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Wozu sind wir auf Erden?Erwachet! 1976 | 8. Oktober
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Wozu sind wir auf Erden?
HAST du schon einmal in einer sternklaren Nacht zum Himmel aufgeblickt und dich gefragt: „Warum bin ich hier?“? Soweit wir Menschen es wissen, sind auf keinem anderen Planeten und auch auf keinem der übrigen Himmelskörper, sondern nur auf der Erde die für eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren erforderlichen Bedingungen vorhanden. Sind die Erde und die verschiedenen Lebensformen darauf durch ein zufälliges Zusammentreffen zahlreicher Unwahrscheinlichkeiten entstanden? Oder gibt es Beweise dafür, daß sie das Werk eines intelligenten Schöpfers sind?
Heute glauben viele, der Mensch habe sich entwickelt und sei keinem Höheren verantwortlich. Deshalb meinen sie, wir Menschen könnten nach eigenem Gutdünken handeln, wir könnten leben, wie wir wollten. Doch da wir aufeinander angewiesen sind, müßten wir darauf bedacht sein, ein gutes Verhältnis zu denen zu haben, von denen wir abhängig sind. Im wesentlichen lebt man nur seinen eigenen Wünschen, bemüht sich allerdings, etwas für die Gesellschaft zu tun, um eine gewisse Befriedigung zu haben und in der Welt anerkannt zu werden.
Aber welchen Anreiz vermittelt ein solcher Standpunkt in Wirklichkeit? Was immer ein Mensch in seinem Leben leisten mag, geht bei seinem Tod verloren. Schließlich verblaßt die Erinnerung an ihn, auch wenn sein Name vielleicht noch einige Jahre über seinen Tod hinaus bekannt bleibt.
Das läßt die Frage aufsteigen: Erscheint es sinnvoll, daß der Mensch nur 70 oder 80 Jahre alt wird? Ist es nicht entmutigend, daß durch den Tod soviel verlorengeht? Es dauert 20 Jahre, bis ein Mensch erwachsen ist; in den darauffolgenden rund 20 Jahren erweitert er sein Wissen und gewinnt Erfahrung; kurz danach beginnt er zu altern; und seine Kräfte lassen allmählich nach. Schließlich setzt der Tod all seinem Tun ein Ende. Möglicherweise hat er etwas von seinen Kenntnissen an andere weitergegeben, aber im großen und ganzen geht sowohl sein Wissen als seine Erfahrung der Nachwelt verloren. Wie betrüblich, ja welch ein Verlust ist das, wenn man bedenkt, daß immer noch zahllose Geheimnisse über unseren Planeten und das Weltall ungelüftet sind, obwohl die Menschheit schon jahrtausendealt ist.
Doch gibt es auch Millionen Menschen, die an einen Schöpfer glauben. Wenn die Erde und die Menschen das Werk dieses Schöpfers sind, wozu hat er sie dann geschaffen? Wird die Erde, wie viele glauben, schließlich zerstört werden? Ist sie lediglich ein Ort, wo die Menschen geprüft werden, wonach dann, je nach ihrem Verhalten, ihr ewiges Geschick bestimmt wird? Wenn wir zu diesem Zweck auf der Erde wären, müßte man sich fragen: Wieso sterben dann Kinder, die kaum auf der Welt sind? Was haben sie getan, was zeigen würde, ob sie gute oder schlechte Menschen sind? Oder warum reißt ein intelligenter Schöpfer Männer und Frauen aus dem Leben, obschon sie erst einen Bruchteil der Erde, wo sie geprüft werden sollen, kennengelernt haben? Und warum sollte der Schöpfer unsere schöne Erde samt all den verschiedenen Pflanzen und Tieren verbrennen wollen?
Heute gibt es immer mehr Menschen, die sich mit den allgemein verbreiteten Auffassungen über die Frage, wozu der Mensch auf Erden ist, nicht mehr zufriedengeben. Vielleicht gehörst auch du zu ihnen. Haben wir denn die Möglichkeit, sicher zu wissen, wozu wir auf Erden sind? Oder wäre es besser, uns über diese Frage hinwegzusetzen und einfach nach bestem Wissen und Gewissen zu leben?
Nein, das sollten wir nicht tun, denn wir könnten durch falsche Auffassungen über diese Dinge zu Schaden kommen. Wenn z. B. kein Schöpfer existierte, dem die Menschen verantwortlich wären, dann würden sich Millionen Menschen einer Illusion hingeben. Ihr Glaube veranlaßt sie aber, Zeit, Kraft und Mittel aufzuwenden, um religiöse Ziele zu fördern. In Wirklichkeit würde das aber niemandem etwas nützen. Gibt es dagegen einen Gott und hat er in bezug auf den Menschen einen Vorsatz, dann sollten wir den Wunsch haben, diesen Vorsatz kennenzulernen. Nur dann könnten wir in Übereinstimmung damit leben. Ja, unsere Auffassung darüber, wozu wir auf Erden sind, mag sich auf unser jetziges und unser künftiges Leben auswirken.
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Es muß einen Zweck habenErwachet! 1976 | 8. Oktober
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Es muß einen Zweck haben
SOZUSAGEN jeder Mensch möchte etwas leisten, es sei denn, er habe völlig den Mut verloren und lebe deshalb nach dem Wahlspruch „Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben“. Aber sogar Personen, die sich aufgegeben haben und nun ziellos in den Tag hinein leben, fühlen sich unbefriedigt und sind nicht glücklich. Auch wenn keine Garantie besteht, daß man ein Ziel erreicht, ist es weit befriedigender, auf ein Ziel hinzuarbeiten, als ein vollkommen zweck- und zielloses Leben zu führen.
Die meisten Leute möchten jedoch nicht nur ein sinnvolles Leben führen, sondern auch irgendwie konstruktiv tätig sein. Sie sind an der Erde und an ihren Mitmenschen interessiert und sehen ein, daß das, was man tut, nur wirklich nützlich und sinnvoll ist, wenn es zum Wohl und Glück anderer beiträgt. Wer ein Auge für die Schönheiten unserer Umwelt und für das Gute hat, das in anderen Menschen steckt, fühlt sich gedrängt, sein Leben für etwas Zweckvolles einzusetzen. Die Tatsache, daß Tausende in der medizinischen Forschung und auf anderen wissenschaftlichen Gebieten tätig sind, beweist, daß im Grunde genommen sehr viele — trotz Selbstsucht und Unvollkommenheit — am Wohl ihrer Mitmenschen interessiert sind.
Wenn schon manch ein Mensch so eingestellt ist, wie mag wohl der Schöpfer erst denken? Angenommen, du könntest von seiner Warte aus einen Blick auf die Erde werfen, würde es dir dann wohl vernünftig erscheinen, daß eine Generation nach der anderen lediglich ein paar turbulente Jahre, die voller Enttäuschungen sind, lebt und dann stirbt? Würdest du es für sinnvoll halten, daß sich das bis in Ewigkeit immer und immer wiederholt? Liegt es in der Absicht Gottes, der gemäß Jesaja 45:18 erklärte: ‘Ich, der Bildner der Erde, erschuf sie nicht umsonst, sondern damit sie auch bewohnt werde’, daß die Erde von Generationen, die kommen und gehen, bewohnt wird? Wird er die Situation bestehen lassen, die in der Bibel von jemandem, der ihre Sinnlosigkeit beobachtete, wie folgt beschrieben, wird: „Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt; aber die Erde besteht ewiglich.“ (Pred. 1:4, Elberfelder Bibel)? Würdest du einem allweisen Schöpfer zutrauen, daß er den Menschen zu diesem Zweck erschaffen hat? Sicherlich muß mit der Erde und den Menschen ein Vorsatz verbunden sein, der mit einer besseren Zukunft zu tun hat.
Der menschliche Körper ist zweckvoll
Schau dir einmal alles, was da lebt, etwas genauer an, besonders den Menschen, die Krone der irdischen Lebewesen. Ist irgend etwas am menschlichen Körper zwecklos? Betrachte nur einmal deine Hand. Hat je ein Mensch etwas Gleichwertiges erschaffen, etwas, was so zweckvoll, so leistungsfähig und so schön ist? Denke auch an den Tastsinn und an die Fähigkeit, die Finger so bewegen zu können, daß du das, was du tun möchtest, fertigbringst. Es gibt nichts auf der Erde, was der Mensch produziert hat, angefangen vom kleinsten Transistor bis zum größten Ozeandampfer, was ohne den Gebrauch der von Gott verliehenen Finger hätte geschaffen werden können.
Oder betrachte deine Augen: zwei kleine, wunderschön gebildete runde Filmkameras; sie sind in vollkommener Weise koordiniert, können dreidimensionale Buntbilder machen und benötigen keine Zeit für das Entwickeln. Aber das Auge ist einer Kamera weit überlegen. Es benötigt zum Beispiel keinen Verschluß, um die Bewegung eines zu knipsenden Gegenstandes sozusagen „abzustoppen“. Das Auge sieht die Bewegung unverwischt und unterscheidet Gegenstände, die sich bewegen, von solchen, die sich nicht bewegen. Diese beiden lebenden Kameras sowie der Teil des Gehirns, der das Gesehene interpretiert, werden beim menschlichen Embryo aus einigen wenigen Mineralien, aus etwas Eiweiß, Fett, Zucker und Wasser gebildet.
In einem wissenschaftlichen Aufsatz über das wunderbare Gehirn schrieb die New York Times:
„Die Struktur des Gehirns als physisches Gebilde ist so kompliziert, daß sich im Vergleich dazu jede elektronische Rechenanlage wie ein Kinderspielzeug ausnimmt. Selbst eine einzige Gehirnzelle setzt sich aus viel mehr komplizierten Teilchen zusammen als die größte Maschine, die der Mensch je gebaut hat. Die Großhirnrinde — der Sitz der höheren geistigen Funktionen — bildet nur einen kleinen Teil des gesamten Organs, besteht jedoch aus etwa 10 Milliarden Nervenzellen. Jede ist eine komplizierte protoplasmische Einheit, eine Art lebender Dynamo.“
Forschungen haben auch ergeben, daß in jeder einzelnen der rund einen Billion Körperzellen gleichzeitig tausend bis zweitausend Reaktionen ablaufen können.
