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Erwachet! 1985
g85 8. 8. S. 25-27

Auch du kannst die Kalligraphie erlernen

IN Asien gilt die Kalligraphie als hohe Kunst. In der westlichen Kultur ist sie hingegen etwas für jedermann. Aber was ist Kalligraphie eigentlich? Das Wort Kalligraphie leitet sich von den griechischen Wörtern für „schön“ (kalós) und „Schrift“ (graphēʹ) her und bezeichnet die Kunst des Schönschreibens.

Wer in alter Zeit in der Kalligraphie geschickt war, stand in hohem Ansehen und durfte sogar Gesetze vorschlagen. Und wer einen Schreiber tötete, hatte dieselbe Strafe zu erwarten wie jemand, der den König oder einen Bischof tötete. Das zeigt, daß die Schreiber eine wichtige Stellung in der Gesellschaft innehatten.

Doch von welchem Wert ist die Kalligraphie in unserem Zeitalter des elektronischen Schriftsatzes, der Textverarbeitung und der Schreibmaschine?

Kalligraphie in der heutigen Zeit

Ein handgeschriebener Brief hat eine persönliche Note, die keine Maschine einem Brief verleihen kann. Was nützt andererseits etwas Handgeschriebenes, wenn die Schrift unleserlich oder schwer zu entziffern ist?

Aus diesem Grund lernen viele Kinder das Schönschreiben zunächst in der Blockschrift. Da sie aus Großbuchstaben besteht, ist sie ihrer Einfachheit wegen ideal für das Zusammenspiel von Arm, Hand und Auge eines Kindes. Diese anfängliche Schrift stellt geringe Ansprüche und läßt sich leicht lesen. Oft wird Kindern ein oder zwei Jahre später die fortlaufend geschriebene Schrift beigebracht; sie lernen, die Buchstaben zu verbinden.

Von da an entwickeln sie eine eigene Handschrift. Wer denkt allerdings schon, daß man seine Handschrift trotz der Mühe des Lehrers als kalligraphisch oder als Schönschrift bezeichnen könnte? In der heutigen schnellebigen Zeit fehlt einem oft die Muße oder die Gelegenheit, etwas Handgeschriebenes zu schaffen, das man als Kunstwerk bezeichnen könnte.

Doch wie bei anderen Fertigkeiten braucht man ein wenig Know-how, Zeit und Übung, um ein schönes handschriftliches Werk anzufertigen, das einen mit Befriedigung erfüllt. Und was vielleicht noch wichtiger ist, es bereitet auch dem Leser Freude.

Was braucht man?

Die Kalligraphie als Hobby hat einen Vorteil: Es entstehen nur geringe Kosten. Man braucht nichts weiter als einen Federhalter, einen Bleistift, einen Radiergummi, Tusche, Papier und ein Lineal. Natürlich kann man sich teure Federhalter zulegen, doch das muß nicht sein.

Federhalter: Die Schönschreibfeder hat eine spezielle breite Spitze, mit der man je nach Federführung eine breite oder eine feine Linie ziehen kann. Federhalter gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Man kann Federn mit einem Aufsatz kaufen, der für gleichmäßiges Ausfließen der Tusche sorgt; die Federn werden in einen Halter gesteckt. Allerdings muß man diese Federn in die Tusche tauchen. Unter den Füllhaltern gibt es zwei verschiedene Arten — Kolbenhalter und Patronenhalter. Bei den Kolbenhaltern muß man die Tusche selbst einfüllen. Bei Patronenhaltern benutzt man auswechselbare Patronen.

Tusche: Schwarze, wasserfeste Tusche ist am besten; es gibt allerdings Tusche in verschiedenen Farben. Da wasserfeste Tusche leicht Klümpchen bildet, sollte man sie nicht für Füllhalter verwenden. Nimmt man wasserlösliche Tusche, so muß man nachher ein Fixiermittel auftragen, um das fertige Werk vor Feuchtigkeit zu schützen.

