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  • Keine geistige „Energiekrise“ für die Verständigen
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
w74 15. 11. S. 697-701

Keine geistige „Energiekrise“ für die Verständigen

HEUTE herrscht in vielen Ländern eine „Energiekrise“. Für manche Leute bedeutet das, daß sie weniger Auto fahren können, da das Benzin knapp ist. Kraftstoff wird auch benötigt, um die riesigen Generatoren zu betreiben, die der Stromerzeugung dienen. Viele Leute versuchen daher, Energie zu sparen, indem sie jede unnötige Beleuchtung ausschalten.

Es gibt indes ein Licht, das nicht von den übrigen Energiequellen abhängig ist. Dankbare Personen, die dieses Licht besitzen, weigern sich, es auszulöschen oder es zu dämpfen. Sie lassen in geistigem Sinne ‘ihr Licht leuchten’ (Matth. 5:14-16).

An diese Personen dachte Jesus Christus, als er das Königreich Gottes mit zehn Jungfrauen verglich, die zu einem Hochzeitsfest eingeladen worden waren. Er beantwortete mit diesem Gleichnis zum Teil die Frage: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3). Die Tatsachen zeigen, daß wir jetzt in den „letzten Tagen“ leben; daher sollte uns die Erfüllung des vorhergesagten „Zeichens“ interessieren.

Alle zehn Jungfrauen hatten Lampen; wahrscheinlich waren es Gefäße mit einer Schnauze und einem Docht an einem Ende und einem Griff am anderen Ende. Sie mögen mit Olivenöl gefüllt gewesen sein, das allgemein als Brennstoff für die Beleuchtung benutzt wurde. Da der Bräutigam ausblieb, schliefen die Jungfrauen ein und wurden erst durch die mitternächtliche Ankündigung seines Kommens aufgeweckt. Die fünf „verständigen“ Jungfrauen hatten in Behältern zusätzliches Öl mitgenommen, wogegen die „törichten“ keines mitgenommen hatten und deshalb weggehen mußten, um welches zu kaufen. In der Zwischenzeit trafen die „verständigen“ Jungfrauen mit dem Bräutigam zusammen und gingen mit ihm zum Hochzeitsfest. Die „törichten“ Jungfrauen begehrten später auch noch Einlaß, aber vergeblich (Matth. 25:1-12).

Der verherrlichte Jesus Christus ist der „Bräutigam“, und die „verständigen“ Jungfrauen werden seine himmlische „Braut“, die schließlich 144 000 Glieder zählen wird (Offb. 14:1-4; 19:7, 8; 20:6; 21:9). Sie sind, solange sie sich auf der Erde befinden, reichlich mit „Öl“, das heißt mit Gottes Wort und seinem heiligen Geist, versehen. Bei ihnen herrscht keine geistige „Energiekrise“, die das Licht ihrer Lampen beeinträchtigen könnte. Die „törichten“ Jungfrauen dagegen hatten nicht genug „Öl“, um ihre Lampen von der Zeit an brennend zu erhalten, als die ersten „Miterben mit Christus“ von Gottes Geist gezeugt wurden (Pfingsten 33 u. Z.), bis zu der Zeit, da der Bräutigam erscheinen und zum Hochzeitsfest hineingehen würde (Röm. 8:17).

DEN BRÄUTIGAM ERWARTEN

Alle zehn sinnbildlichen Jungfrauen schliefen eine Zeitlang (Matth. 25:5). Doch im Laufe dieser Jahrhunderte muß ein Teil der „Jungfrauen“, besonders der „verständigen“, aufgewacht sein. Das traf vor allem auf die Zeit nach dem religiösen Erwachen zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts u. Z. zu, als man sich in Europa eifrig bemühte, zur Heiligen Schrift als dem einzigen Buch der göttlichen Wahrheit zurückzukehren. Aufrichtige Leser und Erforscher der Bibel waren an der Verheißung Christi, des Bräutigams, über seine Wiederkunft brennend interessiert. Sie erkannten, daß sein zweites Kommen der Tausendjahrherrschaft und der Gefangensetzung Satans im „Abgrund“ vorausgehen würde (Offb. 20:1-6).

