Der Glaube auf seine Echtheit geprüft
1. Wie wappnen wir uns gegen Schwierigkeiten?
DER Glaube der Zeugen Jehovas wird durch Drangsalszeiten niemals zerstört. Wir wissen, daß der Knecht nicht größer ist als sein Herr, und gleichwie Jesus verfolgt und sein Glaube auf die Probe gestellt wurde, so ergeht es seinen Nachfolgern heute. (Joh. 15:20) Wir erwarten Schwierigkeiten von den Systemen der alten Welt, doch unser Glaube wird dadurch befestigt, nicht zerstört. Satan, der prophetisch Gog von Magog genannt wird, ist bereit, vorzustoßen und Krieg zu führen wider Gottes Diener auf Erden. Seine Streitkräfte werden dargestellt, wie sie sich um die offene, unbewaffnete Stadt des Volkes Jehovas lagern, in die die Menschen guten Willens strömen. Daher: „Geliebte, laßt euch das, was in eurer Mitte brennt und euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes. Im Gegenteil, freut euch weiterhin, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid.“ (1. Pet. 4:12-14, NW) Statt daß wir uns durch solch satanische Anstrengungen einschüchtern lassen, spornt Petrus uns an: „Bezieht Stellung wider ihn, standhaft im Glauben, wissend, daß sich dieselben Dinge bezüglich Leiden an der ganzen Gemeinschaft eurer Brüder in der Welt erfüllen.“ — 1. Pet. 5:8-10, NW.
2. (a) Welche Maßnahme wird Satan wider die Neue-Welt-Gesellschaft ergreifen? (b) Welche Zusicherungen und welchen Rat haben wir?
2 Wir wissen, daß Satan weiterhin versuchen wird, Menschen von schwachem Glauben zu erschüttern. Aber in Offenbarung 2:10 (NW) steht geschrieben: „Fürchte dich nicht vor den Dingen, die zu erleiden dir bestimmt sind. Siehe! der Teufel wird fortfahren, einige von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr völlig auf die Probe gestellt werdet und damit ihr Drangsal habt zehn Tage. Erweise dich treu selbst in Todesgefahr, und ich werde dir die Krone des Lebens geben.“ Die Aufzeichnungen der Schrift sind voll von Schilderungen über dämonischen Widerstand, der sich gegen Jehovas Diener bis zur gegenwärtigen Zeit erhoben hat. In den letzten Jahren sind viele eingesperrt, gefoltert und wegen ihrer Treue zu Jehova von ihren Familien getrennt worden; doch nichts kann den Glauben eines wahren Dieners Gottes, Jehovas, zerstören. Wir werden an Jesu Worte erinnert: „Werdet nicht furchtsam vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können.“ (Matth. 10:16-23, 28, NW) Ungeachtet, was über Jehovas Diener hereinbricht, wissen wir, daß er seine Diener nicht über Vermögen prüfen läßt. Sacharja 2:5 zeigt, daß Gott gleich einem Feuerwall jene umgeben wird, die ihm dienen und zu ihm um Schutz und Sicherheit aufblicken. In unserer Glaubensprüfung haben wir die Zusicherung aus Gottes Wort und wissen, daß uns sein Geist stützt. Wir schrecken nicht vor Verfolgung zurück, sondern wissen, daß so wie Metall durch ein Erhitzungsverfahren gehärtet wird, der Glaube durch Verfolgung erprobt und bewiesen wird.
3, 4. (a) Wie haben Jehovas Zeugen in der Vergangenheit und Gegenwart trotz Verfolgungen standgehalten? (b) Warum werden sie verfolgt?
