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  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 15. 7. S. 419-420

Warum verlieren Geistliche den Mut?

VIELE ehrlichgesinnte Geistliche verlieren den Mut. Eine überraschende Anzahl gibt sogar ihre Stellung auf. Doch warum? Erfreuen sich Geistliche nicht eines großen Ansehens? Erfreuen sich nicht die meisten einer finanziell gesicherten Lage? Erleben sie nicht den größten religiösen Aufschwung in der Geschichte?

Das stimmt, aber es ist nicht alles in Ordnung. Dies geht aus dem Ergebnis einer Umfrage hervor, die vor nicht zu langer Zeit unter protestantischen Geistlichen gemacht wurde. Um „herauszufinden, wie Geistliche als Pastoren der Kirchen der Vereinigten Staaten amtieren“, sandten die Veranstalter der Umfrage, die Russel-Sage-Stiftung und das Union-Theologie-Seminar, ausführliche Fragebogen an 1600 Geistliche. Die Veranstalter erhielten Antworten von 1150 Geistlichen 22 protestantischer Denominationen aus 47 Staaten [der USA]. Folgendes wurde durch die Umfrage festgestellt: 1. Die Kirchen werden mehr zu Orten geselligen Beisammenseins als zu Stätten der Anbetung. 2. Der heutige Prediger ist nicht so sehr ein Prediger als ein Organisator, Ratgeber, Veranstalter, Geldverwalter, Psychologe, Administrator, Gesellschafter und Gastgeber. „Seine Rolle als Prediger“, so sagte ein Sprecher des Komitees, das diese Umfrage veranlaßte, „tritt an Wichtigkeit immer mehr zurück“. — New York Times, 4. April 1955.

Was bedeutet das? Es bedeutet, daß die Geistlichen alles Mögliche tun, nur daß sie nicht die reinen Wahrheiten der Bibel predigen. Hat sich dieses Abweichen vom Predigen der biblischen Wahrheit auf die Geistlichen günstig ausgewirkt? In finanzieller Hinsicht ja. Aber gewisse Geistliche sind ehrlich mit sich selbst. So fügte ein Geistlicher, als er seinen Fragebogen zurücksandte, folgenden Kommentar hinzu: „Zusätzlich zu den Angelegenheiten, die im Fragebogen behandelt werden, möchte ich noch meine Ansicht erwähnen, wonach sich eine stattliche Zahl Geistlicher ziemlich verloren vorkommt. Auch ich gehöre zu diesen. Wir können einfach nicht erkennen, wohin wir in der Kirche treiben. Unsere Kirchen haben Erfolg, die Zahl unserer Mitglieder wächst; wir haben mehr Geld, wir sind unternehmungsfreudiger, wir haben für die Sonntagsschulen besseren Stoff und so weiter. Aber wir können nicht feststellen, daß dies einen Einfluß auf unsere Gemeinden oder auf das Leben der einzelnen Glieder unserer Gemeinden hat. Dies beunruhigt mich.“ — New York Times vom 5. April 1955.

Wenn „eine stattliche Zahl“ protestantischer Geistlicher sich verloren vorkommt, weil sie auf das Leben ihrer Gemeindemitglieder sozusagen keinen Einfluß haben, wie steht es mit ehrlichgesinnten katholischen Priestern? Wenn wir uns in Nord- und Südamerika und Europa umschauen, können wir da feststellen, daß die Tätigkeit katholischer Priester im Leben ihrer Gemeindemitglieder wirklich von Einfluß ist? Verliert in ihren Reihen ebenfalls eine ganze Anzahl den Mut?

Im Jahre 1948 verließ ein Priester, der 15 Jahre dem Franziskanerorden angehört hatte, die katholische Kirche. Gemäß einem Bericht der Associated Press vom 22. Januar 1954, jenem, der in der Zeitung Evening Record unter demselben Datum in Bergen (New Jersey) erschien, sagte der ehemalige Priester Emmett McLoughlin: „Die Zahl der Priester, die ihr Priesteramt aufgibt, wird so geheim wie möglich gehalten.“ Warum? Der Zeitungsbericht führt weiter aus: „McLoughlin, der im Jahre 1948 sein Amt als Priester niederlegte und jetzt Leiter des Memorial-Krankenhauses in Phoenix, Arizona, ist, sagte, daß 30 Prozent aller römisch-katholischen Priester Rom den Rücken kehren, und daß bis zu 75 Prozent ihr Priesteramt aufgeben würden, bestände nicht die Furcht vor der Hölle, vor ihren Angehörigen, vor der Öffentlichkeit und auch die Furcht, in Not, Entbehrungen und Unsicherheit zu geraten.“