In der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts sagte der deutsche lutherische Theologe Johann Albrecht Bengel voraus, daß das Tausendjährige Reich im Jahre 1836 beginnen würde. Später trat in den Vereinigten Staaten William Miller auf, der seine Anhänger lehrte, Christus werde im Jahre 1843 in leiblicher Gestalt erscheinen und sie in ihre himmlische Heimat entrücken. Jene Jahre gingen jedoch vorbei, ohne daß etwas geschah, und die Schriften oder Äußerungen Bengels und Millers erwiesen sich nicht als der mitternächtliche Ruf: „Der Bräutigam ist da! Geht hinaus, ihm entgegen!“

In den 1870er Jahren begann jedoch in Pittsburgh (Allegheny, Pennsylvanien) eine kleine Gruppe, die mit keiner anderen Religionsgemeinschaft der Christenheit etwas zu tun hatte, die Bibel zu studieren. Zu diesen Personen gehörte auch Charles Taze Russell. Durch ihr Studium entdeckten sie, daß Christus als ein Geist wiederkommen und mit seiner Ankunft seine unsichtbare Gegenwart beginnen würde, die aber durch sichtbare Beweise zu erkennen wäre.

Diese Erforscher der Bibel brachten die „Zeiten der Nationen“, auf die Jesus hinwies, mit den von Daniel erwähnten „sieben Zeiten“ in Verbindung (Luk. 21:24, Elberfelder Bibel; Dan. 4:16, 23, 25, 32). Sie erkannten, daß diese „sieben Zeiten“ der Herrschaft der Nationen am Ende des siebenten Jahrhunderts v. u. Z. begannen und 2 520 Jahre dauerten. Daher schrieb der vierundzwanzigjährige C. T. Russell in einem Aufsatz, der in der Zeitschrift Bible Examiner vom Oktober 1876 erschien, folgendes: „Die sieben Zeiten werden im Jahre 1914 n. Chr. enden.“

Im Jahre 1877 brachte Russell zusammen mit Nelson H. Barbour das Buch Three Worlds, and the Harvest of This World (Drei Welten und die Ernte dieser Welt) heraus. In diesem Buch wurde dargelegt, daß dem Jahr 1914, in dem die Zeiten der Nationen ablaufen würden, eine Zeit von vierzig Jahren vorausgehen würde, die im Jahre 1874 u. Z. mit einer dreieinhalbjährigen Erntezeit begonnen hätte. Gemäß der biblischen Chronologie, auf die man sich danach stützte, nahm man an, daß im Jahre 1872 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte abgelaufen seien, während im Jahre 1874 die 6 000 Jahre geendet hätten, in denen die Sünde über die Menschheit herrschte, und das siebente Jahrtausend begonnen hätte. Man war der Ansicht, die Zeit der Gegenwart Christi habe im Oktober 1874 begonnen, zu Beginn des großen, gegenbildlichen Jubeljahres (3. Mose, Kap. 25; Offb. 20:4)a.

Aufgrund dieses Verständnisses glaubte man, daß die als „keusche Jungfrau“ bezeichnete Klasse im Jahre 1874 begann, dem himmlischen Bräutigam entgegenzugehen (2. Kor. 11:2). Deshalb nannte C. T. Russell seine religiöse Zeitschrift, die im Juli 1879 erstmals erschien, Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence (Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi). Sie verkündete, daß Christus seit 1874 unsichtbar gegenwärtig sei. Diese unsichtbare Gegenwart sollte bis 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Nationen abgelaufen wären, andauern. Dann würden die Nationen vernichtet, und der Überrest der als „keusche Jungfrau“ bezeichneten Klasse würde sterben und durch eine Auferstehung zu einem Leben im Geiste mit dem Bräutigam im Himmel verherrlicht werden (1. Kor. 15:42-44). Auf diese Weise würde die Klasse der „verständigen Jungfrauen“ durch die Tür eingehen und an der Hochzeit teilnehmen.

