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  • g74 8. 9. S. 12-14
  • Das Verlangen nach Nervenkitzel

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  • Das Verlangen nach Nervenkitzel
  • Erwachet! 1974
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Erwachet! 1974
g74 8. 9. S. 12-14

Das Verlangen nach Nervenkitzel

„EIN spannendes Spiel!“ Das ist der Eindruck, den Sportberichterstatter ihrer Zuhörerschaft vermitteln wollen. Sie sind sich wohl bewußt, welche Zugkraft spannende, erregende Ereignisse haben. Und oft ist mit der Erregung tatsächlich ein angenehmes Gefühl verbunden, wenn das Herz heftiger schlägt, der Atem schneller geht und die Nerven prickeln. Zweifellos können erregende Dinge das Leben interessanter machen.

Da ist zum Beispiel die Erregung, die Erfinder kennen; die Geschichte berichtet von der Aufregung, die durch die Erfindung des Telegrafen und des Telefons ausgelöst wurde. Ein hervorragendes Kunstwerk, sei es nun eine Oper oder eine Symphonie, ein Gemälde oder eine Skulptur, kann einen in Begeisterung versetzen. Das gleiche kann auch der Fall sein, wenn man Wunder der Schöpfung betrachtet, wie den Grand Canyon, die Victoriafälle oder die Schweizer Alpen.

Erregung kann angebracht sein, aber sie sollte im Rahmen bleiben. Es kann leicht passieren, daß wir die Beherrschung und damit auch die richtige Einstellung verlieren, und das wäre uns zum Schaden. Wir könnten ein überwältigendes Verlangen nach Nervenkitzel entwickeln, und zwar für falsche Dinge. Gegen ein edles Verlangen ist nichts einzuwenden, aber allzuoft ist ein Verlangen nur eine ungesunde, selbstsüchtige Begierde. So verbietet die Bibel zum Beispiel ein selbstsüchtiges Verlangen nach dem Besitztum eines Mitmenschen, und sie spricht auch von dem Verlangen des Bösen (5. Mose 5:21; Ps. 140:8; Spr. 10:3).

Der Geschwindigkeitsrausch

Eine Art, wie viele Jugendliche von heute versuchen, ihr Verlangen nach Nervenkitzel zu befriedigen, ist das Rennfahren. Dieser Zeitvertreib ist so populär geworden, daß es sogar Zeitschriften gibt, die diesem Sport gewidmet sind. Zweifellos ist es erregend, mit hoher Geschwindigkeit über die Straßen zu jagen. Aber lohnt es sich, sein Leben aufs Spiel zu setzen, nur um dieses erregende Gefühl zu erleben? In Amerika zahlen junge Männer die höchsten Versicherungsprämien. Warum? Nicht unbedingt, weil sie nicht so gut fahren könnten, sondern weil so viele von ihrem Verlangen nach Nervenkitzel veranlaßt werden, törichte Risiken einzugehen. Allzuoft kommt es dann zu Unfällen, bei denen viele das Leben verlieren.

Der Reiz, den die Geschwindigkeit ausübt, und der Nervenkitzel, der mit der Gefahr verbunden ist, locken große Menschenmengen zu Rennveranstaltungen. Auch hierbei kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen.

Andere Sportereignisse

Autorennen ist nur eines der vielen Sportereignisse, zu denen die Menschen strömen, um ihr Verlangen nach Nervenkitzel zu befriedigen. Das gleiche gilt für das Boxen und das Ringen sowie für Tennis, Fußball, Basketball und Baseball, ganz zu schweigen von der Anziehungskraft, die Stierkämpfe und die Olympischen Spiele ausüben. Und noch viel größer ist die Zahl derer, die solche Ereignisse am Bildschirm verfolgen.

Über die Sportberichterstatter sagte ein westdeutscher Soziologe, der an einer Schweizer Universität lehrt: „Durch ihre Berichterstattung manipulieren sie die Gefühle; sie wecken die Gefühle, die aus Spielern und Zuschauern Fanatiker machen und die Stadien in Schlachtfelder verwandeln.“ Und er fügte warnend hinzu: „Je mehr es den Massenmedien gelingt, Spieler und Zuschauer emotionell zu erregen, desto größer ist die Gefahr negativer, aggressiver Reaktionen auf beiden Seiten“ (Sports Illustrated, 1. Oktober 1973).

