Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g74 22. 11. S. 12
  • „Was habe ich denn diesmal gesagt?“

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • „Was habe ich denn diesmal gesagt?“
  • Erwachet! 1974
  • Ähnliches Material
  • Missionare fördern die weltweite Ausdehnung
    Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes
  • Missionare des herrschenden Königreiches Gottes
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
  • Ein Missionar tröstet eine japanische Mutter
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1955
  • Älteren Personen helfen, Jehova kennenzulernen und ihm zu dienen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
Hier mehr
Erwachet! 1974
g74 22. 11. S. 12

„Was habe ich denn diesmal gesagt?“

FÜR die meisten von uns ist die Sprache, die wir sprechen, etwas Selbstverständliches. Wenn wir etwas benötigen, bitten wir darum, wenn wir etwas erklären oder beschreiben, fällt es uns nicht schwer, die richtigen Worte zu finden.

Missionare jedoch, die mühevoll eine neue Sprache in einem fremden Land lernen, befinden sich in ganz anderen Verhältnissen, und schon das Bilden des einfachsten Satzes kann ihnen zum Fallstrick werden.

Glücklicherweise sind die Lateinamerikaner dem Neuankömmling gegenüber sehr höflich. Und so bemühen sie sich, nicht zu lachen, wenn er einen Fehler macht. Trotzdem können sie oft ein Lächeln nicht unterdrücken. In solchen Fällen kommt einem immer die Frage in den Sinn: „Was habe ich denn diesmal gesagt?“

Auch ich habe solche lehrreichen Erfahrungen gemacht. Meine Frau und ich waren schon einige Wochen in Peru, bevor unsere Habe mit dem Schiff eintraf. Als wir zum Hafen gingen, um unser Eigentum abzuholen, wurden wir von mehreren Zollbeamten begrüßt. Wir wollten natürlich einen günstigen Eindruck erwecken, und ich war darauf bedacht zu zeigen, welch gute Fortschritte ich im Erlernen der Sprache schon gemacht hatte. Im Laufe der Unterhaltung wurde ich von einem Beamten, der besonders höflich und freundlich war, gefragt — wie ich dachte —, wie viele Jahre ich hätte. (¿Cuántos años tiene?) So drückt man sich im Spanischen aus, wenn man fragen will: „Wie alt sind Sie?“ Ich glaubte, dies sei eine gute Gelegenheit zu zeigen, daß ich diesen fremdartigen Satzbau verstand. Als ich das mir schon vertraute Schmunzeln sah, wußte ich, daß ich irgend etwas verkehrt gemacht hatte. Er hatte in Wirklichkeit gefragt, wie viele Kinder ich hätte. (¿Cuántos niños tiene?) Ja, und ich hatte ihm geantwortet, ich hätte achtundzwanzig und meine Frau neunundzwanzig.

Nach einem Ausflug zum Strand erklärte ich einem Freund, ich hätte nicht mit Fußball spielen können, weil ich Sandalen getragen hätte. Als ich sagte, ich hätte sandías getragen, bemerkte ich, daß er zunächst ganz verdutzt dreinschaute. Aber dann fingen seine Augen zu leuchten an, und er sagte: „Oh, du meinst sandalias.“ Nicht zufrieden, es damit gut sein zu lassen, fragte ich, was sandías seien. Er zögerte zunächst, es mir zu sagen, aber schließlich erklärte er mir, es sei eine Frucht.

„Oh“, fragte ich, „was für eine Frucht?“

„Nun, sie ist grün und mehr oder weniger rund und ...“

Nachdem er die Frucht etwas näher beschrieben hatte, verstand ich, welche er meinte. Kannst du dir vorstellen, daß jemand beim Fußballspielen Wassermelonen trägt?

Wenn ich jedoch nach einem groben Schnitzer meine Wunden lecke, tröste ich mich oft damit, daß ich an das Mißgeschick denke, das anderen Missionaren durch eine unglückliche Wortwahl passiert ist.

Es gibt mehrere übliche Fehler, die fast jeder früher oder später machen wird. Ein Fehler, der oft neuen Missionaren passiert, betrifft das Wort für „Sünde“. So haben schon viele gebetet, Gott möge ihnen helfen ihre Fische (pescados) zu überwinden (statt ihre Sünden [pecados]).

Und denke nur, welches Mißgeschick einem armen Missionar widerfahren kann, der das Wort „casado“, das „verheiratet“ bedeutet, mit dem Wort „cansado“, das „müde“ bedeutet, verwechselt! So hat ein lateinamerikanischer Zeuge Jehovas einmal eine Missionarin ganz unschuldig gefragt, ob sie verheiratet sei. Sie dachte, er habe gefragt: „Bist du müde? Und ihre gleichfalls unschuldige Antwort lautete: „Nur abends.“

Die Menschen in Südamerika sind gewöhnlich am Wohl anderer interessiert und sehr hilfsbereit. Trotzdem war eine junge Missionarin überrascht, als sie feststellte, wie besorgt sie sein können. Als sie sich auf einen ziemlich schwachen Stuhl setzte, brach er plötzlich zusammen. Und so saß sie auf dem Fußboden und rief — wie sie dachte — weinerlich aus: „Das ist mir so peinlich!“ (¡Me siento tan abochornada!) Sogleich war jeder besonders aufmerksam und hilfsbereit. Erst später erfuhr sie, daß sie in Wirklichkeit ausgerufen hatte: „Ich bin schwanger!“ (¡Estoy embarazada!)

Trotz dieser Ungeschicktheiten und peinlichen Situationen hat Jehova die Bemühungen der Missionare in Peru gesegnet. Da sie einen Geist der Bereitwilligkeit haben, haben sie anderen geholfen, Gottes liebevollen Vorsatz in Verbindung mit der Menschheit kennenzulernen. Eine Missionarin erzählte, sie habe anfangs so viele Probleme mit der spanischen Sprache gehabt, daß bei ihrem ersten Bibelstudium die Wohnungsinhaberin die Frage lesen, sie beantworten und dann den Abschnitt lesen mußte. Dennoch ist diese Frau jetzt ein Gott hingegebener, getaufter Verkündiger des Königreiches Gottes.

Oft mußten wir nach Wörtern suchen, und oft haben wir hinterher gewünscht, wir hätten sie nicht gefunden. Trotzdem haben wir festgestellt, daß wir an unseren amüsanten Irrtümern selbst Spaß haben können, wenn wir nur genügend Humor besitzen und es uns nichts ausmacht, über uns selbst zu lachen. Bestimmt haben wir eine große Anzahl herzerquickender Erinnerungen gesammelt. (Eingesandt.)

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen