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  • g85 8. 4. S. 14-16
  • Wie kann ich erreichen, daß meine Eltern mir mehr Freiheit lassen?

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  • Wie kann ich erreichen, daß meine Eltern mir mehr Freiheit lassen?
  • Erwachet! 1985
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Erwachet! 1985
g85 8. 4. S. 14-16

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich erreichen, daß meine Eltern mir mehr Freiheit lassen?

JIM lächelt, wenn er von seinem jüngeren Bruder Ron erzählt. „Zwischen uns besteht nur ein Altersunterschied von 11 Monaten“, sagt er, „aber die Eltern behandelten uns ganz unterschiedlich. Mir ließen sie viel Freiheit. Schon als kleiner Junge durfte ich meine Brüder ins Kino mitnehmen. Als ich älter war, ließen sie mich das gemeinsame Auto der Familie fahren. Einmal durfte ich sogar mit einem meiner jüngeren Brüder nach New York reisen, um einen religiösen Kongreß zu besuchen.“

„Bei Ron war es anders“, fährt Jim fort. „Er erhielt kaum Freiheit. Vater wollte ihm nicht einmal das Autofahren beibringen, als er volljährig war. Und als Ron dachte, er sei alt genug, sich mit einem Mädchen zu verabreden, erlaubten es ihm die Eltern nicht.“

Wenn du älter wirst, hast du den natürlichen Wunsch nach mehr Freiheit — nach den Vorzügen des Erwachsenseins. Doch Jugendliche haben dabei oft das Empfinden, vor einer Mauer des elterlichen Widerstandes zu stehen. Liegt es daran, daß die Eltern zu fürsorglich sind oder vielleicht ein Kind bevorzugen? Nicht unbedingt. Jim erklärt: „Ron neigte dazu, verantwortungslos zu handeln; es fehlte ihm an Initiative. Wenn man ihn mit etwas beauftragte, tat er es oft nicht. Ich gab meinen Eltern nie freche Antworten, aber Ron ließ sie wissen, was ihm nicht paßte. Und er erhielt ausnahmslos die Quittung dafür.“ Warum wurde Jim aber mit so viel Freiheit begünstigt?

‘Ihm wird mehr gegeben werden’

Jesus sprach einmal von einem reichen Mann, der jedem seiner Sklaven Geld anvertraute. Zwei von ihnen legten das Geld sofort an und machten damit Gewinn. Ein Sklave aber „ging hin und grub in die Erde und verbarg das Silbergeld seines Herrn“. Als der Herr von seiner Reise zurückkehrte, belohnte er die fleißigen Sklaven mit größeren Vorrechten. Was geschah mit dem faulen Sklaven? Der Herr ordnete an, daß ihm das Geld weggenommen werde, und sagte: „Denn jedem, der hat, wird mehr gegeben werden, und er wird in Fülle haben; dem aber, der nicht hat, wird selbst das, was er hat, weggenommen werden“ (Matthäus 25:14-29).

Jesu Gleichnis enthält eine praktische Lehre: Möchtest du mehr Freiheit und Verantwortung? Dann beweise dein Verantwortungsbewußtsein. Nun könnte ein Jugendlicher klagen, das sei ihm nicht möglich, da ihm seine Eltern keine Arbeiten übertragen.

Dies kann ein echtes Problem sein. In vergangenen Zeiten, als Familien noch auf Bauernhöfen lebten, hatten Jugendliche oft die Gelegenheit, ihren Wert zu beweisen, indem sie hart arbeiteten und so zum Wohl der Familie beitrugen. In vielen Ländern sind heute die meisten Männer im Büro oder in der Fabrik tätig anstatt auf dem Bauernhof. Und so haben Jugendliche ganz einfach weniger zu tun. Dennoch gibt es noch Möglichkeiten, zu beweisen, daß du erwachsen wirst.

Zunächst solltest du alle Aufgaben, die dir deine Eltern zuweisen, ernst nehmen. Sei nicht wie der Jugendliche in Jesu Gleichnis, den sein Vater beauftragte: „Kind, geh heute im Weingarten arbeiten“, und der sagte: „‚Ich will, Herr‘, ging aber nicht hin“ (Matthäus 21:28, 29). Überzeuge deine Eltern, daß alles, worum sie dich bitten, ganz gleich, wie geringfügig es ist, schon so gut wie getan ist.

Weil Jim so gehandelt hat, genoß er als Jugendlicher viele Freiheiten. „Ich zeigte meinen Eltern, daß ich Verantwortung übernehmen konnte“, erklärt er. „Schon als Kind schickten sie mich zur Bank, um Rechnungen zu bezahlen, und sie ließen mich im Supermarkt einkaufen. Und als Mutter außer Haus arbeiten mußte, kochte ich sogar das Essen für die Familie.“ War aber der Wunsch nach Freiheit der einzige Grund, warum sich Jim derart anstrengte? Er sagt: „Ich fühlte mich belohnt, wenn ich meinen Eltern eine Freude machen konnte. Wenn ich ihnen die Last etwas erleichtern konnte, zum Beispiel, indem ich das Essen kochte, machte mich das wirklich glücklich.“

Die Initiative ergreifen

Was aber, wenn dir deine Eltern solche Aufgaben einfach nicht geben? Ergreife die Initiative. In Jesu Gleichnis gab der Herr seinen Sklaven keine besonderen Anweisungen, wie sie das Geld anlegen sollten. Sie machten von ihren Kenntnissen und Fähigkeiten Gebrauch. Das kannst auch du tun.

