Treue Verwalter
„In der Tat: von jedem, dem viel gegeben wurde, wird viel verlangt werden; und wen man über vieles setzt, von dem wird man mehr als das Gewöhnliche fordern.“ — Lukas 12:48, NW.
1. Welche Verantwortung obliegt einem Verwalter?
EIN Verwalter ist jemand, der über Grundbesitz oder über persönlichen Besitz oder beides wacht oder darum besorgt ist und Leitung darüber innehat. Ein oberster Verwalter wird in der Tat zu einem Aufseher, einem Administrator, einem Leiter. Verwalteramt und Verantwortlichkeit gehen Hand in Hand. Verantwortlichkeiten zu haben bedeutet: verantwortlich zu sein für die Erfüllung einer Pflicht oder für die Verwahrung einer Sache, die einem anvertraut worden ist; einem rechtmäßigen Vorgesetzten gegenüber Rechenschaft ablegen zu müssen; imstande zu sein, sich für sein Verhalten oder seine Pflichterfüllung zu verantworten; eine vertrauenswürdige Person zu sein.
2. Führe biblische Erfordernisse an, denen ein Verwalter entsprechen muß.
2 Der Apostel Petrus weist auf die enge Verbindung hin, die zwischen einem Verwalteramt und der Verantwortung, die es mit sich bringt, besteht, wenn er sagt: „In dem Verhältnis, wie jeder eine Gabe empfangen hat, gebraucht sie, indem ihr einander dient als rechte Verwalter der unverdienten Güte Gottes, die auf verschiedene Weise zum Ausdruck kommt.“ Und Paulus sagt: „So halte man uns für Christi Untergebene und für Verwalter heiliger Geheimnisse Gottes. Überdies, was man in diesem Falle bei Verwaltern sucht, ist jemand, der als treu erfunden werde.“ „Denn ein Aufseher muß frei von Anklage sein als Gottes Verwalter, nicht eigenmächtig, nicht zornmütig, kein lärmender Trinker, kein Schläger, nicht auf unehrlichen Gewinn ausgehend, sondern Fremde liebend.“ — 1. Pet. 4:10; 1. Kor. 4:1, 2; Titus 1:7, 8, NW.
3. Wie erkannte Paulus seine Verantwortung als Verwalter an?
3 Paulus erkannte seine Verantwortung für das, was ihm aufgetragen war, klar, wenn er schrieb: „Ihr habt von der Verwaltung der unverdienten Güte Gottes gehört, die mir im Hinblick auf euch verliehen wurde, damit ich durch eine Offenbarung von dem heiligen Geheimnis Kenntnis erhielt.“ „Ich wurde ein Diener dieser Versammlung gemäß dem Verwalteramt, das mir von Gott in eurem Interesse übertragen wurde, damit ich das Wort Gottes gründlich predige.“ „Gemäß der herrlichen guten Botschaft des glücklichen Gottes, die mir anvertraut wurde.“ „So wie wir von Gott als geeignet erfunden worden sind, mit der guten Botschaft betraut zu werden, also reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.“ — Eph. 3:2, 3; Kol 1:25; 1. Tim. 1:11; 1. Thess. 2:4, NW.
