Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Einsicht eines Häftlings
Die Zeitschrift Newsweek brachte vor kurzem in der Spalte „Ich bin dran“ den Aufsatz eines Gefängnisinsassen mit dem Thema „Meine Schuld gegenüber der Gesellschaft begleichen“. Der Häftling, der von seiner Zelle in einem Gefängnis in Indiana (USA) aus schrieb, wies darauf hin, daß nicht er für die Straftat zahle, sondern sein Opfer:
Da ist selbstverständlich zuerst der Verlust, den das Opfer erleidet. Außerdem wird von seinen Steuergeldern nicht nur meine Verteidigung bezahlt, sondern auch mein Unterhalt hier im Gefängnis, für den jährlich 10 000 bis 15 000 Dollar aufgewandt werden. Der Geschädigte wird erneut zahlen, wenn meine Familie gezwungen ist, die Wohlfahrt in Anspruch zu nehmen, und auch dann, wenn ich nach meiner Entlassung keine Arbeit finde. Ich werde mich einfach an die Wohlfahrt wenden, und er wird die Zeche bezahlen. ... Während der Zeit, die ich in Gefängnissen verbracht habe, hat man mich wiederholt nachdrücklich darauf hingewiesen, daß ich meine Schuld gegenüber der Gesellschaft zu begleichen habe. Aber die Gesellschaft fährt fort, mich zu ernähren, zu kleiden und mir ein Dach über dem Kopf zu bieten, ungeachtet, wie lange ich hinter Gittern bleiben muß, und vielleicht noch darüber hinaus; das ist eher ein Abwälzen der Verantwortung als eine Schuldentilgung.“
Was für diesen Strafgefangenen so klar ist, aber die meisten Juristen anscheinend nicht begreifen können, ist folgende simple Tatsache: „Ich schulde meinem Opfer 1 444 Dollar, und die Gesellschaft schuldet ihm die Gelegenheit, dieses Geld wiederzubekommen. Der Gerechtigkeit kann nur dadurch Genüge getan werden, daß ich das zurückzahle, was ich genommen habe. ... Wenn man den Straftäter zwingt, seinem Opfer das zu erstatten, was er genommen hat, kann ihm nicht nur Achtung vor dem Eigentum anderer eingeflößt werden, sondern auch eine Spur von Selbstachtung. Er würde merken, daß ihm kein freies Mittagessen zusteht, wenn es darum geht, seine Schuld zu begleichen.“ Der Beweis dafür, daß ein solch unkompliziertes Rechtssystem tatsächlich funktioniert, wurde in alter Zeit durch die Israeliten geliefert, die unter dem Gesetz Gottes standen, das Wiedergutmachung forderte — und sie auch durchsetzte (2. Mose 22:3, 4, 7).
Unsinn mit Fossilien
Vor kurzem erschien in der New York Times ein Leitartikel, in dem die Rede davon war, daß Evolutionisten ständig miteinander in Konkurrenz liegen würden, wer die ältesten/besten menschenähnlichen Fossilien gefunden habe. In dem Artikel hieß es, daß die Paläanthropologie eine „Wissenschaft mit zu vielen dramatischen Behauptungen und zuwenig gesichertem Wissen ist. Die Paläanthropologie stützt sich auf die strengen Disziplinen Anatomie und Geologie, läßt aber noch so viel Raum für Vermutung, daß Theorien darüber, wie der Mensch ins Dasein kam, gern mehr über ihren Autor aussagen als über ihr Thema.“
In dem Leitartikel der Times wurden zum Beispiel englische Anatomen angeführt, „die kritiklos die Fossilien des Piltdownmenschen anerkannten, die um 1910 ans Licht kamen“ und sich später als Irreführung herausstellten. Als Beweis dafür, daß sich unter den heutigen Evolutionisten nicht viel geändert hat, wurde folgendes aus dem Buch Missing Links (Fehlende Bindeglieder) zitiert: „[Neuzeitliche Paläanthropologen] klammern sich wahrscheinlich nicht weniger an falsche Daten, die ihre vorgefaßten Meinungen stützen, als frühere Forscher.“ Warum dieser Mangel an wissenschaftlicher Objektivität? In der Times hieß es: „Ein Grund mag darin bestehen, daß einige Theorien Anreiz für größere materielle Unterstützung sind als andere [oder: „bessere“ Fossilien tragen mehr Geld ein]. ... Oft hat es den Anschein, daß jemand, der einen neuen Schädel findet, den Stammbaum des Menschen neu aufstellt, wobei er seine Entdeckung auf die Mittellinie legt, die zum Menschen führt, und die Schädel aller anderen auf Seitenlinien, die nirgends hinführen.“
Jedenfalls hieß es in dem Leitartikel: „Die meisten [Fossilien-]Beweise hätten auf einem Billardtisch Platz“, so daß irgendeine Deutung zu jeder Zeit umgestoßen werden könnte.
Ein alter Rat immer noch der beste
Wie sollten sich Ehepartner verhalten, wenn sie aufeinander zornig werden? Carlfred Broderick, Professor für Soziologie an der Universität von Südkalifornien, antwortet: „Therapeuten waren einmal der Ansicht, es sei das beste, dem Ärger freien Lauf zu lassen, doch die Forschung ist zu anderen Ergebnissen gekommen.“ „Menschen, die viel Feindschaft äußern, ernten gewöhnlich auch viel Feindschaft.“ Und wie er sagt, erweist sich das nicht als eine Erleichterung, sondern „der Zorn schlägt tiefere Wurzeln und nährt sich selbst“.
Broderick empfiehlt einem verärgerten Ehepartner, sich zu bemühen, die Ruhe zu bewahren, statt zu explodieren. Er bemerkt: „In der altmodischen Höflichkeit liegt eine gewisse Weisheit“ und führt dann ein Bibelwort an: „Wenn Salomo sagte: ,Eine gelinde Antwort wendet Zorn ab‘, so hatte er recht. Das war schon vor sehr langer Zeit, aber diese Worte treffen heute noch zu“ (Sprüche 15:1).