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Fragen von LesernDer Wachtturm 1975 | 15. Juni
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Es gibt heute keine vollkommene Schwangerschaft, denn alle Menschen sind unvollkommen (Röm. 5:12). Jede schwangere Frau nimmt daher ein Risiko auf sich; es ist eine traurige Tatsache, daß einige Frauen, selbst gesunde, während der Schwangerschaft oder bei der Entbindung sterben (1. Mose 35:16-19). Sollte jede Schwangerschaft unterbrochen werden, nur weil eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Mutter besteht? Offenbar nicht. Zugegeben, in einigen Fällen ist die Gefahr wegen des Alters oder des Gesundheitszustandes der Frau größer als normal. Überleben aber dennoch nicht die meisten Frauen — auch viele, für die ein ungewöhnlich großes Risiko besteht — die Entbindung? Und es muß auch zugegeben werden, daß die Diagnose eines Arztes — er mag noch so aufrichtig sein — falsch sein kann. Wie könnte somit jemand, der Gottes Standpunkt zur Heiligkeit des Lebens respektiert, zu dem Schluß kommen eine mögliche Gefahr rechtfertige eine Schwangerschaftsunterbrechung? Soll das Leben des entstehenden Kindes lediglich aufgrund dessen, was unter Umständen geschehen könnte, vernichtet werdena?
Bei jeder Schwangerschaft besteht auch die Möglichkeit daß das Kind mit einem Schaden oder einer Mißbildung geboren wird. „Ungefähr jedes 14. Baby wird mit einem genetischen Schaden geboren; die Geschädigten reichen vom Diabetiker ... bis zum hoffnungslosen Krüppel, der möglicherweise nur einige Tage lebt“ (New York Times Magazine, 8. September 1974, S. 100). Sollte dieses mögliche Risiko zu dem Schluß verleiten, daß alle Schwangerschaften unterbrochen werden sollten? Keineswegs.
In einigen Fällen mag auch hier die Gefahr, daß das Kind Mißbildungen aufweist, größer als normal sein. Das scheint zum Beispiel dann der Fall zu sein, wenn die Frau über 40 ist, wenn sie gewisse stark wirksame Arzneimittel eingenommen hat oder wenn sie in der ersten Zeit der Schwangerschaft mit einer Krankheit angesteckt worden ist, die Schäden hervorrufen kann. Ungefähr 10 bis 15 Prozent der Kinder von Müttern, die während der ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft mit Röteln angesteckt worden sind, weisen schädliche Auswirkungen der Krankheit auf, die sich bereits im ersten Lebensjahr bemerkbar machen können. (Natürlich bedeutet dies auch, daß 85 bis 90 Prozent dieser Kinder keine solchen Schädigungen aufweisen.) Aber wie kann jemand, der hohe Achtung vor dem Leben hat, sagen, schon die mögliche Gefahr, daß ein Kind einen Schaden davontrage, rechtfertige es, das Leben des sich entwickelnden Kindes zu vernichten?
Der Fall einer Frau aus Südafrika ist ein Beispiel dafür, daß solche Gefahren immer noch nur als Möglichkeiten zu betrachten sind. Bevor diese Frau von ihrer Schwangerschaft wußte, hatte sie eine Spritze gegen ein Nierenleiden erhalten. Ihr Arzt erklärte später, es sei daher damit zu rechnen, daß ihr Kind entweder schwachsinnig werde oder schreckliche Mißbildungen aufweise. Er riet ihr dringend zu einem Schwangerschaftsabbruch. Als sie von Jehovas Zeugen erfuhr, was die Bibel über die Achtung vor dem Leben sagt, lehnte sie eine Schwangerschaftsunterbrechung ab. Sie erkannte, daß Jehova, selbst wenn ihr Kind Schädigungen aufwiese, diese in der bevorstehenden neuen Ordnung beheben könnte. (Vergleiche Jesaja 35:5, 6; Offenbarung 21:4.) Wie ging die Sache schließlich aus? Die Frau schenkte einem gesunden Mädchen das Leben. Angenommen aber, ihre Tochter hätte einen Schaden davongetragen und einer besonderen Pflege und Behandlung bedurft. Wäre dann ihre Entscheidung, das Mädchen am Leben zu lassen, nicht richtig gewesen, da es doch die Aussicht auf ewiges Leben gehabt hätte?