3 Zur Ermutigung haben wir wunderbare biblische Aufzeichnungen über den unerschütterlichen Glauben, den Gottes Knechte in der Vergangenheit an den Tag legten. Ihr unverbrüchlicher Glaube unter Spott und Geißelung, in Ketten und Gefangenschaft ist für Jehovas Volk von heute ein Vorbild. „Sie wurden gesteinigt, sie wurden geprüft, sie wurden entzweigesägt, sie starben durch Schwertschlag, sie gingen umher in Schaffellen, in Ziegenhäuten, während sie Mangel, Drangsal und Mißhandlung erlitten; und die Welt war ihrer nicht würdig.“ (Heb. 11:35-38, NW) Bald nach den Tagen der Apostel kam weitere Verfolgung über die Christenversammlung, und wer sich weigerte, seinen Gott zu verleugnen, der starb eines Todes durch wilde Tiere, durch sadistische Martern und Feuerqualen in römischen Arenen. Solche Beispiele von Glauben finden sich nicht nur in der Geschichte der Vergangenheit, sondern auch in unserer Zeit, da Gottes Diener dieselbe unerschütterliche Ergebenheit gegenüber dem Einen offenbaren, der die Macht über das Leben hat.
4 In vielen Ländern der ganzen Welt erfahren Jehovas Zeugen heute Verfolgung, nicht weil sie Unrecht tun oder die gerechten Anforderungen der Nationen verletzen, sondern weil sie die Wahrheit predigen und an ihrer Lauterkeit gegenüber den gerechten Grundsätzen des Wortes und Gesetzes Gottes festhalten. (1. Pet. 4:15, 16) In der Tat, gerade dieser Haß gegenüber Gottes Dienern ist ein Teil des Zeichens der Zeit, das von Jesus vorausgesagt wurde. (Mark. 13:9) An gewissen Orten sind Mißhandlungen die Folge von Maßnahmen einer schlecht unterrichteten Regierung gewesen, an anderen Orten die Folge religiöser Unduldsamkeit. Wieder einmal zeigt die alte Welt, daß sie keine Liebe zu wahren Christen hat. In Portugiesisch-Ostafrika werden einheimische Zeugen Jehovas oft von ihren religiösen Feinden angezeigt und monatelang zu Zwangsarbeit in staatlichen Unternehmen veranlaßt. In Belgisch-Kongo dürfen die christlichen Schriften für das Studium durch Jehovas Zeugen nicht eingeführt werden, und sie selbst können zur Anbetung nicht zusammenkommen. Auf Taiwan ist die Anbetung Jehovas nicht gestattet, trotz der wiederholten Versuche, hierfür die Genehmigung der Regierung zu erhalten. Bibeln sind beschlagnahmt, Versammlungen gesprengt und Missionare deportiert worden, indem Beamte jene belästigen, die standhaft für ihren Glauben eintreten.
5. Wie gehen die Glaubensprüfungen weiter?
5 Ähnliche Zustände bestehen in vielen anderen Ländern der Welt. Besonders in den von Kommunisten beherrschten Ländern geht die Unterdrückung der Wahrheit weiter. Die Treue der Brüder in der Tschechoslowakei ist auf die Probe gestellt worden. In einem Briefe hieß es: „Die Brüder besitzen das richtige Verständnis von der Vorschrift, Gott zu geben, was Gott gehört. Keinen Augenblick würden sie den Gedanken in ihrem Sinn aufkommen lassen, daß ein durch menschliche Macht auferlegtes Verbot den Auftrag des Schöpfers, das Evangelium zu predigen, ungültig machen könnte.“ Von Ostdeutschland erhalten wir Nachricht von fortwährenden Schwierigkeiten und Blitzangriffen auf verschiedene Versammlungen, wobei große Scharen verhaftet werden. Das Total bis heute zeigt, daß 1346 Personen zu 9071 Jahren Gefängnis verurteilt wurden, was im Durchschnitt sechs Jahre und neun Monate ausmacht — und dies, weil sie ihre Lauterkeit Jehova gegenüber bewahrt haben. Ein aus dem Gefängnis entlassener Zeuge Jehovas sagte: „Gottes Geist hat auf uns eingewirkt und uns Kraft verliehen und unseren Glauben gemehrt.“ Ein anderer Bruder sagte nach fortgesetzter Marterung und Einsperrung zu seinen Peinigern: „Ich habe Jehova Gott Treue gelobt. Sie können mich aus diesem Haus als Leiche hinausbringen, nicht aber als Verräter.“ In der ganzen Welt sind die Glaubensprüfungen nicht vorbei, sondern wir können erwarten, daß sie bis zum vollständigen Ende noch zunehmen werden. Wir sollten uns dafür mit dem Schild des Glaubens wappnen, um so bereit zu sein, die feurigen Pfeile Satans abzuwehren, indem wir unser Vertrauen auf Jehova setzen.