Die als „keusche Jungfrau“ bezeichnete Klasse war bestrebt, in der Zeit kurz vor der erwarteten Begegnung mit ihrem Bräutigam im Himmel ihr Licht leuchten zu lassen. Schließlich kam dieser Tag: der 1. Oktober 1914. Die Zeiten der Nationen liefen ab, aber die Erwartung, daß die Kirche in die himmlische Herrlichkeit eingehen würde, erfüllte sich nicht. Sie hatte sich auch noch nicht erfüllt, als Russell am 31. Oktober 1916 starb. Statt dessen begannen für alle, die den Wunsch hatten, dem Bräutigam zu begegnen, große Schwierigkeiten und eine heftige Verfolgung, die im Sommer 1918 einen Höhepunkt erreichte, als J. F. Rutherford, der neue Präsident der Watch Tower Society, und sieben weitere Christen, alles Mitarbeiter des Hauptbüros, zu Unrecht zu einer Freiheitsstrafe verurteilt und eingesperrt wurden.

J. F. Rutherford war zu zwanzig Jahren Zuchthaus verurteilt worden, mußte aber nur neun Monate seiner Strafe verbüßen. Er und seine sieben Gefährten wurden am 25. März 1919 entlassen und schließlich vollständig rehabilitiert. Das Jahr 1919 war aber noch aus einem anderen Grund ein bedeutungsvolles Jahr. Wie die schlafenden Jungfrauen durch den mitternächtlichen Ruf, daß der Bräutigam da sei, aufgeweckt wurden, so wurden auch im Jahre 1919 u. Z. alle, die behaupteten, auf den himmlischen Bräutigam zu warten, plötzlich mit der Tatsache konfrontiert, daß er im Königreich gegenwärtig sei.

SIE BRACHTEN IHRE „LAMPEN“ IN ORDNUNG

Unverzüglich wurden Schritte unternommen, um den wahren Christen, die nach dem Bräutigam Ausschau gehalten hatten, neuen Mut einzuflößen. Deshalb wurde vom 1. bis 8. September 1919 in Cedar Point (Ohio) eine Hauptversammlung abgehalten. Große Begeisterung löste Präsident J. F. Rutherford aus, als er am 5. September bekanntgab, daß beabsichtigt sei, vom 1. Oktober 1919 an eine neue Zeitschrift, The Golden Age (Das Goldene Zeitalter; in Deutsch vom 1. Oktober 1922 an), herauszugeben. Gottes „geweihtes“ Volk wurde ermuntert, Abonnements auf die Zeitschrift aufzunehmen, und man erwartete, daß sie bald eine Auflage von 4 000 000 Exemplaren haben würde. Heute erscheint diese Zeitschrift unter dem Namen Erwachet! und hat eine durchschnittliche Auflage von weit über 8 000 000 Exemplaren.

Bestimmt war das Jahr 1919 für die Geschichte der als „keusche Jungfrau“ bezeichneten Klasse nicht ohne Bedeutung. Ein großes weltweites Werk der Verkündigung des Königreiches begann damals. Die Klasse der „verständigen Jungfrauen“ wurde aufgeweckt und ist seither nie mehr eingeschlafen.

Damals erhoben sich wirklich „alle jene Jungfrauen und brachten ihre Lampen in Ordnung“ (Matth. 25:7). Die Lampen waren am Erlöschen. Die „verständigen“ Jungfrauen hatten mit Öl gefüllte Behälter mitgebracht, aber die „törichten“ Jungfrauen hatten kein zusätzliches Öl bei sich. Die „verständigen“ konnten ihnen von ihrem Öl nichts abgeben, denn für alle zehn hätte es nicht gereicht. Die „törichten“ Jungfrauen mußten deshalb weggehen und zu der späten Stunde versuchen, noch irgendwo Öl zu kaufen.

Das „Öl“ stellt sowohl Gottes Wort dar als auch Gottes heiligen Geist, der sein Wort erhellt und in allen, die dieses „Öl“ besitzen, die gottgefällige „Frucht des Geistes“ hervorbringt. Daß die „verständigen“ Jungfrauen es ablehnen, ihr „Öl“ mit den „törichten“ zu teilen, bedeutet, daß sie sich mit dieser Klasse auf keine Kompromisse einlassen. Die „törichten“ Jungfrauen geben vor, Christen zu sein, erfüllen aber die Forderungen des Christentums nicht. Sie mögen von der Bibelkenntnis, die sie besitzen, in etwa beeinflußt worden sein, aber nicht in dem Maße, daß sie unter der Einwirkung des mächtigen Geistes Gottes dessen Frucht hervorgebracht hätten. Sie hoffen zwar, in den Himmel zu kommen, aber zufolge der religiösen Einstellung, die sie entwickelt haben, sind sie beim Ertönen des mitternächtlichen Rufes: „Der Bräutigam ist da! Geht hinaus, ihm entgegen!“ der Herausforderung nicht gewachsen. Das „Öl“ ist ihnen ausgegangen. Ihr Licht leuchtet nicht.

