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Wird die Menschheit sich selbst vernichten?Erwachet! 1980 | 8. September
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Red Star wurde vor „der außergewöhnlichen Gefährdung der ganzen Welt“ durch Experimente mit der Umwelt „zu militärischen Zwecken“ gewarnt. Man befürchtet, daß ein Land in feindlichen Gebieten Überschwemmungen, Dürren, Erdbeben, Tornados und sogar Hurrikane entstehen lassen kann. Wenn man bedenkt, daß ein Hurrikan eine Kraft gleich der von 1 Milliarde Tonnen TNT — 16mal soviel wie die größte Atombombe — entfaltet, dann könnte sich ein „Wetterkrieg“ enorm zerstörerisch auswirken.
Offensichtlich ist der Mensch bereits in der Lage, sich selbst zu zerstören und unsere Erde als „Atommüllplanet“ zu hinterlassen. Doch seit 1945 sind keine Atomwaffen mehr in kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet worden. Aus diesem Grunde fühlen sich viele sicher und meinen, es werde niemals zu einem weltweiten Atomkrieg kommen, der gemäß den Worten von Albert Einstein, der zur Entwicklung der Atombombe beitrug, die „Auslöschung allen Lebens auf der Erde“ bedeuten würde.
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Das Undenkbare — Könnte es doch eintreten?Erwachet! 1980 | 8. September
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Das Undenkbare — Könnte es doch eintreten?
Man hielt es bisher wegen der fürchterlichen Vergeltungsmaßnahmen für undenkbar, daß ein Land einen Atomkrieg beginnen würde. Die neusten Rüstungsentwicklungen zeigen jedoch, daß das „Gleichgewicht des Schreckens“ oder die „Abschreckung“ keine echte Grundlage des Vertrauens bietet.
Wie bereits erwähnt, ist in den letzten Jahren die Treffgenauigkeit der Interkontinentalraketen drastisch verbessert worden. Das Magazin Nation erklärt, warum das eine erschreckende Bedeutung hat:
„Überdies deutet die Art der Waffen, an deren Entwicklung die Vereinigten Staaten jetzt arbeiten, etwas anderes als nur ein ,Gleichgewicht des Schreckens‘ an. Das Cruise-Missile wird nach Abschluß seiner Entwicklung auf einer Entfernung von 3 500 km eine Zielabweichung von nur 15 bis 30 Metern haben. ... Waffen von solcher Genauigkeit sind nämlich nicht für einen ,zweiten Schlag‘ als Vergeltungsmaßnahme gegen Städte und Bevölkerung gedacht. Eine Bombe, die ihr Ziel auf einen halben Kilometer genau trifft, dient keineswegs nur zur ,Abschreckung‘. Vielmehr gewinnt die Treffgenauigkeit dann an Bedeutung, wenn ein Land einen überraschenden ersten Schlag plant, der einen Vergeltungsschlag des Feindes verhindern soll. Je größer die Treffgenauigkeit ist, um so weniger Bomben benötigt man, um die feindlichen Raketensilos mit ihren Tausenden Tonnen von Stahl und Beton zu zerstören“ (27. Mai 1978).
Außerdem werden Atomwaffen von einer zunehmenden Anzahl Länder entwickelt. In der Schrift The Bulletin of the Atomic Scientists wird auf die offenkundige Gefahr hingewiesen: „Man nimmt weithin an, daß mit der größer werdenden Zahl von Atomstaaten die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges zunimmt. ... Die Kenntnisse über die technischen Gegebenheiten von Atomwaffen sind so weit verbreitet, daß man gegenwärtig befürchtet, Terroristenorganisationen könnten Atomsprengstoffe herstellen“ (September 1979).
Wenn du bedenkst, daß Nationen, die über solch gräßliche Waffenarsenale verfügen, in Auseinandersetzungen verwickelt werden könnten, durch die ihre vordringlichsten Interessen gefährdet wären, hast du dann nicht das ungute Gefühl, daß eine dieser Nationen ungeachtet der Folgen Atomwaffen einsetzen würde? Du wärst nicht allein mit diesem Gefühl.
Alarmierende Konferenzen
Im Mai 1978 kamen in Toronto (Kanada) 30 Wissenschaftler, Militärs und Regierungsberater aus 10 Nationen für mehrere Tage zu geschlossenen Sitzungen zusammen, um das Thema „Die Gefahr eines Atomkrieges vor dem Jahr 2000“ zu erörtern. „Was an dieser Konferenz am meisten
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