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Erwachet! 1981
g81 22. 5. S. 27-28

Schmutzige Gewinne

„Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird ein Zeugnis wider euch sein“ (Jakobus 5:3).

Verfrühter Tod

„DIE Zigarettenindustrie richtet jetzt ihr Augenmerk auf die dritte Welt, weil sie dort nur selten Warnhinweise auf jede Packung und in Werbeanzeigen drucken muß, was in Nordamerika und Europa zu einem Knick in der Verbraucherkurve geführt hat. Sie verleitet arglose Kunden, gefährlichen, minderwertigen Tabak zu kaufen, während die lokalen Medien — erpicht auf die Tabakwerbung — dafür sorgen, daß die Kundschaft möglichst nichts davon merkt. Die Zigaretten, die in den Ländern der dritten Welt verkauft werden, enthalten gewöhnlich das Doppelte an krebserzeugendem Teer wie die Zigaretten der gleichen Marke in anderen Ländern“ (World Press Review, April 1980).

Als der Zigarettenabsatz in Nordamerika und Europa rückläufig wurde, entdeckte die Tabakindustrie die Länder der dritten Welt als einen neuen riesigen Markt. Es folgte eine aufdringliche Werbung, die darauf abzielte, in diesen Ländern einen Bedarf zu schaffen, um ihn dann decken zu können. Leider ist die Industrie dabei außerordentlich erfolgreich gewesen. In den USA stieg der Zigarettenkonsum in den Jahren 1970 bis 1980 um nicht einmal 4 Prozent, in Afrika dagegen um 33 und in Lateinamerika um 24 Prozent. Die Vereinigten Staaten exportierten 1971 bis 1974 jährlich Tabak im Wert von 650 Millionen Dollar. Im Jahre 1979 schnellte die Zahl jedoch auf 2 150 000 000 Dollar.

Steuergelder tragen zum verfrühten Tod vieler bei

Mit dem Geld des amerikanischen Steuerzahlers wird unter anderem der Tabakanbau, -konsum und -export gefördert. Allein im Jahre 1979 wurde der einheimische Tabakanbau mit über 337 Millionen Dollar aus der Staatskasse unterstützt. Die Regierung subventioniert nicht nur den Tabakanbau mit Steuergeldern, sondern sie verwendet solche Gelder auch, um Überschüsse aufzukaufen. Millionen Tonnen Tabak sind als Nahrungsmittel im Zuge der Entwicklungshilfe in weniger entwickelte Länder geliefert worden. Als Nahrungsmittel? Tabak soll ein Nahrungsmittel sein und den Hunger von Millionen Menschen stillen? Unsinn!

Noch im Jahre 1977 exportierten die Vereinigten Staaten über 13 Millionen Tonnen im Wert von schätzungsweise 55 Millionen Dollar. Die Weltbank und das UN-Entwicklungsprogramm werden mit amerikanischen Steuergeldern gestützt, doch diese Institutionen finanzieren Projekte für den Ausbau überseeischer Tabakpflanzungen.

In den Vereinigten Staaten fordert die Regierung, daß jede Zigarettenpackung den Warnhinweis trägt: „Zigaretten gefährden Ihre Gesundheit“, doch sie fördert und finanziert den Zigarettenkonsum in den Ländern der dritten Welt. Dazu schrieb die New York Times in ihrer Ausgabe vom 13. April 1980: „In den weniger entwickelten Ländern werden jetzt die Voraussetzungen für das epidemische Auftreten von Krankheiten geschaffen, die mit dem Rauchen zusammenhängen.“

In dem eingangs erwähnten Artikel der World Press Review wurde ferner berichtet: „Joseph Califano, ehemaliger Gesundheitsminister der USA, erklärte auf einer Konferenz der WHO [Weltgesundheitsorganisation] in Stockholm: ,Die Einladung „Komm, genieß das Echte“ ist für junge Leute eine Eintrittskarte in die Krebsklinik.‘ Das WHO-Expertenkomitee für die Probleme des Rauchens drückte sich noch deutlicher aus: ,Das verantwortungslose Verhalten der internationalen Tabakindustrie ist schuld am verfrühten Tod vieler Menschen.‘“