Die Erde — geschaffen als ideale Wohnstätte für den Menschen
Betrachte nun die Erde selbst. Du wirst feststellen, daß sie genau die richtige Wohnstätte für den Menschen ist. Nach ihrer Erschaffung fanden der erste Mann und die erste Frau auf der Erde alles vor, was sie für ihren Unterhalt und zu einem glücklichen Leben brauchten. Heute noch liefert die Erde dem Menschen in Gebieten, in denen er das ökologische Gleichgewicht nicht allzusehr gestört hat, alles, was er benötigt. Auf diese Tatsache wurde in einem Vortrag, der in Brooklyn (New York) vor Studenten gehalten wurde, deutlich hingewiesen. Der Redner sagte:
„Unsere Erde gleicht in der Konzeption und Ausstattung einem Wohnhaus. In einem Wohnhaus gibt es zum Beispiel Deckenbeleuchtungen. Das hat auch die Erde — nämlich die Sonne. Im Flur eines Hauses findet sich gewöhnlich ein Nachtlicht. Ein solches Licht ist auch bei der Erde vorhanden — der Mond. Gott sagte, daß der Mond zur Beherrschung der Nacht dienen sollte (1. Mose 1:14-18). Die Oberfläche des Mondes besteht aus Material, das etwas leuchtfähig ist. Sein milder Schein stört die Schlafenden nicht.
In einem Haus gibt es Rohrleitungen zur Versorgung der verschiedenen Räume mit Wasser. Auch die Erde ist mit unterirdischen Rohren oder Kanälen ausgestattet, die das Wasser überallhin leiten. Sogar im Gebirge gibt es Quellen, bei denen kristallklares Wasser sprudelt, und in der Wüste Sahara braucht man an gewissen Orten nur ein paar Meter tief zu graben, und schon stößt man auf Wasser.
Im Keller eines Hauses wird Öl oder Kohle zum Heizen gespeichert. Im ,Keller‘ der Erde liegen ebenfalls Öl und Kohle, die der Mensch fördern kann. Im Keller eines Hauses werden oft Stücke von Kupfer- oder Eisenblech oder von anderen Blechen aufbewahrt, die für Reparaturen und zur Herstellung gewisser Gegenstände verwendet werden. Im ,Keller‘ der Erde sind ebenfalls solche Vorräte vorhanden: Eisen, Kupfer, Silber, Gold, Platin usw. Außerdem findet man dort Diamanten, Rubine und zahllose andere Edelsteine, mit denen sich die Frauen der Menschheitsfamilie schmücken können.
In einem Wohnhaus ist die Speisekammer gewöhnlich mit Lebensmitteln gefüllt. Auch die Erde hat eine ,Speisekammer‘, die mit einer Menge köstlicher Nahrungsmittel gefüllt ist: mit Obst und Gemüse, mit Getreide und mit vielem anderen, was der Mensch zum Leben braucht.“
Ist es vernünftig zu behaupten, das alles sei ein Werk des Zufalls? Beweist die Tatsache, daß ein Haus so ausgestattet ist, nicht, daß jemand es eingerichtet und mit all den erwähnten Dingen versehen hat?
Das Schöne an alldem ist, daß der Mensch für die Erde und die Erde für den Menschen geschaffen worden ist. Gott sagt, er habe die Erde den Menschen gegeben (Ps. 115:16). Wie die Tiere, so sollte doch gewiß auch der Mensch, der Herr der Erde, so geschaffen sein, daß er sich auf der Erde wohl fühlt (1. Mose 1:26-28). Würden die Menschen von allen Gebrechen des Geistes und Leibes befreit, so müßten sie sich in der für sie bestimmten Umgebung so wohl fühlen wie der Alpensteinbock in den Bergen. Dieses Tier bewegt sich sicher an den Rändern steilster Schluchten und auf messerscharfen Graten (vergleiche Hiob, Kapitel 39). Würde der Mensch, wenn er im Vollbesitz seiner Fähigkeiten und ganz Herr darüber wäre, wenn seine sämtlichen Sinne scharf und wach wären, nicht noch weniger in Gefahr sein zu verunglücken als dieses Hochwild der Berge? Man denke nur an die meisterhaften Leistungen eines Akrobaten auf dem Hochseil, die er nach hartem Training schon jetzt, obgleich er an Geist und Leib unvollkommen ist, vollbringen kann.
