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  • Könige der Tiefe
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Erwachet! 1979
g79 8. 12. S. 24-26

Könige der Tiefe

Vom „Awake!“-Korrespondenten in Australien

DIE Oberfläche des Ozeans ist glatt und ruhig. Plötzlich schießt vor uns eine Fontäne empor. Ein 40 Tonnen schweres schwarzes Ungeheuer setzt scheinbar zu einem Flug an. Am Höhepunkt seines Vorstoßes nach oben hält es einen Augenblick inne und verschwindet dann unter ohrenbetäubendem Rauschen wieder in der Tiefe.

Dieser Eindruck wird uns lange erhalten bleiben. Es war uns vergönnt, zu beobachten, wie eines der größten Geschöpfe der Erde, nämlich der Wal, aus dem Wasser tauchte, um Luft zu holen.

Schon seit Jahrhunderten versetzt der Wal den Menschen in Erstaunen, glaubte man doch einst, sein Auftauchen in Küstennähe sei ein Vorzeichen für große Ereignisse. Die abergläubischen Vorstellungen über den Wal sind zum großen Teil geschwunden, die Ehrfurcht und die Bewunderung dagegen nicht. Eine nähere Betrachtung der äußeren Erscheinung und der Lebensgewohnheiten dieses Riesen wird erklären, warum.

Was ist ein Wal?

Der Wal ist kein Fisch, sondern ein Säugetier, das zu den Warmblütern zählt. Er atmet Luft, säugt seine Jungen und hat sogar einige der Körperhaare, die für Säuger so charakteristisch sind. Der Wal taucht nur an die Wasseroberfläche, um seine Atemluft in Form einer riesigen Dampfwolke, die als „Blas“ bezeichnet wird, auszustoßen und lebenerhaltende Luft einzuatmen.

Im Gegensatz zu anderen Meeressäugetieren können sich Wale nicht an Meeresstränden aufhalten. Für einige der großen Wale bedeutet selbst ein kurzzeitiges Stranden den sicheren Tod. Sobald der massige Körper nicht mehr allseits vom Wasser gestützt wird, brechen die Rippen, und das Tier erstickt.

Die Wale werden in zwei große Kategorien eingeteilt: Bartenwale (mit Barten statt Zähnen) und Zahnwale. Der wahrscheinlich bekannteste Vertreter der Bartenwale ist der riesige Blauwal mit einer Länge von etwa 30 m und einem Gewicht bis zu 130 t. In dem Buch Whales von E. J. Slijper heißt es, daß dieses Gewicht dem von 4 Brontosauriern oder 30 Elefanten oder 200 Rindern oder 1 600 Menschen entspricht. Von allen ausgestorbenen oder noch lebenden Tieren war und ist dieser König der Tiefe sicher das größte Geschöpf auf unserem Planeten.

Die Barten sind Hornplatten, die vom Oberkiefer des Wals herabhängen und federartig aufgefasert sind. Sie bestehen aus einer Substanz, die der unserer Haare und Nägel gleicht. Sie nutzen sich ab, wachsen aber ständig nach. Eine Reihe dieser langen, spitz zulaufenden Barten beiderseits des Mauls bildet ein großes Sieb, das das Plankton, die Hauptnahrung der Bartenwale, von den gewaltigen Wassermengen trennt.

Die Zahnwale dagegen sind nicht dazu ausgerüstet, das winzige Plankton aufzunehmen. Statt dessen ernähren sie sich hauptsächlich von Fischen, Tintenfischen und Meeressäugetieren. Zahnwale kommen in den verschiedensten Größen vor, vom 1,2 m langen Schweinswal über die bekannten Delphine und Mordwale bis zum 18 m langen Pottwal.

Erstaunliche Fähigkeiten

Anfangs dachte man, die Schwimmeigenschaften des Wals stünden im Widerspruch zu physikalischen Gesetzen. Wie kann ein solch riesiges Geschöpf den Ozean mit einer Geschwindigkeit durcheilen, die sogar einem Atom-U-Boot Konkurrenz macht? Untersuchungen haben gezeigt, daß, anders als beim „steifen“ U-Boot, der Körper des Wals flexibel ist. Durch eine Speckschicht wird der Reibung entgegengewirkt und die Bildung von Wasserwirbeln auf ein Mindestmaß beschränkt.