Somit sollte eine Frau, der eine Schwangerschaftsunterbrechung nahegelegt wird, weil ihre Gesundheit, ihr Leben oder ihr Kind gefährdet sei, den biblischen Standpunkt fest im Sinn behalten. Eine potentielle oder mögliche, ja selbst eine schwerwiegende Gefahr rechtfertigt es nicht, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und das Leben des Kindes im Mutterleib auszulöschen. Seine Entscheidung nach dem biblischen Standpunkt auszurichten erfordert echten Glauben und Mut, doch ist es gewiß die richtige Entscheidung, eine Entscheidung, die immer Jehovas Wohlgefallen finden wird.
● Warum stimmt die jüdische Zeitrechnung nicht mit der von Jehovas Zeugen veröffentlichten Chronologie überein?
Nach der traditionellen jüdischen Berechnung aus dem 12. Jahrhundert u. Z. fällt die Erschaffung Adams in den Herbst des Jahres 3761 v. u. Z. Die christlichen Zeugen Jehovas geben dafür aber das Jahr 4026 v. u. Z. an. Der Unterschied ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, daß Jehovas Zeugen sich nicht auf traditionelle jüdische Quellen stützen, wie den Seder Olam (von Jose ben Chalafta, der im zweiten Jahrhundert u. Z. lebte). Sie verlassen sich vorwiegend auf die chronologischen Angaben der Bibel. Diese chronologischen Angaben bringen sie mit der Einnahme Babylons im Jahre 539 v. u. Z. in Verbindung, einem von weltlichen Autoritäten anerkannten Datumb.
Heute geben Gelehrte zu, daß jüdische Quellen wie der Seder Olam nicht zuverlässig sind. Dieses Werk gibt zum Beispiel für die Zeit von der Vollendung des Tempels in den Tagen Serubbabels bis zur Eroberung Persiens durch Alexander den Großen nur vierunddreißig Jahre an. In Wirklichkeit war diese Periode aber etwa 150 Jahre länger. In der Encyclopædia Judaica (Ausgabe 1971, Bd. 14, S. 1092) wird dieser Fehler zugegeben. Es heißt darin: „Der größte Irrtum in Joses Berechnung ist durch die Zusammendrängung der persischen Periode ... auf nur 34 Jahre entstanden.“
Ein weiterer Fehler betrifft die Zeit der Geburt Abrahams. Nach der Zeitrechnung der Juden war Terach siebzig Jahre alt, als Abraham (Abram) geboren wurde. Diese Ansicht stützt sich auf ihr Verständnis von 1. Mose 11:26, wo es heißt: „Terach lebte siebzig Jahre, danach wurde er der Vater Abrams, Nachors und Harans.“ Dieser Text besagt aber nicht, daß Terach siebzig Jahre alt war, als Abraham geboren wurde, sondern daß er der Vater von drei Söhnen wurde, nachdem er siebzig Jahre alt geworden war. Ein Vergleich von 1. Mose 11:32 mit 1. Mose 12:4 zeigt, daß Abraham fünfundsiebzig Jahre alt war, als er aus Charan auszog, nachdem sein Vater im Alter von zweihundertfünf Jahren gestorben war. Demnach war Terach nicht siebzig, sondern hundertdreißig Jahre alt, als Abraham geboren wurde. Das ergibt einen Unterschied von sechzig Jahren.
Der Fehler in Verbindung mit der Geburt Abrahams (60 Jahre) und der in bezug auf die persische Periode (ungefähr 150 Jahre) sowie einige weitere, unbedeutendere Fehler erklären, warum zwischen der traditionellen jüdischen Zeitrechnung, die sich auf den Seder Olam stützt, und der von Jehovas Zeugen veröffentlichten biblischen Chronologie ein Unterschied von ungefähr 265 Jahren besteht.
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Kannst du mit den Toten reden?Der Wachtturm 1975 | 15. Juni
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Kannst du mit den Toten reden?
Sterben die Menschen beim Tode nur scheinbar? Gibt es etwas, was nach dem Tode weiterlebt? Kannst du daher mit den Toten reden?
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