4. Verbunden mit welcher Verantwortung übertragen Jehova und Christus Jesus gewisse Interessen der Obhut von Verwaltern?
4 Jehova Gott hat dem wahren Volke Gottes in diesen letzten Tagen durch Christus Jesus wertvolle Interessen zur Wahrung übertragen. Dies ist für alle, die dem Dienste Jehovas hingegeben sind, von höchstem Belang. Alle Sklaven oder Verwalter Gottes werden auf folgendes Bild hingewiesen: „Ein gewisser Mann von vornehmer Herkunft … berief seine zehn Sklaven … gab ihnen zehn Minen und sprach zu ihnen: ‚Macht damit Geschäfte, bis ich komme‘ … Als er schließlich zurückgekehrt war, nachdem er sich die Königsmacht gesichert hatte, befahl er, daß jene Sklaven, denen er das Silbergeld gegeben hatte, zu ihm gerufen würden, um festzustellen, was sie durch ihre geschäftliche Tätigkeit erlangt hätten. Darauf erschien der erste und sagte: ‚Herr, deine Mine ist durch Handelsgeschäfte auf zehn Minen angewachsen.‘ Er antwortete ihm also: ‚Wohlgetan, du guter Sklave! Weil du dich in einer so kleinen Sache treu erwiesest, empfange Autorität über zehn Städte.‘ Aber ein anderer kam und sprach: ‚Herr, hier ist deine Mine, die ich in einem Tuch verwahrt hielt. Siehst du, ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, was du nicht aufbewahrt, und erntest, was du nicht gesät hast.‘ Da sagte er zu den Dabeistehenden: ‚Nehmt ihm die Mine weg und gebt sie dem, der die zehn Minen hat.‘ Aber sie sprachen zu ihm: ‚Herr, er hat zehn Minen!‘ … ‚Ich sage euch: Jedem, der hat, wird mehr gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird selbst das, was er hat, weggenommen werden.‘“ (Luk. 19:12-17, 20, 21, 24-26, NW) Hier wird gezeigt, wie der König seinen Sklaven Königreichsinteressen zur Wahrung übertrug und erwartete, daß diese gemehrt wurden. Eine Anerkennung für deren Mehrung und andererseits Mißbilligung für ein Versäumnis, sie zu mehren, wird deutlich zum Ausdruck gebracht. Derselbe Grundsatz wird hervorgehoben in dem Bilde von den Talenten, das in Matthäus 25:14-30 zu finden ist. Es darf keinen Stillstand geben.
5. Führe einige der Interessen an, die den Jüngern anvertraut wurden.
5 Bestimmt betraute Jesus, der Herr, seine Jünger mit gewissen Interessen, als er sprach: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben.“ ‚Ich habe ihnen deinen Namen kundgemacht.‘ „Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleichwie wir eins sind.“ (Joh. 17:6, 14, 22, NW) „Das Königreich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, die dessen Früchte hervorbringt.“ (Matth. 21:43, NW) „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn euer Vater hat es als gut befunden, euch das Königreich zu geben.“ (Luk. 12:32, NW) Dann erklärte Paulus: „Alle Dinge stammen von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnte und uns den Dienst der Versöhnung gab.“ (2. Kor. 5:17, 18, NW) „Wache beständig über den Dienst, den du im Herrn übernommen hast, um ihn zu erfüllen.“ (Kol. 4:17, NW) „Du aber bewahre in allen Dingen dein Gleichgewicht; erleide Ungemach, leiste Missionararbeit, verrichte deinen Dienst gründlich.“ (2. Tim. 4:5, NW) Dies sind nur einige von den vielen Schrifttexten, die zeigen, wie gewisse kostbare Interessen dem Volke Gottes zur Betreuung übergeben worden sind, nämlich das Wort und der Name Jehovas, das Königreich Gottes, der Dienst der Versöhnung und das Werk für das Evangelium.
6. Weshalb müssen Königreichsinteressen gemehrt werden, ist dies vernünftig, und warum?
6 Die einer Person anvertrauten Interessen müssen gemehrt werden, denn nach der biblischen Regel steht folgendes fest: „Jedem, der hat, wird mehr gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das weggenommen werden, was er hat.“ (Luk. 19:26, NW) Dies ist eine Regel der Gerechtigkeit. Dem Fleißigen wird Ermutigung zuteil. Jene, die sich besondere Mühe geben, um ihren Aufgaben nachzukommen, sollten erweiterte Gelegenheiten des Königreichsdienstes erhalten. Jene, die auf Mehrung hinwirken, segnet Jehova und schenkt ihnen Mehrung. Die aber nachlässig und träge sind, verlieren, was sie haben. Darum müssen wir unsere Gelegenheiten des Königreichsdienstes hochschätzen, sie mit großer Sorgfalt ausnutzen und uns der biblischen Regel anpassen. Treuer, fleißiger Dienst wird mit vermehrter Verantwortung belohnt. Wer in der Furcht Jehovas wandelt und inbrünstig zu ihm betet, geht auf dem Wege, auf dem ihm vermehrte Vorrechte zuteil werden können.
