Welchen Platz räumst du Gott in deinem Leben ein?
VIELE Menschen beten, wenn sie in seelischer Not sind oder wenn es ihnen schlecht geht. Sind sie aber glücklich und geht es ihnen gut, so denken sie nicht an Gott. Für sie ist Gott nur da, wenn sie etwas brauchen. Andere denken nur zu bestimmten Zeiten an Gott, nämlich wenn sie ihre Andachtsstätten aufsuchen. Nur bei diesen nicht allzu häufigen Gelegenheiten Gott einen Platz in seinem Leben einzuräumen entspricht nicht dem guten Rat des Wortes Gottes, der Bibel. Jesus Christus sagte: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn.“ (Matth. 22:37, NW) Wenn wir jemand lieben, räumen wir ihm den ersten Platz in unserem Leben ein. Damit wir also Gott den ersten Platz in unserem Leben einräumen können, müssen wir ihn mit allem, was wir haben, lieben und diese Liebe durch unsere Taten beweisen.
Fünfzehnhundert Jahre bevor Gottes Sohn dieses Gebot festlegte, war dem Volk Israel durch Gottes Diener Moses dasselbe geboten worden. Damit die Kinder jener Israeliten schon von Jugend auf lernen würden, Gott stets den ersten Platz in ihrem Leben einzuräumen, wurde den Vätern geboten, ihren Kindern das Gesetz Gottes einzuschärfen. „Du sollst ... davon reden“, wurde ihnen gesagt, „wenn du in deinem Hause sitzest, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst, und wenn du aufstehst.“ Der christliche Apostel Paulus sagte, daß „alles, was vorzeiten geschrieben wurde“, zur Unterweisung wahrer Christen geschrieben worden sei. Wollen wir Gott in unserem Leben den ersten Platz einräumen, so müssen wir dem Beispiel der Israeliten, die das Gesetz hielten, folgen. Wir müssen uns Zeit nehmen, um Gottes gerechte Forderungen zu studieren. Wir müssen sie uns einschärfen, damit sie uns zur gegebenen Zeit als Richtlinien dienen und uns helfen, Gott in unserem Leben den ersten Platz einzuräumen. — 5. Mose 6:7; Röm. 15:4, NW.
Die Bibel berichtet über viele Menschen, die Gott in ihrem Leben den ersten Platz einräumten und uns dadurch ein gutes Beispiel gaben. Als Moses vor der Wahl stand, sich weiter ein Sohn der Tochter Pharaos zu nennen oder sich mit dem Volke Gottes übel behandeln zu lassen, mußte er sich entscheiden. Wofür hättest du dich entschieden? Hättest du Gott den ersten Platz eingeräumt und auf Reichtum und weltlichen Ruhm verzichtet? Moses handelte weise. „Er [achtete] die Schmach des Christus für größeren Reichtum ... als die Schätze Ägyptens; denn er hielt seinen Blick auf die Belohnung gerichtet.“ Und womit wurde er belohnt? Nicht nur damit, daß ihn die Bibel in Verbindung mit der großen Wolke von Zeugen erwähnt, die für die heutigen Christen nachahmenswerte Beispiele waren, sondern auch damit, daß er zu denen gerechnet wird, die „Gutes getan haben“ und die nach den Worten Jesu zum Leben auferstehen sollen. — Hebr. 11:24-27; 12:1; Joh. 5:28, 29, NW.
Auch der treue Daniel räumte Gott den ersten Platz in seinem Leben ein. Nicht nur einmal in der Woche, sondern dreimal am Tag betete er zu Gott. Selbst als die medo-persische Regierung Gebete dieser Art vorübergehend verbot, stellte er Gott nicht zurück, um Menschen zu gefallen. Betest du ebenso beharrlich wie er? — Dan. 6:4-11.
Welchen Platz räumst du Gott in deinem Leben ein? Läßt du dich von biblischen Grundsätzen und Geboten leiten, damit alles, was du tust, Gott gefällt? Stellst du Gott wirklich allem voran?
Wenn Christen, die Gott in ihrem Leben den ersten Platz einräumen, eine schwerwiegende Entscheidung treffen müssen, überlegen sie, wie diese Entscheidung ihre Gottesanbetung beeinflußt. Geht es zum Beispiel um die Wahl einer weltlichen Beschäftigung, so denken gottesfürchtige Christen nicht in erster Linie an die Höhe des Arbeitslohns und die Aufstiegsmöglichkeiten, sondern überlegen sorgfältig, was mit der Annahme dieser Arbeitsstelle alles verbunden ist. Wenn sie dadurch gezwungen würden, unreelle oder gar fragwürdige Geschäftsmethoden anzuwenden, so nähmen sie eine solche Stelle nicht an, da sie wissen, daß Gott solche Methoden mißbilligt, und sie dadurch ihr Gewissen vergewaltigen müßten, das sie so geschult haben, daß es sie nach den in der Bibel niedergelegten göttlichen Grundsätzen leitet.
Ebenso verhält es sich auf dem Gebiet der Unterhaltung und Ablenkung. Christen wählen zu ihrer Unterhaltung nur auferbauende, mit den göttlichen Grundsätzen übereinstimmende Dinge. Sie meiden Schriften, Fernsehprogramme, Bühnenstücke usw., die Unsittlichkeit, Unehrlichkeit, Gewalttat, Mord und andere Dinge, die die Bibel verurteilt, herausstellen. Sie möchten sich nicht durch diese Dinge zum Schlechten beeinflussen lassen, sondern bemühen sich, ihren Sinn nach dem Willen Gottes umzuwandeln. — Röm. 12:2, NW.
Der Christ, der Gott in seinem Leben den ersten Platz einräumen will, muß reine Gedanken pflegen. Jesus Christus zeigte, was für Gedanken wir nicht hegen sollten, als er sagte: „Von innen her, aus dem Herzen der Menschen, gehen schädliche Überlegungen hervor: Hurereien, Diebstähle, Mordtaten, Ehebrüche, Taten der Habsucht und der Bosheit, Betrug, ein zügelloser Wandel und ein neidisches Auge.“ Wer sich mit solchen Gedanken beschäftigt, räumt Gott in seinem Leben nicht den ersten Platz ein. Christen machen sich Gedanken über das, was rein, liebenswert, gerecht und keusch ist. Sie machen sich besonders mit Gottes kostbaren Gedanken vertraut. Deshalb können sie dann wie David sagen, der Gott in seinem Leben ebenfalls den ersten Platz einräumte: „Wie köstlich sind mir deine Gedanken, o Gott! wie gewaltig sind ihre Summen! Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken!“ — Mark. 7:21, 22; Phil. 4:8, NW; Ps. 139:17, 23.
Gott verdient den ersten Platz in unserem Leben, wenn wir bedenken, was er ist und was er getan hat. Wer das erkennt, wird folgende ehrfurchtsvolle Worte wiederholen können: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden erschaffen.“ — Offb. 4:11, NW.
Wenn du Gottes Wort sorgfältig studierst, Gottes Grundsätze kennenlernst, sie in deinem Leben anwendest, dir an den treuen Männern der alten Zeit ein Beispiel nimmst, dann wirst auch du Gott in deinem Leben den ersten Platz einräumen können. Prüfe deine Gedanken und deine Handlungen. Bringe sie mit Gottes Willen in Übereinstimmung. Du wirst es nie bereuen, denn dein Lohn wird ewiges Leben sein, ja ein Leben, in dem Gott für immer den ersten Platz einnehmen wird.