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  • Wir gaben trotz Widerwärtigkeiten nicht auf
    Der Wachtturm 1978 | 15. Juli
    • war sehr freundlich und hilfsbereit. Sofort schrieb sie an die Watch Tower Society in Panama City und bat darum, jemand zu uns zu schicken.

      Bald wurde Dimas Alvarez, ein reisender Aufseher, angekündigt, der uns im darauffolgenden Monat besuchte. Aber was er doch alles erlebte, bis er uns fand! Einen Teil der Reise legte er auf einem Lastwagen zurück. Dann schließlich, nachdem er aufgrund zweier schwerer Regengüsse bis auf die Haut durchnäßt worden war, hatte er zu Fuß noch eine Strecke von einer Stunde bis zu unserem Haus zurückzulegen. Den Rest jener Nacht verbrachte er bei der Grenzpolizei. Als er am nächsten Tag schließlich eintraf, waren wir überglücklich, seine Hilfe und seinen Rat zu empfangen.

      Wir erfuhren, daß ein anderer Panamaer, Nazario Batista, unter Anleitung der Zeugen in Costa Rica die Bibel studiert hatte. Er war vor kurzem getauft worden und wurde daher beauftragt, die Zusammenkünfte in unserem Haus zu leiten. Schon am Ende des ersten Monats beteiligten sich vier aus unserer Gruppe am Predigtdienst. Eladia und ich konnten nicht dazugehören, weil wir noch nicht gesetzlich getraut waren.

      Nun waren wir darauf bedacht, diese Sache in Ordnung zu bringen. Drei Monate später waren wir auf dem Kreiskongreß in David nicht nur bereit, unsere Ehe legalisieren zu lassen, sondern auch unsere Hingabe an Jehova Gott durch die Wassertaufe zu symbolisieren. Wie glücklich wir doch waren! Zum erstenmal nach dem Verlust meiner Hände hatte ich wirklich das Empfinden, daß das Leben einen Sinn hatte. Ich war bereit, mich von Jehova so gebrauchen zu lassen, wie ein Mann ohne Hände überhaupt gebraucht werden konnte.

      Durch Übung konnte ich geschickt die Bibel unter dem Arm tragen und mit meinen zwei Stümpfen die Seiten umblättern. Ich lernte, in den Wohnungen der Menschen und vom Podium aus biblische Belehrung zu erteilen.

      ERST DAGEGEN, DANN ÜBERZEUGT

      Mein Vater drohte, mich — einen erwachsenen Mann — zu verprügeln, wenn ich von dieser neuen Religion nicht abließe. Auch meine Brüder taten alles mögliche, um mich zu entmutigen. Doch ich war überzeugt davon, daß ich den einzig richtigen Glauben gefunden hatte, und war entschlossen, mich durch nichts davon abbringen zu lassen. Wir hielten weiterhin christliche Zusammenkünfte in unserem Haus ab, und schließlich zeigten sich die Früchte unserer Beharrlichkeit.

      Mit einem nach dem anderen von unseren Brüdern, Schwestern, Kindern, Eltern, Großeltern, Enkelkindern, Vettern und Basen begannen wir, die Bibel zu studieren. Bald hatten viele von ihnen denselben christlichen Glauben wie wir. Hier in der Nähe der panamaisch-costaricanischen Grenze sind drei Versammlungen der Zeugen Jehovas gegründet worden, deren Grundstock aus Gliedern unserer Familien gebildet wurde.

      Mein Bruder Juan interessierte sich für die Adventisten. Doch schon bald nachdem er in dem Buch „Gott bleibt wahrhaftig“ die Kapitel über den Sabbat und das mosaische Gesetz studiert hatte, wurde er ein Zeuge. Er diente mehrere Jahre lang als ein „Sonderpionier“, jemand, der monatlich wenigstens 140 Stunden im Predigtdienst verbringt. Er wirkte bei der Gründung weiterer Versammlungen mit. Mein Bruder Eduviges war wie mein Bruder Domingo ein ergebener christlicher Ältester. Aber Eduviges wurde vor kurzem von einer giftigen Schlange gebissen und starb fast auf der Stelle. Meine Schwester Carmen dient zusammen mit ihrer Tochter als Sonderpionier.