BEISPIELE IN DER SCHRIFT
7. Welchen Nutzen trägt es uns ein, wenn wir Joseph und sein Verwalteramt näher betrachten?
7 Es gibt diesbezüglich viele Beispiele in der Bibel, doch wollen wir jetzt nur eines davon betrachten, die Erfahrung Josephs. Jehova schenkte Joseph seinen Segen, weil er ein treuer Verwalter war und es gereicht uns zum Nutzen, seine Geschichte zu betrachten. Eines ist sicher, nämlich daß Wohlfahrt durch Freundschaft mit Jehova kommt. Es ist interessant zu beachten, daß in den ersten sechs Versen von 1. Mose, Kapitel 39 (NW), fünfmal erwähnt wird, Joseph habe in Jehovas Gunst gestanden. „Aber es erwies sich, daß Jehova mit Joseph war, so daß er ein erfolgreicher Mann wurde … Und sein Meister erkannte, daß Jehova mit ihm war … bei allem, was er tat, gab Jehova seiner Hand Gelingen … Jehova segnete das Haus des Ägypters beständig um Josephs willen … der Segen Jehovas war auf allem, was er im Hause und auf dem Felde hatte.“ Als Ergebnis beachte man den weiteren Erfolg; es heißt: „Schließlich überließ er alles, was er besaß, den Händen Josephs, und er hatte keine Kenntnis von dem, was überhaupt um ihn war, außer von dem Brot, das er aß.“ Dies ist ein wunderbarer Bericht über einen treuen Verwalter, der seiner Verantwortung völlig nachkam.
8. Erwähne einige der Segnungen, die aus der Freundschaft mit Jehova kommen, wie dies aus den Erfahrungen Josephs deutlich hervorgeht.
8 Joseph fürchtete Gott. Einer Person, die sich mehr davor fürchtet, Jehovas Mißfallen zu erregen als das Mißfallen der Menschen, kann man Vertrauen schenken. Mit Jehova zu wandeln bedeutet, in einem gesegneten Zustand zu sein, und Gottes Sklaven sind stets glücklich in ihrem Dienst, ungeachtet, welches die Dienstzuteilung sein mag. Wir müssen nach der Freundschaft Jehovas trachten und darum beten, und sie wird denen zuteil, die das, wodurch man sie erlangen kann, auch wirklich tun. Es gibt keinen besseren Reisegefährten als ihn, und glücklich jene, die erkennen, daß Jehova bei ihnen ist, wo immer sie sich befinden mögen; denn dann sind sie nirgends allein. Er ist in den schwersten Prüfungen bei uns, und wenn wir auch etwas oder jemanden verlieren, wird uns dies die Gemeinschaft mit Gott nur um so teurer machen. Ist Jehova wirklich mit uns, dann ist er uns ebenso nahe, ob wir uns nun auf dem Festland oder dem Meer, in diesem oder jenem Lande oder Zustande befinden. Er ist unser Freund und Gefährte; ja, die Furcht vor Jehova und die Gemeinschaft mit ihm sind der beste Schutz, den wir jemals haben könnten. Die Herrlichkeit Jehovas spiegelt sich im Segen und Glück seiner Kinder wider. Wenn wir ihn auf allen unseren Wegen anerkennen, so wird er unseren Pfaden die Richtung geben. O glückliches Volk Jehovas, daß du solche Gemeinschaft und solche Verheißungen hast!