Ebenfalls erstaunlich ist die Fähigkeit des Wals, eine Vielfalt von Geräuschen zu erzeugen, die von Kreischen über Quieken und Zwitschern bis zu schrillen Pfeiftönen reicht. Diese Geräusche scheinen einen zweifachen Zweck zu haben: Sie sollen den familienähnlichen Trupp, bekannt als Schule, zusammenhalten und können auch, ähnlich wie ein Sonargerät, bei der Ortung der Nahrung und bei der Orientierung in der Dunkelheit helfen.

Ständig gejagt

Der gigantische Körper der Wale wird schon seit langem als eine unschätzbare Sammlung von Kostbarkeiten angesehen. Anfangs wurde das Fleisch zu Nahrungszwecken und der Walspeck zur Herstellung von Öl verwendet. Heutzutage stellt man aus den Bestandteilen des Wals Produkte wie Automatikgetriebeflüssigkeit, Kerzen, Düngemittel und sogar Lippenstifte her.

Man weiß nicht genau, wer mit dem Walfang begann. Die ersten, die ihn gewerbsmäßig betrieben, waren anscheinend die Basken an der spanischen Küste. Später waren England und Holland die bedeutendsten Walfangnationen. Als sich dann Amerika an dem Wettlauf beteiligte, wurde Nantucket Island gegenüber der Küste von Rhode Island zum Stützpunkt für eine der größten Walfangflotten der Welt.

Zum Walfang im großen Stil gehört der Einsatz von Granatharpunen sowie anderer „schrecklich wirksamer“ Fang- und Verarbeitungsmethoden, doch hat es schon immer auch primitivere Verfahren gegeben. Die Bewohner der Aleuten beispielsweise griffen die Wale von Kajaks aus an, wobei sie Speere mit giftiger Spitze verwendeten. Die Indianer Südamerikas gingen folgendermaßen vor: Sobald sie mit ihrem Boot neben einem Wal waren, kletterte ein Mann auf seinen Rücken und stieß einen spitzen Stock in das „Spritzloch“.

Der wohl ungewöhnlichsten Fangmethode bediente man sich bis zum Jahre 1929 auf der Landstation von Eden, einer ruhigen Küstenstadt im Süden von Neusüdwales (Australien). So eigenartig es auch erscheinen mag, die Walfänger hatten dort eine Schule von 100 dressierten Mordwalen. Eine Gruppe dieser dressierten Mordwale trieb jeweils etliche Buckelwale, die von ihren Sommerweidegründen zurückkehrten, in eine Bucht. Um eine Flucht zu verhindern, versperrten die Mordwale den Eingang der Bucht. Währenddessen planschte eine andere Gruppe von Mordwalen in der Nähe der Landstation aufgeregt im Wasser, um die Walfänger auf den Stand der Dinge aufmerksam zu machen.

Wird der Wal überleben?

Wie sieht die Zukunft des Wals aus? Wird er aussterben? Man hat bereits Schritte unternommen, um den Fortbestand der Wale zu sichern. Die IWC (eine internationale Walfangkommission) ist eine Vereinigung, die sich aus den Vertretern von 17 Walfangnationen zusammensetzt. Seit 1946 werden von dieser Kommission für verschiedene Walarten Fangverbote erlassen oder Fangquoten festgelegt. Naturschützer dagegen haben die Wirksamkeit und die Redlichkeit der Organisation in Frage gestellt. Dem Aufruf der Vereinten Nationen, der Vereinigten Staaten und der Naturschützer, den Walfang für 10 Jahre völlig einzustellen, ist die IWC nicht gefolgt. Kritiker behaupten daher, die Kommission sei nicht so sehr am Fortbestand der Wale, sondern vielmehr am Profit der „Walindustrie“ interessiert.

Ob die Bemühungen, die Walbestände zu erhalten, von Erfolg gekrönt sein werden, bleibt abzuwarten. Obwohl dem Menschen von Gott das Recht gegeben wurde, Tiere, einschließlich des Wals, zu Nahrungszwecken zu jagen, darf er nicht vergessen, daß das kein Freibrief dafür ist, Tiere bis zur Ausrottung hinzuschlachten (1. Mose 9:1-3).

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