„Das Todestal“

IN DER brasilianischen Industriestadt Cubatão bewirkt die Umweltverschmutzung, daß Kinder sterben, ehe sie geboren werden. Deshalb spricht man vom „Todestal“. Durch Cubatão fließen vier Flüsse, und alle vier sind tot. Über der Stadt liegt ein giftiger Dunst. Täglich gehen auf dieses 130 Quadratkilometer große Gebiet 473 Tonnen Kohlenmonoxyd, 182 Tonnen Schwefeldioxyd, 148 Tonnen Feststoffpartikel, 41 Tonnen Stickoxyde und 31 Tonnen Kohlenwasserstoff nieder. Im Jahre 1977 setzte in einem Elendsviertel, an dessen Rand drei der 24 Industriewerke der Stadt liegen, ein Smogkontrollgerät aus, weil die Verschmutzung zu groß war.

Auf einem der toten Flüsse Cubatãos türmt sich der Schaum von Detergenzien. Ein anderer kocht zufolge der Chemikalien, die hineingeleitet werden. Das Wasser des dritten ist so heiß, daß man schon von weitem den Flußlauf am aufsteigenden Dampf erkennen kann. Fische, die man an Stellen, wo die Flüsse ins Meer münden, gefangen hat, waren zufolge von aufgenommenem Quecksilber blind und deformiert. Hier gibt es keine Vögel, keine Schmetterlinge und keine Insekten. Wenn Regen fällt, ist es ein Säureregen, der auf der Haut brennt.

Auf 1 000 Geburten kommen 40 Totgeburten, und weitere 40 Kinder sterben im Laufe der ersten Lebenswoche. Die meisten dieser Opfer weisen schwere Mißbildungen auf. Die Zahl der Totgeburten und mißgebildeten Feten ist unerhört gestiegen. Das Durchschnittsgewicht der Neugeborenen ohne Mißbildungen ist stark zurückgegangen. Von 40 000 Notrufen entfallen 10 000 auf Fälle von Tuberkulose, Lungenentzündung, Bronchitis, Lungenemphysem, Asthma sowie Nasen- und Halsleiden.

Wer kann, zieht weg

Der Bürgermeister dieser 80 000 Einwohner zählenden Stadt weigert sich, in Cubatão zu wohnen. Eine Gruppe von Staatsbeamten verließ die Stadt, als die geforderten Gasmasken verweigert wurden. Von den 55 000 Arbeitern Cubatãos wohnt nur ein Drittel in der Stadt — nur wer kein Geld für einen Umzug hat. Dank der Industrie beträgt das Einkommen pro Kopf mehr als in jeder anderen brasilianischen Stadt, doch die Gewinne werden nicht gleichmäßig verteilt. 35 Prozent der Arbeitnehmer leben in Barackenstädten, in denen eine soziale Fürsorge unbekannt ist. In den typischen Arbeitervierteln gibt es zahllose kleine verwohnte Hütten mit einer Liege darin, die als „warmes Bett“ bezeichnet wird. Am Tag schläft ein Nachtarbeiter darauf und nachts ein Tagarbeiter.

Der Generaldirektor eines Stahlwerkes von Cubatão erklärte, daß die organisierten Arbeiter in den Industrieländern eine solch hochgradige Verschmutzung durch die Industrie nicht mehr dulden würden. „Deshalb eignet sich die Eisengießerei besser für die Länder der dritten Welt.“

Offenbar ist man der Auffassung, daß man die Umwelt überall da verschmutzen kann, wo es gewinnbringend und erlaubt ist, und daß man Zigaretten überall da anbieten soll, wo man sie verkaufen kann, ganz gleich, wie viele Menschen deshalb vorzeitig sterben müssen.

„Die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten“ (1. Timotheus 6:10).

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