9. Zeige, wie ein Verwalteramt Versuchungen mit sich bringen kann und wie diesen mit Erfolg widerstanden wird.
9 Versuchungen werden weiterhin über jene kommen, die treue Verwalter Gottes Jehovas sind. Auch wenn wir uns seines Segens bewußt sind, sind wir doch gegen Gefahren nicht gefeit und müssen daher stets in der Furcht Jehovas wandeln. Dies widerfuhr Joseph; denn er machte in seinem Leben eine schwere Erfahrung. Der Bericht lautet: „Überdies wurde Joseph schön von Gestalt und schön von Aussehen. Nun geschah es nach diesen Dingen, daß das Weib seines Herrn ein Auge auf Joseph zu richten begann, und sie sprach: ‚Liege bei mir [zum Beischlaf]!‘ Er aber weigerte sich und sprach zu dem Weibe seines Herrn: ‚Siehe, mein Herr hat keine Kenntnis von dem, was im Hause bei mir ist; und alles, was er hat, hat er in meine Hand gegeben. Niemand ist größer in diesem Hause als ich; und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du sein Weib bist. Wie also könnte ich diese große Übeltat begehen und wirklich gegen Gott sündigen?‘“ Als sie auf ihrem Ansinnen beharrte und ihn beim Kleid ergriff, ließ Joseph sein Kleidungsstück fahren und floh. Dies also ist die sichere Handlungsweise für treue Verwalter von heute. Wem eine Versuchung droht, der fliehe vor ihr, denn wer sich auf Vernunftsgründe einläßt, mag den Kampf verlieren. Flucht ist der sichere Weg. Fliehe eilends, so, als ob du vor einer giftigen Schlange davonliefest; begib dich außer Gefahr! Denke daran, wie Joseph Schutz empfing, indem er sogleich erkannte, daß die Verlockung ‚tatsächlich Sünde gegen Gott‘ war. Die Furcht Jehovas wird auch uns Sicherheit bringen. Sündige nicht gegen Gott. Niemand wird auf einmal ganz schlecht, sondern seine Widerstandskraft wird nach und nach schwächer. Dagegen weicht man vom Bösen, wenn man Jehova fürchtet, und bringt sich damit in Sicherheit. — 1. Mose 39:6-9, NW.
DER SEGEN JEHOVAS
10. Warum ist Jehovas Segen unbedingt erforderlich, und wie kann er erlangt werden?
10 Jeder, der zum Volke Gottes gehört, wünscht, seinen Segen zu erhalten. „Der Segen Jehovas, er macht reich, und keinen Kummer fügt er neben ihm hinzu.“ (Spr. 10:22, Fußn.) „Der Segen Jehovas ruht auf dem Haupte des Gerechten, er bereichert ihn, und kein Herzenskummer wird ihm beigefügt.“ (Septuaginta) Ferner steht geschrieben: „Und du sollst Jehovas, deines Gottes, gedenken, weil er es ist, der dir Kraft gibt, Wohlstand zu schaffen, um seinen Bund durchzuführen, den er deinen Vorfahren zugeschworen hat, wie [es] an diesem Tage [geschieht].“ (5. Mose 8:18, NW) Alles hängt von Jehovas Segen ab, doch wird er nie zur Verwirklichung eines selbstischen Zweckes gegeben, nur damit man den eigenen Willen tun könne. „Wenn eines Mannes Wege Jehova wohlgefallen, so läßt er selbst seine Feinde mit ihm in Frieden sein.“ (Spr. 16:7) Der Segen Jehovas wird dadurch erlangt, daß man das tut, was er gebietet, indem man ihm wirklich wohlgefällt. Bestimmt dürfen wir nicht aus eigener Initiative handeln, es sei denn, dies sei zuvor genehmigt. Jesus sagte: „Wenn ihr einst den Sohn des Menschen erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin und daß ich nichts aus eigener Initiative tue, sondern so, wie der Vater mich belehrt hat, rede ich diese Dinge. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er überließ mich nicht mir selbst, weil ich allezeit tue, was ihm wohlgefällig ist.“ (Joh. 8:28, 29, NW) Jesus war ein treuer Verwalter, kam seinen Verantwortlichkeiten nach und erlangte so vollen Lohn. Er ist unser vollkommenes Vorbild.