Im Jahre 1919 verließ die Klasse der „verständigen Jungfrauen“ Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion. Sie konnte mit der Klasse der „törichten Jungfrauen“ keinen Kompromiß eingehen; sie konnte nicht wie Babylon die Große das „Bild des wilden Tieres“, den Völkerbund, anbeten, auf den sich diese im Jahre 1919 geschwungen hatte wie ein Reiter auf das Pferd (Offb. 13:14, 15; 14:11, 12; 17:1-18; 18:4). Ihr eindeutiger Standpunkt trat am 7. September 1919 auf dem Kongreß in Cedar Point klar zutage, als J. F. Rutherford den öffentlichen Vortrag über das Thema „Die Hoffnung für die bedrängte Menschheit“ hielt. Er wies darin mutig darauf hin, daß Gott den Völkerbund, den die Geistlichkeit als einen politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden unterstütze, nicht gutheiße. Die Glieder der Klasse der „verständigen Jungfrauen“ waren überzeugt, daß im Jahre 1914, nachdem die Zeiten der Nationen abgelaufen waren, im Himmel das Königreich des Sohnes Gottes aufgerichtet worden war, und sie weigerten sich, einen Ersatz dafür anzuerkennen oder zu verehren. Sie konnten es sich nicht leisten, etwas von ihrem geistigen „Öl“ abzugeben und Gottes messianischem Königreich nicht mehr voll und ganz treu zu sein.

Die Klasse der „verständigen Jungfrauen“ traf mit dem ruhmreichen Bräutigam also im Jahre 1919 zusammen und nimmt seither an dem Festzug teil, durch den er bis zum Ende geehrt wird. Wenn sie an die „Tür“ kommt, erweist sie sich als würdig einzutreten. Der Bräutigam stellt fest, daß diese „verständigen“ Jungfrauen von heute eine strahlende christliche Persönlichkeit besitzen, und nimmt sie daher als Glieder der Christenversammlung an (2. Kor. 11:2, 3; Eph. 5:27).

VOR VERSCHLOSSENER TÜR

Als die „törichten“ Jungfrauen zurückkamen, war die Tür verschlossen (Matth. 25:10). Wann wird aber in der Erfüllung die Tür auf höheren Befehl geschlossen? Das geschieht, wenn die „große Drangsal“ hereinbricht und die Vernichtung der Christenheit und aller übrigen Teile Groß-Babylons beginnt. Dann wird es für alle angeblichen Christen zu spät sein, Groß-Babylon zu verlassen. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die „Auserwählten“, die 144 000, die die „Braut“ Christi ausmachen werden, vollzählig sein (Matth. 24:21, 22).

Das Gleichnis schließt mit den Worten ab: „Danach kamen auch die übrigen Jungfrauen und sprachen: ,Herr, Herr, öffne uns!‘ Er gab zur Antwort: ,Ich sage euch die Wahrheit: Ich kenne euch nicht‘“ (Matth. 25:11, 12). Wegen der geistigen „Ölkrise“, die die „törichten“ Jungfrauen durch ihre Nachlässigkeit verursacht hatten, waren sie nicht mit dem Bräutigam zusammengetroffen und hatten nichts zum Glanz seines Hochzeitszuges beigetragen. Das gab ihm das Recht, ihnen gegenüber die Tür verschlossen zu halten.

So wird auch, wenn die „große Drangsal“ über die Christenheit hereinbricht, die Klasse der „törichten Jungfrauen“ erkennen, daß sie nicht der Religionsgemeinschaft angehörte, die die „keusche Jungfrau“ bildet, „die Braut, das Weib des Lammes“ (Offb. 21:9). Ja, sie wird den Bräutigam rufen, aber die Tür wird nicht geöffnet werden, denn Jesus sagte bei einer anderen Gelegenheit: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ,Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Matth. 7:21-23). In der „großen Drangsal“ wird der Bräutigam die Klasse der „törichten Jungfrauen“ draußen lassen, im tiefen Dunkel der Nacht dieser Welt, wo sie mit den anderen „Tätern der Gesetzlosigkeit“ umkommen werden. Nach dieser Vernichtung werden sie nicht zu himmlischem Leben auferstehen.