In der Zeitschrift Seventeen wurde zum Beispiel vorgeschlagen: „Biete deinen Eltern an, für die Familie eine Mahlzeit zuzubereiten, und sage ihnen, daß du in Zusammenhang damit alles erledigen möchtest: die Mahlzeit planen, den Einkaufszettel schreiben, die Kosten veranschlagen, einkaufen, kochen und abwaschen.“ Wenn Kochen nicht gerade deine Stärke ist, dann sieh dich um und überlege, was du statt dessen tun könntest. Wenn das Geschirr zu spülen ist, wenn der Boden gefegt werden muß oder wenn Zimmer in Ordnung zu bringen sind, dann mußt du nicht erst auf eine besondere Einladung von deinen Eltern warten.

Das Buch Adolescence erläutert: „Kluge Eltern ... erwarten, daß ihre Kinder ... auf schulischem, beruflichem und sozialem Gebiet Fähigkeiten erlangen, die sie von der Familie unabhängiger machen.“ Noten sind ein Gradmesser für deine „schulischen“ Leistungen. Spiegeln sie wirklich deine Fähigkeiten wider? Ist das nicht der Fall, so brauchst du dich nicht zu wundern, wenn die Eltern deine Freiheit einschränken.

Und wie steht es mit „beruflichen“ Fähigkeiten? Viele Jugendliche möchten ihre Fähigkeit zu arbeiten unter Beweis stellen, indem sie sich für die Sommerferien oder fürs Wochenende einen Job suchen. Allerdings ist Geld verdienen nur ein Aspekt. Hast du bewiesen, daß du Geld sparen und damit umgehen kannst? Hast du zum Beispiel ein Sparkonto? Und hast du dich jetzt, wo du selbst Geld hast, bereit erklärt, für Kost und Logis einen Beitrag zu leisten? (Du wirst dich vielleicht wundern, zu erfahren, wieviel es in deiner Umgebung im Durchschnitt kostet, ein Zimmer zu mieten.) Das wird für dich wahrscheinlich weniger Taschengeld bedeuten, aber da deine Eltern beobachten, daß du wie ein Erwachsener mit Geld umgehen kannst, werden sie zweifellos bereit sein, dir mehr Freiheit zu lassen.

Vom Schürzenzipfel loskommen

Einige Jugendliche sagen indessen, sie würden bereits so handeln und fühlten sich dennoch durch Einschränkungen eingeengt. Das Magazin Seventeen zitierte hingegen Dr. Michael Solomon wie folgt: „Einige Teenager fragen sich, warum sie von ihren Eltern so sehr überwacht werden. Doch dieselben Jugendlichen wollen von ihren Eltern alles mögliche wissen, ... sogar was sie anziehen sollen.“

Natürlich solltest du deine Eltern nicht beiseite schieben oder ihren Rat verächtlich zurückweisen. Die Bibel ermuntert uns, sogar noch auf unsere Eltern zu hören, wenn wir erwachsen sind (Sprüche 23:22). Eltern sollten unsere ‘vertrauten Freunde’ sein, eine Quelle wertvollen Rates. (Vergleiche Jeremia 3:4.) Ein Ehemann sagte: „Die Eltern meiner Frau leben noch, und obwohl wir nun Ende vierzig sind, geben sie uns von Zeit zu Zeit Rat. Wir akzeptieren ihren Rat und beachten ihn oft (nicht immer).“

Manchmal ist es angebracht, deinen Eltern ‘dein Herz zu geben’ und ihnen zu vertrauen (Sprüche 23:26). Das ist besonders dann der Fall, wenn ein ernstes Problem auftaucht. Das bedeutet jedoch nicht, von ihnen zu erwarten, daß sie jede geringfügige Entscheidung für dich treffen. Die Autorin Shirley Gould warnte Eltern: „Wenn Sie dafür sorgen, daß Ihre Tochter von Ihnen abhängig bleibt, ... machen Sie Ihr Kind ebenso sicher zu einem Krüppel, als würden Sie ihm Arme und Beine brechen.“ Du möchtest bestimmt nicht in emotioneller Hinsicht verkrüppelt sein, sondern dir, wie ein Autor schrieb, „selbst einen inneren Vorrat an Achtung und Selbstbewußtsein“ anlegen. Nur durch den Gebrauch dessen, was die Bibel „Wahrnehmungsvermögen“ nennt, kannst du dieses Selbstbewußtsein erlangen (Hebräer 5:14).

Anstatt beim kleinsten Kummer sofort zu den Eltern zu gehen, solltest du zuerst versuchen, das Problem durch eigene Überlegung zu lösen. Sei nicht in irgendeiner Angelegenheit ‘übereilig’ oder impulsiv, sondern beachte den biblischen Rat, zuerst „auf Erkenntnis [zu] achten“ (Jesaja 32:4). Forsche nach, und das besonders, wenn biblische Grundsätze berührt werden. Wende dich erst an deine Eltern, nachdem du die Angelegenheit ruhig abgewogen hast. Frage nicht immer: „Vati, was soll ich tun?“ oder: „Mutti, was würdest du tun?“, sondern erkläre die Situation. Laß sie wissen, wie du die Angelegenheit durchdacht hast. Und frage sie darauf nach ihrer Meinung.

Deine Eltern erkennen nun, daß du nicht wie ein Kind redest, sondern wie ein Erwachsener. Bestimmt werden sie dann die elterlichen Einschränkungen nach und nach aufheben. Allerdings ist es wohl nicht dein Wunsch, die Bindung an die Eltern völlig zu lösen, denn du wirst sie als Ratgeber immer schätzen. Immerhin hast du, wenn du so handelst, sehr dazu beigetragen, zu beweisen, daß du erwachsen wirst. Mit welchem Ergebnis? Deine Eltern werden beginnen, dich wie einen Erwachsenen zu behandeln.

[Bilder auf Seite 15]

Achtest du darauf, wie du mit deinem Geld umgehst?

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