Die geistig-religiösen Bedürfnisse des Menschen
Wenn man das alles in Betracht zieht, erscheint dann nicht der Gedanke vernünftig, daß der Mensch länger als 70 oder 80 Jahre leben sollte? Diese Frage wird noch brennender, wenn man an die Beschaffenheit des Menschen denkt, an sein Wesen, an seine Empfindungen und an seine Hoffnungen. Wir lesen in der Bibel, daß der Mensch ‘in Gottes Bild und Gleichnis’ geschaffen wurde (1. Mose 1:26). Der Mensch verfügt über ein Sittlichkeitsempfinden und die Fähigkeit, geistige bzw. religiöse Dinge zu verstehen. Das sind Eigenschaften, die die Tiere nicht besitzen. Und wenn die geistig-religiösen Bedürfnisse des Menschen nicht befriedigt werden, kann er nicht glücklich sein. Jesus Christus sagte: „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind“ (Matth. 5:3). Wer erkennt, daß er geistig-religiöse Bedürfnisse hat, ist bestrebt, diese zu befriedigen. Gott ist bereit, einem solchen Menschen dabei zu helfen. Jesus sagte: „Bittet fortwährend, und es wird euch gegeben werden; sucht unablässig, und ihr werdet finden; klopft immer wieder an, und es wird euch aufgetan werden. Darum, wenn ihr, obwohl ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wißt, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, denen gute Dinge geben, die ihn bitten?“ (Matth. 7:7, 11).
Stimmt dich die heutige aussichtslose Lage traurig? Quält dich die Frage: „Hat das Leben Sinn und Zweck?“? Wenn ja, dann ist das ein Beweis dafür, daß du dir eines geistigen Bedürfnisses bewußt bist. Wir hoffen, daß dich der nachfolgende Artikel ermuntern wird.
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Das Auge ist eine wunderbare vollautomatische „Kamera“, die Buntbilder macht und Bewegungen unverwischt aufnimmt.
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In einer Zelle des menschlichen Körpers, die komplizierter ist als eine riesige Fabrik, laufen geräuschlos 1 000 bis 2 000 chemische Reaktionen ab, und zwar gleichzeitig.
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Ein guter Haushaltungsvorstand sorgt dafür, daß alles, was seine Familie braucht, im Haus vorhanden ist.
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Jehova, der große Haushaltungsvorstand, sorgt dafür, daß alles, was seine Familie braucht, in seinem Haus vorhanden ist.
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Was der Schöpfer des Menschen vorhatErwachet! 1976 | 8. Oktober
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Was der Schöpfer des Menschen vorhat
ES WAR nie Gottes Wille, daß der Mensch nur wenige Jahre auf der Erde leben und dann sterben sollte. Die Bibel zeigt deutlich, daß Gott den ersten Menschen in Aussicht stellte, ewig auf der Erde zu leben. Ein Beweis dafür war der „Baum des Lebens“, der in dem schönen Park stand, den sie bewohnten. Er versinnbildete die Gewähr dafür, daß allen das Leben gesichert wäre, die der Schöpfer als würdig erachtete, von der Frucht dieses Baumes zu essen (1. Mose 2:9; 3:22).
Heute gibt es auf der ganzen Erde nirgendwo einen buchstäblichen „Baum des Lebens“. Verschwunden ist auch das Paradies, in dem Adam und Eva, die ersten beiden Menschen, lebten, als sie noch vollkommen waren. Bedeutet das, daß Gott seinen Vorsatz in bezug auf den Menschen geändert hat?
Die heutigen Verhältnisse mögen einen auf den Gedanken bringen, daß Gott jetzt mit der Erde und den Menschen etwas anderes vorhabe. Aber der Schein trügt. In Gottes Wort, der Bibel, finden wir die feste Zusicherung, daß sich an dem Vorsatz des Schöpfers nichts geändert hat. Wir lesen: „Gott ist nicht ein Mensch, daß er lügen würde, noch ein Sohn des Menschen, daß er Bedauern empfände. Hat er es selbst gesagt und wird es nicht tun, und hat er geredet und wird es nicht ausführen?“ (4. Mose 23:19). „Denn ich bin Jehova, ich habe mich nicht geändert“ (Mal. 3:6).
Die Tatsache, daß die Menschen seit Jahrtausenden sterben, bestätigt eigentlich nur, daß das, was Gott gesagt hat, zuverlässig ist. Wieso? Weil zu Adam gesagt wurde, wenn er nicht gehorche, werde er „bestimmt sterben“ (1. Mose 2:17). Adam erlag den Überredungskünsten seiner Frau und übertrat das Gesetz Gottes. Der Schöpfer handelte im Einklang mit seinen warnenden Worten und verurteilte Adam noch am gleichen Tag zum Tode. Gott sagte: „Im Schweiße deines Angesichts wirst du Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn aus ihm wurdest du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren“ (1. Mose 3:19).
Da Gott Adam und seine Frau noch eine Zeitlang am Leben ließ, so daß sie Kinder hervorbringen konnten, entstand eine Menschheit, die dem Tod verfallen war. Weil Adam das Recht auf Leben verwirkt hatte, konnte er es seinen Nachkommen nicht vererben. Deshalb wird in der Bibel gesagt: „Durch e i n e n Menschen [ist] die Sünde in die Welt hineingekommen ... und durch die Sünde der Tod und ... so [hat sich] der Tod zu allen Menschen verbreitet ..., weil sie alle gesündigt hatten“ (Röm. 5:12).
Die Worte, mit denen Gott Adam verurteilt hatte, bewahrheiteten sich also, und wir spüren immer noch die Auswirkungen davon. Dürfen wir deshalb nicht mit Recht erwarten, daß auch der Vorsatz des Allmächtigen, Menschen ewig auf einer paradiesischen Erde leben zu lassen, verwirklicht werden wird? Ganz gewiß.
Im Einklang mit dem ursprünglichen Vorsatz, daß der Mensch leben und nicht sterben sollte, ist auch folgende Verheißung der Bibel: „Er [Gott] wird tatsächlich den Tod für immer verschlingen“ (Jes. 25:8). Die Menschheit muß demnach wieder so vollkommen werden, wie es Adam und Eva einst waren.
Grundlage der Wiederherstellung
Vor vielen Jahrhunderten hat Gott selbst die Grundlage für diese Wiederherstellung geschaffen. Da Adam durch seinen Ungehorsam für die Menschheitsfamilie das Recht auf Leben verwirkt hatte, traf der Höchste Vorsorge für die Rückerlangung dieses Rechts. Er übertrug das Leben seines ersten Sohnes aus dem Himmel in den Mutterleib einer jüdischen Jungfrau namens Maria. Lukas, ein im ersten Jahrhundert lebender Arzt, berichtet, was Maria kurz vor der übernatürlichen Empfängnis gesagt wurde: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig, Gottes Sohn, genannt werden“ (Luk. 1:35).
Jesus Christus war seinem Gott und Vater absolut gehorsam. Da er auf sein Recht auf menschliches Leben verzichtete, konnte er das Recht auf Leben, das Adam für seine Nachkommen verloren hatte, zurückkaufen. Darüber wird in der Heiligen Schrift gesagt: „Wie es also durch e i n e Verfehlung zur Verurteilung für Menschen von allen Arten kam, so kommt es auch durch e i n e n Akt der Rechtfertigung für Menschen von allen Arten zu deren Gerechtsprechung zum Leben. Denn so, wie durch den Ungehorsam des e i n e n Menschen viele zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch den Gehorsam des e i n e n viele zu Gerechten gemacht werden“ (Röm. 5:18, 19).
Die Tatsache, daß Jesus Christus als Mensch einen makellosen Wandel führte, bewies, daß das für einen vollkommenen Menschen keine Unmöglichkeit ist. Wegen seines makellosen Wandels kann Gott sogar unvollkommene Menschen als gerecht betrachten, sofern sie ihm ebenso ergeben sind wie sein Sohn. Denn wenn diese ihm hingegebenen Personen vollkommen wären, wäre es ihnen ebenfalls möglich, einen absolut makellosen Wandel zu führen. So schuf er die Voraussetzung dafür, daß die Menschen durch seinen Sohn mit ihm in Harmonie gelangen können.
Warum sind so viele Jahrhunderte vergangen?
Aber warum sind wir, die wir jetzt, Jahrhunderte später, leben, immer noch mit Schwächen und Unvollkommenheiten behaftet? Weil Gott für sein Eingreifen eine bestimmte Zeit festgesetzt hat. Jesus Christus sagte nach seiner Auferstehung zu seinen treuen Jüngern: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat“ (Apg. 1:7).
Wir müssen daher geduldig die Zeiten und Zeitabschnitte Gottes abwarten und dürfen die Dinge nicht vom menschlichen Standpunkt aus betrachten. Einem Menschen, der ein Ziel erreichen möchte, steht verhältnismäßig wenig Zeit dafür zur Verfügung. Da er nur eine begrenzte Lebenserwartung hat, darf er das, was er tun muß, um dieses Ziel zu erreichen, nicht hinausschieben.
Für den Schöpfer dagegen ist Zeit kein Problem. Für ihn sind „tausend Jahre ... wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine [vierstündige] Wache während der Nacht“ (Ps. 90:4). Er existiert „von unabsehbarer Zeit bis auf unabsehbare Zeit“ (Ps. 90:2). Er muß nicht mit unbekannten Größen fertig werden. Die Zukunft liegt für ihn nicht im dunkeln. In der Bibel wird über ihn gesagt, er sei „der Eine, der von Anfang an den Ausgang kundtut und von alters her die Dinge, die nicht getan worden sind“ (Jes. 46:10). Wenn Jehova Gott entscheidet, welches die beste Zeit ist, im Interesse der Menschheit einzugreifen, kann er daher die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft berücksichtigen. Da er auch Tote aufzuerwecken vermag, erleidet der Mensch dadurch, daß die Zeit, in der Gott die Menschheit vollkommen machen wird, noch in der Zukunft liegt, keinen Schaden, der nicht wiedergutzumachen wäre. Deshalb ist Gott, der Höchste, nicht gezwungen, vor der Zeit einzugreifen, die er für richtig hält.
Ist es möglich, zu wissen, wann wir die Befreiung von den menschlichen Schwächen und Unvollkommenheiten erwarten dürfen? Die Bibel zeigt, daß wir davon befreit werden, nachdem das gegenwärtige böse System vernichtet sein und einer gerechten neuen Ordnung Platz gemacht haben wird. In der Heiligen Schrift wird nicht gesagt, an welchem Tag und zu welcher Stunde das göttliche Urteil an dem gegenwärtigen System vollstreckt werden wird (Matth. 24:36-42). Aber die Verhältnisse, die kurz vor jenem Ereignis herrschen werden, werden darin beschrieben.
