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  • Zerrüttete Familien, zerfallende Zivilisationen
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Erwachet! 1978
g78 8. 11. S. 3-4

Zerrüttete Familien, zerfallende Zivilisationen

IN DEN Vereinigten Staaten werden mehr als die Hälfte aller schweren Verbrechen von Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren verübt. Sie begehen Morde, Notzuchtverbrechen, Raubüberfälle, Einbruchdiebstähle, Autodiebstähle usw. Die Jugendkriminalität steigt doppelt so schnell an wie die Erwachsenenkriminalität.

Die Jugendgerichte und das Jugendstrafrecht machen die jugendlichen Delinquenten zu einer privilegierten Klasse. Jugendliche Delinquenten werden so schnell wieder freigelassen, wie sie vor Gericht gestellt werden, und können dann wieder Jagd auf kleine Kinder und auf Greise, auf Körperbehinderte oder Blinde machen und, wenn sie sich zu Banden zusammengeschlossen und sich mit Messern und Revolvern bewaffnet haben, auf jedermann. Täglich wird uns eingehämmert, daß Strafen nicht abschreckend wirken. Werden aber jugendliche Delinquenten gar nicht bestraft, so verlieren sie jede Hemmung. Ein Zwölfjähriger, der sich darauf spezialisiert hatte, alte Frauen auszurauben, sagte später: „Ich war jung, und ich wußte, daß ich nicht lange im Knast sitzen müßte. Ich hatte wenig zu befürchten.“ Ein Fünfzehnjähriger, der einen Mann erschossen hatte, erklärte seine Tat wie folgt: „Es machte mir nichts aus. Ich habe nicht darüber nachgedacht. ... Ich war jung. Damals hätte ich im Höchstfall 18 Monate bekommen können.“

Für diese um sich greifende Seuche der Jugendkriminalität sind zweifellos verschiedene Faktoren verantwortlich. Die Zeitschrift Time brachte in ihrer Ausgabe vom 11. Juli 1977 eine Titelgeschichte, die überschrieben war: „Der Jugendterror“. Darin hieß es unter anderem: „Die entscheidende Rolle spielt der Verfall der Familie.“ Ein Richter, der sich jährlich mit tausend Fällen von jugendlichen Kriminellen befassen muß, soll erklärt haben: „Wir suchen nach einer raschen Lösung; die Langzeitlösung jedoch wären geordnete Familienverhältnisse.“

Viele behaupten, daß die in den Fernsehprogrammen gebotene Brutalität ein ausschlaggebender Faktor sei. Die Jugendlichen, die fernsehen, werden mit Sex, Brutalität und Gewalttätigkeit gefüttert, und das wirkt sich mit Sicherheit schlecht aus. Die Zeitschrift TV Guide (28. Januar 1978) brachte einen interessanten Artikel, in dem es unter anderem hieß: „In Japan bringt das Fernsehen so ziemlich das gleiche wie unser Fernsehen, einschließlich Brutalität usw.“ „Die Japaner sind so fernsehsüchtig wie wir.“ „Das japanische Fernsehen bringt jede Woche so viele Gewaltszenen, daß die ganze junge Generation des Landes zu Mördern, Süchtigen und Sadisten werden könnte — wenn. Eigenartigerweise passiert das jedoch nicht.“ In dem Artikel werden folgende Äußerungen von Japanern angeführt: „Das Fernsehen beeinflußt die japanische Jugend einfach nicht in dieser Weise.“ „In Japan kann man die Fernsehbrutalität nicht mit der Verbrechensrate in Verbindung bringen, weil die Zahl der Verbrechen in diesem Land sehr gering ist.“

Und warum ist das so? In dem Artikel wird Dr. Iwao zitiert, der sagte: „In Japan hat das Fernsehen nicht die gleiche Wirkung. Die japanische Familie ist noch intakt, sie übt einen großen Einfluß auf Leben und Handlungsweise der Jugend aus. In diesem Land gilt es als Schande für die ganze Familie, wenn ein Angehöriger, selbst ein Jugendlicher, ein Verbrechen begeht. Das schreckt viele davon ab, Böses zu tun.“ Die Familie ist immer noch stark. Sie macht gegen das Virus der Fernsehbrutalität immun. Man will der Familie keine Schande bereiten. Das erinnert an den Text aus den Sprüchen: „Ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten“ (Spr. 29:15).