Wenn Katholiken überrascht sind über die Äußerung, daß 75 Prozent aller Priester Rom den Rücken kehren würden, wenn nicht Furcht sie zurückhielte, und wenn Protestanten überrascht darüber sind, daß „eine stattliche Zahl Geistlicher“ sich verloren vorkommt, werden sie doch schwerlich so überrascht sein wie viele Juden im vergangenen Jahr, als ein Rabbiner der ältesten Synagoge von Groß-Miami nach 26 Jahren Amtstätigkeit sein Amt niederlegte. In der Miamier Zeitung Herald vom 26. Februar 1955 erzählte der Rabbiner Max Shapiro seine Geschichte. Als Erklärung, warum er von seinem Amt zurücktrete, stellte er einige Fragen:

„Warum bin ich nun nach zwei Dritteln meiner Lebenstätigkeit und nach 26 Jahren eines anscheinend ‚erfolgreichen‘ Dienstes zurückgetreten? Es gibt drei Fragen, die ein ehrlicher Geistlicher über sich und über seine Gemeinde stellt: ‚Erreiche ich den einzelnen, den ich erreichen möchte?‘ ‚Führe und leite ich die Menschen, die der Leitung bedürfen?‘ ‚Übe ich einen Einfluß aus auf das Leben derer, die ich beeinflussen möchte?‘ Als Geistlicher kann man nur sehr schwer eine bejahende Antwort geben.“

Indem Rabbiner Shapiro erklärte, wie das Predigen immer mehr in den Hintergrund verwiesen wurde, sagte er weiter: „Wird dem Geistlichen nicht mehr geboten als eine Gelegenheit, emsig von Ort zu Ort zu laufen, verschiedene Ämter zu bekleiden und seinen Namen für alle Organisationen und Bewegungen herzugeben?“ In bezug auf das Dienstamt fragte Rabbiner Shapiro: „Bietet es ihm nicht mehr, als nur zu Banketts zu eilen, die ‚Elite‘ zu besuchen, den Reichen zu schmeicheln und den Zuhörerschaften etwas ‚vorzuspielen‘, die gekommen sind, um unterhalten und nicht, um auferbaut zu werden, und sich so einen ‚großen‘ Namen zu machen und die wohlwollende Beachtung zu erlangen, die im allgemeinen nur den ‚Leuchten‘ im Theaterwesen, in der Politik oder im Sport zukommt?

Es gibt oft Zeiten im Leben eines Geistlichen, in denen er sich fragt, ob er so fortfahren sollte. Viele meiner Kollegen äußerten sich: ‚Ich wünschte, ich hätte deinen Mut, die Sache an den Nagel zu hängen.‘“

Wäre also nicht die Furcht, so würden viele unter den Geistlichen ihren Dienst aufgeben. Ehrlichgesinnte Geistliche sind entmutigt. Warum? Weil sie im Grunde genommen nichts ausrichten, was das Leben ihrer Gemeindemitglieder änderte, so daß sie gemäß biblischen Grundsätzen lebten. Und warum dieser Fehlschlag? Es muß daran liegen, daß die Religion, die sie vertreten, nicht die wahre Religion der Bibel ist! In dem Buch Protestant — Katholik — Jude, das im vergangenen Jahr [in Englisch] veröffentlicht wurde, stellt der Autor (Willi Herberg) fest, daß die heutigen Religionen, ganz gleich ob protestantisch, katholisch oder jüdisch, nicht dem treu sind, was er den wahren Glauben der Bibel nennt.

Aber wir brauchen nicht Herrn Herbergs Buch, um diese Tatsache festzustellen. Die Beschaffenheit der Menschen, die eine Religion hervorbringt, ist der Prüfstein, ob eine Religion wahr oder falsch ist. Schau dich um in der Christenheit! Dann lies die Bibel. Gottes Wort sagt: „Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke.“ — Titus 1:16, NW.

Wahre Religion ändert das Leben der Menschen. Sie führt zu rechten Werken, einem rechten Benehmen und zu rechtem Handeln. Sie begeistert und ermutigt die Menschen. Sie weist auf Gottes neue Welt der Gerechtigkeit als die einzige Hoffnung der Menschheit hin. Der Wachtturm dient dem Zwecke, dir in der Ausübung dieser wahren Religion behilflich zu sein!

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