Wir lesen: „In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, den Eltern ungehorsam, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren“ (2. Tim. 3:1-5, Einheitsübersetzung). Stimmt es nicht, daß alles, was hier gesagt wird, heute den Menschen das Leben immer mehr erschwert? Zeigt dies nicht, daß die Zeit, da Gott den „letzten Tagen“ ein Ende machen wird, unmittelbar bevorsteht.
Ein erhabener Vorsatz soll verwirklicht werden
Es ist Jehovas Absicht, die Menschen — nachdem das gegenwärtige System sein Ende gefunden hat — durch seinen Sohn, Jesus Christus, und eine Gruppe himmlischer Regenten, die von der Erde erkauft worden sind, vollkommen zu machen. Zu diesen Regenten gehören Männer und Frauen, die bewiesen haben, daß sie Gott absolut treu und an ihren Mitmenschen selbstlos interessiert sind (Offb. 14:5).
Jesus Christus und seine makellosen Mitregenten werden sofort, nachdem das gegenwärtige unvollkommene System der Dinge beseitigt worden ist, die Herrschaft über die Erde übernehmen. Das bedeutet, daß alle, die jetzt mithelfen, die Erde zu verderben, vernichtet werden (Offb. 11:18). Die Menschen, die die Vernichtung derer überleben werden, die die Erde „verdorben“ haben, werden wunderbare Veränderungen erfahren. Jesus Christus und seine Mitregenten werden ihnen ‘tausend Jahre lang’ ihre liebevolle Aufmerksamkeit schenken (Offb. 20:6). In dieser Zeit wird die Erde zu einem Paradies gemacht werden. Was in der Vergangenheit Not und Leid verursacht hat, wird beseitigt werden. Auch die Toten werden auferstehen. Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung, wird beschrieben, was Gott durch seine himmlische Regierung tun wird. Wir lesen:
„Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein“ (Offb. 21:4).
Wie großartig ist die Aussicht, die Verwirklichung des ursprünglichen Vorsatzes Gottes zu erleben: eine von vollkommenen Menschen bewohnte paradiesische Erde! Kannst du jetzt etwas dazu beitragen, daß du die Verwirklichung dieses Vorsatzes erleben wirst?
[Bild auf Seite 9]
Jehova Gott schuf den Menschen, damit er lebe, nicht damit er sterbe, und er ließ die ersten Menschen in einem prachtvollen Park, einem Paradies, wohnen.
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Ergreife die Gelegenheit jetzt!Erwachet! 1976 | 8. Oktober
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Ergreife die Gelegenheit jetzt!
DER Schöpfer hat die Menschen nicht nur erschaffen, sondern er kümmert sich auch in liebevoller Weise um sie. Deshalb hat er sie nach dem Sündenfall nicht sich selbst überlassen. Er hat sich ihnen gegenüber nicht gleichgültig verhalten, als wären sie für ihn „tot“, als würde ihn ihr Hoffen, ihr Lieben und ihr wechselvolles Geschick nichts angehen. Im Gegenteil, er zeigte sich sehr fürsorglich, indem er seinen eigenen Sohn gab und dadurch die Voraussetzungen für die Wiederherstellung der Menschheit schuf. Er hat allmählich eins ums andere getan, was schließlich zur Verwirklichung seines gesamten Vorsatzes in bezug auf die Menschheit führen wird — Fülle des Lebens auf einer paradiesischen Erde.
Gottes Vorsatz zu verstehen bedeutet, zu wissen, wozu wir auf der Erde sind. Ferner — und das ist noch wichtiger — hilft uns ein solches Verständnis erkennen, was wir jetzt tun sollten. Wir begreifen, daß es nicht nur darum geht, sich auf die Zeit zu freuen, in der das Leben sinnvoller sein wird, sondern daß es auch darum geht, jetzt schon ein sinnvolles Leben zu führen. Folgende Worte des Apostels Paulus beinhalten eine absolute Wahrheit: „Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Tim. 4:8).
Gott steht uns bei, wenn wir uns mit Dingen beschäftigen möchten, die wahr, vernünftig und erbauend sind. Wir dürfen zu ihm kommen und ihn darum bitten, uns zu helfen, ein sinnvolles Leben zu führen. In Athen sprach der Apostel Paulus einmal zu einer Gruppe von Nichtchristen, unter denen sich einige griechische Philosophen befanden, die nach dem Sinn des Lebens forschten. Paulus erklärte ihnen, daß Gott es den Menschen ermögliche, ihn zu finden. Er sagte wörtlich: „Damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden mögen, obwohl er in der Tat einem jeden von uns nicht fern ist“ (Apg. 17:24-27).
Kann irgendeiner von uns mit Recht behaupten, er habe es nicht nötig, sich von jemandem, der weiser sei und größere Erfahrung habe als er, führen zu lassen? Alle Menschen benötigen in der heutigen schweren Zeit eine solche Führung. Wenn wir uns zu einem sinnvollen Leben anleiten lassen, werden wir und unsere Angehörigen jetzt schon glücklicher. Außerdem sollten wir jetzt damit beginnen, weil wir durch ein solches Leben die Voraussetzungen dafür schaffen, des ‘künftigen Lebens’ für würdig erachtet zu werden.