Die Spielleidenschaft

Glücksspiele kennt man in der ganzen Welt, und es gibt sie schon seit Jahrtausenden. Zwar geben viele, die spielen, verschiedene Gründe dafür an, zum Beispiel, weil sie Geld gewinnen möchten, aber in Wirklichkeit suchen die meisten Spieler „die seltsame Spannung“, die man beim Spielen erlebt. Ja, „das Verlangen nach diesem seltsamen Nervenkitzel ist häufig viel stärker als der Wunsch zu gewinnen“ wird berichtet. Wie man in dem Buch Gambling (herausgegeben von R. D. Herman von der Universität Pomona [Kalifornien]) lesen kann, „heben die intelligenteren Spieler das irrationale Motiv für das Spielen hervor: die Spannungskomponente“; und „Spannung“ ist nur ein anderes Wort für Nervenkitzel.

Weil Spieler ein solches Verlangen nach diesem Nervenkitzel haben, leihen sie sich Geld, wenn sie alles verloren haben, um weiterspielen zu können. Das ist auch der Grund, weshalb sie sich selten damit zufriedengeben, eine Summe gewonnen zu haben, sondern sie gleich wieder einsetzen und verlieren. Was sie antreibt, ist offensichtlich ihr Verlangen nach dem Nervenkitzel, der mit dem Spielen verbunden ist.

Und welch bittere Früchte ernten sie doch! Um ihre Verluste zu bezahlen, veruntreuen Männer bei der Bank oder einer anderen Firma, bei der sie angestellt sind, große Geldbeträge. Beamte werden wegen ihrer Spielschulden von der Unterwelt abhängig, und durch diese Schulden werden die Spieler manchmal das Opfer von Mord oder Selbstmord. Selbst ein anscheinend so harmloses Spiel wie Bingo ist eine enorme Verschwendung von Zeit und Geld, wenn man bedenkt, wie viele Hausfrauen in einigen Ländern diesem Spiel ergeben sind. Genau wie diejenigen, von denen die Bibel spricht, vernachlässigen sie Gott, den Allmächtigen, um für ihren Gott, den sie „Glück“ nennen, einen Tisch herzurichten (Jes. 65:11).

Der Genuß von Drogen

Andere, darunter viele Jugendliche, greifen zu Drogen um des Nervenkitzels willen. Sie fangen mit Marihuana an, das ihnen ein angenehmes Gefühl gibt, und gehen dann in ihrem Verlangen nach mehr Nervenkitzel zu stärkeren Drogen über. Viele Rock-’n’-Roll-Stars nehmen zu Drogen Zuflucht, um sich zu erregen und um andere zum Gebrauch von Drogen zu ermuntern. Doch das schadet dem Körper, dem Sinn und den guten Sitten.

Und welch einen schrecklichen Preis zahlen Drogensüchtige doch für ihr Verlangen nach Nervenkitzel! Sie werden Sklaven von Narkotika, und oft verüben sie Raubüberfälle und Diebstähle; oder Frauen begehen Ladendiebstähle und geben sich der Prostitution hin. Führende Rock-Stars wie Jimi Hendrix, Janis Joplin und Brian Jones von den Rolling Stones bezahlten ihre Drogensucht mit dem Leben. Die Bibel spricht von Menschen, die ‘Sklaven der Sünde’ werden, und wenn jemand von harten Drogen abhängig wird, ist er bestimmt ein solch bemitleidenswerter Sklave (Röm. 6:16).

Das Brechen der Gesetze Gottes

Im alten Rom befriedigten die blutigen Schlachten der Gladiatoren das Verlangen des Volkes nach Nervenkitzel. Und heute wollen sehr viele Leute Dinge hören und sehen, die ebenfalls schockierend, schrecklich und blutrünstig sind. In Filmen und Fernsehstücken wird Gewalttat verherrlicht, und Mörder und Sittlichkeitsverbrecher werden als Helden dargestellt, und das alles, um das Verlangen der Zuschauer nach Nervenkitzel zu befriedigen.

Viele finden es auch aufregend, Dinge zu tun, durch die sie ethische oder sittliche Grundsätze verletzen. So gibt es Frauen, die gewohnheitsmäßig Ladendiebstahl begehen, und das nicht etwa, weil sie die gestohlenen Waren haben möchten oder benötigten, sondern um des Nervenkitzels willen, der damit verbunden ist, wenn man stiehlt und nicht erwischt wird. Ja, es ist aufregend, Dinge zu tun, die verboten sind. Schon allein die Tatsache, daß sie verboten sind, macht sie für viele so begehrenswert.