11. Welchem Laufe muß gefolgt und welche Handlungsweise muß gemieden werden, damit man Jehovas Segen erlangt?
11 Um durch Jehovas Segen bereichert zu werden, müssen wir in seinem Dienste stets emsig sein. Dies bedeutet Fleiß, indem man sich jederzeit wirklich anstrengt und große Geduld und Entschlossenheit aufbringt, sich der vorliegenden Arbeit zu widmen und dafür zu sorgen, daß sie getan wird, um die einem zugeteilten Aufgaben restlos zu erfüllen. Bestimmt bedeutet dies nicht, daß man Verantwortlichkeiten aus dem Wege geht und Entschuldigungen vorbringt, um einem Tadel zu entgehen. Es nützt nichts, wenn ein Verwalter, der nach Anerkennung trachtet, Dinge sagt oder tut, wodurch er sich entlasten will, und damit der ihm auferlegten Pflicht, einer gewissen Sache Aufmerksamkeit zu schenken, aus dem Wege geht. Wer Verantwortlichkeiten ausweicht, ist nicht verläßlich, und Jehova wird an einem solchen Verhalten kein Wohlgefallen haben. Wer den Segen Jehovas zu erlangen wünscht, muß einen Geist der Selbstaufopferung besitzen, darf nicht Wünschen zur Befriedigung des eigenen Ichs nachgeben, was jemanden eher dazu führt, sich selbst, statt Jehova zu gefallen. Es bedeutet, aufrichtig, lauter, treu, loyal und zuverlässig zu sein.
DER TREUE UND VERSTÄNDIGE SKLAVE
12. Wer ist der „treue und verständige Sklave“, und weshalb sagst du dies?
12 Jesus sagte: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Meister über die Diener seines Hauses gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Meister bei der Ankunft so beschäftigt findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über all seinen Besitz einsetzen.“ (Matth. 24:45-47, NW) Jene, die zur Organisation Jehovas gehören, wissen, daß die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ aus den treuen Überrestgliedern der Gesalbten Gottes besteht, die jetzt zu einer einzigen Gesellschaft versammelt sind und unter der Führung und Autorität der leitenden Körperschaft der Watch Tower Bible and Tract Society zusammenwirken. Unsere Leser, die noch nicht mit Jehovas Zeugen verbunden sind, mögen etwas zögern, diese Erklärung anzunehmen; aber die Tatsache, daß Jehovas Segen offensichtlich auf der Tätigkeit dieser Klasse gesalbter Christen ruht, wird ihnen bestimmt die Wahrheit des Gesagten erkennen helfen und wird sicherlich irgendwelche Zweifel oder Bedenken zerstreuen. Als Folge wird es sie glücklich machen, weil es ihnen erkennen hilft, daß Jehova Gott, der Höchste, jetzt mit seinem Volke handelt und ihm seinen Segen schenkt.
13. Welche Veröffentlichung gibt die Ziele und Richtlinien der Gesellschaft ausführlich bekannt, und mit welchem Ergebnis?
13 Die offizielle Zeitschrift der Gesellschaft ist The Watchtower [Der Wachtturm]. Sie ist seit Juli 1879 [in Englisch] veröffentlicht worden, und keine einzige Ausgabe ist seither ausgefallen. Sie hat jetzt die Auflageziffer von 2 800 000 Exemplaren erreicht und wird in sechsundvierzig Sprachen gedruckt. Es wird dem Leser eine Hilfe sein, einmal die innere Seite des vorderen Umschlagblattes aufzuschlagen und dort nachzulesen, was der Zweck der Zeitschrift ist. Man wird daraus ersehen, daß sie vor Gefahren warnt, die gute Botschaft verkündigt, die Dinge stets gemäß der Schrift betrachtet, wachsam die Ereignisse verfolgt, auf den Weg des Entrinnens hinweist, Jehovas Königreich ankündigt, die geistigen Miterben Christi mit geistiger Speise ernährt, Menschen guten Willens durch die wunderbare Aussicht auf ewiges Leben tröstet und im Interesse der Errettung den Blick fest und treu auf die Wahrheiten der Bibel gerichtet hält. Hier werden die Ziele, Ideale und Richtlinien der Gesellschaft zum Ausdruck gebracht. Der Wachtturm hat Erfolg erzielt und hat den Segen Jehovas empfangen.
