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Die „Schlüssel“ der höchsten Regierung gebrauchtDer Wachtturm 1980 | 1. Januar
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sie, damit sie heiligen Geist empfingen. Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren nur im Namen des Herrn Jesus getauft worden. Dann legten sie [die Apostel Petrus und Johannes] ihnen die Hände auf, und von da an empfingen sie [die getauften Samariter] heiligen Geist.“ Damit sind nicht lediglich Wundergaben des Geistes gemeint.
26. Für welches Vorrecht waren die getauften Samariter dadurch qualifiziert, und von welchem Mittel machte Petrus in Gegenwart des Johannes Gebrauch?
26 Erst jetzt wurden die getauften Samariter sowohl aus Geist als auch aus Wasser „geboren“, und erst jetzt wiesen sie die Voraussetzungen auf, um in Gottes himmlisches Königreich eingehen zu können (Joh. 3:5). Der Geist wirkte hier genauso wie zu einer späteren Zeit, über die in Apostelgeschichte 10:44-46 und 11:15-17 berichtet wird. Der Apostel Petrus gebrauchte somit für die gläubigen, getauften Samariter den zweiten „Schlüssel des Königreiches der Himmel“. Außer ihm war zwar auch der Apostel Johannes anwesend, doch zu Pfingsten, als er den ersten Schlüssel gebraucht hatte, waren außer ihm ebenfalls noch 11 weitere Apostel zugegen gewesen. (Siehe auch Matthäus 18:1, 18.)
27. Wie geht aus Apostelgeschichte 8:18-23 hervor, daß Petrus bei der Angelegenheit in Verbindung mit Simon, dem früheren Magier, die Führung übernahm?
27 Der Vorrang des Petrus kommt auch in dem weiteren Bericht in Apostelgeschichte 8 (V. 18 bis 23) zum Ausdruck: „Als nun Simon [der Magier] sah, daß der Geist durch Händeauflegen der Apostel gegeben wurde, bot er ihnen Geld an, indem er sprach: ,Gebt auch mir diese Gewalt, damit jeder, dem ich die Hände auflege, heiligen Geist empfange.‘ Petrus aber sprach zu ihm: ,Dein Silber gehe mit dir zugrunde, weil du dachtest, durch Geld in den Besitz der freien Gabe Gottes zu gelangen. Du hast weder Anteil noch Anrecht an dieser Sache, denn dein Herz ist in den Augen Gottes nicht gerade. Bereue daher deine Niederträchtigkeit, und flehe zu Jehova, daß dir, wenn möglich, das Trachten deines Herzens vergeben werde; denn ich sehe, du bist eine giftige Galle und eine Fessel der Ungerechtigkeit.‘“ Das deutet darauf hin, daß Petrus bei diesem Anlaß als Christi Hauptbevollmächtigter die Führung innehatte. Er sprach als derjenige, dem die Schlüssel des Königreiches anvertraut worden waren.
28. Für wen stand die Gelegenheit, in das Königreich einzugehen, nun offen, und wo begannen die geistgezeugten Samariter Jehova anzubeten?
28 Von da an konnte anderen im Bezirk Samaria die gleiche Gelegenheit geboten werden. Deshalb lesen wir in Apostelgeschichte 8:25: „Als sie [Petrus und Johannes] nun das Zeugnis gründlich abgelegt und das Wort Jehovas geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, und sie verkündeten dann die gute Botschaft vielen Dörfern der Samariter.“ Die getauften, geistgezeugten Samariter beteten nun ihren himmlischen Vater, Jehova, weder auf dem Berg Gerisim noch in Jerusalem an, sondern in seinem großen geistigen Tempel (Joh. 4:21)b.
29. Was erlebte die Versammlung der geistgezeugten Christen in Judäa, Galiläa und Samaria, nachdem Saulus zum Christentum bekehrt worden war, und wo ließ sich Philippus nieder?