Das ‘künftige Leben’
Für Milliarden Menschen wird das ‘künftige Leben’ das Leben sein, das der Mensch nach Gottes Vorsatz ursprünglich hätte führen sollen. Gott sagte zu Adam und Eva: „Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe des Himmels untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt“ (1. Mose 1:28). Es war keine Rede davon, daß sie einmal sterben müßten; nur Ungehorsam sollte mit dem Tod bestraft werden (1. Mose 2:17). Gott hatte vor, sie für immer am Leben zu lassen, vorausgesetzt, daß sie ihm gehorchten. Diese Forderung war gewiß nicht unvernünftig, wenn man bedenkt, daß sie vom Schöpfer des unermeßlichen Weltalls stammte, der bestimmt weiß, was der Mensch benötigt, um glücklich zu sein (Matth. 6:8).
Es war somit Gottes Wille, daß der Mensch ewig auf der Erde leben sollte. Das setzte natürlich voraus, daß die Erde ewig bestehen würde. Der Psalmist wurde dazu inspiriert, zu unserem Trost folgendes zu schreiben: „Er [Gott] hat die Erde auf ihre festen Stätten gegründet; sie wird auf unabsehbare Zeit oder für immer nicht zum Wanken gebracht werden“ (Ps. 104:5). In der Bibel wird wiederholt gesagt, daß Gott die Bösen vernichten, die Gerechten aber am Leben lassen wird (Ps. 37:1, 2, 9, 11, 20, 27, 34; 115:16).
In der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, wird viel über das ‘künftige Leben’ gesagt. In diesem Buch wird erklärt, daß Gott entschlossen ist, „die zu verderben, die die Erde verderben“, und daß eine große Schar Menschen die „große Drangsal“, in der die Bösen vernichtet werden, überleben wird (Offb. 11:18; Matth. 24:21). In bezug auf das ‘künftige Leben’, das die Menschen, die überleben, führen werden, hat Gott folgendes verheißen: „Der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt [des Schutzes und der Sicherheit] über sie ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm [Jesus Christus], das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offb. 7:9, 14-17).
Der „Strom von Wasser des Lebens“
Weitere Einzelheiten über diese „Wasserquellen des Lebens“ findet man im letzten Kapitel der Offenbarung. Da Jesus bei einer Gelegenheit sagte: „Wer auch immer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben will, der wird überhaupt nie durstig werden, sondern das Wasser, das ich ihm geben will, wird in ihm zu einer Wasserquelle werden, die hervorsprudelt, um ewiges Leben zu vermitteln“, erkennen wir, daß die „Wasserquellen des Lebens“ mit Jesu Sühnopfer, das er zugunsten der Menschheit dargebracht hat, in Verbindung stehen (Joh. 4:14). Aus der Beschreibung in der Offenbarung geht hervor, daß der „Strom von Wasser des Lebens“ alle Vorkehrungen zum Erlangen des Lebens durch Jesus Christus veranschaulicht. Wir lesen:
„Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes aus hinabfloß inmitten ihrer breiten Straße [der Strom fließt durch das „Neue Jerusalem“, die himmlische Kapitale, wo der verherrlichte Jesus Christus und die mit ihm regierenden himmlischen Könige residieren]. Und diesseits des Stromes und jenseits standen Bäume des Lebens, die zwölf Fruchternten hervorbringen, indem sie jeden Monat ihre Früchte geben. Und die Blätter der Bäume dienten zur Heilung der Nationen“ (Offb. 22:1, 2).
In der neuen Ordnung, die auf der Erde bestehen wird, werden die Menschen die heilende Wirkung verspüren, die die ständige Anwendung des Wertes des Opfers Christi zur Folge hat, und so von ihren Sünden und Unvollkommenheiten befreit und von ihren Krankheiten geheilt werden. Wenn schließlich alle von der Sünde, die den Tod verursacht, frei sind, ‘wird der Tod nicht mehr sein’ (Offb. 21:4; 1. Kor. 15:26). Das garantiert allen, die sich die göttlichen Vorkehrungen zunutze machen, ewiges Leben. Alle, die es hören, sollten jetzt die Gelegenheit ergreifen und soviel von dem „Strom von Wasser des Lebens“ nehmen, wie erhältlich ist. Die Einladung lautet: „Jeder, den dürstet, komme; jeder, der wünscht, nehme Wasser des Lebens kostenfrei“ (Offb. 22:17; 2. Kor. 6:1, 2).