14. (a) Wie ist die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ ihren Haushalter-Verantwortlichkeiten nachgekommen? (b) Zeige den Gegensatz der Zustände innerhalb und außerhalb des Haushaltes des Herrn.
14 Der „treue und verständige Sklave“ wurde über die Hausgenossen gesetzt, um ihnen zur rechten Zeit ihre Speise zu geben. Dies hat er treulich getan. Wahrheiten betreffs des Königreiches, der zweiten Gegenwart Christi, der Erfüllung von Prophezeiungen, in bezug auf Satan und seine Welt und das Ende seiner Welt hat er als reiche, nahrhafte, geistige Speise seit siebenundsiebzig Jahren dem Haushalt des Glaubens dargebracht. Es steht geschrieben: „Jeder öffentliche Unterweiser, der über das Königreich der Himmel belehrt ist, ist gleich einem Manne, einem Hausherrn, der aus dem Schatze seines Vorrats Neues und Altes hervorholt.“ (Matth. 13:52, NW) Während Speise dargereicht wurde, ist noch mehr beschafft worden; denn an geistiger Speise gibt es keinen Mangel. Niemand hört von einem Hunger nach Nahrung in Jehovas Organisation. „Mit dem Fette des Weizens würde er es gespeist, und mit Honig aus dem Felsen würde ich dich gesättigt haben.“ (Ps. 81:16) Außerhalb des Haushaltes herrscht Hunger. „Siehe, Tage kommen, spricht der Herr, Jehova, da werde ich einen Hunger in das Land senden, nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören. Und sie werden umherschweifen von Meer zu Meer und vom Norden bis zum Osten; sie werden umherlaufen, um das Wort Jehovas zu suchen, und werden es nicht finden.“ (Amos 8:11, 12) „Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und einer, der mehr spart als recht ist, und es ist nur zum Mangel.“ (Spr. 11:24) Demzufolge ist Jehovas Volk heute geistig stark und lebensfrisch, denn die „Verwalter“-Klasse nimmt sich seiner gut an. Die unablässige Betreuung des Haushalts hat Jehovas Segen eingetragen, und dies in Erfüllung der Prophezeiung. Wer also denselben Segen haben möchte, muß dieselbe Art Dienst verrichten.
15. Welchen hervorragenden Dienst hat die Verwalter-Klasse mit Jehovas Hilfe und unter seinem Segen verrichtet? Und wie bezieht sich Paulus darauf?
15 Dieser gesalbte Überrest — oder die Klasse des „Sklaven“ — ist seiner Verantwortung treu nachgekommen und hat darauf geachtet, daß die Bibel allein unser Führer gewesen ist. Die wahre Lehre hat die reine Anbetung bewirkt. Theorien, Überlieferungen von Menschen und Organisationen sind ausgeschieden worden, und man hat sich unerschütterlich an Gottes Wort, das Buch der Weisheit, gehalten. Jehovas Zeugen wissen jetzt, daß die Bibel wahr ist, wie geschrieben steht: „Heilige sie mittels der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.“ (Joh. 17:17, NW) Heute gehört das Wort Gottes untrennbar zu ihnen. Die heiligen Aussprüche Gottes sind ihnen anvertraut worden. Ja, der wertvolle Schatz göttlicher Offenbarung ist dieser Klasse des treuen Sklaven in Verwahrung gegeben worden. Er ist ein Zeugnis und ein Gesetz, zu dem Gott steht. Wir fügen nichts hinzu, noch nehmen wir etwas davon weg. Es sind Briefe, die Jehova Gott für sein Volk bestimmt hat, versiegelte Bekanntmachungen, die jetzt bei seinen Treuen sicher verwahrt sind. Paulus erklärt: „Halte dich weiterhin an das Musterbild gesunder Worte, die du von mir hörtest, mit dem Glauben und der Liebe, die mit Christus Jesus in Verbindung stehen. Behüte dieses schöne anvertraute Gut durch den heiligen Geist, der in uns wohnt.“ (2. Tim. 1:13, 14, NW) Dieser Verwalter ist nun der Hüter des reinen Wortes Gottes, Jehovas. (Jes. 8:16) Dies ist eine Erfüllung der Prophezeiung und bringt Jehovas Segen mit sich. Wer den Segen ebenfalls empfangen möchte, halte sich an die Wahrheit, glaube sie von ganzem Herzen und handle danach.