Bezeichnend dafür ist der Reiz, den außereheliche Geschlechtsbeziehungen ausüben. Aufgrund dessen, worum es dabei geht und wozu sie führen können, und wegen des erwarteten äußerst selbstsüchtigen Vergnügens versprechen sie ein aufregendes Erlebnis zu sein. Daher spielen ledige und verheiratete Personen mit der Unsittlichkeit und begehen dann Hurerei oder Ehebruch. Dieses Verlangen nach Nervenkitzel veranlaßt andere, widernatürliche oder perverse Handlungen zu begehen. Einige christliche Frauen beklagen sich, daß ihre Männer von ihnen verlangen, sich an widernatürlicher Unzucht, wie oralem Geschlechtsverkehr, zu beteiligen. Man braucht eigentlich gar nicht zu erwähnen, daß perverse, widernatürliche Handlungen in keiner Hinsicht ein Ausdruck von Liebe, Zuneigung und Zärtlichkeit sind. All diese Praktiken, die der sinnlichen Begierde entspringen, werden wiederholt in Gottes Wort verurteilt (Röm. 1:24-32; Jak. 4:1, 3).

Rockmusik

Nicht zu übersehen ist die Rolle, die die Rockmusik bei dem Verlangen der Jugend nach Nervenkitzel spielt. Wie in der New Yorker Zeitung Sunday News vom 13. Mai 1973 berichtet wurde, ist Rock eine „unheilige Dreieinigkeit von ... Gewalttat, Sex und Lärm“. Ein anderer Schreiber drückte es folgendermaßen aus: „Rock zeichnet sich durch drei Dinge aus: durch den harten Beat, die Gedankenfreiheit und die überwältigende Lautstärke. ... Zusammen mit dem hämmernden Beat erzeugt er leidenschaftliche Erregung, eine fast sexuelle Spannung — man möchte sich bewegen, möchte tanzen.“ Ein Rock-Fan sagte: „Die Lautstärke macht einen wild, sie bläst einem den Verstand aus dem Kopf.“

Über die Befriedigung des Verlangens des Publikums nach dieser Erregung sagte ein führender Rock-Star: „Die Zeit wird kommen, in der jemand auf der Bühne getötet werden muß, damit das Publikum befriedigt wird. Die Jugend ist heute an den gleichen Dingen interessiert, die sie schon immer aufgereizt haben: Sex und Gewalttat. Das will sie haben, und um das zu sehen, zahlt sie.“ Ist es bei einer solchen Musik verwunderlich, daß die Kriminalität unter Jugendlichen schneller um sich greift als unter Erwachsenen?

Dem Verlangen nach Nervenkitzel entgegenwirken

Vor einem Verlangen nach Nervenkitzel, das keine Grenzen kennt und sich in zügellosem oder gesetzlosem Verhalten äußert, sollte man sich unbedingt hüten. Wie kann man diesem Verlangen entgegenwirken? Eine Möglichkeit ist, über dieses Thema nüchtern nachzudenken. Der gesunde Menschenverstand und auch die Bibel raten zur Mäßigkeit (1. Tim. 3:2, 11).

Erbauende Dinge können auch aufregend und begeisternd sein, aber auf eine nützliche Weise. Das haben Jehovas christliche Zeugen erlebt. So schrieb zum Beispiel einer von ihnen kürzlich an die Wachtturm-Gesellschaft: „Ich möchte Euch, liebe Brüder, auch für die Arbeit danken, die Ihr Euch mit der Herstellung des begeisterndsten Buches, das ich jemals gelesen habe, gemacht habt. ... Natürlich spreche ich von dem Buch Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht.“

Jehovas Zeugen finden es auch begeisternd, Kongresse, und zwar besonders die großen Kongresse, zu besuchen. Sie empfinden es ebenfalls als begeisternd, wenn sie in ihrem Predigtdienst von Haus zu Haus Menschen finden, die Gott suchen und die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Und es ist für sie begeisternd, neue Wahrheiten über Gottes Vorsatz zu lernen.

Ja, geistige Dinge, nicht nur Dinge, die an das Fleisch appellieren, können einen in Spannung versetzen. Und diese geistigen Dinge versprechen nicht nur zeitweilige, sondern ewige Segnungen, ohne daß man hinterher etwas bereuen muß (Spr. 10:22).

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