkes. Gnädiglich hat er sie als ein weiteres machtvolles Mittel gegeben, um den Völkern eine „reine Sprache“ zuzuwenden.
24. a) Wessen Name soll durch die Herausgabe dieser neuen Übersetzung geehrt werden? b) Wie wird diese englische Übersetzung den Menschen aus vielen andern Zungen zum Segen sein?
24 Lass daher nicht zu, dass die Vorurteile, religiöse Überlieferungen und sektiererische Einbildung der Christenheit dich zu Fall bringen. Gib dieser neuen englischen Übersetzung ein offenherziges Willkommen. Sie wird nicht zu dem Zweck herausgegeben, die Namen irgendwelcher Menschen zu verherrlichen oder in Erinnerung zu halten. Deshalb haben die Männer des Übersetzungskomitees den Verwaltungsräten der Gesellschaft ihren Wunsch mitgeteilt, anonym zu bleiben, und besonders wünschen sie nicht, dass man ihre Namen veröffentliche, sei es zu ihren Lebzeiten oder nach ihrem Tode. Der Zweck der Übersetzung ist die Erhöhung des Namens des lebendigen, wahren Gottes und die Verbreitung des Duftes der Erkenntnis seines durch Christus Jesus geleiteten Reiches. Wenn sie auch nur in Englisch veröffentlicht worden ist, wird doch diese Übersetzung durch die Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft, die sie zitieren und die bis in 90 Sprachen übersetzt werden, ihre geistige Hilfe den Millionen von Menschen vieler Zungen und Nationen zugänglich machen. Diese Übersetzung wird sich wegen ihrer Treue, ihres Mutes und ihrer Korrektheit selbst jedem ehrlichen Forscher nach der Wahrheit der göttlichen Offenbarung empfehlen.
25. Was sollten jene, die diese Übersetzung besitzen, damit tun, und an welchem Werk werden sie so einen grösseren Anteil haben?
25 Nimm diese Übersetzung entgegen. Lies sie durch, es wird ein Genuss für dich sein. Studiere sie, denn sie wird dir zu einem besseren Verständnis des Wortes Gottes verhelfen. Lege sie in die Hände anderer. Hilf anderen, sie und die biblischen Publikationen studieren, die sich darauf stützen. Durch diesen Lauf wirst du deine Beherrschung der „reinen Sprache“ vervollkommnen, der Sprache, die mit Verständnis von der neuen Welt spricht, worin Gottes Königreich durch Jesus Christus als Höchstes und ohne Rivalen herrschen wird. Durch diesen Lauf wirst du als Mitarbeiter Gottes auch mithelfen, den Völkern diese „reine Sprache“ zuzuwenden. Dies wird sie alle instand setzen, ‚den Namen Jehovas anzurufen‘ und „ihm einmütig zu dienen“, indem sie zur Unterstützung seines Königreiches vereint versammelt sind. Dies ist der einzige Weg, auf dem sie Schutz finden während des Ausbruches des Feuers seines Grimmes und Zornes in Harmagedon und bewahrt werden zu frohem Leben in der endlosen neuen Welt.
[Fußnoten]
a Der frühere „Samaritanische Pentateuch“ war hauptsächlich eine Transkription des Hebräischen in samaritanische Schriftzeichen.
b Der Bischof von Alexandria schrieb jedes Jahr an die Versammlungen unter seiner Aufsicht einen Brief, um sie vom „Oster“-Datum zu unterrichten. In seinem 39. derartigen Passahbriefe, der im Jahre 367 n. Chr. geschrieben wurde, gab A-tha-na’si-us ein Verzeichnis über die Bücher des „Alten und Neuen Testaments“ heraus. Aus dem Griechischen übersetzt, lautet jener Teil seines Briefes:
„Ohne Zögern kann gesagt werden, dass die Bücher des Neuen Testaments folgende sind: Vier Evangelien nach Matthäus, nach Markus nach Lukas und nach Johannes; und als nächstes nach diesen die Taten der Apostel und sieben sogenannte allgemeine Briefe der Apostel wie folgt: Einer von Jakobus, zwei von Petrus, dann drei von Johannes und nach diesen einer von Judas. Ausser diesen gibt es vierzehn Briefe von Paulus, dem Apostel, in folgender Reihenfolge geschrieben: Der erste an die Römer, dann zwei an die Korinther und als nächster nach diesen [einer] an die Galater und danach an die Epheser, dann an die Philipper und an die Kolosser und zwei an die Thessalonicher und der eine an die Hebräer; und dann zwei an Timotheus, jedoch [nur] einen an Titus. Und einen letzten an Philemon und wiederum von Johannes eine Offenbarung.“
Dies ist das erste Beispiel des Kataloges der Bücher der Christlichen Griechischen Schriften, wie wir sie heute haben. Dieses veröffentlichte Verzeichnis, das als „Der Kanon des A-tha-na’si-us“ bekannt ist, ging somit der vom Konzil oder von der Synode von Karthago, Afrika, im Jahre 397 (n. Chr.) veröffentlichten Liste um 30 Jahre voraus.
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Das meistgekaufte Buch am wenigsten gelesen?Der Wachtturm 1950 | 15. November
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Das meistgekaufte Buch am wenigsten gelesen?
DIE Bibel, welche die dritte Milliarde ihrer Auflagezahl überschritten hat, hat eine grössere Zirkulation als irgendein anderes Buch in der Welt erreicht. Insgesamt oder teilweise ist sie in mehr als 1090 Sprachen und Dialekte übersetzt worden. Mit einer beständigen Verbreitung von 1 500 000 Exemplaren monatlich ist sie als das meistgekaufte Buch der Welt immer noch allen andern Büchern weit voran. Trotz all diesem ist die allgemeine Unwissenheit über ihren Inhalt, selbst über die einfachen Dinge dieses wichtigen Buches, geradezu erschreckend.
Eine kürzliche Gallup-Rundfrage, deren Ergebnis auf der Titelseite der englischen News Chronicle veröffentlicht worden ist, hat gezeigt, dass nur 3 Personen von 5, also nur 60 Prozent, die Namen der vier Evangelien angeben konnten, welche die ersten Bücher des sogenannten Neuen Testamentes bilden: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Eine Person aus vier, also 25 Prozent, konnte nicht einmal eines dieser Evangeliumsbücher beim Namen nennen.
Diese Rundfrage wurde nicht etwa hinter dem Eisernen Vorhang im atheistischen Russland durchgeführt, noch in den heidnischen Dschungeln von Afrika, noch unter den nichtchristlichen Mohammedanern, Buddhisten und Hindus von Grossasien, noch in einem berüchtigten Land, wo die Bibel verbrannt wird. Vielmehr stammt dieses überraschende Beispiel von Unwissenheit aus einem Kirchenland, das sich laut damit brüstet, ein bibelliebendes Land zu sein, nämlich von den Britischen Inseln.
Aus den Zahlen geht hervor, dass sich bei den vier führenden Sekten — der Kirche von England, den Nonkonformisten, der Kirche von Schottland und den Römisch-Katholischen — unter den Katholiken die grösste Unwissenheit zeigte. Nur 51 Prozent der die Kirche besuchenden befragten Katholiken konnten all die Evangelien beim Namen nennen, und gut über ein Drittel, 36 Prozent, um genau zu sein, versagten vollständig, da sie nicht einmal eines der Evangelien nennen konnten.
„Warum?“ fragte die News Chronicle. Weshalb eine solche Unwissenheit über ein Buch, das in den meisten Wohnungen Englands zu finden ist? Zu den verschiedenen Antworten, die eingesandt und veröffentlicht wurden, gehörte auch folgende: „Dieser verdorbene Zustand der Dinge“, so schrieb Hr. H. Mills, „ist der Scheinwissenschaft, dem Modernismus und falschen Lehren zuzuschreiben, die von den Kirchen, der protestantischen wie der römisch-katholischen, beharrlich beibehalten und gelehrt werden. Diese nennt das Buch ein totes Buch, und jene neigt mehr und mehr dazu, den falschen Gedanken anzunehmen, sie sei ein Buch mit Legenden und Volkssagen, das man nicht ernst zu nehmen brauche.“ Der Bischof von Rochester, Dr. C. M. Chavasse, hat geschrieben: „Die hauptsächlichste Ursache, dass die Bibel ein unbekanntes Buch ist, liegt natürlich in der Tatsache, dass man in der Familie nicht christlich ist.“
Ehrw. Dr. H. Townsend, Hauptprofessor a. D., von der Baptisten-Lehranstalt in Manchester, war ehrlich genug, zuzugeben, dass selbst die Geistlichkeit sich in grosser Unwissenheit befinde, wenn es auf die Bibel ankomme. Sein Zugeständnis stützend, zitierte er die Anglikanische Kommission, die gesagt habe: „Die heutige Unwissenheit über die Bibel unter manch jüngeren Geistlichen ist wirklich erschreckend.“ Andere dachten, die Geistlichkeit sei nur teilweise zu beschuldigen. Frau H. M. Fenn schrieb: „Die Geistlichen tragen nicht allein die Verantwortung, die Schrift auszulegen. Selbst die Urchristen, die doch von den Aposteln Christi selbst belehrt worden waren, wurden gelobt, dass sie ‚täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich also verhielte‘. (Apg. 17:11)“
Die Sache verhält sich in Wirklichkeit so, dass alles, was nachstehend angeführt wird, einander geholfen hat, eine verwilderte Gesellschaft von Heuchlern hervorzubringen: die Evolutionslehre, moderner Atheismus, heidnische Lehren, wie sie sowohl von Katholiken wie von Protestanten gelehrt werden, das Begraben der Bibel unter den Glaubensbekenntnissen und Traditionen der Menschen, die Verwerfung der Bibel als Gottes inspiriertes Wort der Wahrheit, die grosse Blindheit der Geistlichkeit sowie die jämmerliche Gleichgültigkeit des Volkes selbst gegenüber dem Lesen und Studieren der Bibel. Sie nähern sich wohl Gott im Gebet mit den Lippen, aber ihre Herzen sind fern von ihm, und ihr Sinn ist so weit entfernt, dass sie nicht einmal die einfachsten Dinge über die Bibel wissen. Umsonst verehren, lehren und glauben sie die Gebote von Menschen und die Philosophien der Heiden. — Matth. 15:1-9.
Du aber, lieber Leser, sei nicht gleich denen, die zwar das meistgekaufte Buch in ihrem Hause haben, es aber so selten öffnen, dass sie nicht einmal die Evangeliumsbücher aufzählen können, die vom Leben Christi handeln. Sei kein Scheinchrist! Statt der blinden Geistlichkeit der Christenheit zu folgen und in ihre Schlammgrube der Verwirrung zu fallen, wäre es besser, wenn du die Bibel selbst studiertest, gleichwie Christus und die Apostel dies getan haben. Sie kann auch dir eine Leuchte sein für deinen Fuss. Sie kann dich aus der Finsternis und dem Tod der jetzigen, vom Teufel beherrschten Welt heraus- und in das wunderbare helle Licht und Leben der neuen Welt der Gerechtigkeit führen. Erlange diese lebengebende Erkenntnis und Weisheit, und du wirst sie nicht umtauschen für Silber oder Gold oder kostbare Rubine. — Ps. 119:105; Spr. 8:8-12, KJ.
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