Ewiges Leben weder eintönig noch langweilig
Doch nun mag jemand fragen: „Wäre das Leben, wenn es ewig dauern würde, sinnvoller, als es jetzt sein kann? Würde man nicht immer wieder dasselbe tun: essen, schlafen, arbeiten — und das für ewige Zeiten? Kann das jetzige Leben nicht ebenso sinnvoll sein, wenn man — wie es viele heute tun — danach strebt, etwas zum Wohle der kommenden Generationen beizutragen, und diese dann das Werk fortsetzen läßt?“
Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, sollte man sich überlegen, wie vielen Menschen es heute gelingt, das Ziel ihres Lebens zu erreichen. Wie vielen ist es möglich, etwas zum Wohl der Menschheit zu tun, was von Bestand ist, was dazu dient, Menschen am Leben zu erhalten bzw. ihren Lebensstandard zu heben? In Wirklichkeit werden solche Bemühungen oft durch gewisse Umstände und eine begrenzte Lebensdauer zunichte gemacht (Pred. 2:11, 17-21). Was könnte indessen ein Mensch alles tun, wenn er unbegrenzt leben würde! Er könnte sein Wissen ständig vergrößern und seine Fähigkeiten verbessern. Er könnte ein immer wertvollerer Mensch werden. Seine Kräfte, die er zum Wohl der Menschheit einsetzen könnte, würden nicht abnehmen, sondern er wäre immer besser imstande, in dieser Weise Gutes zu tun. Er würde nicht altern. Heute sind viele Leute betrübt, weil die Jahre, in denen sie tätig sein können, immer weniger werden und ihr Leben sich dem Ende nähert. Deshalb gibt die Bibel den Rat: „Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit“ (Pred. 12:1, Elberfelder Bibel).
Dem ewiglebenden Menschen wird es nie gelingen, obschon er ständig Neues hinzulernt, alles über die Erde und die Dinge darauf zu erforschen. Es wird nie soweit kommen, daß es in Verbindung mit der Erde, diesem großen wissenschaftlichen „Laboratorium“, nichts mehr zu erforschen gibt. Jede Entdeckung wird den Menschen vor neue Rätsel stellen und neue Perspektiven eröffnen. Und der Umgang mit anderen Menschen, die ebenfalls Fortschritte erzielen, nur auf anderen Wissensgebieten, wird eine erfrischende Abwechslung bieten. Es wird immer wieder eine neue Freude sein, mit Menschen, die ganz verschieden begabt sind und eine unterschiedliche Persönlichkeit haben, zusammen zu sein.
Aber noch erquickender als das wird es sein, Erkenntnisse über den unergründlichen Gott zu erwerben und Empfänger des Reichtums seiner Liebe und Weisheit zu werden. Jesus, der, bevor er zur Erde kam, für eine unbekannte Zeitdauer bei Gott im Himmel gewesen war, sagte über sich: „Ich [lebe] des Vaters wegen“ und: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Joh. 6:57; 17:3).
„Füllet die Erde“
Wird die Erde, wenn es den Tod nicht mehr geben wird, schließlich hoffnungslos überfüllt sein? Nein. Der Schöpfer hatte in bezug auf die Erde einen Vorsatz, daher sagte er zu dem ersten Menschenpaar: „Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde“ (1. Mose 1:28). Als weiser Schöpfer weiß er sicherlich, wieviel Menschen die Erde ernähren kann, und er wird dafür sorgen, daß nur so viele Menschen darauf leben werden, wie Platz haben — daß sie also nicht überfüllt wird. So, wie er veranlassen konnte, daß seine Schöpfungswerke zum Wohl der Allgemeinheit harmonisch zusammenwirken, so kann er auch diesen Vorsatz verwirklichen, ohne jemandem zu schaden oder Kummer zu bereiten.
Wenn du die Gelegenheit ergreifst, jetzt Gottes Vorsatz kennenzulernen, wird sich an dir die göttliche Verheißung über das ‘gegenwärtige Leben’ erfüllen. Du wirst erfrischt werden durch das fortschreitende Verständnis seines wunderbaren Vorsatzes, auf dessen Einzelheiten er große Sorgfalt verwendet hat und dessen Verwirklichung die Menschen glücklich machen wird. Wenn du dich vorher gefragt hast, warum wir heute solche Verhältnisse haben, und angezweifelt hast, daß Gottes Vorsatz weise ist, dann wird es dir jetzt klar sein, daß die Ursache dieser Zweifel menschliches Unvermögen und lückenhafte Kenntnisse gewesen sind. In alter Zeit sagte Gott zu den Menschen, die seine Verfahrensweise kritisierten: „Wollt ihr mir etwa Vorwürfe machen wegen meiner Kinder und Vorschriften über das Werk meiner Hände? Ich habe die Erde gemacht und die Menschen auf ihr geschaffen“ (Jes. 45:11, 12, Einheitsübersetzung).
In der Bibel wird der Vorsatz Gottes enthüllt. Sie kann für dich ein offenes Buch werden und dich lehren, wie du jetzt ein sinnvolles Leben führen kannst. Außerdem enthält sie die wunderbare Verheißung, daß du mit deinen Lieben wieder vereint werden wirst auf einer Erde, auf der Gerechtigkeit herrschen und der Tod nicht mehr sein wird (Offb. 21:3, 4). Ergreife die Gelegenheit jetzt. Jehovas Zeugen sind gern bereit, mit dir in deiner eigenen Wohnung die Bibel zu studieren, und zwar unentgeltlich.
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