Die Familie in der Geschichte

Im 2. Band des Werkes Die Geschichte der Zivilisation von Will Durant wird gezeigt, wie der Sittenverfall im alten Griechenland die Familie zerstörte. Prostitution, Homosexualität, Nackttänze — alles wurde hingenommen. Das athenische Leben wurde in den Komödien als ein Wechselspiel von Trivialität, Verführung und Ehebruch gezeigt — was an die heutigen seichten Fernsehspiele erinnert. Die Emanzipation der Frau war von einer Auflehnung gegen häufige Mutterschaft begleitet. Die Kinderzahl wurde durch Abtreibung beschränkt. Die Abtreibung war nur strafbar, wenn sie gegen den Willen des Ehemannes oder auf Betreiben des Verführers vorgenommen wurde. Nachdem Durant diese Verhältnisse beschrieben hat, fährt er fort: „Wir haben zu zeigen versucht, daß der Hauptgrund der Eroberung Griechenlands durch Rom der Zerfall der griechischen Zivilisation von innen war. Keine große Nation wird je überwältigt, ehe sie sich selbst zerstört hat“ (S. 659, 760).

Im 3. Band seiner Geschichte der Zivilisation berichtet Will Durant einiges über die römische Familie, in der der römische Charakter zu stoischer Härte geschmiedet wurde und Bürger herangezogen wurden, die zur Stärke des Reiches beitrugen und es Rom ermöglichten, die Welt zu erobern. Aber im Laufe der Jahrhunderte lockerte sich der innere Familienzusammenhalt, und die Kraft des Reiches schwand. Auf Seite 422 wird über den Verfall der Familie gesagt: „Die Empfängnisverhütung wurde in der mechanischen wie in der chemischen Abart praktiziert. Versagte sie einmal, so gab es noch genügend Mittel zur Abtreibung. Die Philosophen und das Gesetz verdammten sie, aber sie war auch in den besten Familien üblich. Iuvenal meint dazu: ,Die stehn doch die Gefahr der Geburt aus, und sie erdulden, während sie Armut drückt, jedwede Mühe des Saugens; aber im goldigen Bett liegt kaum der Gebärenden eine. So viel richten die Kunst, so viel die Gemische von der aus, welche der Frucht sie beraubt und um Geldlohn Menschen im Bauche umbringen.‘ Er rät aber doch dem Ehemann: ,Sei erfreut und reich ihr zu trinken ... denn falls den Leib sie sich dehnen und durch ein hüpfendes Kind ihn belästigen ließe, so wärst du Vater von Mohren vielleicht.‘“

In der entarteten Welt der Römer war jedoch „das Familienleben der Juden ... beispielhaft, und die kleinen christlichen Gemeinden waren der genußtollen Heidenschaft mit ihrer Frömmigkeit und ihrem Anstand ein Dorn im Auge“ (S. 424). Die jüdischen Gemeinden sowie die christlichen Familien hielten sich an die biblischen Grundsätze für das Familienleben. Doch heute kann man nicht gerade sagen, daß „das Familienleben der Juden ... beispielhaft“ sei. Die New York Times brachte einen Bericht, der überschrieben war: „Die Krise in der orthodoxen jüdischen Familie“. Darin hieß es:

„Die in Amerika lebenden orthodoxen jüdischen Familien erleben jetzt, obschon sie an der Tradition festhalten, einen Trend zur Ehe ohne Trauschein, zum Alkoholismus, zum Drogenmißbrauch, zur Auflösung der Familie, zur Auflehnung der Jugend und besonders zur Scheidung. ... Wenn früher jemand aus der Reihe tanzte, wurde der Fall innerhalb einer intakten Familie und eines intakten Gemeinwesens behandelt — wobei eine allgemeine Übereinstimmung in bezug auf das, was recht und unrecht war, herrschte. Jetzt wird ihre Autorität offenbar immer schneller unterhöhlt, und die Führer wissen nicht genau, was sie ersetzen wird.“

Es gibt keinen Ersatz dafür. Griechenland fand nichts, um sie zu ersetzen. Auch Rom fand nichts. Die heutige Welt erleidet einen ähnlichen Sittenverfall und eine Lockerung des inneren Familienzusammenhalts. Die Geschichte beweist eindeutig: Wenn die Familie krank ist, verfallen die Gemeinwesen und ganze Staatswesen. In dem Werk The World Book Encyclopedia (1978) wird dieses Thema unter dem Stichwort „Familie“ (Band 7, S. 24) wie folgt zusammengefaßt:

„Die Familie ist die älteste menschliche Institution. In mancherlei Weise ist sie auch die wichtigste. Sie ist die Grundinstitution der Gesellschaft. Ganze Zivilisationen sind erstarkt oder verfallen, je nachdem, ob die Familie stark oder schwach war. Es gibt die Familie seit ältester Zeit, und es wird sie zweifellos so lange geben, solange Menschen auf der Erde sind.“

Der Verfall der Familie in unserer Gesellschaft ist zweifellos die Wurzel der wie eine Seuche um sich greifenden Jugendkriminalität.

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