„WACHT DAHER BEHARRLICH“

Die Worte, mit denen Jesus das, was er durch dieses Gleichnis sagen wollte, hervorhob, sind besonders für gesalbte Christen, die in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben, zeitgemäß. Er sagte: „Wacht daher beharrlich, denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde“ (Matth. 25:13). Alle, die den fünf „verständigen“ Jungfrauen gleichen möchten, müssen durch ihre Tätigkeit und eine christliche Persönlichkeit fortgesetzt leuchten. Sie dürfen keinen Kompromiß mit denen eingehen, die — ob wenig oder viel — von ihrem geistigen „Öl“ beanspruchen. Der Glaube an die Ankunft und die Gegenwart des Bräutigams muß stark bleiben, und sie müssen an dem mit Lampen beleuchteten Zug, der dem Bräutigam folgt, teilnehmen, bis dieser mit seiner Braut, seiner Versammlung, zu Hause ankommt.

Die lange Zeit, in der der Bräutigam ausgeblieben war, ist vorüber. Er ist hier, gegenwärtig in seiner Herrlichkeit. Die Zeit der Müdigkeit und des Schlafes ist vorbei! Es ist Zeit, zu seiner Ehre zu leuchten und die Freude mit ihm zu teilen, die der himmlische Vater ihm bereitet hat, nämlich seine geistige „Braut“ zu sich zu nehmen und dies durch ein Hochzeitsfest zu feiern. Geistgesalbte Christen müssen deshalb jetzt unbedingt wachsam bleiben, denn sie kennen weder den Tag noch die Stunde, in der jene „Tür“ der Gelegenheit verschlossen und nie mehr geöffnet werden wird. Vor diesen Wachsamen und Verständigen wird die Tür nicht verschlossen, denn bei ihnen herrscht keine geistige „Ölkrise“.

[Fußnote]

a Man errechnete das Jahr 4 128 v. u. Z. als das Jahr der Erschaffung des Menschen und das Jahr 4 126 als das Jahr des Sündenfalls. Bei dieser Zeitrechnung berücksichtigte man die unrichtige Wiedergabe von Apostelgeschichte 13:20 in The Emphatic Diaglott, wo über Gott gesagt wird: „Hernach gab er ihnen [den Israeliten], etwa vierhundertfünfzig Jahre, Richter bis auf den Propheten Samuel.“ In einer Fußnote wurde erklärt, daß dies nicht mit 1. Könige 6:1 übereinstimme, wo der hebräische Buchstabe Daleth (der angeblich die Zahl 4 versinnbildlichte) wahrscheinlich mit dem ähnlich aussehenden Buchstaben He (5) verwechselt worden sei. Man nahm deshalb an, daß vom Auszug Israels aus Ägypten bis zu der Zeit, als Salomo mit dem Bau des Tempels Jehovas begann, 580 (nicht 480) Jahre vergingen. In den ältesten Handschriften sind jedoch alle Zahlen ausgeschrieben. Folglich konnte beim Abschreiben von 1. Könige 6:1, wo diese Zeit richtig mit 480 Jahren angegeben wird kein Fehler unterlaufen sein. Das stimmt mit der richtigen Wiedergabe von Apostelgeschichte 13:20 überein, nach der die dort erwähnte Zeit von „etwa vierhundertundfünfzig Jahren“ der Richterzeit vorausging.

Im Jahre 1943 gab die Wachtturm-Gesellschaft das Buch „Die Wahrheit wird euch frei machen“ heraus. In diesem Buch wurden für die Richterzeit nicht mehr hundert Jahre zuviel gerechnet, und es wurde gezeigt, daß der Mensch erst in den 1970er Jahren 6 000 Jahre gelebt haben würde. Es gab für den Beginn der Zeit der Gegenwart Christi auch nicht mehr das Jahr 1874 an, sondern das Jahr 1914 u. Z.

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