16. Welches dem praktischen Leben dienende Werk ist von diesem treuen Verwalter vor und seit 1918 durchgeführt worden?
16 Eine weitere Pflicht, die dieser treuen Klasse anvertraut worden ist und der Aufmerksamkeit geschenkt wurde, um sie zu erfüllen, ist die Sammlung der ‚Auserwählten‘, wie dies in Matthäus 24:31 (NW) vorausgesagt worden ist: „Und er wird seine Engel aussenden mit großem Posaunenschall; und sie werden seine Auserwählten zusammenbringen von den vier Winden her, von dem einen äußersten Ende der Himmel zu ihrem anderen äußersten Ende.“ Im November 1880 veröffentlichte The Watchtower [Der Wachtturm, engl.] einen Artikel, betitelt „Versammlung zu Christus hin“, und benutzte als Leittext dazu Psalm 50:5 (KJ): „Versammelt meine Heiligen zu mir; jene, die einen Bund mit mir geschlossen haben beim Opfer“, worin deutlich gezeigt wurde, daß die Versammlung nicht nach dem Tode stattfinden werde, sondern auf Erden am Ende des Systems der Dinge. Dieses Versammlungswerk nahm bis zum Jahre 1918 seinen Fortgang, also bis Tausende versammelt waren, um gerichtet zu werden, als Jehova plötzlich zu seinem Tempel kam. (Siehe den Wachtturm vom 15. Januar 1956, S. 55.) Seit 1918 ist ein Werk des Richtens im Gange gewesen, ein Werk der Reinigung dieser Tempelklasse, die gereinigt und geläutert wurde, so daß sie einen Bau bilden wird, in dem Jehova mittels seines Geistes wohnt. (Eph. 2:22) Keine andere Organisation auf Erden hat die Prüfungen, die Läuterung, die Hitze und Verfolgung ertragen. In der Tat, bei keiner anderen Schar Menschen gibt es wie bei diesem Volke so offensichtliche Anzeichen, daß Jehova ernst mit ihr handelt, sie züchtigt, ihr aber auch Barmherzigkeit und unverdiente Güte erweist.
17. Wie hat sich aus Jehovas Handlungsweise gegenüber dieser Diener-Klasse ihr Verhältnis zu ihm, wie vorausgesagt, gezeigt?
17 Während nahezu vierzig Jahren ist uns Jehovas Verfahren mit diesem Volke vor Augen geführt worden. Tausende wurden verworfen und aus der Organisation ausgeschieden, weil sie Sünder und Heuchler waren. „Die Sünder in Zion sind erschrocken, Beben hat die Ruchlosen ergriffen. ‚Wer von uns kann weilen bei verzehrendem Feuer? wer von uns kann weilen bei ewigen Gluten?‘“ (Jes. 33:14) Die nächsten Verse zeigen, wer dort weilen wird. Die Glieder des gesalbten Überrests, die dem Feuer des göttlichen Gerichts standgehalten und seinen Zorn und sein Mißfallen ertragen haben, sind nun glücklich, wie Jesaja 33:17 es sagt: „Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land.“ O glückliche, gesegnete Gesalbte Gottes! Euer Land ist gut, euer König ist bei euch! Jetzt ist folgendes erfüllt: „Da ist e i n Leib und e i n Geist, gleichwie ihr berufen wurdet in der e i n e n Hoffnung, zu welcher ihr berufen wurdet; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe, e i n Gott und Vater … bis wir alle hingelangen zur Einheit im Glauben … zu einem vollerwachsenen Manne, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört.“ (Eph. 4:4-6, 13, NW) Dies ist ebenfalls die Erfüllung eines der großen Zeichen des Endes dieses bösen Systems der Dinge. Deshalb ist Jehovas Segen so deutlich offenbar geworden. Möchtest auch du seinen Segen empfangen? Dann schließe dich Gottes Gesalbten in ihrem Dienste an, vereine dich mit ihnen in der Lobpreisung Gottes, Jehovas, indem du unter ihrer Leitung in Frieden mitwirkst.