6. Was ist nötig, damit unser Glaube Gott wohlgefalle?
6 Wahrer Glaube ist nicht blinder Glaube. In vergangenen Jahrhunderten sind Hunderttausende im Namen der Religion gestorben, doch ohne daß dies Gott zur Ehre gereicht hätte. Sie sind gestorben mit seinem Wort auf den Lippen und haben gleichzeitig seine Gebote gebrochen und sind ohne genaue Erkenntnis seiner Vorsätze gewesen. Um einen Gott wohlgefälligen Glauben zu haben, müssen wir wissen, was sein Wille ist und wozu sein Wort anweist, und müssen ihm dann dementsprechend dienen. Wenn wir so dienen, wie Jesus es tat, als Königreichsgesandter treu bis in den Tod, können wir bestimmt erwarten, Lohn zu erhalten. Auf diese Weise bewies Jesus seinen Glauben und seine Ergebenheit, und er lernte Gehorsam an den Dingen, die er litt. Aus diesem Grunde schrieb Paulus an die Hebräer: „… indem wir unverwandt auf Jesus, den Führer und Vervollkommner unseres Glaubens, schauen. Für die ihm in Aussicht gestellte Freude erduldete er den Marterpfahl, ohne der Schande zu achten, und hat sich gesetzt zur Rechten des Thrones Gottes. In der Tat, betrachtet aufmerksam den, der von den Sündern — gegen ihre eigenen Interessen — solchen Widerspruch erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und es in euren Seelen aufgebt.“ — Heb. 12:2, 3, NW.
7. (a) Wie wird unser Glaube durch das Einsammlungswerk bestätigt? (b) Welche Menschen haben heute einen lebendigen Glauben?
7 Heute wird unser Glaube fortwährend fester gegründet, je mehr wir die Prophezeiungen der Bibel im Einsammlungswerk der Ernte großartig in Erfüllung gehen sehen. Die Neue-Welt-Gesellschaft nimmt weltweit zu, wie dies vor Jahrhunderten durch die Schrift vorausgesagt worden ist. Dies ist eine offensichtliche Kundgebung der Wirklichkeit — der unsichtbaren Aufrichtung des himmlischen Königreiches Gottes. Menschen von allen Arten beziehen Stellung für die Wahrheit und geben sich Jehova hin. Dies an sich schon gibt uns Glauben an den Ausgang des Vorhabens Gottes, wonach die Sanftmütigen die Erde ererben und sich des Friedens erfreuen werden. Auch die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas dienen heute dazu, den Glauben vieler Menschen guten Willens, die diesen beiwohnen, zu stärken. Warum? Weil sie auf die dargebotene Wahrheit hören. Sie sehen deren Wirkung im Leben anderer. Dann lassen sie sich von Gottes Geist dazu treiben, einen Anteil an diesem großen Einsammlungswerk zu nehmen. Sie sehen seine Organisation in Tätigkeit und sehen auch die Einheit und Harmonie, welche die Wahrheit diesen Menschen bringt. All das verleiht Glauben. Sie wissen, daß auch sie Glauben haben können, wenn andere solchen Glauben haben. Wenn andere in der feurigen Prüfung ihres Glaubens standhalten können, so können auch sie es. Durch ihren Glauben verurteilen sie die Welt, der es an Glauben gebricht. (Heb. 11:7) Gott ist bestimmt für sie nicht tot, aber ihr auf falscher Anbetung beruhender Glaube ist tot. Jetzt haben sie einen bleibenden und wahren Glauben. Kein Wunder, daß es in Maclean’s Magazine vom 15. Dezember 1953 hieß: „Wenn jemand sagt, er sei ein Zeuge Jehovas … so besteht alle Wahrscheinlichkeit, daß er ein treuer Zeuge ist“, ferner: „Heute werden die größten Gewinne bei weitem von Jehovas Zeugen gebucht … heute gibt es in Kanada nahezu fünf auf einen jeden, den es nach der Zählung im Jahr 1941 gab.“ — Jes. 60:22.