      Mein Vater und meine Mutter, die zwar schon betagt sind und uns gegenüber lange gegnerisch eingestellt waren, überzeugten sich schließlich davon, daß wir die einzig wahre Religion gefunden hatten. Auch sie sind heute Gott hingegebene, getaufte Zeugen.

      WAHRER SCHUTZ UND ECHTE ZUFRIEDENHEIT

      Vor einigen Jahren gab es in Panama eine Revolution. Viele flohen über die Grenze nach Costa Rica, und Nachbarn rieten uns, es auch zu tun. Ich erklärte ihnen, daß wir uns in keiner Weise in die Politik einmischen und daher keinen Grund zur Flucht sehen würden. Wir Zeugen blieben und behielten unsere Farmen, die Geflohenen hingegen verloren alles an Guerillas und Diebe.

      Die größte Befriedigung, die Eladia und ich haben, ist das Bewußtsein, daß wir so vielen anderen helfen konnten, Jehova Gott und seine Vorsätze kennenzulernen. Wir wissen, daß 31 Verwandte Eladias getauft sind und die Königreichsbotschaft anderen verkündigen, was auch auf mindestens 35 Personen aus meiner Verwandtschaft zutrifft. Außerdem studieren Jehovas Zeugen noch mit vielen weiteren unserer Angehörigen, die die christlichen Zusammenkünfte besuchen.

      Von unseren nahen Verwandten sind acht christliche Älteste und weitere acht Dienstamtgehilfen in den Versammlungen, und drei dienen als Sonderpioniere. Wir versammeln uns nicht mehr in unserem Haus, sondern haben daneben einen schönen Königreichssaal gebaut. Den Zusammenkünften wohnen regelmäßig ungefähr 75 Personen bei. Ich bin überzeugt, daß die Kraft des Wortes und Geistes Gottes einem helfen kann, alle im Leben auftretenden Widerwärtigkeiten zu überwinden, wie groß sie auch sein mögen.

  • Die Bergpredigt — Anhaltender Zorn kann tödlich sein
    Der Wachtturm 1978 | 15. Juli
    • Die Bergpredigt — Anhaltender Zorn kann tödlich sein

      NACHDEM Jesus erklärt hatte, er sei nicht gekommen, um Gottes Gesetz zu vernichten, sondern um es zu erfüllen, brachte er anhaltenden Zorn mit Mord in Verbindung. Einleitend sagte er: „Ihr habt gehört, daß zu denen, die in alten Zeiten lebten, gesagt wurde: ,Du sollst nicht morden; wer immer aber einen Mord begeht, wird dem Gerichtshof Rechenschaft geben müssen‘“ (Matth. 5:21).

      Die Wendung „Ihr habt gehört, daß ... gesagt wurde“ kann sich sowohl auf Stellen in den inspirierten Hebräischen Schriften als auch auf Lehren der jüdischen Tradition beziehen (Matth. 5:21, 27, 33, 38, 43; Joh. 12:34). „Denen, die in alten Zeiten lebten“, das heißt Menschen der Generationen vor der Zeit Jesu, war tatsächlich ein Gesetz bekannt, das Mord als ein Kapitalverbrechen bezeichnete. Ja, ein solches Gesetz gab es schon zur Zeit Noahs (1. Mose 9:5, 6; 2. Mose 20:13; 21:12; 3. Mose 24:17).

      „Dem Gerichtshof Rechenschaft ... geben [zu] müssen“ bedeutete, von einem der „örtlichen Gerichte“ (griechisch: synedria, „kleinere Synedrien“), die es überall im Lande Palästina gab, verurteilt zu werden (Matth. 10:17; 5. Mose 16:18). Gemäß der Überlieferung der Juden gab es insgesamt dreiundzwanzig dieser Gerichtshöfe, und zwar in Städten mit mindestens einhundertzwanzig erwachsenen männlichen Einwohnerna.

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