Papier: Das Geheimnis besteht hier in glattem Papier von guter Qualität. Man sollte sich vergewissern, ob man auf die richtige Seite des Papiers schreibt — auf die glattere Seite. Das Papier sollte so fein sein, daß die Linien durchscheinen, wenn ein Linienblatt darunterliegt. Pergamentpapier mit seiner marmorierten Oberfläche verleiht dem Werk eine besondere Note.

Radiergummi: Er wird gebraucht, um die mit Bleistift gezogenen Hilfslinien wegzuradieren. Ein weicher Radiergummi beseitigt die Linien, ohne die Papieroberfläche zu beschädigen.

Die Technik erlernen

Jetzt ist es Zeit zum Anfangen! Achte zunächst darauf, daß du bequem vor einer soliden Schreibplatte sitzt und genug Licht hast. Nimm nun den Federhalter in die Hand. Siehst du, daß die Spitze etwas abgeflacht ist? Drehe die Feder so, daß sie einen 45-Grad-Winkel zur Schreiblinie bildet. Halte den Federhalter gut fest; die Hand sollte aber entspannt sein. Ziehe einen senkrechten Strich nach unten.

Ziehe als nächstes einen diagonalen Strich nach unten, wobei du den Federhalter immer noch im 45-Grad-Winkel hältst. Siehst du den Unterschied in der Breite der Linien? Hält man den Federhalter stets in diesem Winkel, so entstehen je nach Federführung breite oder feine Linien, und das macht die Schönheit der Kalligraphie aus.

Wenn man das Halten im 45-Grad-Winkel beherrscht, muß man darauf achten, die einzelnen Buchstaben in der richtigen Höhe zu schreiben. Als Faustregel gilt: Kleinbuchstaben sollten fünf Federbreiten hoch sein, Großbuchstaben siebeneinhalb Federbreiten.

Bevor du mit dem Schreiben beginnst, solltest du ein Linienblatt unter deinen leicht durchscheinenden Schreibbogen legen. Das wird dir helfen, gerade zu schreiben. Übe dich zuerst nach dem hier gezeigten Beispiel im Alphabet, wobei du bei jedem Strich auf die Schriftlage achtest. Verbinde dann die Buchstaben zu Wörtern.

Wenn du erst einmal fließend schreiben kannst, wirst du feststellen, daß die Gelegenheiten, von der Kalligraphie Gebrauch zu machen, unerschöpflich sind: Einladungskarten für Hochzeitsfeiern, Anzeigen, öffentliche Bekanntmachungen, Grußkarten, Etiketten und Gedichte. Auch dein Namenszug wird gefälliger aussehen, wenn du ihn in Schönschrift schreibst.

Während du dich in deiner neu entdeckten Kunst übst, wirst du erkennen, daß die Schönschreibkunst, die Kalligraphie, tatsächlich etwas für jedermann ist.

[Kasten auf Seite 26]

Alte Abschreiber

Die ägyptischen Schreiber waren intelligent, gebildet, wurden aber zur niedrigeren Schicht gezählt.

Die babylonischen Schreiber gehörten zu den höheren Berufsständen. Man war auf sie angewiesen, da das Gesetz verlangte, daß alle geschäftlichen Vereinbarungen schriftlich festgehalten wurden. Außer für gesetzliche Dokumente waren die Schreiber für die Niederschriften im Tempel verantwortlich.

Die hebräischen Schreiber waren öffentliche Notare, die verschiedene Vereinbarungen aufzeichneten und sogar Scheidungsdokumente abfaßten. Über ihr Honorar wurde jeweils verhandelt.

Die Abschreiber der Bibel waren in ihrer Arbeit peinlich genau. Sie zählten nicht nur die Wörter, sondern auch die Buchstaben. Es galt als schwere Sünde, ein Wort aus dem Gedächtnis zu schreiben.

Die Arbeit der Abschreiber wurde in zwei Kategorien eingereiht:

1. die gewöhnliche Verkehrsschrift — einfach, deutlich, doch nicht unbedingt schön,

2. die dekorative Schrift — regelmäßig geformte Buchstaben, manchmal mit getriebenem Gold verziert, in das mitunter kostbare Edelsteine eingearbeitet wurden.

[Diagramm auf Seite 26]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

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