8. Wie können wir im Glaubenskampf siegreich sein?
8 Jehovas Zeugen beweisen ihre Treue. Sie wissen, daß Satan darauf ausgeht, jeden zu fangen, der wahren Glauben bekundet; er versucht, jeden zu Fall zu bringen. Dessenungeachtet müssen wir unsere Glaubenstreue beweisen, indem wir ‚im Glauben verharren, gegründet und standhaft und nicht abgebracht werden von der Hoffnung der guten Botschaft, die wir hörten‘. (Kol. 1:23, NW) Paulus schrieb einen ähnlichen Gedanken an Timotheus, nämlich in 1. Timotheus 6:12: „Kämpfe um Sieg im rechten Kampf des Glaubens, fest ergreife das ewige Leben, zu welchem du berufen worden bist und das rechte Bekenntnis öffentlich abgelegt hast vor vielen Zeugen.“ Die Schrift ermahnt uns beständig zu dieser Treue: „Laßt uns an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ohne Wanken festhalten, denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat … denn ihr bedürfet des Ausharrens, damit euch, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung zuteil werde … ‚Mein Gerechter aber wird auf Grund des Glaubens leben‘, und: ‚wenn jemand zurückweicht, so wird meine Seele kein Wohlgefallen an ihm haben‘. Wir nun sind nicht von der Art, die zurückweicht zum Verderben, sondern von der Art, die Glauben hat zum Lebendigerhalten der Seele.“ — Heb. 10:22, 23, 32-39, NW.
9. Weshalb sollten wir mutig sein, und woran müssen wir glauben?
9 Wir können Mut schöpfen aus diesen Tatsachen, indem wir nicht nur den Bericht über treue Menschen in alter Zeit lesen, sondern auch über den Mut und die Standhaftigkeit unserer Brüder aller Weltteile in ihren feurigen Prüfungen von heute. Trotz allem, was der Teufel und seine Organisation gegen uns tun mögen, ‚weiß Jehova, wie er Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung befreien‘ kann. (2. Pet. 2:9, NW) Ferner: „Gott ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über das hinaus versucht werdet, was ihr zu ertragen vermögt, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausgang schaffen, damit ihr sie ertragen könnt.“ (1. Kor. 10:13, NW) Jawohl, bei diesem Zusammenstoß zwischen den Systemen der alten und der neuen Welt kann eine Glaubensprüfung erwartet werden. Statt daß Jehovas Zeugen von dem Feuer zurückschrecken, freuen sie sich über ihr Vorrecht, ihren Glauben im Namen Gottes kundzutun. Dies ist der Tag, da eure Treue erprobt und bewiesen werden muß. Die rechte Zusammensetzung, nämlich Glaube und Werke, ist das, was Gottes Billigung findet. Dies ist Glaube, der in günstiger und unruhvoller Zeit, unter Verfolgung oder im Frieden, gezeigt wird — der Glaube in großen wie in kleinen Dingen. Es ist Glaube an Jehova, sein Wort und seine Organisation.
10. Warum ist zu wünschen, daß unsere Treue im Glauben erprobt und bewiesen wird?
10 Christen in der ganzen Welt mögen sich heute freuen, wenn sie die Worte des Apostels Petrus lesen, während sie weiterhin ihre Treue im Glauben beweisen. Er schrieb: „… für euch, die ihr durch Gottes Macht durch Glauben behütet werdet zu einer Rettung, die bereit ist, im letzten Zeitabschnitt geoffenbart zu werden. Über diese Tatsache frohlockt ihr, obwohl ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein muß, betrübt seid durch verschiedene Prüfungen, auf daß euer Glaube, wenn auf seine Echtheit erprobt, von viel größerem Wert als Gold, das vergeht, obwohl es durch Feuer erprobt wird, erfunden werde zu Lob und Herrlichkeit und Ehre bei der Offenbarung Jesu Christi. Obschon ihr ihn nie gesehen habt, liebt ihr ihn. Obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, glaubt ihr an ihn und frohlockt mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude, indem ihr das vollendete Ende eures Glaubens, die Errettung eurer Seelen, davontragt.“ — 1. Pet. 1:4-9, NW.
[Bild auf Seite 476]
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