29 Philippus und andere Judenchristen mußten wegen der Verfolgung, an der sich der Pharisäer Saulus von Tarsus beteiligte, nach Samaria fliehen. Aber nachdem Saulus selbst zum Christentum bekehrt worden war, änderten sich die Verhältnisse für die Versammlung in Palästina. Gemäß Apostelgeschichte 9:31 trat nun „die Versammlung in ganz Judäa und Galiläa und Samaria in eine Zeitspanne des Friedens ein und wurde auferbaut; und da sie in der Furcht Jehovas wandelte und den Trost des heiligen Geistes hatte, mehrte sie sich beständig“; Philippus ließ sich schließlich in der Hafenstadt Cäsarea nieder, wo der römische Statthalter der Provinz Judäa seinen Hauptsitz hatte und wo eine Einheit italischer Soldaten stationiert war (Apg. 8:40; 21:8; 10:1; 23:23-35).
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„Die Schlüssel des Königreiches“ und die „große Volksmenge“Der Wachtturm 1980 | 1. Januar
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„Die Schlüssel des Königreiches“ und die „große Volksmenge“
1. Welche Frage entsteht über Philippus, der schließlich nach Cäsarea gezogen war, im Hinblick auf das Jahr 36 u. Z.?
Im Jahre 36 u. Z. fand in Cäsarea an der Ostküste des Mittelmeeres ein für die christliche Geschichte kennzeichnendes Ereignis statt. Ob sich der Evangeliumsverkündiger Philippus in jenem Jahr bereits dort niedergelassen hatte, ist nicht mit Sicherheit bekannt. Sollte dies jedoch der Fall gewesen sein, so entsteht die Frage, warum er nicht in Verbindung mit einem gewissen Offizier der italischen Abteilung, die damals dort stationiert war, als Werkzeug gebraucht wurde. In Samaria war er, was das christliche Werk betrifft, vor dem Apostel Petrus tätig gewesen. Warum wurde er also nicht auch jetzt, im Jahre 36 u. Z., in Cäsarea als Werkzeug gebraucht? Die inspirierten Schriften geben uns die Antwort.
2. Wann wurde der Gesetzesbund aufgehoben, und wie lange wurde den beschnittenen Juden dennoch eine bevorzugte Behandlung zuteil?
2 Der Gesetzesbund, den Moses am Berg Sinai in Arabien zwischen Jehova Gott und dem Volk Israel vermittelt hatte, wurde aufgehoben, als Jesus Christus, der Nachkomme Abrahams und des Königs David, am Pfahl starb. Das war dreieinhalb Jahre nach der Taufe und Geistzeugung Jesu im Jahre 29 u. Z. Dennoch ließ Jehova den fleischlichen Juden und den Samaritern während einer Zeitspanne von weiteren dreieinhalb Jahren noch eine bevorzugte Behandlung zuteil werden, um die Prophezeiung aus Daniel 9:24 bis 27a zu erfüllen. Diese „Woche“ oder Zeitspanne von insgesamt sieben Jahren lief im siebenten Mondmonat (Tischri) des Jahres 36 u. Z. ab. Von da an sollten die israelitischen Nachkommen Abrahams dieselbe Stellung vor Gott einnehmen wie die Menschen aus nichtjüdischen Nationen, die unbeschnittenen Heiden. Es sollte dann keine bevorzugte Behandlung der Juden durch den Gott Abrahams mehr geben. Wie zeigte sich dies im Jahre 36 u. Z.?
3. (a) Wo war der Apostel Petrus zu dieser Zeit, und warum? (b) Warum wurde Petrus von beschnittenen Judenchristen in Jerusalem wegen seines Vorgehens kritisiert?
3 Um diese Zeit war Petrus aufgrund einer dringenden Bitte der Christenversammlung in Joppe in diese Hafenstadt gekommen und hatte die gastfreundliche Judenchristin Dorkas auferweckt. Er blieb dort einige Tage bei Simon, dem Gerber (Apg. 9:36-43). Ein unbeschnittener Nichtjude war damals für einen Juden eine ebenso unerwünschte Gesellschaft wie jemand, der aus der Gemeinschaft der Versammlung des Volkes Jehovas ausgeschlossen worden war (Matth. 18:17). Daher hatte der Judenchrist Petrus bis dahin nie freiwillig das Haus eines unbeschnittenen Nichtjuden betreten. (Das traf zweifellos auch auf den Evangeliumsverkündiger Philippus zu.) Deshalb wurde Petrus von beschnittenen Judenchristen in Jerusalem später kritisiert, als
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