18. Welche weitere ausgedehnte Tätigkeit muß noch erfolgreich zu Ende gebracht werden, und dies in welcher begrenzten Zeitspanne?
18 Nachdem das Werk der Sammlung der gesalbten Überrestglieder der kleinen Herde getan ist, muß noch ein weiteres Einsammlungswerk durchgeführt werden. Jesus sagte: „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde, e i n e n Hirten geben.“ (Joh. 10:16, NW) Und in Offenbarung 7:9 (NW) heißt es: „Nach diesen Dingen sah ich, und siehe! eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Throne.“ Die Einsammlung dieser großen Menge „anderer Schafe“ ist seit dem Jahre 1931 vor sich gegangen, besonders aber seit dem Jahre 1935, bis nun die Zahl der Eingesammelten die Zahl derer weit übertrifft, die gesalbt worden waren, um als erste das Einsammlungswerk zu tun. Es ist wie ein Wunder. Die Zahl derer, die als Gesalbte auf Erden heute anerkannt werden, beläuft sich auf etwa 16 000, die Zahl aller Versammelten aber, die die Königreichsbotschaft verkündigen, auf nunmehr 642 000. Dies ist nur durch Jehovas Segen möglich gewesen, und ‚es ist wunderbar in unseren Augen‘. Er hat zu diesem großen Werke Wohlfahrt und Gelingen geschenkt; doch mag es sein, daß vor dem ‚großen und schrecklichen Tage Jehovas‘, vor der Weltvernichtung in Harmagedon, noch weitere Hunderttausende eingesammelt werden müssen. Kannst du heute seinen wunderbaren Segen erkennen? Wünschst auch du, seinen Segen zu erhalten? Wenn ja, dann tue dieselben Werke, wie sie jene taten, die diesen Segen empfangen haben. Der Weg dazu steht dir offen. Niemand hindert dich daran. In der Tat werden viele dir freudig helfen, diesen Segen zu erlangen. Dieser vollbrachte Dienst ist auch eine Erfüllung der Prophezeiung, was nicht mit Erfolg bestritten werden kann.
19. Was für weitere wunderbare Erfüllungen der Prophezeiung können seit 1914 als in ihrer Entfaltung begriffen wahrgenommen werden?
19 Der König Christus Jesus hat verheißen, daß einer der Beweise des Endes der Welt Satans folgender sein werde: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24: 14, NW) Der König wurde als der rechtmäßige Herrscher der Erde im Jahre 1914 im Himmel auf den Thron erhoben. Das Königreich ist hier. Es stimmt, daß als Vorbereitung zur Beseitigung des alten Reiches Satans vom König noch viel Arbeit getan werden muß, und wir sind ganz nahe an die Schlußentscheidung herangekommen. Vorher aber ist es unbedingt notwendig, alle Glieder der „kleinen Herde“ und der „großen Volksmenge“ zu sammeln und die Welt vor ihrem Ende zu warnen. Die herrliche gute Botschaft des Königreiches wird weltweit gepredigt werden. Seit dem Jahre 1922 ist diese ‚gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich‘ in ganz besonderer Weise ausgerufen worden. Ja, mehr als vierunddreißig Jahre intensiver Ankündigung des neuen Königs der Erde und seines Königreiches sind vergangen. Die Botschaft wird von mehr als 642 000 Dienern Gottes in 160 Ländern gepredigt. Die Welt hat die Proklamation gehört und ist ohne Entschuldigung. So erfüllt sich weltweit die Prophezeiung vor unseren Augen, alles unter der Leitung und mit der Autorität der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ Jehovas. Sein Segen hat auf dem großen Werke geruht und ruht auch heute darauf. Wünschst du Jehovas Gunst und Segen zu erlangen? Dann folge der Handlungsweise dieser treuen Klasse und unterstelle dich ihrer Führung, geh vorwärts und erzähle anderen vom Königreich und seinen Segnungen!